Interview mit Miyabi Kawai

Mit Miyabi Kawai über den Dächern Stuttgarts

Bereits vor 2 Monaten hatte ich das sagenhafte Glück, Miyabi Kawai im Rahmen ihrer Lesung zu ihrem aktuellen Buch „Dem Meer ist es egal, ob du eine Bikinifigur hast“ ein paar Fragen stellen zu können. Miyabi Kawai ist ein wahres Multitalent, denn sie ist nicht nur Modedesignerin, Kostümbildnerin und Stylistin, sondern auch Autorin, die gerne ihre eigenen autobiografischen Anekdoten mit den vornehmlich weiblichen Leserinnen teilt, um diesen das Motto „Love yourself!“ näherzubringen. Dieses Interview ist der Start zu meiner neuen Serie „Starke Frauen – Vorbilder für die Jugend“. Heutzutage werden wir Kinder und Jugendlichen nahezu erdrückt von Bildern und Lebensweisheiten von Selbstdarstellern, die im Internet und Fernsehen eine Traumwelt präsentieren und dabei vergessen, dass sie eine Vorbildfunktion haben. Sie vergessen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht stark genug sind, sich selbst und ihr eigenes Leben zu lieben, und auch nicht stark genug sind, um die Realität von der digitalen Scheinwelt unterscheiden zu können. Daher ist es wichtig, Menschen um sich zu haben, die einen in seinem Tun und Dasein bestärken und unterstützen. Miyabi Kawai ist einer dieser Menschen. Mittlerweile habe ich schon einige prominente Menschen zum Interview bitten dürfen, aber dieses mit Miyabi Kawai wird mir tatsächlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Miyabi hat mir das Gefühl gegeben, dass sie mich als Menschen wahrgenommen hat und das kommt auf Grund meines Alters sehr selten vor. Meistens werden Interviewanfragen belächelt oder gar ignoriert und nicht einmal beantwortet, und alles nur weil ich noch ein Kind bin. Miyabi Kawai hat aber keinen Moment an meiner Kompetenz gezweifelt und dafür danke ich ihr sehr.

Leo: Wie kam es dazu, dass du nach deinem ersten Buch „Finde deinen Style!nun ein Buch zum Thema „Selbstliebegeschrieben hast? Führte das eine zum anderen?

Miyabi Kawai: Auf jeden Fall führte das eine zum anderen. Das erste Buch entstand aus der Sendung „Schrankalarm, die wir gedreht haben. Und wenn man sich die Sendung ein bisschen angeguckt hat, dann merkt man auch, dass da sehr viel von der Message schon da ist, dass man sagt, du musst dich erst selbst annehmen, bevor wir hier über Mode reden und erst so kannst du deinen Style finden. Daher war das erste Buch ein bisschen die logische Konsequenz aus der Sendung, also die Anleitung, die wir in der Sendung gegeben haben, nur eben in ein Buch gefasst und unsere Philosophie über Selbstliebe war da natürlich schon erwähnt, das Buch war schließlich davon getragen. Danach kam sehr viel Gesprächsstoff, auch in der Community auf Instagram, und da habe ich gemerkt, da gibt es ein Bedürfnis. Und dann haben mein Verlag und ich beschlossen, dass ich ein Buch schreibe, in dem wir diesen Ratgeber und Modecharakter mal ein bisschen weglassen, und nur dieses Thema besprechen. Und dann ist daraus ein sehr persönliches Buch geworden.

Leo: Und was wünschst du dir von deinen Lesern? Kann wirklich jeder die Liebe zu sich selbst finden?

Miyabi Kawai: Das wäre tatsächlich mein größter Wunsch, das hast du gut erfasst. Ich hoffe, dass wenn man mein Buch liest, dass man sich erstens entspannt und zweitens merkt, das ist kein Lebensratgeber im Sinne von „Du musst das und das tun und das ist der einzige Weg. Ich möchte nicht noch weiteren Druck erzeugen. Sich selber anzunehmen ist in dieser Gesellschaft ja tatsächlich sehr schwierig und jede Frau, letztendlich auch jeder Mensch, empfindet den starken Druck, hier zu funktionieren. Ob das optisch ist, oder gesellschaftlich, zum Beispiel im Job, erfolgreich zu sein, was auch immer! Und wenn jetzt kommt, du musst dich auch noch selber lieben, dann empfinden das einige auch noch als zusätzlichen Druck. Aber das möchte ich nicht. Ich möchte zeigen, dass Selbstliebe eigentlich Druck rausnehmen bedeutet. Wenn ich meine Geschichte erzähle, dann erkennen sich einige darin vielleicht wieder und das würde mich dann wahnsinnig freuen, dass man sich da vielleicht eher entspannt, der Druck rausgeht und man merkt, da können wir vielleicht alle gemeinsam dran arbeiten.

