{Rezension} Hope in Action
Die Zukunft gehört uns:
Inspiration und Impulse von Finnlands jüngster Ministerpräsidentin

Hope in Action
Die Zukunft gehört uns
Inspiration und Impulse von Finnlands jüngster Ministerpräsidentin
von Sanna Marin

Ariston Verlag (ein Verlag der Penguin Random House Verlagsgruppe)
Hardcover mit Schutzumschlag
Biografie
320 Seiten
ISBN: 978-3-424-20313-4
Ersterscheinung: 05.11.2025

Inhalt:
In ihrer Autobiografie erzählt Sanna Marin von ihrem Weg aus einfachen familiären Verhältnissen bis an die Spitze der finnischen Regierung. Sie beschreibt, wie Werte wie Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Verantwortung ihr politisches Handeln geprägt haben – lange bevor sie Ministerpräsidentin wurde. Persönliche Erfahrungen werden mit zentralen politischen Herausforderungen unserer Zeit verknüpft: Klimaschutz, soziale Sicherheit, Demokratie, internationale Krisen und der Umgang mit öffentlichem Druck. Dabei geht es nicht nur um politische Entscheidungen, sondern auch um die Frage, wie Haltung entsteht und warum es entscheidend ist, sich nicht mit dem Status quo abzufinden. Das Buch versteht sich bewusst nicht nur als Rückblick, sondern als Einladung, selbst aktiv zu werden und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.

Meinung:
Dieses Buch hat mich nachhaltig beeindruckt – nicht, weil es laut oder spektakulär ist, sondern weil es ruhig, klar und konsequent wirkt. Sanna Marin schreibt mit einer bemerkenswerten Mischung aus Entschlossenheit und Nachdenklichkeit. Man spürt auf jeder Seite, dass hier keine Karriereerzählung um ihrer selbst willen entsteht, sondern ein ehrlicher Versuch, politische Arbeit verständlich, menschlich und wertebasiert zu erklären. Besonders überzeugend fand ich die Authentizität. Sanna Marin stilisiert sich nicht zur Heldin, sondern reflektiert offen über Unsicherheiten, Druck und Fehler. Gerade dadurch wirkt ihre Haltung umso stärker. Sie zeigt, dass Führung nicht bedeutet, keine Zweifel zu haben, sondern trotz dieser Zweifel Entscheidungen zu treffen und sie zu verantworten. Das hebt das Buch deutlich von vielen politischen Memoiren ab, die oft glatt, strategisch oder selbstverliebt wirken. Sehr eindrücklich sind die Passagen über soziale Herkunft und Chancengleichheit. Dass Sanna Marin ihren eigenen Weg klar mit einem funktionierenden Sozialstaat verknüpft, verleiht dem Buch Glaubwürdigkeit und Tiefe. Erfolg wird hier nicht als individuelles Wunder dargestellt, sondern als Ergebnis gesellschaftlicher Strukturen, die Menschen tragen können, wenn man sie schützt und weiterentwickelt. Auch der Umgang mit öffentlicher Kritik und medialen Angriffen wird reflektiert, ohne in Opferrollen oder Abwehrhaltungen zu kippen. Stattdessen bleibt ein Eindruck von innerer Stabilität und einer konsequenten Weigerung, sich verbiegen zu lassen. Genau das macht das Buch so inspirierend: Es ermutigt dazu, sichtbar zu sein, Haltung zu zeigen und nicht auf Zustimmung zu warten, bevor man handelt. Für mich ist diese Autobiografie vor allem ein Buch für junge Menschen – insbesondere für junge Frauen –, die sich fragen, ob Engagement, Politik oder gesellschaftliche Verantwortung für sie überhaupt möglich sind. Nach der Lektüre bleibt kein distanziertes Staunen zurück, sondern ein leiser, aber bestimmter Impuls: Man darf anfangen. Jetzt.

