{Rezension} 100 % Girlpower
200 kreative Ideen fürs ganze Jahr

100 % Girlpower
200 kreative Ideen fürs ganze Jahr
Mit Tests, Tipps, Lifehacks, DIYs und vielem mehr
von Saskia Bidell

riva
Flexcover inklusive Lesebändchen und Glitzerlack
Kreatives Mitmachbuch
240 Seiten
Altersempfehlung: 10 – 12 Jahre
ISBN: 978-3-7423-1762-9
Ersterscheinung: 18.05.2021

Inhalt:
Mit weit über 2 Millionen Followern auf TikTok ist Be Sassique eine der beliebtesten Influencerinnen in der Social-Media-Welt. Mit ihrem kreativen Mitmachbuch inspiriert sie nun ihre Community „Team Unique“, denn mit 200 abwechslungsreichen und kreativen Ideen, Rätseln und Rezepten, bunten DIYs und praktischen Lifehacks ist in „100 % Girlpower“ alles drin, was das Herz begehrt.

Meinung:
Rein optisch ist das Buch ein Eyecatcher der besonderen Art, denn neben dem hochwertigen Flexcover mit Sternchen und Pünktchen aus goldenem Glitzerlack und dem praktischen Lesebändchen fällt auf jeden Fall der bunte Buchschnitt auf. Das Buch wurde farblich in vier Abschnitte den Jahreszeiten entsprechend unterteilt – somit erhält man beim Durchblättern der Seiten einen wundervollen Regenbogen. Neben wunderschön gestalteten Seiten zum Eintragen, Ausmalen, Kritzeln und Träumen gibt es DIY-Anleitungen zum Nachmachen, leckere Rezeptideen oder Beauty- und Fashion-Tipps. Vor allem bin ich von den QR-Codes begeistert, denn zu ganz vielen Bastelideen gibt es noch zusätzliche Videoanleitungen und Vorlagen zum Downloaden. Rezepte wie „Alles Banane?“, „Frozen Yoghurt Bites“ oder das „Selfmade Slushi-Eis“ habe ich bereits ausprobiert und ich kann euch sagen, dass es hervorragend geschmeckt hat. Das Rezept „La vie en rose“ steht auf jeden Fall auch noch auf meiner To-do-Liste, denn die Apfelrosen sehen einfach traumhaft aus. Aber auch die außergewöhnlichen DIY-Tipps wie beispielsweise „Kuschel mit mir“ sind alle richtig toll. So ein süßer Handtuchteddy eignet sich hervorragend als kleines Mitbringsel für die nächste Pyjama-Party. Und wenn man schon mit den Freundinnen einen Mädelsabend plant, kann man auch gleich die Gesichtsmaske „Home Spa Day“ oder vielleicht auch eine neue Frisur ausprobieren. Wer auf der Suche nach einem genialen Geschenk für ein Mädchen ist, wird hiermit sicherlich einen Volltreffer landen.

Fazit:
„100 % Girlpower“ von Be Sassique beinhaltet nicht nur „200 kreative Ideen fürs ganze Jahr“, denn neben den Inhalten im Buch gibt es exklusive Anleitungsvideos und Vorlagen zum Ausdrucken als kleines Extra noch dazu. Dieses einzigartige Mitmachbuch empfehle ich kreativen Mädchen ab 10 Jahren, die coole DIYs und abwechslungsreiche Ideen lieben. Dieses Buch macht mein Leben bunt, wild und aufregend und erhält deshalb 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Münchner Verlagsgruppe GmbH für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Schmetterlinge lügen nie

Schmetterlinge lügen nie
von Lucinde Hutzenlaub

PLANET!
Taschenbuch
Jugendbuch
240 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-522-50674-8
Ersterscheinung: 23.02.2021

Meine Lieblingszitate:
„Wenn es regnet, schau nach einem Regenbogen. Wenn es dunkel ist, schau nach den Sternen.“ (Snoopy) (S. 62)

„Bis dahin kannst du genauso gut noch ein bisschen schlafen. Oder tanzen, wenn dir eher nach tanzen ist.“ (S. 72)