Leo: Was würdest du jungen Mädchen und Frauen raten, die sich nicht trauen, etwas zu tun, weil sie Angst davor haben, zu scheitern oder ausgelacht zu werden?

Miyabi Kawai: Sie dürfen auf jeden Fall keine Angst vor der Angst haben. Denn das ist normal. Wenn man Druck hat, wenn man etwas erreichen will, wenn man weiß, es schauen andere Leute zu. Dann hat man Angst. Im besten Fall kann man diese Angst irgendwann mal besser greifen und verstehen, dass das eher eine Art von Respekt ist, die man vor dieser Aufgabe hat. Man muss keine Angst vorm Scheitern haben, man kann Respekt vor einer Sache haben. Und auf jeden Fall sollte man sich niemals beirren lassen. Denn wenn man an sich arbeitet, dann kann man die Kraft aus sich herausziehen und aus einem Umfeld, das man sich aussucht, das einem Kraft gibt, und die negativen Energien ein bisschen außen vor lassen. Und falls dann nochmal jemand kommt, ist man eigentlich gestärkt.

Leo: Du bist ja äußerst zufrieden mit dir selbst, aber wenn es eine Sache gäbe, die du sofort mit einem „Schnippändern könntest, was wäre das?

Miyabi Kawai: Nicht so viel. Ich glaube, ich würde wahnsinnig gerne aufwachen und gut sehen können. Ich trage ja immer Kontaktlinsen. Aber ich glaube, das fände ich super! Wenn ich die Augen aufmache würde und die Welt wäre scharf gestellt. Ich meine, das könnte ich machen, man kann ja lasern, aber davor habe ich ein bisschen Respekt.

Leo: Wie kommt es dazu, dass du jetzt erst deinen Führerschein machst?

Miyabi Kawai: Das ist eine gute Frage. Ich habe den Führerschein mit 17 schon einmal angefangen und hatte dann aber leider ein unschönes Erlebnis. Mein Fahrlehrer hat mich auf der Überlandfahrt sexuell belästigt. Wie du siehst, ich habe jetzt kein Problem, darüber zu reden, und vielleicht ist es auch wichtig, darüber zu reden, den Mund aufzumachen. Aber damals war das sehr traumatisch für mich, es kam auch am Ende nicht zum Gerichtsverfahren, weil es hin und her ging. Und man wird auch danach noch sehr eingeschüchtert, im Sinne von „Es ist ja nicht wirklich was passiert, du hast es ja noch weggeschafft!. Also, es war eine schwierige Zeit für mich und es war auch gleichzeitig mit meinem Schulabschluss verbunden, sodass ich dieses ganze Thema „Führerscheinvon mir weggeschoben habe. Und viel später ist es dann, wie das Leben oft so ist: man hat entweder die Zeit den zu machen, aber dann fehlt das Geld oder man könnte ihn machen und dann ist man mit allem anderen beschäftigt, außer eben mit dem Führerschein machen. Und das hat mich jetzt richtig genervt. Aber dann hab ich mir gedacht, man ist nie zu alt dafür, ich pack‘ das jetzt an!

Leo: Wenn du eine Heldin mit Superkräften wärst, welche Superkraft wäre das und was würdest du als erstes machen?

Miyabi Kawai: Ich würde gerne heilen können.

Leo: Und was würdest du dann heilen?

Miyabi Kawai: Naja, jeden der Heilung braucht. Ein bisschen versuche ich es ja jetzt schon, mit dem Buch, dass ich vielleicht ein bisschen dazu beitragen kann.

Leo: Gibt es Tage, an denen du schlecht gelaunt bist und am liebsten nicht aus dem Haus gehen magst, aber musst? Ich sage nur: „Lesereise. Da bist du tagelang unterwegs, ohne Ruhepausen und du bist ständig im Fokus. Hast du für solche Tage einen Gute-Laune-Tipp?

