{Rezension} Happy – Wo du mich findest
(Bd. 1 der „Junos Bay“-Reihe)

Happy – Wo du mich findest
(Bd. 1 der „Junos Bay“-Reihe)
von Dagmar Bach

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4370-1
Ersterscheinung: 27.08.2025

Inhalt:
Nach einer Reihe emotionaler Tiefschläge – der öffentlichen Trennung von ihrem Influencer-Freund, der Trennung der Eltern und der drohenden Gefahr, ihren liebsten Rückzugsort zu verlieren – will Anouk nur eines: das Sommerhaus in Junos Bay retten. Heimlich reist sie mit ihrem besten Freund dorthin, um den entstandenen Wasserschaden selbst zu reparieren, bevor ihre Eltern davon erfahren. Doch Junos Bay hat sich verändert. Oder war es Anouk selbst? Alte Freundschaften, neue Gefühle und rätselhafte Postkarten, die von der „großen Liebe“ sprechen, wirbeln alles durcheinander. Besonders, als ihr Kindheitsfreund Noah wieder auftaucht – charmant wie eh und je, aber inzwischen ein gefeierter Serienstar. Und plötzlich steckt Anouk mitten in einem Spiel aus Herzklopfen, Nostalgie, Magie und einem Plan, der viel zu echt wird, um nur gespielt zu sein.

Meinung:
Ich habe mich von der ersten Seite an in Junos Bay verliebt. Der Ort fühlt sich an wie die Kulisse eines liebevoll inszenierten Films: sonnendurchflutet, mit Möwen über dem Meer, Sommerduft in der Luft und Menschen, die sofort Vertrautheit ausstrahlen. Dagmar Bach gelingt es meisterhaft, diesen Ort zum Leben zu erwecken. Die Atmosphäre ist so greifbar, dass ich beim Lesen regelrecht das Salz auf der Haut spüren konnte. Anouk war mir sofort sympathisch – gerade weil sie nicht perfekt ist. Sie hat Ecken, Kanten, ist manchmal naiv, manchmal mutig, oft chaotisch und vor allem echt. Ihre Mischung aus Unsicherheit und Entschlossenheit hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und manchmal auch emotional gepackt. Noah war für mich das emotionale Gegengewicht: charmant, sensibel und mit einer Tiefe, die man ihm als Serienstar zunächst vielleicht gar nicht zutraut. Die Dynamik zwischen den beiden war voller knisternder Momente, echtem Herzklopfen – und dabei nie übertrieben. Was mich besonders begeistert hat, war der Erzählstil. Die Perspektivwechsel zwischen Anouk und Noah haben der Geschichte eine starke emotionale Tiefe verliehen und manche Situationen ganz anders beleuchtet. Der clevere Kniff, die Handlung in zwei Versionen zu erzählen, war für mich das erzählerische Highlight, denn es hat sich angefühlt wie ein Puzzle, das man mit jeder Seite ein Stück besser zusammensetzen konnte. Auch die magischen Elemente – die geheimnisvollen Postkarten oder die kleinen „Zufälle“, die plötzlich mehr Bedeutung bekommen – haben dem Ganzen eine fast märchenhafte Note verliehen, ohne kitschig zu sein. Stattdessen hatte ich beim Lesen oft dieses warme Gefühl im Bauch, das nur richtig gute Feelgood-Romane auslösen.

Fazit:
„Happy – Wo du mich findest“ von Dagmar Bach ist der perfekte Auftakt einer romantisch-magischen Reihe, die zum Träumen einlädt. Mit einer charmanten Heldin, einem echten Herzens-Jungen und einer Geschichte, die Leichtigkeit mit Tiefe verbindet, hat mich dieses Buch vollkommen begeistert. Wer Sommer, Freundschaft und das Kribbeln der ersten Liebe mag, wird Junos Bay nie wieder verlassen wollen. Ich vergebe daher liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Erlaube mir, dich zu lieben…“ (S. 349)

{Rezension} Gondelküsse und Zeitensprünge

Gondelküsse und Zeitensprünge
von Stefanie Gerstenberger

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7373-7396-8
Ersterscheinung: 16.07.2025

