{Rezension} Das Leben ist kein Himbeereis

Das Leben ist kein Himbeereis
von Kristina Kreuzer
mit Illustrationen von Stephanie Reis

Karibu (Edel Kids Books)
Hardcover
Kinder- / Jugendbuch
288  Seiten
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-96129-320-9
Ersterscheinung: 03.06.2023

Inhalt:
Liz, Luh, Mila, Max und Art kennen sich bereits ihr ganzes Leben lang. Außer dass ihre Väter bereits alte Schulfreunde waren, scheinen die Jugendlichen nicht viele Gemeinsamkeiten zu teilen. Und dennoch sind sie Freunde. Doch zum ersten Mal hinterfragen die fünf diese Freundschaft. Schlagartig ändert sich alles in ihrem Leben und auf einmal ist nichts mehr, wie es mal war…

Meinung:
Kennt ihr dieses seltsame Gefühl, 15 zu sein? Wenn irgendwie alles im Leben aus dem Ruder gerät, sich alles irgendwie entwickelt – der eigene Körper, die Emotionen, die man bisher nicht kannte, aber auch die ganze Welt um einen herum? Ich tatsächlich noch nicht, denn ich selbst bin ja erst 14 Jahre alt. Aber eigentlich habe ich rein theoretisch mit meinen siebzehnjährigen Klassenkameraden in den letzten Jahre, schon recht viel erlebt, sodass ich bestätigen kann, dass sehr viel Realität und Authenzität in diesem Buch steckt. Die Geschichte hat mich nicht nur bestens unterhalten, sondern tatsächlich auch bewegt. Liz, Luh, Mila, Max und Art haben mich mit ihrer ungewöhnlichen Freundschaft wahrhaftig gerührt. Anfangs hatte ich noch Schwierigkeiten, die drei Mädchen auseinanderzuhalten, aber das legte sich sehr schnell. Die Mädchen sind so grundverschieden, dass man kaum glauben kann, dass sie tatsächlich miteinander befreundet sind. Die beiden Jungs sind eher einfach gestrickt, also emotional gesehen. Max, der rationale Denker, und Art, der einfühlsame Künstler, bilden daher den ruhigeren Pol der Clique. Drei aufbrausende Zicken reichen auch eigentlich vollkommen aus. Aber auch das ist eine Beobachtung, die ich aus dem realen Leben kenne: Mit Jungs komme ich persönlich immer besser zurecht, da sie emotional gesehen, das Leben einfach etwas lockerer sehen, während Mädchen verbissener sind und sich meistens zu viele Gedanken um alles und jeden machen. Es treffen also fünf verschiedene Charaktere aufeinander, die gemeinsam herausfinden, was wirklich wichtig ist im Leben. Dies ist womöglich der Grundstein einer Freundschaft, die ein ganzes Leben lang halten wird. Wenn man einmal an dem Punkt angelangt ist, nicht alles für selbstverständlich anzunehmen, sich Gedanken macht und schließlich die Erkenntnis erlangt, dass man für eine gut funktionierende Freundschaft auch mal kämpfen muss, hat man eigentlich das Prinzip der Freundschaft verstanden. Schön fand ich auch, dass man Nebencharaktere wie Geschwister und Eltern kennenlernen konnte, denn beispielsweise haben Milas Schwester Carla oder auch Max‘ Bruder Albert die Geschichte enorm bereichert. Aber „Das Leben ist kein ewiger Sommer mit Eisschlecken und Freibad“ (S. 267) und daher muss ich eventuell noch eine Kleinigkeit anmerken. Ich verstehe nicht, weshalb alle ständig ihre Sätze mit „Ähem…“ anfangen müssen. Allein den Ausdruck fand ich schon komisch, weil es sonst eigentlich „Ähm…“ heißt, aber dann auch noch in der Häufigkeit – das war schon merkwürdig. Außerdem gab es noch Wörter, die meinen Lesefluss gestört haben, weil ich mir viel zu viele Gedanken darüber gemacht habe. Seit wann sagt man „Okay, also soll ich dich rumbringen?“, wenn man jemanden nach Hause begleiten will? Und dann auch noch so oft? Die Autorin kommt aus dem Norden, daher vermute ich mal, dass es eventuell an der norddeutschen Umgangssprache liegt, dass ich, wohnhaft im Süden Deutschlands, dieses Wort in der Kombination nicht kenne. Aber wie ihr seht, das sind eigentlich nur Kleinigkeiten, die euch nicht abhalten sollten, dieses Buch zu lesen, denn insgesamt gesehen, ist es eine recht gut gelungene Geschichte über fünf Freunde, die mit den Tücken des Erwachsenwerdens ringen.