Miyabi Kawai: Ich habe auf jeden Fall Tage, an denen ich schlecht gelaunt bin und nicht vor die Tür gehen will. Aber das kann man sich ja oft nicht aussuchen, da hast du vollkommen Recht. Bei der Lesereise ist mir das noch nicht passiert, weil ich über zwei Dinge sehr glücklich bin. Das eine ist, dass ich liebe, was ich mache und dass mir die Lesungen so wahnsinnig viel geben und dass ich mich so darauf freue, sodass ich eigentlich gar keine schlechte Laune habe, auch wenn ich müde bin. Und das zweite ist, dass ich das Privileg genieße, mir über die Zeit die Leute, mit denen ich was mache, aussuchen zu dürfen. Wie zum Beispiel den Phil, meinen Manager. Und wenn ich mit Leuten mit positiver Energie, dann ist das ein großer Push. Das hilft. An anderen Tagen versuche ich es manchmal mit dieser Lächel-Therapie. Wenn es einem nicht so gut geht, dann muss man sich einfach mal zwingen, zu lächeln. Das setzt ja erwiesenermaßen etwas im Gehirn frei. Das funktioniert tatsächlich. Man muss zulassen, dass man nicht an jedem Tag 100% hat und gibt. Es gibt einfach auch mal Tage, da muss man es auch einfach nicht tun.

Leo: Kleider machen ja bekanntlich Leute. Aber Kleider sind meist nur eine Fassade, eine Hülle. Mir selbst ist aufgefallen, dass je nachdem, welches Outfit ich trage, werde ich selbst unterschiedlich wahrgenommen. In welchem Outfit magst du dich am liebsten?

Miyabi Kawai: Ich mag mich am liebsten in Outfits, in denen ich sichtbar bin, das kann man vielleicht auch an meinen Looks erkennen, in Outfits, in denen ich mich wohlfühle, in denen ich mich wie ich fühle. Das kann von Tag zu Tag variieren, deswegen bin ich froh, dass ich a) genug Sachen habe und dass ich b) vor allem so viel Freude an Mode habe, dass ich da aus Vollem schöpfen kann. Wenn ich mich in mir zu Hause fühle und die Kleidung gibt mir auch noch von außen den Push dazu, dann fühle ich mich wohl. Dann ist es das richtige.

Leo: Zum Abschluss hätte ich noch gerne einen persönlichen Styling-Tipp. Was darf im Kleiderschrank eines Teenagers nicht fehlen? Gibt es vielleicht ein Kleidungsstück, das du mir empfehlen könntest oder vielleicht auch eine Farbe, die meine Schokoladenseite unterstreichen würde?

Miyabi Kawai: Ich glaube, du brauchst auf jeden Fall ein Teil, das ist eigentlich ganz egal, was das für ein Kleidungsstück ist, in welchem du dich schön fühlst. Wenn du was anziehst und merkst: „Boah! Das ist toll!So ein Stück braucht jeder Teenager, das ist wie so eine Sicherheitsweste. Auch an Tagen, an denen du dich nicht so fühlst, das ist das Kleidungsstück, das mag ein Kleid sein, das mag eine Jacke sein, bei dem du denkst: „Damit habe ich Superkräfte! Darin fühle ich mich wohl!So etwas braucht jeder. Ich glaube, dass dir warme Töne super gut stehen, aber ich sehe an deinen pinken Fingernägeln, neon wäre auch was für dich. Auf jeden Fall hast du eine Präsenz und du hast Charme, du vermittelst Kompetenz, obwohl du noch so jung bist. Aufgrund deiner Art und deiner Ausstrahlung brauchst du gar nicht viel. Ich glaube nicht, dass du irgendetwas Wildes brauchst, sondern dass du etwas brauchst, womit du dich wie du selbst fühlst.

Ja, da hat die äußerst liebenswürdige Miyabi Kawai vollkommen Recht. Wer mit sich im Reinen ist, muss nicht unnötig viel und wild auftragen. Eine positive Ausstrahlung kommt von ganz allein, wenn man mit einem guten Herzen und einem Lächeln morgens das Haus verlässt.