„Ich glaube, die Sterne haben nichts mit einem Motorrad oder einem Hasen zu tun. Ich glaube, sie sind das, was in Büchern oft am Ende von Sätzen steht. Ich glaube, sie bedeuten in diesem Fall, dass jemand seinen Satz nicht zu Ende gesprochen hat.“ (S. 73)

„Heute ist ein guter Tag für einen guten Tag“ (Charlie Brown) (S. 74)

„Und du siehst das falsch, wenn du mich fragst. Es geht nämlich nicht darum, ob sich etwas lohnt, sondern darum, was das Herz sagt.“ (S. 142)

Inhalt:
Charlie ist zutiefst bestürzt, dass sie zu ihrem 16. Geburtstag die Reise zur Sprachschule nicht geschenkt bekommt. Sie möchte ihren Freund Maxim wiedersehen und deshalb will sie unbedingt nach Nizza. Irgendetwas hat sich allerdings zwischen Charlie und Maxim verändert. Doch als sie wieder liebevolle Nachrichten via Snapchat, unterzeichnet mit „Love, Schroeder“, erhält, ist sie sich ganz sicher, dass diese von ihm sein müssen und dass nun alles wieder zwischen ihnen in Ordnung ist. Charlie beschließt, sich ganz allein auf die Reise nach Nizza zu begeben, ohne ihren Freunden Theo, Johann und Anouk Bescheid zu geben. Ist es die Beziehung mit Maxim wert, alles aufs Spiel zu setzen? Eine spannende Geschichte beginnt…

Meinung:
Oh, wie ich dieses Buch liebe! Genauso wie Charlie, die von ihren Freunden Charlie Brown genannt wird, bin ich ein ganz großer Fan von Snoopy und den Peanuts. Mein persönliches Highlight sind deshalb vor allem die Kapitelüberschriften, denn hierbei wurden Zitate der Peanuts verwendet, die wirklich wie die Faust aufs Auge zum jeweiligen Kapitel passen. Die Story ist nicht sonderlich anspruchsvoll, schnell vorhersehbar und eher eine Geschichte für zwischendurch, aber genau das will und brauche ich manchmal. Einfach mal ein Buch zum Abschalten, zum Lachen und zum Mitfühlen. Was mich allerdings doch etwas gestört hat, waren Fehler im Buch, die man hätte vermeiden könnte. Denn dass Charlies Bruder Johann zwischendurch mal Jakob hieß und Theos Augenfarbe von grün zu braun wechselte, hat mich beim Lesen stutzig gemacht und meinen Lesefluss leider unterbrochen. Ansonsten fand ich die Story klasse, denn sie ist amüsant, fröhlich und locker und zwischendrin sogar spannend. Charlies naive Handlungen waren für mich als Leserin zwar nicht immer nachvollziehbar, denn ich hätte teilweise anders gehandelt, aber dennoch konnte ich mit ihr mitfiebern. Teenager reagieren eben nicht immer rational und es gibt so einige Situationen, die für Außenstehende unerklärlich erscheinen.

Fazit:
„Schmetterlinge lügen nie“ von Lucinde Hutzenlaub ist eine humorvolle Geschichte aus dem Leben eines Teenagers für Mädchen ab 12 Jahren. Diese Teenie-Sommer-Romanze empfehle ich vor allem denen, deren Herz für Snoopy und die Peanuts schlägt. Ich wurde bestens unterhalten und vergebe daher liebend gerne 4,5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Pferdeflüsterer-Mädchen
Ein großer Traum (Bd. 2)

Pferdeflüsterer-Mädchen
Ein großer Traum
von Gina Mayer

Ravensburger Buchverlag
Kinderbuch
160 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-473-40471-1
Ersterscheinung: 04.01.2021

Inhalt:
Ruby verbringt mittlerweile sehr viel Zeit mit ihrem Lieblingspferd Fantasy auf der Ocean Ranch. Doch dann bahnt sich eine Katastrophe an. Die blinde Emily, die auf der Ocean Ranch gerade eine Reittherapie macht, gerät zwischen zwei aufgebrachte Pferde und deshalb will ihr Vater, ein erfolgreicher Anwalt, den Reiterhof verklagen. Dies würde das Ende der für die Ocean Ranch bedeuten…

