{Rezension} Letztendlich sind wir dem Universum egal

Letztendlich sind wir dem Universum egal
von David Levithan
übersetzt von Martina Tichy

‎FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
Taschenbuch
Jugendbuch / Young Adult Romance
416  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Originaltitel: Every Day
ISBN: 978-3-7335-0740-4
Ersterscheinung: 28.02.2024

„Jeden Tag bin ich jemand anders. Ich bin ich – so viel weiß ich – und zugleich jemand anders. Das war schon immer so.”

Inhalt:
A wacht jeden Morgen in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. A hat sich an dieses Leben gewöhnt. Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer Mensch zu sein?

Meinung:
Der Roman beschreibt die Lebenstage 5994 bis 6034 im Leben von A. Protagonist A wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf – was bedeutet, dass A heute ein Mädchen und morgen ein Junge sein kann. Der jeweilige Körper bestimmt die Gefühlslagen und wir lernen viele Schicksale und Lebensweisen kennen. Das macht die Story abwechslungsreich. Die Geschichte ist großartig geschrieben und sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene gleichermaßen bereichernd.

Fazit:
„Letztendlich sind wir dem Universum egal” von David Levithan ist ein Liebesroman für Jugendliche ab 14 Jahren. Die Geschichte regt zum Nachdenken über das Leben und die Liebe an. Die Idee, einen jungen Menschen zu begleiten, wie er jeden Morgen in einem anderen Körper aufwacht, ist faszinierend und spannend zugleich, weshalb ich sehr gerne 4 von 5 Sternchen vergebe.

{Rezension} My Lucky Star

My Lucky Star
von Jacqueline Firkins
übersetzt von Jeannette Bauroth

Goldmann Verlag
Paperback
Romance
400 Seiten
ISBN: 978-3-442-49439-2
Ersterscheinung: 21.02.2024

Kostümdesignerin meets Serienstar

Inhalt:
Marlowe flüchtet aus New York nach Los Angeles, wo sie nicht nur Socken und sonstige Kleidungsstücke als Produktionsassistentin sortiert, sondern auch ihr Leben. Als sie sich anbietet, kurzzeitig als Komparsin für eine kleine Szene einzuspringen, fängt die Kamera einen intensiven Blick mit Angus, dem Star der Serie „Heart‘s Diner“ ein. Alle sind von dieser Momentaufnahme begeistert und nun soll ausgerechnet Marlowe der Love Interest im Staffelfinale werden.

Meinung:
Wow! Was für ein Roman! Zuerst war es einfach nur Coverliebe. Als ich dann allerdings den traumhaft schönen Farbschnitt entdeckte, war es um mich geschehen. Ich hoffte so sehr, dass der Inhalt mich ebenso begeistern könnte. Und wahrhaftig! Diese zuckersüße und zauberhafte RomCom ist definitiv lesenswert, denn die beiden Protagonisten sind einfach wunderbar. Angus mochte ich sehr, denn zunächst wirkt er ziemlich unnahbar und grumpy, doch bereits nach kurzer Zeit lernt man ihn nicht nur kennen, man verliebt sich sogar in den begnadeten Schauspieler. Die Story selbst ist erfrischend und leicht und ich liebe den Vibe und die Dynamik zwischen den beiden Protas. Für mich ist dieses Buch daher definitiv eins meiner diesjährigen Highlights.

Fazit:
„My Lucky Star“ von Jacqueline Firkins ist eine lustige Liebesgeschichte mit äußerst sympathischen Charakteren. Von mir gibt es wohl verdiente 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Es wird ungefähr so abenteuerlich, wie einen Berg Geschirr zu spülen.“ (S. 79)
und
Wir leben in einer Welt voll ständiger Kritik. Einiges davon ist durchdacht und aufschlussreich. Das meiste nicht. Aber es sollte dich nicht davon abhalten, das zu tun, was du liebst.“ (S. 213)
und
Scheitern ist Mist. Ich will das gar nicht kleinreden, aber es ist nur ein Endpunkt, wenn wir uns davon definieren lassen.“ (S. 214)

{Rezension} Falling Hard for the Royal Guard
Eine königliche Liebeskomödie

Falling Hard for the Royal Guard
Eine königliche Liebeskomödie
von Megan Clawson

HarperCollins
Taschenbuch
384 Seiten
ISBN: 978-3-36500-464-7
Ersterscheinung: 22.08.2023

Inhalt:
Maggie wohnt zwar im Tower von London, aber sie fühlt sich ganz und gar nicht wie eine Prinzessin. Irgendwie hat sie ständig nur Pech mit den Männern, weshalb sie den Männern endgültig abschwört. Als sie allerdings dem Gardisten Freddie quasi vor die Füße fällt, merkt sie, dass sie die Liebe keineswegs abgeschrieben hat. Doch wie erregt man die Aufmerksamkeit von jemandem, dessen Job es ist, jegliche Ablenkung zu ignorieren?

