{Rezension} Weihnachtsküsse & Schneegestöber

Weihnachtsküsse & Schneegestöber
von Emily Lewis

Oetinger Verlag
Taschenbuch
Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: 14 – 17 Jahre
ISBN: 978-3-8415-0622-1
Ersterscheinung: 23.09.2019

Inhalt:
Ihren achtzehnten Geburtstag hat sich Vanessa eigentlich etwas anders vorgestellt. Ihr Freund belügt und betrügt sie, ihr Bruder Vigo ist auch nicht besser und ihre Großmutter ist nicht sonderlich begeistert, dass Vanessa sich eine Reise ins winterlich verschneite Cambridge wünscht. Vanessa will unbedingt dorthin reisen, wo ihre Eltern einst glücklich waren. Doch ihre Großmutter, die sich seit dem Unfalltod der Eltern liebevoll um Vanessa und Vigo kümmert, scheint etwas zu verheimlichen. Hat dies vielleicht etwas mit der fünfzig Jahre alten Postkarte zu tun, die Vanessa auf dem Dachboden entdeckt hat? Nach und nach lüften sich die Geheimnisse und diese Reise verändert alles…

Meinung:
Es ist zwar erst Anfang Oktober und der Herbst zeigt sich gerade von seiner schönsten Seite, aber ich bin dennoch in winterlicher Weihnachtsstimmung. Grund hierfür könnte tatsächlich „Weihnachtsküsse & Schneegestöber“ von Emily Lewis sein. Diese Liebesgeschichte sprüht eine angenehme Wohlfühlatmosphäre aus und ich konnte jede einzelne Seite genießen. Die Story beinhaltet eigentlich zwei Geschichten, die beide in der dritten Person erzählt werden. Zum einen lernen wir die 18-jährige Vanessa in der Gegenwart kennen und zum anderen erfahren wir noch, was 1967 geschehen ist, als Vanessas Großmutter noch eine junge Frau war. Durch die Zeitangaben am Kapitelanfang kann man die beiden Geschichten aber sehr gut voneinander unterscheiden, sodass man jederzeit den Überblick über das Geschehen behält. Sowohl Vanessa als auch ihre Großmutter sind wunderbare Charaktere und äußerst sympathisch. Was habe ich die witzigen und schlagfertigen Dialoge geliebt! Auch wenn das Ende viel zu schnell abgehandelt wurde, hat es mich dennoch zufrieden gestellt und glücklich gemacht.

Fazit:
„Weihnachtsküsse & Schneegestöber“ von Emily Lewis ist eine bezaubernde Lovestory, die mir sehr ans Herz gegangen ist. Junge Mädchen ab 14 Jahren, die gerne witzige und romantische Geschichten lesen, werden diesen winterlichen Wohlfühlroman lieben. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Oetinger für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Zauberhaft verliebt
(Bd. 1 der Zauberhaft-Reihe)

Zauberhaft verliebt
(Bd. 1 der Zauberhaft-Reihe)
von Sonja Kaiblinger
mit Illustrationen von Carolin Liepins

Oetinger Verlag
Taschenbuch
Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: 12 – 15 Jahre
ISBN: 978-3-8415-0647-4
Ersterscheinung: 23.03.2020

Inhalt:
Ophelia Sedgewick ist eigentlich ein ganz normales, fünfzehnjähriges Mädchen, das in Schottland lebt und eine mehr oder weniger normale Familie hat. Abgesehen davon, dass ihre Zwillingsschwester Lora und ihre Tanten Mildred und Rose sich mal eben in andere Menschen oder Tiere verwandeln können. Nur Ophelias Lieblingstante Helly kann sich nicht verwandeln. Doch als Ophelia sich plötzlich in der Schule nach einem peinlichen Zusammentreffen teilweise in den Trainer der schulischen Fußballmannschaft verwandelt und einige Merkmale wie seinen Bart übernimmt, steht ihre Welt Kopf. Das Oberhaupt der Familie verordnet daher, dass Ophelia ihre Verwandlungen trainieren muss. Sie soll sich innerhalb von zwei Wochen perfekt in ihr Verwandlungsobjekt verwandeln können. Doch das ist nicht gar so leicht. Um sich perfekt in Cliff MacAllister, den Schulschwarm der Schule, verwandeln zu können, muss Ophelia sehr viel über ihn wissen und dabei weiß sie eigentlich rein gar nichts über ihn. Doch ist Cliff tatsächlich der, für den ihn alle halten? Und wird Ophelia ihre Aufgabe bestehen? Und dann ist da ja auch noch Adrian, der mit Ophelia die Hauptrolle im Schultheaterstück spielt und in den sie total verschossen ist. Ein spannendes und vor allem lustiges Abenteuer beginnt…