Meinung:
Nachdem ich regelrecht begeistert vom Reihenauftakt war, musste natürlich auch der zweite Band der Reihe bei mir einziehen. Das wunderschöne Cover passt hervorragend zum ersten Band. Auf spannende Weise zeigt uns die Autorin in einem lockeren und flüssigen Schreibstil, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt sind. Die Bindung zwischen Mensch und Tier wird klar in den Vordergrund gestellt und man erfährt viel Wissenswertes über den Umgang mit Pferden. Die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind sehr kurz – einfach perfekt für geübtere Leseanfänger. Vor allem das „Wissen für Pferdeflüsterer-Mädchen“ hinten im Buch finde ich toll.

Fazit:
Mit „Ein großer Traum“ ist Gina Mayer eine traumhafte Fortsetzung gelungen. Die Story ist nicht nur spannend, sondern auch authentisch, deshalb empfehle ich die „Pferdeflüsterer- Mädchen“-Reihe pferdebegeisterten Mädchen ab 8 Jahren. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Ravensburger Buchverlag für dieses Rezensionsexemplar.

Interview mit Marie-Therese Stedry (Goldener Spatz)

Ich habe eben in meinen Kalender geschaut und festgestellt, dass es tatsächlich nur noch zwei Wochen bis zum diesjährigen Deutschen Kinder Medien Festival Goldener Spatz sind. Als Spatz Insiderin Leo will ich natürlich ganz nah dran sein am Festival, um ja keine Neuigkeiten, Informationen oder Highlights zu verpassen. Aber jetzt so kurz vor der Eröffnung des Festivals gibt es noch ziemlich viel zu tun und da möchte ich ungern bei den Vorbereitungen stören. Gerne hätte ich einen Blick hinter die Kulissen gewagt, aber damit auch alles wie am Schnürchen läuft, sollte ich wohl lieber nicht überall mein wissbegieriges Näschen stecken. Alle sind schwer beschäftigt und ziemlich aufgeregt. Moment mal! Nein, nicht alle sind aufgeregt, denn es gibt jemanden im Team, der schon ziemlich lange beim Festival dabei ist und deshalb könnte man auch schon von einem „alten Hasen“ sprechen. Aber eigentlich ist es kein Hase, sondern ein Vogel. Genau genommen ein Spatz. Als ich letztes Jahr die Bühne mit dem Spatz geteilt habe (s. Foto ganz unten), hatte ich tausend Fragen im Kopf – aber da der Spatz leider nicht reden kann, wurde erstmal nichts aus dem Interview. Doch als Spatz Insiderin Leo lasse ich nicht locker. Immer auf der Suche nach neuen Informationen rund ums Festival habe ich nun endlich eine Möglichkeit gefunden. Ihr fragt euch jetzt sicher, wie ich es geschafft habe, den Spatz doch noch zu interviewen. Hat die Leo etwa „spatzisch“ gelernt? Nein! Viel einfacher: ich habe einfach Marie-Therese Stedry antworten lassen. Denn, jetzt verrate ich ein ganz großes Geheimnis, der Spatz ist nämlich gar kein „er“, sondern eine „sie“. Marie-Therese ist hauptberuflich Medienpädagogin und ab und an auch der Goldene Spatz – dieses Jahr allerdings ausnahmsweise nicht selbst dabei. Weshalb sie ein Jahr aussetzt, hat spatztastische Gründe. Daher bin ich froh, dass Marie-Therese dennoch ein klein wenig Zeit für meine Fragen hatte.

Leo: Was magst du mehr – Eröffnungsfeier oder Preisverleihung?

Marie-Therese: Ich finde natürlich beide Anlässe ganz großartig, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich für die Eröffnungsfeier entscheiden, weil man da noch die ganze Festivalwoche vor sich hat und der Spaß erst noch so richtig losgeht. Bei der Preisverleihung ist man immer schon ein bisschen wehmütig, weil die Woche so schnell vorbeigegangen ist und man dann wieder ein Jahr warten muss, bis es das nächste Mal soweit ist.

Leo: Was ist die Lieblingsfarbe vom Spatz?

Marie-Therese: GOLD! Was auch sonst!?