Meinung:
Sowohl das Cover als auch der Klappentext klangen sehr vielversprechend, und weil ich so ein großer Fan von London und all den Sehenswürdigkeiten bin, war ich mehr als gespannt auf die Geschichte mit der Protagonistin, die in der märchenhaften Umgebung im Tower von London wohnt. Mit Maggie, aus deren Sicht die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt wird, konnte ich leider keine Verbindung aufbauen. Sie ist recht tollpatschig und sicherlich auch liebenswert, jedoch fand ich sie irgendwie anstrengend. Auch Freddie war irgendwie nicht greifbar, den Charakteren fehlte es insgesamt an Authentizität. Megan Clawson schreibt sehr detailliert und ausschweifend, was das Lesen sehr erschwert. Der Roman zieht sich dermaßen in die Länge, dass man nach wenigen Seiten schon keine Lust mehr aufs Weiterlesen hat. Die Ausführungen zum Tower und die geschichtlichen Fakten sind aus erster Hand, weshalb sich dieser Roman gut eignet, wenn man sich für historische Bauwerke begeistern kann. Wer allerdings auf der Suche nach einer romantischen Liebesgeschichte ist, wird eher enttäuscht sein.

Fazit:
„Falling Hard for the Royal Guard – Eine königliche Liebeskomödie“ von Megan Clawson ist eine Geschichte mit sympathischen Protagonisten und einem wunderschönen Setting. Dieser Roman konnte mich allerdings nicht ganz überzeugen, weshalb es leider nur lieb gemeinte 2,5 von 5 Sternchen von mir gibt.

{Rezension} Blackwell Palace. Wanting it all
(Bd. 2 der „Frozen-Hearts“-Reihe)

Blackwell Palace. Wanting it all
(Bd. 2 der „Frozen-Hearts“-Reihe)
von Ayla Dade

Penguin Verlag
Paperback
New Adult
544 Seiten
ISBN: 978-3-328-11026-7
Ersterscheinung: 29.11.2023

Inhalt:
Paola ist nach den Enthüllungen sehr verzweifelt und deshalb würde sie nach den Geschehnissen das Blackwell Palace am liebsten hinter sich lassen. Doch sie hat jemandem ein Versprechen gegeben, das sie niemals brechen würde. Paola bleibt daher keine andere Wahl, denn um ihr Versprechen zu halten, muss sie sich ausgerechnet der Person anvertrauen, die sie aus tiefster Seele hassen will. Aber es gibt noch eine viel größere Herausforderung: Wie soll sie ihr Herz vor Edward und Charles verschließen?

Meinung:
Ich habe tatsächlich erst mit dem Lesen des Reihenauftaktes angefangen, als der zweite Band bereits bei mir eingezogen war. Hätte ich im Vorfeld gewusst, dass mir der erste Band so gar nicht gefallen würde, hätte ich auf eine Fortsetzung gerne verzichtet. Am Schreibstil hat sich nicht sonderlich viel geändert, es sind noch immer die gleichen Phrasen und Wortwiederholungen, zu viele abstruse Zufälle und eindeutig ein zu hohes Maß an Drama. Die angeblichen spicy Szenen sind meines Erachtens verstörend und keineswegs für ein Lesealter unter 18 Jahren geeignet, weshalb ich mir persönlich einen kleinen Hinweis irgendwo unter dem Klappentext gewünscht hätte. Auch die Dialoge zwischen den Charakteren sind komplett unauthentisch und sinnlos und von den Handlungen will ich erst gar nicht anfangen. Wenn ich etwas Positives hervorheben müsste, dann würde ich das Cover wählen, denn das ist in seiner Schlichtheit richtig gut gelungen. Allerdings nur das Cover, denn der farbige Buchschnitt ist überhaupt nicht meins – aber das ist ja bekanntlich sowieso alles Geschmackssache. Da ich mich durch die ersten beiden Bände wirklich durchquälen musste und mehrmals kurz davor war, das Lesen einfach abzubrechen, werde ich mir den dritten Band definitv nicht zulegen.

Fazit:
„Blackwell Palace. Wanting it all“ ist der zweite Band der „Frozen-Hearts“-Reihe von Ayla Dade. Für mich waren weder der erste noch der zweite Roman ein Lesevergnügen, weshalb ich leider nur 2 von 5 Sternchen vergeben kann.

{Rezension} The Man I Never Met
Kann man lieben, ohne sich zu kennen?