Fazit:
„Hope in Action – Die Zukunft gehört uns: Inspiration und Impulse von Finnlands jüngster Ministerpräsidentin“ von Sanna Marin ist eine kluge, ehrliche und zutiefst ermutigende Lektüre. Das Buch verbindet persönliche Geschichte mit politischer Vision und zeigt, dass Werte kein Hindernis, sondern eine Kraftquelle sind. Es inspiriert, ohne zu idealisieren, und motiviert, ohne zu belehren. Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Fighting for Love
(Bd. 3 der „San Diego Lightnings“-Reihe)

Fighting for Love
(Bd. 3 der „San Diego Lightnings“-Reihe)
von Tracy Wolff

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Paperback
Sports Romance
336 Seiten
Originaltitel: Rough & Ready
ISBN: 978-3-7341-1444-1
Ersterscheinung: 20.08.2025

Können zwei gebrochene Herzen trotz ihrer Narben zueinander finden?

Inhalt:
Elara Vance, ehemalige Basketballprofispielerin und engagierte Leiterin eines Jugend-Sportzentrums, sieht sich mit einem massiven Problem konfrontiert: Spendengelder bleiben aus, weil großzügige Förderer ihr Geld lieber in die prestigeträchtigen Projekte von Footballstar Tanner Green investieren. Für Elara fühlt sich das wie ein persönlicher Schlag an, denn ihr Zentrum ist auf jede Unterstützung angewiesen. Tanner wiederum ist sich der Tragweite seines Ruhms zunächst kaum bewusst. Als die Situation eskaliert, sucht er Elara auf, um die Fronten zu klären. Aus der angespannten Konfrontation entwickelt sich eine intensive Verbindung, bei der schnell deutlich wird, dass beide nicht nur ihre Leidenschaft für den Sport teilen, sondern auch tiefe emotionale Wunden aus der Vergangenheit.

Meinung:
Mich hat vor allem die Ausgangssituation der Geschichte überzeugt, weil sie moralisch interessant und ungewöhnlich für eine Sports Romance ist. Tanner ist kein klassischer „Schuldiger“, sondern jemand, der ungewollt von einem System profitiert, in dem Bekanntheit mehr zählt als tatsächlicher Bedarf. Das macht den Konflikt vielschichtig und glaubwürdig. Elara dagegen steht sinnbildlich für all jene, die mit Herzblut kämpfen, aber im Schatten großer Namen übersehen werden. Elara ist für mich eine starke, leidenschaftliche Protagonistin, deren Wut und Frustration absolut nachvollziehbar sind. Ihre Hingabe an das Jugendzentrum gibt der Geschichte emotionales Gewicht. Tanner hingegen ist ruhig, reflektiert und erstaunlich sensibel. Gerade seine Unsicherheit im Umgang mit seinem eigenen Einfluss hat ihn für mich sehr sympathisch gemacht. Dass er Elara nicht einfach mit Charme oder Geld „retten“ will, sondern wirklich zuhört und lernt, ist ein großer Pluspunkt. Die Beziehung zwischen Elara und Tanner entwickelt sich langsam und über Reibung, was ich sehr mochte. Ihre Dialoge sind schlagfertig, emotional und oft von unterschwelliger Spannung geprägt. Besonders gelungen fand ich, wie Tracy Wolff das Trope Shared Trauma einbindet: Beide Figuren tragen Verletzungen aus dem Profisport mit sich herum, gehen damit aber sehr unterschiedlich um. Auch hier hätte ich mir stellenweise noch mehr Tiefe gewünscht, doch die emotionale Grundstimmung hat mich trotzdem erreicht. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, intensiv und mit genau der richtigen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit.