Leo: Wie groß ist der Spatz?

Marie-Therese: Auf jeden Fall zu groß für jedes normale Vogelnest.

Leo: Bist du während des Festivals manchmal aufgeregt?

Marie-Therese: Nein, mittlerweile bin ich nicht mehr aufgeregt. Ganz im Gegenteil: Vielmehr freue ich mich jedes Jahr aufs Neue, endlich das gesamte Spatzen-Team wiedersehen zu können und mit ihnen eine tolle Zeit im Kino zu erleben.

Leo: Gibt es noch eine Spatz-Familie oder bist du der einzige Spatz?

Marie-Therese: Es gibt tatsächlich eine ganze Spatzen-Familie! Das liegt allein schon daran, dass der Spatz ja im Vorfeld des Festivals, also während der Promo-Tour, sowohl in Gera als auch in Erfurt herumflattert. Und so zauberhaft dieses kleine, kuschelige Vögelchen auch ist…zerteilen kann er sich (noch) nicht und deshalb braucht er da immer ein bisschen Spatzen-Verstärkung. Das ist ähnlich wie beim Weihnachtsmann oder dem Osterhasen. 😉 Aber während der Festival-Woche ist der Spatz normalerweise immer der Selbe…egal ob die Mütze richtig oder verkehrt herum sitzt und egal ob mit oder ohne Schärpe bzw. Krawatte.

Leo: Was machst du, wenn das Festival gerade nicht stattfindet?

Marie-Therese: Also der Spatz selber hat immer ein bisschen Langeweile, wenn das Festival nicht stattfindet. Deshalb sitzt er meist im Büro oder direkt im Kino in irgendeinem Raum versteckt und futtert heimlich Popcorn in sich rein. Irgendwo muss der große Kuschelbauch ja schließlich herkommen! 😉 Aber der Spatz kann auch kreativ sein: Er wurde zum Beispiel schon beim Klavierspielen oder basteln gesichtet. Zum Glück gibt es (zumindest wenn nicht gerade Corona ist) auch noch solche Aktionen wie die Spatzen-Tour. Da kann der Spatz auch außerhalb des Festivals mal ein bisschen durch die Kinos flattern und gute Laune verbreiten. Und hin und wieder gibt es auch Veranstaltungen und Aktionstage in Gera und Erfurt, wo sich der Spatz gern mal blicken (und knuddeln) lässt.

Leo: Bist du immer das ganze Festival da? Oder hast du auch Pause?

Marie-Therese: Ich bin grundsätzlich immer das ganze Festival über da, habe aber zwischen den verschiedenen Veranstaltungen auch Pausen. Gerade wenn die Festivalwochen sehr warm sind, ist das auch wichtig! Denn der Spatz verbraucht bei dem ganzen Rumtanzen und Quatschmachen einfach sehr viel Wasser, welches dann in den Pausen wieder „nachgefüllt“ werden muss. Und manchmal will der Spatz auch einfach mal seine großen Plüschfüße hochlegen und die Seele baumeln lassen.

Leo: Was gehört zu deinen Aufgaben während des Festivals?

Marie-Therese: Zu meinen Hauptaufgaben während des Festivals gehören unter anderem Hände schütteln und Leute umarmen – alles etwas schwierig in Corona-Zeiten. Aber wir haben das letztes Jahr hinbekommen und werden es in diesem Jahr sicher wieder genauso gut machen. Außerdem geht es mir als Spatz vor allem darum, Jung und Alt fürs Kino und die Filme zu begeistern. Und natürlich möchte ich die Wartezeiten bis zum Filmstart überbrücken indem ich die Zuschauer*innen im Kinosaal zum Lachen bringe und unterhalte. Meistens verteile ich dabei auch noch ein paar kleine Spatz-Geschenke wie Süßigkeiten, Fähnchen, Stundenpläne oder Lesezeichen, damit man auch im Nachgang an den Kinobesuch noch eine kleine Erinnerung an das Festival hat.

Leo: Hast du dir den Festivalnamen ausgedacht, weil es heißt ja wie du?