Lucia geht die Liebe suchen

Inhalt:
Die sechzehnjährige Lucy reist im verregneten November eher widerwillig zu ihrem Vater nach Venedig. Statt Dolce Vita erwartet sie trübes Wetter, viele alte Leute – und zunächst keinerlei Abenteuer. Doch als sie aus Versehen den Koffer eines fremden Jungen mitnimmt, dem geheimnisvollen Typen mit der Wollmütze, den sie auf dem Boot gesehen hat, beginnt für Lucy eine Reise, die alles andere als gewöhnlich ist. Zwischen engen Gassen, einem seltsamen Trödelladen und einem jungen Mann aus einer ganz anderen Zeit findet sie sich plötzlich mitten in einem magischen Abenteuer wieder.

Meinung:
Dieser Jugendroman ist so ein Buch, das man eigentlich nur mal kurz anlesen will und dann abends um eins feststellt, dass man gerade aus Venedig zurückgekehrt ist. Ich hatte große Freude daran, Lucy durch dieses liebevoll geschriebene Abenteuer zu begleiten. Ihre Stimme ist echt, sensibel und sehr glaubwürdig für eine Jugendliche, die nach einem Unfall nicht nur körperliche, sondern auch seelische Wunden mit sich trägt. Man merkt ihr an, dass sie sich noch nicht ganz wiedergefunden hat. Die Geschichte lebt von kleinen Überraschungen, einer wunderbar verwinkelten Stadt voller Flair, und Figuren, die genauso charmant wie schräg sind. Auch die romantischen Elemente haben mich überzeugt – nicht zu kitschig, sondern eher süß und leicht schwebend wie die Gondeln auf dem Wasser. Was Stefanie Gerstenberger besonders gut gelingt, ist die Balance zwischen Realität und Magie. Die fantastischen Elemente wirken nie zu aufgesetzt, sondern fügen sich ganz natürlich in die melancholisch-schöne Atmosphäre Venedigs ein. Ein kleiner Wermutstropfen war für mich, dass das Ende ein wenig abrupt wirkte. Da hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, um bestimmte Entwicklungen noch runder abzuschließen.

Fazit:
Stefanie Gerstenberger hat mit „Gondelküsse und Zeitensprünge“ eine wunderbar warme, charmante Geschichte geschrieben, die Jugendliche ab 12 Jahren ebenso fesseln wird wie ältere Fans von Cozy Romance mit magischem Einschlag. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Die Zauberkicker
Geistergegner (Bd. 8)

Die Zauberkicker
Geistergegner (Bd. 8)
erzählt von Christian Gailus
mit Illustrationen von COMICON S.L. / Rene Léon + Eva Blank

KOSMOS Verlag
Hardcover
Kinderbuch
128 Seiten
Altersempfehlung: 8 – 11 Jahre
ISBN: 978-3-440-18020-4
Ersterscheinung: 17.02.2025

Inhalt:
Ein beunruhigender Krimi sorgt für Nervenkitzel auf Schloss Tannwald: Ben findet sich unvermittelt im Zentrum eines rätselhaften Falls wieder, als sein magisches Maskottchen Pelé spurlos verschwindet. Verunsichert, verängstigt und zur Stillschweigen erpresst, muss er entscheiden, ob er das schwere Geheimnis alleine bewältigt oder ob er doch Robin und Mika um Hilfe bittet. Während er nach Spuren sucht, gehen die Trainingseinheiten weiter und der Ball ruht nicht lange – ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Meinung:
Mit diesem achtem Band gelingt der „Zauberkicker“-Reihe eine spannende Wendung: Kein reines Fußballabenteuer, sondern ein gut dosierter Kinder-Krimi mit Magie. Die düstere Grundstimmung, ausgelöst durch Pelés Entführung und den Erpresserbrief, schafft sofort Spannung, die jung und alt gleichermaßen in den Bann zieht. Was mir besonders gefällt: Das Buch bietet einen gelungenen Mix aus Detektivarbeit und Team-Solidarität. Ben steckt in einem moralischen Dilemma: Darf er sein Geheimnis teilen oder muss er alleine handeln? Diese emotionale Tiefe gibt dem Buch zusätzlich Gewicht, ohne den Lesefluss für die Zielgruppe zu stören. Die Seiten fliegen nur so dahin, was auch an den kurzen, klar strukturierten Kapiteln und dem altersgerechten Schreibstil liegt. Auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger ist man sofort drin – dank eines prägnanten „Was bisher geschah“-Kapitels. Technisch sind die schwarz‑weiß Illustrationen wieder liebevoll eingesetzt und lockern den Text gut auf. Einziger kleiner Wermutstropfen: Die Geschichte bleibt relativ linear und nährt sich wenig neuer Konflikte jenseits des verschwundenen Maskottchens. Dennoch überzeugt die Mischung aus Spannung, Fußball und Magie – deutlich stärker als in manchen Vorgängerbänden.