The Man I Never Met
Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
von Elle Cook

Rütten & Loening Berlin
Paperback
392 Seiten
ISBN: 978-3-352-00983-9
Ersterscheinung: 14.02.2023

Inhalt:
Hannah ist überrascht, als eine unbekannte Nummer auf dem Display ihres Handys erscheint, aber sie gibt sich einen Ruck und nimmt ab. Der unbekannte Anrufer heißt Davey, der eigentlich ein telefonisches Bewerbungsgespräch führen wollte. Aber scheinbar hat er sich eine falsche Nummer notiert. Aufgrund des netten Gesprächs ruft Davey noch einmal an, um Hannah mitzuteilen, dass er den Job bekommen hat und bereits in einem Monat nach London ziehen wird. Zufälligerweise lebt Hannah in London, weshalb sie Davey anbietet, dass sie ihm die Sehenswürdigkeiten zeigen könnte. In den kommenden Tagen und Wochen folgen zahlreiche Nachrichten, Telefonate und Videocalls und dann stellt sich plötzlich die Frage: Kann man jemanden wirklich lieben, dem man noch nie im echten Leben begegnet ist? Doch als Hannah Davey endlich am Umzugstag vom Flughafen abholen möchte, erscheint dieser nicht. Hat sie sich wirklich in ihm getäuscht?

Meinung:
Ich kann es kaum in Worte fassen, wie sehr mich dieses Buch überrascht und emotional berührt hat. Aufgrund des Covers und des Klappentextes habe ich eine eher seichte Liebesgeschichte erwartet. Mir war aber im Grunde eigentlich nur wichtig, dass es ein Buch ist, das entsprechend meines Reiseziels irgendwas mit London zu tun hat. Recht schnell erkannte ich aber, dass dieses Buch ein kleines Juwel ist. Filme wie „Love, Rosie – Für immer vielleicht“ oder „Ein ganzes halbes Jahr“ gehören zu meinen Lieblingsfilmen und dieser Roman entfachte in mir ähnliche Gefühle, die ich bei diesen Filmen verspüre. Am Anfang des Romans begegnen wir den beiden Protagonisten Hannah und Davey, die sich rein zufällig kennenlernen – man spürt umgehend dieses wohlig-warme Gefühl, wenn die beiden miteinander telefonieren. Ich wusste sofort, dass das Schicksal die beiden zusammengeführt hat und dass sie die perfekten Partner füreinander sind. Was ich jedoch nicht wusste, dass nach etwa einem Drittel des Romans die Welt der beiden ins Wanken gerät und die Beziehung zerbricht, bevor sie auch nur die kleinste Chance auf ein gemeinsames Glück hatten. Über mehrere Seiten hinweg kullerten bei mir die Tränen, weil mich das Gelesene so sehr ergriffen hat. Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich und sehr authentisch. Elle Cook hat ein gutes Gespür dafür Emotionen einzufangen. Neben Kapiteln aus Hannahs Sicht, gibt es auch ein paar wenige aus Daveys Perspektive, wodurch wir die Gefühls- und Gedankenwelt beider Protagonisten hautnah miterleben können. Mir hat es tausendmal das Herz gebrochen und in unzählige Stücke zerfetzt, weil ich sowohl mit Hannah als auch mit Davey mitfühlen konnte. Am Ende war der Abschluss dann natürlich etwas kitschig, aber für mich zufriedenstellend. Eventuell wäre eine Triggerwarnung sinnvoll gewesen, da ich vermute, dass einige mit der dramatischen Wendung aus persönlichen Gründen zu kämpfen haben werden. Mein absolutes Highlight war übrigens das Nachwort der Autorin, das man unbedingt lesen muss. Bitte nicht skippen, denn es erklärt so viel, z.B. auch die Widmung, die nun im Nachhinein großen Sinn ergibt.

Fazit:
„The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?“ von Elle Cook ist eine zunächst recht unterhaltsame Liebesgeschichte, die dann eine unerwartete Wendung nimmt. Dieser emotionale und herzzerreißende Roman hat mich sehr berührt, weshalb ich sehr gerne 5 von 5 Sternchen vergebe.

Lieblingszitate:
„Ich frage mich oft, wie es wäre, jemanden zu treffen, der einfach… zu mir passt. Dann wäre ich bereit, mich darauf einzulassen, glaube ich. Obwohl mein Leben ausgefüllt ist mit Freunden, Arbeit, Familie, mit Dingen, die mir Spaß machen. Wäre es nicht nett, das alles mit jemandem zu teilen? Einen ganz persönlichen Cheerleader zu haben? Für jemanden Cheerleader zu sein?“ (S. 25)
und
„Ich will nicht abgedroschen klingen, aber ist man nicht immer dort zu Hause, wo das Herz ist? Wo man glücklich ist? Und das muss nicht zwangsläufig ein Ort, sondern kann auch ein anderer Mensch sein.“ (S. 96)
und
„Und bei alldem hast du mir so gefehlt. Dich verloren zu haben tat so weh, doch ich konnte es niemandem erzählen. Nicht einmal dir.“ (S. 384)