Interview mit Saskia Bidell (Be Sassique)

Dieser Viedeogruß entstand, als ich mich mit Saskia auf ein Eis getroffen habe. Bei strahlendem Sonnenschein und leckerem Eis habe ich den Moment genutzt, um Saskia, die viele von euch als Be Sassique kennen, ein paar Fragen zu stellen.

Mit aktuell 2,4 Millionen Followern auf TikTok ist Be Sassique eine der beliebtesten Influencerinnen in der Social-Media-Welt. Mit ihrem kreativen Mitmachbuch inspiriert sie nun ihre Community „Team Unique“, denn mit 200 abwechslungsreichen und kreativen Ideen, Rätseln und Rezepten, bunten DIYs und praktischen Lifehacks ist in „100 % Girlpower“ alles drin, was das Herz begehrt. Be Sassique lebt den Traum vieler Teenies, denn sie ist erfolgreich auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder Pinterest. Dass aber hinter dem Job einer Influencerin wesentlich mehr steckt, nämlich viel Fleiß und Arbeit, hat sie mir vor ein paar Tagen in München erzählt.

Leo: Du postest täglich nicht nur einen Beitrag, sondern auch viele Storys. Viele sehen die Arbeit dahinter gar nicht, denn du musst die Beiträge vorbereiten, filmen, hochladen und vieles mehr. Wie viele Stunden verbringst du durchschnittlich am Tag mit Social Media und allem, was dazugehört?

Saskia: Also, ich würde sagen, dass ich auf jeden Fall so 5 bis 6 Stunden pro Tag mit Social Media verbringe. Wenn ich keine Uni habe, dann natürlich immer ein bisschen mehr, weil ich dann für die anderen Tage ein wenig vorbereite. Ich mache z.B. neue Bilder und Videos. Aber insgesamt mindestens 5 bis 6 Stunden am Tag. 

Leo: Du postest ja nicht nur ab und zu, sondern tatsächlich täglich neue und abwechslungsreiche DIYs. Woher nimmst du jeden Tag die ganzen kreativen Ideen?

Saskia: Ganz viele Sachen denke ich mir natürlich selbst aus, aber wenn man jeden Tag etwas hochlädt, wird es natürlich irgendwann schwierig, sich selbst etwas auszudenken. Deswegen bin ich auch ganz viel auf Pinterest unterwegs und merke mir da dann verschiedene Ideen, die ich dann zu einer neuen, eigenen Idee kombiniere, weil ich eben nichts kopieren will. Manchmal mache ich auch bei Trends mit, die es z.B. auf TikTok gibt, und wandle die dann ein bisschen ab. Das sind so meine Inspirationsquellen.

Leo: Du hast sowohl auf TikTok als auch auf Instagram sehr viele Follower. Wirst du, wenn du beispielsweise in der Münchner Innenstadt unterwegs bist, auch manchmal erkannt?

Saskia: Zurzeit ist man ja durch die Maske ein bisschen geschützt. Da wird man nicht so oft erkannt. Aber wenn ich ansonsten im Einkaufszentrum bin, werde ich schon öfter erkannt. Ich habe ja auch neulich die Aktion gemacht, bei der ich in eine Hugendubel Buchhandlung gegangen bin, um meine Bücher zu signieren.Ich wurde tatsächlich schon ertappt, als ich rausgegangen bin. Deshalb wurden die Bücher alle schon gefunden, bevor ich überhaupt die Videos hochgeladen hatte. Das war ein bisschen doof, aber ansonsten freue ich mich immer, wenn ich erkannt werde. Es ist jetzt aber auch nicht so, dass ich nicht mehr rausgehen kann, ohne erkannt zu werden. 

Leo: Es ist ja noch nicht so lange her, dass dein Buch „100% Girlpower“ erschienen ist. Wie lange hast du gebraucht, um es zu schreiben und dir die ganzen Mitmach- und DIY-Ideen auszudenken?

Saskia: Mit dem Buch habe ich im letzten August begonnen, das hat jetzt also ungefähr ein Dreivierteljahr gedauert von der Idee über Texte schreiben und Videos schneiden, bis es jetzt dann endlich rausgekommen ist. 

Leo: Wie aufgeregt warst du, als du das erste Feedback zu deinem Buch bekommen hast?

Saskia: Ich war natürlich mega aufgeregt. Ich habe natürlich immer gehofft, dass den Leuten das Buch genauso gut gefällt wie mir. Und dass sie es toll finden. Als dann das erste positive Feedback gekommen ist, war ich sehr erleichtert. Da habe ich dann auch gemerkt, dass ich total angespannt war, weil ich darauf gewartet habe, das irgendwas zum Buch kommt. Bisher habe ich auch noch kein negatives Feedback bekommen, deshalb nehme ich mal an, dass auch noch niemand was zu bemängeln hatte. Zum Glück! Außer mir selbst, ich bin selbst immer sehr überperfektionistisch. Es gibt auch schon die ersten Anmerkungen, die ich mir selbst anders wünschen würde.

Leo: Was wäre das? Was gefällt dir nicht so gut?

Saskia: Ich finde die Farbe von den ersten beiden Seiten, die vor dem Titelblatt kommen, ein bisschen zu intensiv, das ist mir ein bisschen zu krass. 

Leo: Aber ich muss sagen, dass ich die Farben und den Farbverlauf wirklich wunderschön finde!

Saskia: Ja, das innen finde ich auch schön, nur die ersten zwei und die letzten zwei Seiten sind mir zu knallig orange und zu wenig golden.

Leo: Wie bist du darauf gekommen, mit TikTok, Instagram und Co anzufangen?