Mein absolutes Lieblingsfoto

Interview mit Peter Freudenthaler
von Fools Garden

Unter dem Motto „Miteinander.Leben“ finden dieses Jahr unzählige Veranstaltungen im Rahmen der „Heimattage Baden-Württemberg“ in Winnenden statt. Aber was bedeutet dieses kleine Wörtchen „Heimat“? Ist Heimat ein Ort? Eine vertraute Gegend? Naja, nicht nur, denn Heimat ist auch ein Gefühl. Wärme, Geborgenheit und Zusammenhalt. Heimat kann so vieles sein, für jeden einzelnen etwas anderes. Um herauszufinden, ob man den Begriff „Heimat“ näher definieren kann, habe ich nicht nur mir, sondern auch meinen Mitmenschen und einigen Persönlichkeiten aus der Region einige Fragen gestellt. Im Rahmen der Baden-Württemberg-Tage am vergangenen Wochenende hat sich beispielsweise Peter Freudenthaler mit meinen Fragen auseinandergesetzt.

Peter Freudenthaler ist Sänger und Songwriter der Band „Fools Garden“. Den großen Hit „Lemon Tree“ kennt wahrscheinlich jeder. Die älteren Fans schwelgen in Erinnerungen und die jüngeren summen nun im Musikunterricht die Melodie mit dem eingängigen Text, in dessen Mittelpunkt ein Zitronenbaum steht. Mit diesem Lied schaffte die Band den großen Durchbruch. Es folgten Preise und Auszeichnungen wie Bambi, Echo, Goldene Stimmgabel, Goldene Europa und noch viele mehr.

Peter Freudenthaler:
Gründungsmitglied von Fools Garden

Mich hat interessiert, ob ein Musiker, der die ganze Welt bereist hat und auf eine fast 30-jährige Karriere zurückblicken kann, den Begriff „Heimat“ vielleicht aus einer ganz anderen Perspektive beschreiben kann. So nutzte ich die Gelegenheit zwischen Soundcheck und Konzertauftritt am Samstag und erhielt ein paar interessante Antworten.

Auftritt bei den Heimattagen in Winnenden am 04.05.2019

Leonie: Sie und Ihre Band „Fools Garden“ treten im Rahmen der „Heimattage Baden-Württemberg“ auf. Was verbinden Sie mit „Heimat“?

Peter Freudenthaler: Heimat ist für mich der Platz, wo ich mich sehr, sehr wohl fühle, wo ich mich zu Hause fühle. Das ist tatsächlich hier in Süddeutschland, denn ich komme aus einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald. Mittlerweile wohne ich aber in einem Ort, der etwa eine halbe Stunde entfernt liegt. Aber jedes Mal, wenn ich in mein altes Dorf zurückkomme, dann ist das für mich ziemlich vertraut, weil ich wirklich jeden Winkel kenne, jede Ecke im Wald und auch die Menschen. Ich verbinde ganz viele Geschichten damit. Das ist für mich Heimat. Gleichzeitig ist Heimat für mich aber auch der Platz, wo es das Essen gibt, das ich am meisten mag. Zwiebelrostbraten mag ich besonders gerne.

Leonie: Haben Sie so etwas wie Heimweh, wenn Sie mit Ihrer Band unterwegs sind?

Peter Freudenthaler: Nein, das habe ich nicht. Ich habe manchmal ein bisschen Sehnsucht nach meiner Familie, nach meinen Kindern, wenn ich längere Zeit weg bin. Aber so richtiges Heimweh habe ich nicht mehr.

Leonie: Sie haben bereits viel von der Welt gesehen, wo ist es denn am schönsten? Unterwegs auf Tour? Oder doch zu Hause?

Peter Freudenthaler: Wenn wir unterwegs waren, hatten wir oftmals zu wenig Zeit, uns etwas anzuschauen. Erst in den letzten paar Jahren haben wir uns tatsächlich ein paar Tage mehr Zeit genommen und noch ein paar Tage an das jeweilige Konzert drangehängt. Ich bin aber sehr gerne in Russland, denn ich mag das Land und im Baltikum ist es sehr, sehr schön. Südostasien ist auch ein ganz toller Kontinent. Aber da gibt es dieses Problem mit dem Essen. Ich bin nicht so ein Fan von asiatischem Essen und Essen ist für mich sehr, sehr wichtig. Wenn man dann mal vier oder fünf Wochen asiatisch gegessen hat, dann freut man sich wieder auf schwäbisches Essen.

Leonie: Sie blicken auf eine ziemlich lange Karriere zurück. Können Sie vielleicht ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern? Gab es irgendein richtig lustiges oder peinliches Erlebnis?