Marie-Therese: Wow – das ist echt eine gute Frage und ich muss zugeben, dass das jetzt schon so lange her ist, dass ich selber gar nicht mehr genau weiß, wie das damals war. Immerhin ist das ja mittlerweile schon über 40 Jahre her! Da kann man auch mal was vergessen. Aber ich weiß, dass das Spatzen-Team eine tolle Internetseite – das „Spatzwiki“ – pflegt. Dort kann man alle geschichtlichen Details rund um das Festival ganz in Ruhe nachlesen. Vielleicht sollte ich selbst da auch nochmal genauer reinschauen, um meine Erinnerung etwas aufzufrischen. 🙂

Leo: Wie bist du zum Festival gekommen?

Marie-Therese: Da spreche ich jetzt mal aus meiner Sicht als „Spezial-Assistentin-für-Tiere-im-Zentrum-der-Aufmerksamkeit“ und nicht aus der Perspektive des Spatzen selbst. Ich bin von 2011 bis 2015 während meines Studiums an der Universität Erfurt jedes Jahr als akkreditierte Besucherin beim Festival dabei gewesen, weil ich mich schon immer für Kindermedien interessiert habe und auch unbedingt „Kinder- und Jugendmedien“ in Erfurt studieren wollte – was ich dann übrigens auch getan habe. 2014 war ich zum ersten Mal ein Teil des Spatzen-Teams, weil ich in diesem Jahr erstmalig bei der Promo-Tour in Gera mitmachen durfte. Und was soll ich sagen: Es war einfach Liebe auf den ersten Blick. Den Spatz zum Leben zu erwecken ist einfach eine ganz großartige Arbeit, die unfassbar viel Spaß macht! Deshalb habe ich 2015 gleich noch ein zweites Mal bei der Promo-Tour in Gera mitgemacht, obwohl ich da schon voll mit dem Schreiben meiner Masterarbeit beschäftigt war. Und weil ich mich anscheinend auch wirklich gut angestellt habe, wurde ich im Vorfeld des Festivals 2017 angefragt, ob ich nicht Lust hätte fortan den Festival-Spatz mit Leben zu füllen. Tja, und es kam, wie es kommen musste: Seit 2017 stecke ich nun also jedes Jahr im Festival-Spatz und habe das große Vergnügen, die Festivalwoche aus einer ganz besonderen Perspektive miterleben und mitgestalten zu dürfen. In diesem Jahr werde ich allerdings ausnahmsweise mal vertreten, weil ich nämlich selber ein kleines „Spätzchen“ erwarte und wegen meines großen Babybauches dieses Jahr mal nicht ins Kostüm schlüpfen kann. Aber nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder LIVE mit am Start.

Leo: Woher kommst du?

Marie-Therese: Also der Spatz selber schlüpfte vor über 40 Jahren in Gera aus dem Ei und hat sich seitdem ein sehr schönes Nest in seiner Heimatstadt eingerichtet. Seit 2003 hat er aber auch einen „Zweitwohnsitz“ in Erfurt, den er regelmäßig anfliegt und dort seinen Schabernack treibt. Ich als „Spezial-Assistentin-für-Tiere-im-Zentrum-der-Aufmerksamkeit“ komme aus Teichwolframsdorf, einem kleinen Dorf ca. 25km entfernt von Gera. 

Leo: Was wärst du von Beruf geworden, wenn du kein Spatz geworden wärst?

Marie-Therese: Da ich selber ja (leider) nicht das ganze Jahr als Festival-Spatz arbeiten kann, habe ich tatsächlich einen „richtigen“ Beruf gelernt, den ich ausübe, wenn ich nicht gerade im Spatz-Kostüm stecke: Und zwar bin ich Medienpädagogin. Das heißt ich bringe Kindern und Jugendlichen (aber auch Erwachsenen) bei, wie sie gut und sinnvoll mit Medien umgehen können und worauf man bei der Mediennutzung achten sollte. Wenn ihr euch mehr für mich und meine Arbeit interessiert, könnt ihr gern mal mein Profil auf Instagram besuchen (@waldspatzmedien).

Leo: Was gefällt dir am Festival besonders gut? Auf was freust du dich am meisten?