Fazit:
„Die Zauberkicker: Geistergegner“ von Christian Gailus überzeugt als intelligentes Kinderkrimi‑Abenteuer, das Elemente von Fußball, Magie und Teamgeist zu einer packenden Geschichte für Kinder ab 8 Jahren vereint. Der spannende Plot um Pelés Verschwinden, starke Emotionen und die erprobte Kapitelstruktur machen Lust auf mehr. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Die Zauberkicker
#fußballverrückt (Bd. 6)

Die Zauberkicker
#fußballverrückt (Bd. 6)
von Benjamin Schreuder
mit Illustrationen von COMICON S.L. / David Enebral + Eva Blank

KOSMOS Verlag
Hardcover
Kinderbuch
128 Seiten
Altersempfehlung: 8 – 11 Jahre
ISBN: 978-3-440-17892-8
Ersterscheinung: 18.03.2024

Inhalt:
Im Fußballinternat Tannwald ist plötzlich alles anders: Anstelle von Trainer Taylor steht nun Herr Stackenberg an der Seitenlinie – und der hat ganz andere Vorstellungen vom Fußballtraining. Disziplin, Ehrgeiz und Leistung um jeden Preis stehen nun im Mittelpunkt, während Werte wie Fairness, Teamgeist und Spaß völlig in den Hintergrund rücken. Zusätzlich sorgt ein professionelles Social-Media-Team für Aufsehen, das die Kinder bei jeder Gelegenheit filmt und für Werbezwecke nutzt. Plötzlich dreht sich alles nur noch ums Gewinnen und gut Aussehen vor der Kamera. Doch dann taucht ein neues, magisches Maskottchen auf – ein kugeliges Gürteltier – und die Zauberkicker bekommen Verstärkung im Kampf um ihre Akademie, ihre Freundschaft und ihre Werte.

Meinung:
Dass die Fußballreihe um Ben und seine Freunde mehr als reine Sportgeschichten sind, zeigt sich ganz besonders in diesem sechsten Band. Die Probleme, mit denen sich die Kinder auseinandersetzen müssen, sind nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch sehr nah an der Lebenswelt vieler Kinder. Der plötzliche Wechsel zu einem autoritären Trainer, der nur auf Leistung und äußere Wirkung setzt, wirft wichtige Fragen auf: Worum geht es eigentlich im Sport? Und wie viel Raum bleibt noch für Fairness, Freundschaft und individuelle Entwicklung, wenn plötzlich Klickzahlen und Sponsoren im Mittelpunkt stehen?
Ich fand diesen Aspekt sehr gelungen umgesetzt – kindgerecht, aber mit klarer Haltung. Die Kritik am zunehmenden Druck durch Social Media ist dezent, aber präsent und regt zum Nachdenken an, ohne belehrend zu wirken.
Natürlich kommt auch der magische Teil der Geschichte nicht zu kurz. Das neue Maskottchen bringt frischen Wind in die Handlung und ergänzt das Team rund um Waschbär Pelé wunderbar. Es ist schön zu sehen, dass die Reihe sich immer wieder neue kreative Elemente einfallen lässt, um die Geschichte lebendig zu halten. Auch Mika und Robin bleiben wichtige Figuren, deren Loyalität zu Ben und ihre persönlichen Stärken in dieser chaotischen Zeit besonders zur Geltung kommen.
Der Schreibstil bleibt gewohnt flüssig und gut lesbar, perfekt geeignet zum Selberlesen oder Vorlesen. Die Kapitel sind angenehm kurz und die Schwarz-Weiß-Illustrationen fügen sich wieder hervorragend in die Geschichte ein. Für Neueinsteiger könnte es allerdings anfangs etwas schwerer sein, die Charaktere direkt einzuordnen, da es wenig Rückblick auf frühere Ereignisse gibt. Das ist bei einer fortlaufenden Reihe aber zu erwarten.