Fazit:
„Fighting for Love“ von Tracy Wolff ist eine emotionale Sports Romance, die zeigt, wie Macht, Ruhm und gute Absichten ungewollt Schaden anrichten können. Die Liebesgeschichte von Elara Vance und Tanner Green lebt von starken Charakteren, ehrlichen Konflikten und spürbarer Leidenschaft für den Sport. Auch wenn einige Themen noch mehr Raum verdient hätten, ist es ein berührender Abschluss der „San Diego Lightnings“-Reihe. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Rival Darling
(Bd. 1 der „Darling Devils“-Reihe)

Rival Darling
(Bd. 1 der „Darling Devils“-Reihe)
von Alexandra Moody

One Verlag
Paperback
Junge Erwachsene / Sports Romance
448 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0297-3
Ersterscheinung: 17.12.2025

Inhalt:
Nach dem schmerzhaften Betrug durch ihren Freund Jeremy, den Kapitän des Eishockey-Teams ihrer Highschool, fasst die 17-jährige Violet Sinclair einen klaren Entschluss: Nie wieder einen Sportler daten. Um Jeremy zu zeigen, dass sie über ihn hinweg ist, lässt sie sich auf einen riskanten Plan ein. Durch Zufall begegnet sie Reed Darling, dem gefürchteten Kapitän der Ransom Devils und gleichzeitig Jeremys größtem Rivalen. Spontan bittet sie ihn, ihren Fake-Freund zu spielen. Was als Zweckgemeinschaft mit festen Regeln beginnt, wird jedoch zunehmend kompliziert, denn hinter Reeds geheimnisvollem Ruf verbirgt sich ein ganz anderer Mensch. Während Violet versucht, emotionale Distanz zu wahren, geraten echte Gefühle immer mehr außer Kontrolle.

Meinung:
Dieses Buch hat mich von den ersten Seiten an vollkommen abgeholt. Der Schreibstil von Alexandra Moody ist unglaublich flüssig und angenehm, sodass man förmlich durch die Seiten gleitet und ständig „nur noch ein Kapitel“ lesen möchte. Obwohl die Handlung insgesamt eher ruhig bleibt, fühlt sich nichts zäh an, da der Fokus klar auf den Figuren und ihren Emotionen liegt – und genau das funktioniert hier hervorragend. Violet Sinclair ist für mich eine große Stärke der Geschichte. Sie ist impulsiv, emotional, manchmal widersprüchlich und gerade deshalb so authentisch. Ihre Unsicherheit nach dem Betrug durch Jeremy ist jederzeit spürbar, ebenso wie ihr innerer Konflikt zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst vor erneuter Verletzung. Ihre strikte Regel, keine Sportler mehr zu daten, wirkt dabei weniger wie Sturheit, sondern vielmehr wie ein Schutzmechanismus. Auch das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter verleiht Violet zusätzliche Tiefe und lässt erahnen, dass sie schon länger mit emotionaler Distanz und ungelösten Konflikten kämpft. Reed Darling hat sich still und leise in mein Herz geschlichen. Nach außen wirkt er ruhig, reserviert und einschüchternd – ein Ruf, der durch zahlreiche Gerüchte noch verstärkt wird. Doch hinter dieser Fassade steckt ein unglaublich aufmerksamer, loyaler und sensibler Charakter. Besonders seine kleinen Gesten, wie seine Rücksichtnahme auf Violets Grenzen oder seine stille Unterstützung, zeigen, wie ernst es ihm ist. Man merkt deutlich, dass ihm die Fake-Beziehung emotional nähergeht, als er zugeben möchte. Dass er seine Gefühle dennoch nicht in den Vordergrund drängt, macht ihn für mich zu einer echten Green Flag. Ein absolutes Highlight ist Reeds Familie, insbesondere die Dynamik zwischen den Darling-Brüdern. Ihr starker Zusammenhalt bringt Wärme, Humor und Leichtigkeit in die Geschichte und bildet einen schönen Kontrast zu den Vorurteilen, die ihnen in Sunshine Hills entgegengebracht werden. Szenen wie das Abendessen bei den Darlings zeigen eindrucksvoll, wie sehr Violet sich nach genau dieser Art von Geborgenheit sehnt und wie gut sie eigentlich in Reeds Welt passen würde. Jeremy entwickelt sich im Verlauf der Geschichte immer mehr zu einer unangenehmen und belastenden Präsenz. Sein Verhalten wirkt kontrollierend, egozentrisch und zunehmend beängstigend, was ihn zu einem glaubwürdigen Gegenspieler macht. Die Enthüllungen über seine Vergangenheit und seine Verbindung zu Reed verstärken den Eindruck, dass von ihm noch entscheidendes Drama ausgehen wird. Auch die Nebenfiguren – allen voran Mia – fügen sich stimmig ein und verleihen der Geschichte zusätzliche emotionale Tiefe. Ja, die Liebesgeschichte zwischen Violet und Reed entwickelt sich stellenweise recht schnell und intensiv, doch das hat meinen Lesespaß kaum geschmälert. Der Reiz liegt weniger in überraschenden Wendungen als vielmehr im emotionalen Weg dorthin. Dieser erste Band der „Darling Devils“-Reihe ist eine gefühlvolle, cozy Sportsromance ohne Spice, die stattdessen auf Nähe, Vertrauen und innere Konflikte setzt. Und genau das macht sie so wirkungsvoll.