Fazit:
„Das Leben ist kein Himbeereis“ von Kristina Kreuzer ist eine wahnsinnig warmherzige Story über die Kraft der Freundschaft. Diese witzige und dennoch tiefgründige Geschichte empfehle ich allen ab 11 Jahren, die bereit dazu sind, über sich, ihr Leben und ihre eigenen Freundschaften nachzudenken. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Ja, so waren wir fünf Freunde damals, und irgendwie sind wir so auch heute noch. Auf eine Weise sind wir noch dieselben, und trotzdem ist alles ganz anders.“ (S. 8)
und
„Ich nicke abwesend, in Gedanken noch bei Luh, Max und diesem seltsamen Gefühl, 15 zu sein. Was ist das überhaupt für eine Zahl? Bisher kam jedes neue Alter mit riesengroßer Happiness und Smartiekuchen um die Ecke, aber dieses Lebensjahr ist irgendwie anders. Ein bisschen neidisch gucke ich Carla neben mir an, wie sie da in ihren Latzhosen steht. Für Carla ist nie irgendetwas ein Problem. Genauso war es bei mir auch immer.“ (S. 29 f.)

{Rezension} Ever & After
Der schlafende Prinz
(Bd. 1 der „Ever & After“-Reihe)

Ever & After: Der schlafende Prinz
(Bd. 1 der „Ever & After“-Reihe)
von Stella Tack

Ravensburger Buchverlag
Paperback
Romantasy
576 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-473-58613-4
Ersterscheinung: 27.09.2023

Wahre Märchen beginnen nicht mit einem „Es war einmal…”, sondern mit einem Kuss.

Inhalt:
Die achtzehnjährige Rain White, eine Nachfahrin von Schneewittchen, hat nicht nur eine uralte Prophezeiung erfüllt, sondern zugleich einen uralten Fluch erweckt. Um diesen Fluch zu brechen, muss Rain sich sieben Prüfungen stellen.

Meinung:
Bei diesem Buch hat rein optisch alles gepasst: das Cover ist ein Traum, der Buchschnitt einfach atemberaubend und der Klappentext vielversprechend. Erwartet hatte ich eigentlich eine romantische Märchenadaption, die ich zwar auch erhalten habe, doch dann wurde es nicht nur düster, sondern teilweise auch brutal – darauf war ich nicht so ganz eingestellt und vorbereitet. Die Idee hinter dieser Geschichte finde ich dennoch einfach fabelhaft, denn Märchen müssen ja nicht altmodisch und angestaubt bleiben. Stella Tack hat da einen wunderbaren Weg gefunden, ein modernes Märchen zu erzählen. Selten war ich so angespannt beim Lesen, selten habe ich so mitgefiebert und selten war ich so hin- und hergerissen. Obwohl die Handlung teilweise einem Horrorfilm gleicht, kommt der allseits bekannte Humor der Autorin nicht zu kurz. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt leicht, flüssig und unkompliziert. Die Charaktere sind hervorragend und durchdacht ausgearbeitet. Der Schluss gefiel mir allerdings nicht so gut, denn die Story endet in einem schrecklichen Cliffhanger, weshalb der zweite Band unbedingt griffbereit liegen sollte. Tut er aber nicht – die Fortsetzung erscheint leider erst in einem Jahr.

Fazit:
„Der schlafende Prinz” ist der fesselnde Auftakt der „Ever & After“-Dilogie aus der Feder von Stella Tack. Die perfekte Mischung aus einem romantischen und modernen Märchen und einem geheimnisvollen Fluch empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen, da ich aufgrund der unerwarteten Brutalität leider einen Punkt abziehen muss.