Marie-Therese: Ich liebe das Festival vor allem wegen der Filme und der tollen Atmosphäre im Kino. Ich bin generell sehr, sehr gern im Kino und wenn ich dann mal die Zeit und die Gelegenheit habe, eine ganze Woche lang im Kino sein zu dürfen, ist das natürlich immer ein großes Highlight im Jahr. Aber mindestens genauso sehr freue ich mich auch immer wieder auf das Wiedersehen mit dem Spatzen-Team. Das ist immer ein bisschen wie Familien- oder Klassentreffen, weil man sich meistens wirklich nur dieses eine Mal im Jahr trifft und immer alle an einem Strang ziehen, um das Festival gut über die Bühne zu bringen. Und bisher ist uns das (wie ich finde) auch immer gut gelungen.

Leo: Du bist ja gut gepolstert. Ist es dir manchmal nicht sehr heiß im Kostüm?

Marie-Therese: Ohhhh ja, es ist definitiv sehr warm im Kostüm. Das kann man schlicht und ergreifend nicht anders sagen. Aber der beste Überlebenstrick für die Festival-Woche ist genauso simpel: trinken, trinken, trinken! In jeder Pause mindestens eine 0,5l-Flasche Wasser wieder nachfüllen, dann klappt das eigentlich ganz gut mit dem Durchhalten.

Leo: Du kannst ja leider nicht sprechen. Gibt es Momente, in denen du gerne was sagen würdest?

Marie-Therese: Och na ja…eigentlich ist es auch ganz schön, mal nichts sagen zu müssen. Ich rede in meinem „normalen“ Leben schon relativ viel und genieße es dann auch einfach mal, wenn ich buchstäblich meinen Schnabel halten kann. 🙂

Leo: Du bist während des Festivals sehr viel unterwegs. Was machst du, wenn du keinen Pressetermin hast?

Marie-Therese: Wenn ich gerade keinen Pressetermin oder ähnliches habe, bin ich meistens in irgendeinem Kinosaal und schaue mir einen der Beiträge an. 

Leo: Was sind deine Highlights während der Festivalwoche?

Marie-Therese: Puh, das ist auch schwierig zu beantworten, weil jede Festivalwoche immer von einem Highlight nach dem anderen geprägt ist. Besonders cool ist eigentlich immer schon die Ankunft der Kinderjury am Tag vor der offiziellen Eröffnung. Da nehmen wir die Kids am Geraer Hauptbahnhof in Empfang und laufen dann gemeinsam zum Hotel. Das ist immer schon direkt die erste sportliche Einheit für den Spatz in der Festivalwoche. Dann ist natürlich die Eröffnungsfeier immer ein großes Highlight und auch die Preisverleihung brauche ich wohl nicht extra aufzuführen, denn das ist natürlich DAS Highlight der Woche.

Beim Deutschen Kinder Medien Festival Goldener Spatz im September 2020.

Für mich war tatsächlich die Preisverleihung mein Highlight, denn es war der perfekte Abschluss des Festivals 2020. Dieses Jahr erlebe ich das Festival aus einer anderen Perspektive und ich bin gespannt, welche Höhepunkte mich als Spatz Insiderin erwarten. Eins weiß ich aber jetzt schon ganz sicher: es wird wieder ein einmaliges Erlebnis.

{Rezension} Glamourama
Die Liebe ist (k)eine Challenge

Glamourama
Die Liebe ist (k)eine Challenge
von Silja Lund

Oetinger Verlag
Taschenbuch
Kinder- / Jugendbuch
200 Seiten
Altersempfehlung: 11 – 13 Jahre
ISBN: 978-3-8415-0639-9
Ersterscheinung: 08.05.2021

Meine Lieblingszitate:
Was Realität ist oder nicht, hat aber jeder selbst in der Hand. Wenn alle so denken wie du, wird die Realität sich niemals ändern. (S. 113)

Hier bestätigt sich mal wieder eine meiner Theorien. Ein Trend – egal wie bescheuert – bleibt ein Trend. Und die besten Trends sind die, die man selber setzt. (S. 135)

Liebe kann verdammt kompliziert sein und ziemlich wehtun. Aber sie ist doch auch so schön! (S. 258)