Fazit:
Mit „Die Zauberkicker: #fußballverrückt“ ist Benjamin Schreuder ein spannender, moderner und zugleich tiefgründiger sechster Band gelungen. Themen wie Leistungsdruck, Teamgeist und die Auswirkungen von Social Media werden kindgerecht behandelt und geschickt mit der bekannten Mischung aus Fußball und Magie verbunden. Die Reihe bleibt eine absolute Empfehlung für Kinder ab 8 Jahren, besonders für junge Fußballfans. Von mir gibt es auch für diesen Band 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Die Zauberkicker
Eigentor? (Bd. 3)

Die Zauberkicker
Eigentor? (Bd. 3)
erzählt von Fabian Lenk
mit Illustrationen von COMICON S.L. / Beroy + San Julian

KOSMOS Verlag
Hardcover
Kinderbuch
128 Seiten
Altersempfehlung: 8 – 11 Jahre
ISBN: 978-3-440-17784-6
Ersterscheinung: 20.07.2023

Inhalt:
Ben ist fest entschlossen, sich im Fußballinternat Akademie Tannwald zu beweisen – doch ein Missverständnis wirbelt alles durcheinander. Durch eine Namensverwechslung wird ausgerechnet Benno, Bens alter Gegenspieler, zur Probewoche eingeladen. Plötzlich steht Ben nicht nur sportlich unter Druck, sondern muss auch gegen seinen Rivalen antreten. Während das große Entscheidungsspiel näher rückt, liegt es an Ben, nicht nur seinen Platz im Internat zu verteidigen, sondern auch das magische Geheimnis um Pelé, das Waschbär-Maskottchen, zu bewahren.

Meinung:
Schon mit den ersten beiden Bänden hat mich die Reihe rund um die Fußballakademie Tannwald positiv überrascht – und auch der dritte Band bleibt dem gelungenen Mix aus Sport, Spannung und einem Hauch Magie treu. Besonders gefallen hat mir hier, wie emotional nah die Rivalität zwischen Ben und Benno geschildert wird. Es geht nicht einfach nur ums Gewinnen, sondern um Selbstzweifel, Vertrauen und das Gefühl, sich behaupten zu müssen. Diese innere Zerrissenheit macht Ben als Figur sehr greifbar, gerade für junge Lesende, die sich mit ähnlichen Unsicherheiten auseinandersetzen. Auch Mika und Robin bringen wieder frischen Wind in die Geschichte, wobei Mika wie immer mit Selbstbewusstsein und Fairness glänzt und Robin mit seinem Mut für dynamische Momente sorgt.
Das magische Element rund um Pelé fügt sich erneut gut ein – nicht zu dominant, aber doch so präsent, dass der Fantasieanteil erhalten bleibt. Besonders spannend fand ich, wie das Thema Verantwortung für ein Geheimnis in den Mittelpunkt rückt: Ben muss Entscheidungen treffen, die über das Fußballfeld hinausreichen.
Der Schreibstil bleibt gewohnt flüssig und altersgerecht, die Kapitel sind angenehm kurz und die Illustrationen sind erneut eine wunderbare Ergänzung zur Geschichte. Einziger kleiner Kritikpunkt: Auch dieser Band endet ziemlich abrupt. Es scheint ein Markenzeichen der Reihe zu sein, die Spannung konstant hochzuhalten – allerdings könnte ein etwas runderer Schluss helfen, die Geschichte besser „sacken“ zu lassen, bevor der nächste Band beginnt.

Fazit:
Mit „Die Zauberkicker: Eigentor?“ gelingt Fabian Lenk eine mitreißende Fortsetzung, die durch emotionale Tiefe, sportliche Action und ein Quäntchen Magie überzeugt. Die Themen Freundschaft, Fairness und Selbstvertrauen stehen im Mittelpunkt und machen das Buch nicht nur spannend, sondern auch wertvoll für Kinder ab 8 Jahren. Die Reihe bleibt ein echter Volltreffer – von mir gibt es auch für den dritten Band 4 von 5 Sternchen.