Peter Freudenthaler: Wenn ich jetzt anfangen würde, zu erzählen, dann könnte ich wahrscheinlich den ganzen Abend hier sitzen. Da gab es schon sehr, sehr vieles, aber mein peinlichster Moment war wohl das erste Konzert in einem Stadion, wo wir im Vorprogramm von „PUR“ aufgetreten sind. Das war in Düsseldorf und das Wetter war ungefähr genauso schlecht wie heute hier. Für uns war es das erste Mal in so einem großen Stadion zu spielen. Die Band war schon auf der Bühne und ein Intro lief und ich sprang von hinter der Bühne nach vorn zum Mikrofon. Aber vor meinem Mikrofon war eine Wasserpfütze und ich bin ausgerutscht und vor 70.000 Menschen einfach mal so quer über die Bühne geflutscht. Das war mein erster Auftritt vor so vielen Menschen und das war natürlich etwas peinlich, aber das Konzert war dann trotzdem ganz gut.

Leonie: Sie sind mit Ihrem großen Hit „Lemon Tree“ auch international ziemlich bekannt gewesen. Teilweise geben sie heute noch in aller Welt Konzerte. Wie ist da das Gefühl, wenn Sie zum Beispiel in Asien irgendwo auftreten und dann die Sprache der Fans gar nicht sprechen, gibt es da eine Geheimsprache zwischen Band und Fans?

Peter Freudenthaler: Naja, ich meine, die Sprache, die wir sprechen, ist die Sprache der Musik und die versteht man überall auf der ganzen Welt. Deshalb ist es auch so schön, dass das Lied auf der ganzen Welt so erfolgreich wurde. Und egal wo wir hinkommen, überall können die Leute mitsingen. Das ist ein ganz großes Geschenk, das ist uns ziemlich bewusst, dass wir einen Song haben, der es auch wirklich einmal um die Welt herum geschafft hat. Das ist natürlich ein tolles Gefühl, wenn man in Bangkok oder in Jakarta oder sonst wo auf der Bühne steht und die Leute singen ein Lied von dir mit, das du irgendwann mal im kleinen Kämmerchen vor über 25 Jahren geschrieben hast. Außerdem sprechen die Menschen natürlich auch überall Englisch und inzwischen sprechen auch wir alle ein paar Brocken Chinesisch und Russisch.

Leonie: Jetzt, nach 28 Jahren Karriere, würden Sie da irgendetwas anders machen bzw. anders entscheiden?

Peter Freudenthaler: Nein, das würde ich nicht. Wobei wir vielleicht ein bisschen früher hätten anfangen sollen, uns noch mehr Zeit zu nehmen. Ich war bereits in so vielen Ländern, habe aber so wenig davon gesehen, weil einfach ein Termin den anderen gejagt hat. Vom Flughafen zum Hotel, dann zum Fernsehen oder zum Radio, zu irgendeiner Pressekonferenz und dann zum Konzert und am nächsten Tag ganz früh weiter in die nächste Stadt. Da hätten wir hin und wieder sagen müssen: „Wir hängen jetzt zwei Tage Urlaub dran!“ Aber sonst ist alles gut.

Entspannt, familiär und bodenständig – solche Interviews sind leider eher die Seltenheit.

Man merkt den Herren von Fools Garden tatsächlich an, dass Sie sich nun mehr Zeit für alles nehmen, selbst für kurzfristig angefragte Interviews. Vielen Dank.

Interview mit Johannes Zenglein
(2019)

Seit mehr als 20 Jahren und über 1.000 Folgen ist der Tigerenten Club noch immer eine äußerst beliebte Fernsehunterhaltungssendung für Kinder. Einen kleinen Beitrag zu diesem Erfolg muss man natürlich den Moderatoren zuschreiben, denn diese sollten selbstverständlich auch für jeden Quatsch zu haben sein und über sich selbst lachen können. Johannes Zenglein, der sich selbst als bodenständig, ehrgeizig und chaotisch bezeichnet, ist seit genau 2 Jahren Moderator des Tigerenten Clubs und verpackt interessante und wichtige Themen mit einer Portion Humor und einer kleinen Prise Selbstironie. Denn zu einer erfolgreichen Sendung gehören nicht nur Fleiß und Vorbereitung, sondern auch Spaß und gute Laune. So kommt es auch ab und an vor, dass der Moderator in Sendungen wie beim Thema „Harry Potter“ eine gelbe Hose anzieht, aus der am Hintern ein kleiner Goldener Schnatz baumelt, um den Kindern das Spiel Quidditch zu erklären. Angst und Panik vor den Sendungen hat er zwar nicht mehr, aber ein wenig Aufregung gehört noch immer dazu, denn der bei Kindern sehr beliebte Moderator ist sehr darauf bedacht, die Namen der Spielkinder nicht zu verwechseln und auch immer die richtigen Fragen zu stellen. Schön finde ich seine Umschreibung der Aufregung. Denn hatte er noch vor 2 Jahren „Flugzeuge im Bauch“, fliegen die Flugzeuge nun „Formation“. Beruhigend, dass es einem Profi nicht anders geht, als den Spielkindern.