Fazit:
„Rival Darling“ von Alexandra Moody ist eine Sports Romance, die leise unter die Haut geht und lange im Herzen bleibt. Die Geschichte von Violet Sinclair und Reed Darling lebt von ehrlichen Gefühlen, starken Charakteren und einem emotionalen Knistern, das ganz ohne Spice auskommt. Trotz bekannter Tropes fühlt sich alles authentisch und nahbar an. Für mich ein absolutes Wohlfühl-Highlight, weshalb ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen vergebe.

{Rezension} Es düst ein Rentier durch den Schnee

Es düst ein Rentier durch den Schnee
von Smilla Blau
mit Illustrationen von Susanne Göhlich

FISCHER Sauerländer
Hardcover
Kinderbuch
152  Seiten
Altersempfehlung: ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-7373-7559-7
Ersterscheinung: 29.10.2025

Flinn und Frieda sind zurück!

Inhalt:
Frieda und ihre Familie freuen sich auf ruhige Weihnachtsferien im Schnee. Doch kurz vor der Abreise steht plötzlich ein großes Paket vor der Tür. Darin sitzt niemand Geringeres als Rentier Flinn, der seit Kurzem unter Flug- und Höhenangst leidet. Der Weihnachtsmann hofft, dass ausgerechnet Frieda, die sich schon im letzten Jahr so liebevoll um Flinn gekümmert hat, ihm erneut helfen kann. Also reist Flinn kurzerhand mit Familie Winterwald in den Skiurlaub. Zwischen Skifahren, Rodeln und jeder Menge Winterchaos keimt die Hoffnung, dass Flinn seine Angst überwinden kann, auch wenn dabei einiges aus dem Ruder läuft.

Meinung:
Ich habe dieses Buch mit einem breiten Dauergrinsen gelesen. Das Wiedersehen mit Frieda, Flinn und Familie Winterwald fühlt sich sofort vertraut an, fast so, als würde man alte Bekannte treffen. Besonders Flinn ist wieder ein absolutes Herzstück der Geschichte: liebenswert, verfressen, herrlich ehrlich und mit seinem unverwechselbaren Sprachfehler einfach urkomisch. Was mir besonders gefallen hat, ist der einfühlsame Umgang mit Flinns Angst. Sie wird nicht belächelt, sondern ernst genommen, ohne dass die Geschichte an Leichtigkeit verliert. Frieda überzeugt erneut mit ihrer kindlich-logischen Sicht auf die Welt, ihrem Mut und ihrer großen Empathie. Ihre Freundschaft zu Flinn ist warmherzig und glaubwürdig erzählt und bildet das emotionale Zentrum der Geschichte. Die vielen chaotischen Situationen sind pointiert, witzig und genau richtig dosiert. Ein großes Highlight sind wieder die Illustrationen von Susanne Göhlich. Sie fangen die winterliche Stimmung perfekt ein, sind voller liebevoller Details und erwecken die Figuren mit Mimik und Gestik großartig zum Leben. Text und Bild greifen wunderbar ineinander und machen das Buch zu einem echten Vorleseschatz für gemütliche Wintertage.