Es lohnt sich, auch mal genauer hinzuschauen, weil man sonst einen extrem wertvollen Menschen einfach übersehen würde. (S. 258)

Manchmal glaubt man, man hat verloren. Und dann stellt man fest, dass man vielleicht doch den ganz großen Hauptgewinn gezogen hat… (S. 266)

Inhalt:
Leo ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, deren Leben so ziemlich perfekt verläuft. Mit Annika und Nessie hat sie zwei ganz tolle Freundinnen an ihrer Seite und zu dritt sind sie das erfolgreiche YouTube-Trio von „Glamourama“. Zu Leos Glück fehlt allerdings noch Niklas – doch der ist nun mit der allseits beliebten und immerzu perfekten Laura zusammen. Da hilft nur noch ein Plan. Ein sehr guter Plan. Der neue Mitschüler Frederic spielt dabei ungewollt eine sehr große Rolle…

Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich sofort hin und weg und ich hatte schon so eine kleine Vorahnung, dass mir das Buch gefallen könnte. Nicht dass es mich irgendwie beeinflusst hätte, dass endlich eine Leonie, die von allen Leo genannt wird, die Protagonistin der Geschichte ist, aber ja, das war mitunter ein Grund, weshalb ich diese lustige Geschichte einfach klasse fand. Wenn die „Knie zu Gummi und das Gehirn zu Glibbergrütze“ werden, dann kann es nur eins sein: die erste Liebe und der ganz normale Wahnsinn aus dem Leben eines pubertierenden Teenagers. Leo ist fast 15 Jahre alt und irgendwie verändert sich gerade alles um sie herum. Plötzlich sind alle glücklich verliebt. Alle verhalten sich so merkwürdig. Oder ist es vielleicht doch sie selbst, die sich gerade verändert? Der Schreibstil der Autorin ist äußerst witzig, jugendlich frisch und sehr authentisch und daher nah dran am Leben eines Teenagers. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte man fast vermuten können, dass die Autorin ziemlich nah dran an meinem Leben war, denn „ich sag ja, Modeln wär nichts für mich. Ich esse einfach viel zu gern und leider auch nicht nur gesund. Und wenn es Pommes gibt, dann schmelzen meine guten Vorsätze, was gesundes Essen angeht, wie Schnee in der Sahara“. Auch Leos positive Lebenseinstellung kommt mir ziemlich bekannt vor, denn auch mein Motto lautet: „Haltung bewahren, Leonie! Immer versuchen, das Beste aus jeder noch so bescheidenen Situation zu machen.“ Einen Frederic kenne ich zwar nicht, aber Sätze wie „Du solltest Journalistin werden, Leonie.“ höre ich tatsächlich auch ab und zu. Leider auch Sätze wie „Mal ehrlich, Leo. Manchmal bist du echt total verstrahlt!“. Leo ist ein sympathisches Mädchen und toll fand ich die Entwicklung, die sie im Verlauf der Geschichte macht. Leos Welt steht gerade Kopf. Gnadenlos ehrlich und absolut hinreißend erleben wir ihr Gefühlschaos hautnah mit und erfahren so ganz nebenbei, dass „Liebe verdammt kompliziert sein kann und ziemlich wehtut. Aber sie ist doch auch so schön!“. Themen wie Ehrlichkeit, Offenheit, Zusammenhalt und Freundschaft spielen eine ganz große Rolle in dieser zuckersüßen Teenie-Lovestory und vor allem die wichtigste Botschaft, nämlich dass die inneren Werte doch mehr zählen, mochte ich sehr. Vielleicht noch ein kleiner Hinweis: zu diesem Buch gibt es ein Lied, die Ballade „Learning Love the Hard Way“. Tom Steinbrecher hat nach den Texten von Silja Lund den Song zum Leben erweckt und Laureen Ritter hat den Song dann eingesungen. Einfach mega! Hier der Link zum YouTube-Video.

Fazit:
„Glamourama – Die Liebe ist (k)eine Challenge“ von Silja Lund ist eine humorvolle Geschichte aus dem Leben eines Teenagers für Mädchen ab 11 Jahren. Ich bin vollkommen begeistert und vergebe daher liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Oetinger für dieses Rezensionsexemplar.