Meinung:
Als ich das Cover zum Auftakt der „Zauberhaft“-Reihe von Sonja Kaiblinger zum ersten Mal erblickt habe, war es um mich geschehen. Es muss wohl Magie im Spiel gewesen sein, denn ich war „Zauberhaft verliebt“. Als ich dann noch den Klappentext gelesen habe, wusste ich es: Das wird ein Highlight! Von der ersten Seite an war ich gefesselt. Der magische Schreibstil von Sonja Kaiblinger ist locker und humorvoll, lebhaft und mitreißend. Die Kombination aus dem ganz normalen Wahnsinn eines Teenagers und einer Prise Magie finde ich einfach fabelhaft. Die Protagonistin Ophelia ist liebenswert, sympathisch und etwas tollpatschig. Ihr Verwandlungs- und Gefühlschaos hat mich sehr oft zum Lachen gebracht. Ophelias Tante Helly mochte ich auch sehr, aber das pupsende Hausschwein Mr Darcy ist mein absoluter Lieblingscharakter. Ich selbst würde mich auch gerne wie Ophelia und ihre Familie verwandeln können, auch wenn es anscheinend einige düstere Geheimnisse gibt, von denen ich erwarte, dass diese in der Fortsetzung gelüftet werden.

Fazit:
„Zauberhaft verliebt“ von Sonja Kaiblinger hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Typische Probleme eines Teenagers, die erste Liebe und ein wenig Magie haben mich begeistert. Diesen lustigen, romantischen und spannenden Auftakt der „Zauberhaft“-Reihe lege ich deshalb allen Mädchen ab 12 Jahren sehr ans Herz. Ich bin total gespannt auf den zweiten Band und vergebe für eine meiner neuen Lieblingsreihen natürlich 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Zurück in Sommerby
(Bd. 2 der Sommerby-Reihe)

Zurück in Sommerby
(Bd. 2 der Sommerby-Reihe)
von Kirsten Boie
mit Illustrationen von Verena Körting

Oetinger Verlag
Hardcover
Kinderbuch
336 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7512-0001-1
Ersterscheinung: 13.07.2020

Inhalt:
Martha, Mikkel und Mats freuen sich, dass sie die Herbstferien wieder bei Oma Inge verbringen dürfen. Es könnten so schöne Ferien werden, wäre da nicht wieder dieser fiese Makler, der es auf Oma Inges Haus abgesehen hat. Mithilfe hinterhältiger Tricks scheint es gerade so, dass Oma Inge tatsächlich ihr Haus verlieren könnte. Deshalb hat sie auch eigentlich gar keine Lust auf eine Geburtstagsfeier und das, obwohl sie 70 Jahre alt wird. Damit es doch noch schöne Ferien werden, geben sich die drei Geschwister nicht geschlagen und begeben sich in ein neues Abenteuer.

Meinung:
Sommerby ist immer wieder eine Reise wert. Bereits am Cover erkennen wir, dass uns diesmal ein Ferienabenteuer im Herbst erwartet. Diese Fortsetzung der wunderbaren „Sommerby“-Reihe kann als eigenständige Feriengeschichte gelesen werden, jedoch würde ich zum besseren Verständnis die Einhaltung der Reihenfolge empfehlen. Die Autorin schafft es immer wieder mit ihrem flüssigen und lockeren Schreibstil eine herzliche Atmosphäre zu kreieren. Immer wieder fließen lehrreiche Weisheiten in die Geschichte ein, die kindgerecht, aber nicht zu aufgesetzt beschrieben werden. Man fühlt sich richtig wohl beim Lesen und wenn man sich der Geschichte hingibt und sich fallen lässt, erlebt man ein paar unbeschwerte Tage auf dem Lande. Allerdings gibt es auch im zweiten Band ein paar Kleinigkeiten, die ich etwas anders formuliert oder sogar weggelassen hätte. Ich möchte, wenn ich ein Kinderbuch lese, einfach ein wenig unbeschwerte Kindheit erleben – abseits der Realität. Deshalb haben gewisse Worte in so einem Buch nichts verloren. Insgesamt ist es aber eine gelungene Geschichte mit spannenden Elementen. Familie, Freundschaft, Zusammenhalt, Verantwortung, Hilfsbereitschaft und auch die erste Liebe spielen eine große und wichtige Rolle. Ganz toll fand ich übrigens das „Plattdeutsch Wörterverzeichnis“ ganz hinten im Buch. Das Ende hat mich zwar begeistert, aber irgendwie macht es mich auch traurig, denn eigentlich will man für immer in Sommerby bleiben. Doch der Hinweis auf die Weihnachtsferien lässt mich auf eine winterliche Fortsetzung hoffen…