{Rezension} Die Farbe von Schneeflocken

Die Farbe von Schneeflocken
von Larissa Schira

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
432  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0188-4
Ersterscheinung: 06.11.2023

Inhalt:
Die sechzehnjährige Letti will endlich leben – und zwar nach ihren Regeln. All die Jahre hat sie nur funktioniert und sich den Entscheidungen ihrer Eltern hingegeben. Doch nun wird alles anders. Sie schmeißt ihre Eiskunstlaufkarriere hin und findet einen Nebenjob in der Nürnberger Kinderklinik. Doch so gut ihr die Arbeit in der Klinik auch gefällt, gibt es etwas, was ihr Sorgen bereitet: Letti soll sich um die Weihnachtsdekoration auf der Kinderstation kümmern. Da sie Weihnachten aber eigentlich nicht mag, kommt ihr die Hilfe des siebzehnjährigen Matteo gerade recht. Nur irgendwie wird sie das Gefühl nicht los, dass er ihr was verschweigt…

Meinung:
Aufgrund des Covers und des Klappentextes ging ich eigentlich von einer zuckersüßen Winter-Weihnachts-Lovestory aus. Auch das Setting war irgendwie neu, denn eine Kinderklinik in Nürnberg fand ich schon originell. Aber ich musste schnell feststellen, dass es kein typischer Weihnachtsroman für das Lesealter ab 14 Jahren ist. Ich gestehe, dass ich auf den ersten Seiten bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, das Buch abzubrechen. Da ich selbst ein ganz großer Weihnachtsfan bin, konnte ich mich irgendwie gar nicht mit der Protagonistin anfreunden. Letti, eher eine Person von der Sorte Weihnachtsmuffel, verhält sich dermaßen unreif und kindisch, dass ich auf Anhieb beschlossen habe, sie nicht zu mögen. Es gab schlichtweg keinen einzigen Grund, diese Großstadtgöre sympathisch zu finden. Die Geschichte ist übrigens aus der wechselnden Perspektive geschrieben, sodass wir einen guten Einblick sowohl in Lettis als auch in Matteos Gefühls- und Gedankenwelt erhalten. Den Schreibstil fand ich angenehm, denn dieser war jugendlich und frisch. Und obwohl ich mit vielen Szenen noch immer am Hadern und etwas unzufrieden bin, hat mir die Geschichte dann doch zumindest ab und zu ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Mit den Altersangaben komme ich jedoch nicht ganz klar, denn das Alter der Protagonisten passt nicht zum Verhalten der Charaktere und auch nicht gerade zur Story. Meiner Ansicht nach hätten sowohl Letti als auch Matteo gerne je zwei bis drei Jahre älter sein dürfen. Dann hätte es auch prima zum vom Verlag empfohlenen Lesealter gepasst. Letti ist 16 Jahre alt und müsste dementsprechend in die gleiche Klassenstufe gehen wie ich selbst. Meine Klassenkameraden sind nun alle 16, teilweise auch 17 Jahre alt. Wenn ich mir aber Lettis Verhalten so anschaue, dann passen da einige Dinge nicht recht zueinander. Auf der einen Seite will sie gleichberechtigt und wie eine junge Erwachsene von ihren Eltern behandelt werden, aber auf der anderen Seite erzeugt sie unnötiges Drama, das man eventuell als rebellisches und pubertierendes Mädchen in der Unterstufe machen kann, aber definitiv nicht, wenn man ernst genommen werden will. Ihre Eltern werden in ein schlechtes Licht gerückt, aber plötzlich gegen Ende kann man sich zusammensetzen und reden – da frage ich mich, wieso Letti das nicht schon eher ausprobiert hat?!? Auch die Art wie sie mit Matteos Vergangenheit umgeht, empfinde ich als sehr unüberlegt und unreif. Mag sein, dass sie nur Gutes im Sinn hatte, aber man kennt sich erst seit ein paar Tagen und sie denkt, sie müsste sich in Matteos Familienangelegenheiten einmischen. Und was noch unglaublicher ist, er dankt es ihr auch noch. Und seine Mutter auch. Man erhält den Eindruck, wäre Letti nicht wie ein Engel aus dem Nichts dahergeschwebt, wären alle anderen in ein dunkles, tiefes Loch gefallen. Wo wir beim nächsten Thema wären, denn bei solchen Themen ist es doch mittlerweile üblich, dass vorne oder hinten im Buch eine kleine Triggerwarnung zu finden ist – hier aber nicht. Eventuell wäre das aber nicht schlecht, denn ich weiß nicht, ob alle Jugendlichen mit Themen wie Krankheiten, die einen längeren Klinikaufenthalt zur Folge haben, oder auch Depressionen, Alkohol und Gewalt klarkommen. Das Lesealter wird mit 14 Jahren angegeben, aber wenn man mich um meine Meinung gebeten hätte, dann würde ich als Vierzehnjährige dieses Buch vom Faktor Schreibstil und Teeniedrama eher Jugendlichen ab 12 Jahren empfehlen. Wenn ich mir aber meine zwölfjährige Schwester als Referenz heranziehe, dann ist das Buch jedoch inhaltlich noch nichts für sie. Ich stehe da also im kleinen Zwiespalt, denn für das empfohlene Lesealter fehlt mir tatsächlich ein wenig mehr Tiefe.