Saskia: Ich hatte zuerst meinen Blog, weil eine aus meiner Klasse auch einen Blog hatte. Wir waren dann auf Klassenfahrt und da habe ich gemeint „Das ist total easy, so einen Blog zu machen, das kann ja jeder, so ein bisschen da drauf schreiben.“ und das konnte ich nicht einfach nur so sagen, das musste ich dann schließlich auch beweisen, dass das jeder kann. Also habe ich mir dann einen Blog gemacht und gemerkt, dass es doch nicht so einfach ist. Aber ich bin dann dabei geblieben, weil mir diese Kombi aus Schreiben und Bilder machen total viel Spaß gemacht hat. Und dann habe ich die ersten Anfragen von Firmen bekommen. Die wollten aber immer neben dem Blog auch ein Instagram-Profil haben. Dann habe ich mir auch ein Instagram-Profil erstellt. Davor hatte ich Instagram auch privat nicht, deshalb musste ich mich da erstmal einfinden und habe die beiden Sachen gemacht. 2018 ist dann auch TikTok dazugekommen, weil ich auf einem Event zwei Mädels kennengelernt habe, die heißen Jolina Marie und Laura Sophie, die wohnen ja auch hier in München. Ich wollte eigentlich nur mal schauen, was die so machen. Dann dachte ich mir aber einfach so „Ach, das probiere ich auch mal!“. Ich habe mich dafür zwar etwas zu alt gefühlt, weil ich mir dachte, da sind eigentlich nur ganz junge Leute und jetzt komme ich. Aber es hat mir dann mega viel Spaß gemacht, weil ich so meine ganz eigene Lücke gefunden habe und dann bin ich dabei geblieben.

Leo: Wie hat es sich für dich angefühlt, mit TikTok zu starten und das erste Video hochzuladen? Ich muss sagen, dass ich jahrelang gedacht habe, was alle nur an TikTok finden, weil das ja der größte Schwachsinn ist, aber aufgrund der vielen freien Zeit während der Pandemie habe ich mir TikTok dann runtergeladen und auch ein paar Videos hochgeladen und ich war wirklich ziemlich überrascht, denn bereits mein zweites Video ist viral gegangen und innerhalb von wenigen Stunden hatte ich plötzlich siebenhundert Follower.

Saskia: Ich habe mir vom ersten Video gar nichts erhofft. Ich hab‘s einfach nur hochgeladen. Gehofft habe ich nur, dass es nicht irgendwelche Bekannten von mir sehen und mich dann seltsam finden. Ich habe das in meinem Freundeskreis auch gar nicht so erzählt, dass ich jetzt auch TikTok mache. Ich dachte mir „Okay, schau erstmal“, weil ich mich selbst ausprobieren wollte. Von daher war es natürlich ziemlich komisch, etwas Neues zu machen, generell das Thema „Filme“, das habe ich ja davor überhaupt nicht gemacht. Ich habe noch nie ein Video geschnitten, es mit Sound hinterlegt oder diese App benutzt. Deshalb war es vor allem am Anfang ein bisschen Unsicherheit, alles ein bisschen Neuland, da musste ich mich einfach rantasten und dann schauen, was rauskommt.

Leo: Gehst du eigentlich auf Treffen mit anderen Influencern bzw. TikTokern?

Saskia: Ich würde es gerne, wenn man dürfte. Zurzeit geht‘s natürlich nicht, aber sonst natürlich schon. Es gibt ja welche, die sich im Moment trotzdem treffen, aber davon bin ich kein großer Fan. Aber sobald es wieder geht, würde ich wirklich gerne wieder auf so ein Event gehen, weil es einfach schön ist, sich mit Leuten zu treffen, die eine gleiche Leidenschaft teilen. In dem Fall halt Social Media. Oder manchmal gibt es auch diese Events, bei denen man Fans treffen kann. Sowas finde ich auch immer richtig cool. Sonst quatsche ich halt immer nur in die Kamera, auch wenn ich z.B. auf Insta live bin. Die Leute können da ja nur reinschreiben und nicht so wirklich mit mir reden. Das ist einfach anders, wenn man sich dann wirklich sieht und sich auch persönlich kennenlernen kann!

Leo: Welche Social Media-Plattform magst du eigentlich am liebsten?

Saskia: Ich mag alle für verschiedene Sachen am meisten. Pinterest mag ich am liebsten für Kreativität und Inspiration. Und weil es da dieses negative Vergleichen oder dem anderen nichts zu gönnen, wie auf anderen Social Media Plattformen, einfach nicht gibt, weil jeder einfach nur seine Leidenschaft teilt und versucht, andere zu inspirieren. An TikTok mag ich am liebsten diese Schnelllebigkeit, weil ständig etwas Neues kommt, mit dem du nicht rechnest, auch wenn du TikTok aktiv nutzt und Videos schaust. Und ich schätze die Möglichkeit, Sachen besser zu erklären, als es mit einem Bild jemals möglich wäre. Instagram mag ich tatsächlich am meisten wegen den Stories und der Möglichkeit, auch mit meinen Followern zu schreiben und mit ihnen Kontakt aufzubauen. 

Leo: Was findest du an diesem Austausch besonders interessant oder spannend?

Saskia: Wenn sie mir Feedback geben, wenn ich was gebastelt habe oder sie mir Bilder schicken, dass sie etwas nachgebastelt haben. Das finde ich immer mega cool! Aber auch wenn sie so allgemeine Fragen zum Leben haben, finde ich es immer sehr interessant, dass Leute, die ich gar nicht kenne, mich z.B. zum Thema Liebeskummer befragen. Das ist zwar manchmal ein bisschen befremdlich, aber ich finde es auch schön, dass ich anderen Leuten so helfen kann.