Fazit:
„Zurück in Sommerby“ von Kirsten Boie ist bereits der zweite Band der warmherzigen Geschichte für Kinder ab 10 Jahren. Der Sehnsuchtsort bei Oma Inge auf dem Lande beschert uns gemütliche Lesestunden mit der ganzen Familie und ein spannendes und unterhaltsames Ferienabenteuer. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

Lesung zu Band 1 der „Sommerby“-Reihe am 1. juli 2018 im LiMo in Marbach

{Rezension} Ein Sommer in Sommerby
(Bd. 1 der Sommerby-Reihe)

Ein Sommer in Sommerby
(Bd. 1 der Sommerby-Reihe)
von Kirsten Boie
mit Illustrationen von Verena Körting

Oetinger Verlag
Hardcover
Kinderbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7891-0883-9
Ersterscheinung: 19.02.2018

Lieblingszitat:
„Wenn es nötig ist, kann man ganz vieles, was man sich sonst nicht zutraut.“ (S. 171)

Inhalt:
Die Großstadtkinder Martha, Mats und Mikkel müssen aufgrund eines Unfalls der Mutter zwangsläufig die Ferien bei ihrer Oma verbringen. Als sie bei Oma Inge ankommen, die sie eigentlich gar nicht kennen, sind sie etwas geschockt. Oma Inge ist merkwürdig, ja sogar richtig seltsam, denn sie wohnt abgelegen und allein auf dem Land und hat noch nicht einmal Internet – sehr zum Leidwesen der zwölfjährigen Martha. Und schon beginnt für die drei Geschwister ein ganz großes Abenteuer.

Meinung:
Es sind wohl die besten Ferien ihres Lebens… Fernab der Hektik der Großstadt gewährt Oma Inge ihren drei Enkelkindern sehr viel Freiheit und ein Stückchen unbeschwerte Kindheit, vor allem aber schenkt sie ihnen Vertrauen und Selbstbewusstsein. Die schrullige Oma Inge, die ihr Herz am rechten Fleck trägt, war mir von Anfang an sympathisch. Aber auch Martha, die hin- und hergerissen ist zwischen Kindsein und Erwachsenwerden, war sehr authentisch. Anstatt Fernsehprogram und Internet ist jetzt das reale Leben das größte Abenteuer. Der Autorin ist die Beschreibung dieser besonderen Idylle an der Ostsee hervorragend gelungen – ein Ort, an dem ich gerne meine Sommerferien verbringen würde. Die Handlung ist natürlich vorhersehbar, mäßig spannend, aber recht unterhaltsam. Auch gibt es einige Dinge, die ich persönlich in einem Kinderbuch für die Zielgruppe ab 10 Jahren etwas anders formuliert oder sogar weggelassen hätte, gerade weil es ein leichtes Wohlfühlbuch sein soll, und dennoch bin ich begeistert. Die Autorin schafft es mit ihrem flüssigen und lockeren Schreibstil, Kinder an Geschichten zu fesseln und dennoch wichtige Werte zu vermitteln. Wir lernen, was wirklich wichtig ist im Leben und dass man eigentlich gar nicht so viel braucht, um glücklich zu sein.