Fazit:
„Die Farbe von Schneeflocken“ von Larissa Schira ist eine jugendliche Weihnachts-Lovestory vor der winterlichen Kulisse Nürnbergs für das Lesealter ab 14 Jahren. In der Geschichte geht es um Freundschaft, Familie und Erwartungen, aber auch um den Mut, seinem Herzen zu folgen. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten, für mich persönlich kommt aber leider zu wenig Weihnachtsstimmung auf, weshalb ich 3 von 5 Schneeflöckchen vergebe.

{Rezension} Selbst in dunkelster Nacht
(Bd. 1 der „Liora & Kieran“-Dilogie)

Selbst in dunkelster Nacht
(Bd. 1 der „Liora & Kieran“-Dilogie)
von Ali Kassemyar

reverie (in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH)
Paperback
New Adult
320 Seiten
ISBN: ‎ 978-3-7457-0410-5
Ersterscheinung: 26.09.2023

Wenn die dunkelste Nacht über uns hereinbricht, hältst du mich?

Inhalt:
Liora und Kieran haben beide schwere Lasten aus der Vergangenheit zu tragen. In einem Blumenladen lernen sie sich zunächst als Arbeitskollegen kennen. Während Liora sich der Trauer nicht hingeben möchte und versucht, das Positive im Leben zu finden, schottet sich Kieran von jeglicher Freude ab. Kieran muss sich seiner Vergangenheit stellen und hoffen, Liora dabei nicht zu verlieren, denn sie muss sich entscheiden, ob sie bereit dazu ist, mit ihm seine finstersten Nächte zu durchstehen.

Meinung:
Liora und Kieran wirken authentisch, beiden steht die Vergangenheit im Weg. Die Protagonisten fühlen sich zwar zueinander hingezogen, jedoch habe ich persönlich kaum die Chemie zwischen den beiden fühlen können. Das Setting fand ich interessant gewählt, den Handlungsverlauf allerdings nicht, denn insgesamt zieht sich die ganze Geschichte recht arg in die Länge. Auch das Ende kam für mich nicht ganz überraschend. Letztendlich kam mir dann der Gedanke, ob es eventuell nicht sinnvoller gewesen wäre, alles ein wenig zu straffen, dann hätte man auf den zweiten Band auch gut und gerne verzichten können. Auch wenn mich die Story emotional nicht mitreißen konnte, hat mir der Schreibstil ganz gut gefallen. Den zweiten Band werde ich definitiv nicht lesen, aber eventuell mal in ein paar Jahren ein ausgereifteres Werk.