Ich habe Johannes übrigens davor schon einmal interviewt. Zum Interview aus dem Jahr 2017 geht es hier entlang.

Besuch beim Tigerenten Club
Sei kein Frosch!

(Fotos: © SWR)

Bereits am Montag, den 25. März 2019 hieß es für die Klassen 6 b und 6 a und deren Klassenlehrerinnen „Holt uns endlich den Pokal nach Hause!“. Denn nach unzähligen erfolglosen Versuchen des Lessing-Gymnasiums sollte der Ausflug zum Tigerenten Club ins Studio des SWR in Göppingen diesmal siegreich enden. Die drei Spielkinder Leonie, Mara und David waren äußerst gut vorbereitet. Leonie hüpfte bereits seit Tagen hin und her für das Spiel Froschhüpfen, bei dem man sich die Reihenfolge blinkender Felder merken muss. David trainierte seinen Wurfarm fürs WissQuiz und Mara ölte ihre Stimme für die Gesangseinlage beim Club Star. Theo, Emmi, Georgia und Maren studierten zusätzlich noch eine atemberaubende Choreografie ein, um fürs Tanzen noch ein paar Extrapunkte sammeln zu können. Eigentlich konnte gar nichts schiefgehen. Dennoch waren alle aufgeregt und angespannt.

In Göppingen angekommen, wurden wir sehr herzlich von den Kinderbetreuerinnen empfangen, die uns den Ablauf der Sendung und die Spiele erklärten. Die Aufregung war allen beim Betreten des Studios anzumerken. Während alle anderen Schülerinnen und Schüler im Aufenthaltsraum des Studios auf die Show eingestimmt wurden, wurden die Spiel- und Tanzkinder sowie die Lehrerinnen zur Generalprobe mitgenommen.

In der Show spielen zwei Teams, die Tigerenten und die Frösche, um einen Pokal und um einen Gewinn von 600 Euro, der gespendet werden soll. Der Verlierer geht selbstverständlich nicht leer aus, denn der zweite Gewinner erhält 400 Euro für einen guten Zweck und das einmalige Vergnügen, den Lehrer ins Wasserfass zu befördern.

Seit mehr als 20 Jahren und über 1.000 Folgen ist der Tigerenten Club noch immer eine äußerst beliebte Fernsehunterhaltungssendung für Kinder. Einen kleinen Beitrag zu diesem Erfolg muss man natürlich den Moderatoren zuschreiben, denn diese sollten selbstverständlich auch für jeden Quatsch zu haben sein und über sich selbst lachen können. Johannes Zenglein, der sich selbst als bodenständig, ehrgeizig und chaotisch bezeichnet, ist seit genau 2 Jahren Moderator des Tigerenten Clubs und verpackt interessante und wichtige Themen mit einer Portion Humor und einer kleinen Prise Selbstironie. Denn zu einer erfolgreichen Sendung gehören nicht nur Fleiß und Vorbereitung, sondern auch Spaß und gute Laune. So kommt es auch ab und an vor, dass der Moderator in Sendungen wie beim Thema „Harry Potter“ eine gelbe Hose anzieht, aus der am Hintern ein kleiner Goldener Schnatz baumelt, um den Kindern das Spiel Quidditch zu erklären. Angst und Panik vor den Sendungen hat er zwar nicht mehr, aber ein wenig Aufregung gehört noch immer dazu, denn der bei Kindern sehr beliebte Moderator ist sehr darauf bedacht, die Namen der Spielkinder nicht zu verwechseln und auch immer die richtigen Fragen zu stellen. Schön finde ich seine Umschreibung der Aufregung. Denn hatte er noch vor 2 Jahren „Flugzeuge im Bauch“, fliegen die Flugzeuge nun „Formation“. Beruhigend, dass es einem Profi nicht anders geht, als den Spielkindern.