Fazit:
„Ein Sommer in Sommerby“ von Kirsten Boie ist der erste Band einer warmherzigen Geschichte für Kinder ab 10 Jahren. Für mich ist dieses Buch die perfekte Lektüre für entspannte Sommerferien oder für gemütliche Lesestunden mit der ganzen Familie. Deshalb gibt es von mir sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Emily Pferdeflüsterin
Freundschaft mit Eselsohren

Emily Pferdeflüsterin
Freundschaft mit Eselsohren
von Mila Sternberg
mit Illustrationen von Verena Körting

Oetinger Verlag
Hardcover
Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahren
ISBN: 978-3-7915-0146-8
Ersterscheinung: 24.02.2020

Inhalt:
Emily wünscht sich ein eigenes Pferd. Unbedingt. Um das Geld für das Pferd zu bekommen, nimmt Emily an einer Fernsehshow teil. Acht Monate später entscheidet sie sich für ein Pferd namens Runa. Doch alle belächeln sie und erzählen, dass das Pferd buckelt und Runa kein gutes Pferd für sie wäre. Doch Emily möchte eigentlich gar nicht auf Runa reiten, sie möchte einfach nur ein Pferd haben. Mit Ausnahme ihres Vaters, den sie immer bei seinem Vornamen nennt, und ihrer neuen besten Freundin Lea mag sich Emily auch nicht mit anderen Menschen umgeben – wie Runa auch, die mit den anderen Pferden auf der Koppel lieber auf Abstand geht. Doch Emily spürt, dass mit Runa irgendetwas nicht stimmt. Sie kann Runas Traurigkeit spüren. Doch was soll Emily tun? Wen vermisst die Stute? Der Beginn eines herzerwärmenden Abenteuers und der Suche nach dem, was wirklich wichtig ist.

Meinung:
Der außergewöhnliche Titel des Buches hat mich sofort neugierig gemacht und eigentlich hatte ich einfach nur eine zuckersüße Pferdegeschichte erwartet, doch erhalten habe ich viel, viel mehr. Pferde werden hier zwar thematisiert, doch im Vordergrund dieser Geschichte steht das Thema „Freundschaft“. Der Schreibstil der Autorin ist harmonisch, kindgerecht und leicht zu lesen. Die Kapitel sind übersichtlich und die Schrift ist angenehm groß. Die Geschichte rund um die sympathische Protagonistin Emily ist liebevoll und herzerwärmend erzählt. Emily ist anders als andere Kinder. Manch einer würde wahrscheinlich behaupten, dass Emily etwas sonderbar erscheint, aber ich würde eher sagen, dass sie etwas Besonderes ist. Emily umgibt sich nicht gerne mit Menschen, denn sie versteht sie nicht und die wiederum verstehen auch Emily und ihre direkte Art nicht. In manchen Dingen sind wir uns schon ähnlich, denn mir liegt das Herz auch oft auf der Zunge und mit meiner direkten Art, Dinge auszusprechen, kommen viele Menschen auch nicht klar. Auf Grund meiner eigenen Höchstbegabung habe ich selbst schon viele begabte und hochbegabte Kinder kennengelernt, einige davon haben ADS oder ADHS, aber auch das Asperger-Syndrom. Gelegentlich fallen diese „Krankheiten“ mit einer Hoch- oder Inselbegabung zusammen. Menschen mit Asperger-Syndrom entwickeln oft Spezialinteressen – so wie Emily, denn sie ist ein Mathe-Ass. Allerdings ist das Asperger-Syndrom tatsächlich auch mit Beeinträchtigungen der zwischenmenschlichen und nonverbalen Kommunikation verbunden. Emilys Verhalten ist also etwas „sonderbar“ und sie sagt immer frei ihre Meinung heraus und hält nichts von Körperkontakt wie Umarmungen oder Händeschütteln. Emily mag also sehr speziell sein, aber sie ist ein Mädchen, das man gerne zur Freundin haben möchte. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Bücherhelden und Freunde wie Emily gäbe.

Fazit:
„Emily Pferdeflüsterin – Freundschaft mit Eselsohren“ von Mila Sternberg ist ein herzerwärmendes Kinderbuch, das ich nicht nur Kindern ab 9 Jahren empfehlen kann, denn diese liebevolle und einfühlsame Geschichte sollten auch Erwachsene unbedingt lesen sollten. Obwohl es KEIN typisches Pferdebuch ist, hat es mich vollständig verzaubert. Für diese wundervollen Lesestunden mit Emily gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Oetinger für dieses Rezensionsexemplar.