Fazit:
„Selbst in dunkelster Nacht“ von Ali Kassemyar ist ein recht gut gelungenes Debüt. Dieser Roman ist ein eher sanfter Liebesroman, ein vorsichtiges Annähern. Neben der Liebesgeschichte geht es auch viel um Freundschaft und Familie, Verlust und Zusammenhalt. Von mir gibt es lieb gemeinte 3,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Daisy Haites

Daisy Haites
(Bd. 2 des „Magnolia Parks Universums“)
von Jessa Hastings

Knaur TB
Paperback
544 Seiten
ISBN: 978-3-426-53080-1
Ersterscheinung: 01.08.2023

Was bist du bereit, für die Liebe zu geben?

Inhalt:
Da Julian Haites Londons mächtigster Gangsterboss ist, kann seine zwanzigjährige Schwester Daisy kein normales Leben führen. Daisys Leben wird auch nicht einfacher, als sie merkt, dass sie sich gerade in Christian Hemmes verliebt, der wiederum unerwiderte Gefühle für Magnolia Parks hegt. Als dann Rome, Daisys erste Liebe aus New York zurückkehrt, wird es emotional kompliziert…

Meinung:
Während uns im ersten Band Magnolia und BJ an ihrer toxischen Beziehung teilhaben ließen, wird nun im zweiten Band die Geschichte der fabelhaften Daisy Hates aus drei Perspektiven erzählt. Zu Wort kommt natürlich Daisy, die stark, selbstbewusst, smart und vor allem schlagfertig ist. Außerdem lassen uns sowohl ihr Bruder Julian als auch Christian an ihren Gedanken teilhaben. Im Grunde verläuft die Geschichte parallel zum Reihenauftakt, daher gibt es auch einige Szenen, die wir kennen – nun aber aus einer anderen Perspektive. Diese Überschneidungen finde ich äußerst gut, denn nun ergibt alles irgendwie einen Sinn. Wie auch im ersten Band gibt es wieder zahlreiche SMS-Chatverläufe, die ich nicht mag, da nicht immer klar festzustellen ist, wer denn da mit wem kommuniziert. Ebenso haben mich die Fußnoten in Daisys Kapiteln gestört, da mein Lesefluss dadurch gestört wurde. Diese Fußnoten habe ich anfangs noch gelesen, aber dann ignoriert, weil sie inhaltlich auch komplett unwichtig waren. Daisy ist für mich ein wahnsinnig toller Charakter, aber auch ihren Bruder mochte ich sehr – vor allem seit dem Kapitel, in dem er erzählt, wie die Eltern umgekommen sind. Mit gerade mal achtzehn Jahren die Eltern auf so tragische Weise zu verlieren und dann auch noch die Verantwortung für die achtjährige Schwester übernehmen zu müssen, lässt den Gangsterboss dann doch ein wenig weicher erscheinen. Anfangs habe ich mich noch gefragt, wie geisteskrank das „Magnolia Parks Universums“ ist, aber nun fange ich an, zu verstehen, aus welchen Gründen sich einige Charaktere so verhalten, wie sie es tun. Diese kleine Gruppe aus Londoner Prominenz – die Zeitungen nennen sie das Full Box Set, alles alte Varley-Schüler, die sich gegenseitig in der Hand haben, weil sie sich in ihrer Jugend voneinander abhängig gemacht haben, ist wirklich eine lustige Konstellation. In der Tat finde ich den zweiten Band viel spannender und auch deutlich interessanter – vor allem ist die Handlung nun facettenreicher.

Fazit:
„Daisy Haites” von Jessa Hastings ist der zweite Band des „Magnolia Parks Universums“, der Liebesroman-Reihe voller Liebe & Lügen, Drama & Leidenschaft, Glamour & ganz viel Gefühl. Noch immer habe ich widersprüchliche Gefühle, denn einerseits möchte ich am liebsten nicht weiterlesen, aber andererseits kann ich einfach nicht aufhören. Die Reihe schafft es trotz aller Schwächen, mich zu fesseln – und deshalb vergebe ich 4,5 von 5 Sternchen.

„Magnolia Parks Universum”, die Liebesroman-Reihe um Londons High Society, ist in folgender Reihenfolge erschienen:
Magnolia Parks (Bd. 1)
Daisy Haites (Bd. 2)
The Long Way Home (Bd. 3)
The Great Undoing (Bd. 4)
Into The Dark (Bd. 5)