Nach einer gelungenen Generalprobe und einer kurzen Pause hieß es dann endlich „Los geht‘s!“. Lustige Lehrer- und Teamspiele wie Apfelfischen, Fliegender Teppich, Froschhüpfen, Club Star, Lehrer Duell, Team Check und Lehrer Check ließen das Publikum toben. Von der Aufregung war kaum noch etwas zu spüren, denn wir hatten das große Ziel vor Augen, genug Notbremsen zu sammeln. Es wurde mitgefiebert, gejubelt und geklatscht. Zu guter Letzt folgte das alles entscheidende Spiel – das Tigerenten Rodeo. Bei diesem Spiel geht es einzig und allein darum, länger als der Gegner auf der Tigerente sitzen zu bleiben. Wer beim Rodeo reiten zuerst runterfällt, hat verloren.

Ob die Klassenlehrerin am Ende der Show baden gehen musste oder ob der Ausflug zum Tigerenten Club tatsächlich siegreich war, darf vor Ausstrahlung der Sendung leider noch nicht verraten werden. Auf jeden Fall war es ein wunderschönes und unvergessliches Erlebnis.

(Foto: © SWR)

Interview mit Selina Mour

Ein kleiner Blick hinter die Kulissen der Kinderzeitung
Skype-Interview mit Selina Mour

Am 14. März 2019 kommt der Film „Misfit“ in die deutschen Kinos. Die Hauptrolle hat der Internetstar Selina Mour ergattert. Auch wenn der Film definitiv keine Chance hat, den Oscar zu gewinnen, hat er dennoch eine wichtige Botschaft: Sei, wie du bist, bleib dir selbst treu, verstell dich nicht und sei stolz darauf!
Ein äußerst oberflächlicher Film mit tiefgründiger Botschaft, der auf Grund der zahlreichen Jungschauspieler und Influencer eine recht große Zielgruppe erreichen könnte.
Ich konnte mir den Film mit meinen Freundinnen noch vor Kinostart anschauen und freue mich sehr, dass ich mit Selina mein erstes Skype-Interview führen durfte.

Leo: Du hast in 2 Tagen Geburtstag und wirst 19 Jahre alt. Was erwartest du von deinem neuen Lebensjahr?

Selina: Ich freue mich besonders auf meine Tour im Mai. Und vielleicht spiele ich mal wieder in einem Film mit. Ich wünsche mir einfach, weiterhin das zu machen, was mir Spaß macht.

Leo: Der Regisseur ist Holländer, wie habt ihr euch beim Drehen verständigt?

Selina: Er spricht ein bisschen Deutsch, aber vor allem haben wir uns auf Englisch miteinander verständigt. Ich habe jedenfalls immer verstanden, was er wollte.

Leo: Wie lange hast du für den Film geprobt. Und wie lange habt ihr gedreht?

Selina: Ich habe einige Monate lang mit einem Schauspiellehrer geübt. Mit dem Film waren wir sehr schnell fertig – nach 16 Drehtagen. Dafür haben wir am Tag sehr viele Szenen gemacht. Ich bin jeden Tag gegen 4 Uhr aufgestanden, gedreht wurde meistens von 8 bis 18 Uhr.

Leo: Wirst du auf der Straße erkannt?

Selina: Ja, es passiert ziemlich oft, dass Fans mich nach einem Foto oder Autogramm fragen. Das finde ich richtig schön. Ich liebe es, Fans zu treffen. Nur wenn mich jemand fotografiert, ohne zu fragen, finde ich das nicht so toll.

Leo: Kannst du in der Öffentlichkeit überhaupt du selbst sein?

Selina: Ich bin immer ich selbst! Das ist auch das Schöne an Instagram: Durch Fotos und Livestreams können die Leute mich kennenlernen.

Leo: In „Misfit“ geht es darum, dass es okay ist, anders zu sein. Was ist an dir nicht perfekt?

Selina: Meine Schüchternheit. Wegen ihr werde ich oft als arrogant abgestempelt. Mit meinem Schauspiellehrer habe ich daran gearbeitet und gelernt, die Schüchternheit nicht als Schwäche zu sehen. Jeder Mensch ist anders, sonst wär’s ja langweilig.