Fazit:
„Es düst ein Rentier durch den Schnee“ von Smilla Blau mit Illustrationen von Susanne Göhlich ist eine humorvolle, warmherzige Wintergeschichte mit viel Schnee, Witz und Gefühl. Das Wiedersehen mit Frieda, Flinn und der Familie Winterwald macht großen Spaß und eignet sich hervorragend zum Vorlesen ab 5 Jahren oder gerne auch zum Selbstlesen ab 8 Jahren. Ein echtes Wohlfühlbuch für die ganze Familie. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Kiss me, it’s Christmas

Kiss me, it’s Christmas
von Tamara Molina

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0958-3
Ersterscheinung: 24.09.2025

Eine weihnachtliche Shoppingmall, ein gutaussehender Elf und jede Menge Chaos!

Inhalt:
Lola ist für ein Jahr als Au-pair-Mädchen in den USA, um ihr Englisch zu verbessern. Ihr Alltag ist jedoch alles andere als entspannt, denn die Zwillinge, die sie betreut, bringen sie regelmäßig an ihre Grenzen. In der Vorweihnachtszeit besucht sie mit den Kindern ein großes Einkaufszentrum, wo eigentlich nur ein harmloses Foto mit dem Weihnachtsmann geplant ist. Doch plötzlich verschwinden die Zwillinge im weihnachtlichen Trubel der Mall. In ihrer Verzweiflung erhält Lola unerwartete Hilfe von Noel, einem unfassbar charmanten und gut aussehenden Elf. Gemeinsam begeben sie sich auf eine chaotische Suche, die nicht nur turbulent ist, sondern auch ungeahnte Gefühle weckt.

Meinung:
Ich hatte beim Lesen durchgehend das Gefühl, dass dieses Buch ganz genau weiß, was es sein will – und das zieht es kompromisslos durch. Dieser Roman ist laut, chaotisch, kitschig und gleichzeitig unglaublich cosy. Wer Realismus erwartet, sollte hier lieber nicht zugreifen, aber für alle, die sich nach einer weihnachtlichen RomCom zum Abschalten sehnen, ist dieses Buch ein Volltreffer. Tamara Molinas Schreibstil ist leicht, flüssig und sehr bildhaft. Das Setting der überfüllten Shoppingmall funktioniert überraschend gut und sorgt für Tempo, Witz und jede Menge Situationskomik. Trotz des Chaos bleibt der Ton stets warm und humorvoll, wodurch die Geschichte nie stressig, sondern immer angenehm zu lesen ist. Lola ist eine sehr greifbare Protagonistin. Ihre Überforderung wirkt ehrlich, gleichzeitig zeigt sich immer wieder ihr Verantwortungsbewusstsein und wie sehr sie die Zwillinge trotz allem liebt. Gerade diese Gegensätze machen sie sympathisch. Man versteht ihren Wunsch nach Ruhe genauso wie ihre panische Angst, als die Kinder verschwinden. Noel ist der Inbegriff eines kitschigen Weihnachts-Love-Interests – charmant, aufmerksam und vom ersten Moment an sichtlich an Lola interessiert. Das klassische „he falls first and harder“ wird hier mit viel Herz umgesetzt und passt perfekt in das märchenhafte Setting. Die Chemie zwischen Lola und Noel ist verspielt, schnell und voller Weihnachtszauber. Der Spice-Anteil ist dezent, aber spürbar und gut in die Geschichte eingebunden. Insgesamt ist die Handlung bewusst etwas „weird“, sehr over the top und genau deshalb so unterhaltsam.

Fazit:
„Kiss me, it’s Christmas“ von Tamara Molina ist eine turbulente, humorvolle und herrlich kitschige Weihnachtsromanze mit viel Chaos, Herz und RomCom-Vibes. Wer cosy Romance liebt und sich auf eine verrückte, aber warme Idee einlassen kann, wird hier bestens unterhalten. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen.