{Rezension} Meet Me Under the Mistletoe

Meet Me Under the Mistletoe
24 romantische Storys für eine zauberhafte Weihnachtszeit und Silvester-Special

Knaur TB
Taschenbuch
Adventskalender / Weihnachts-Romance
384 Seiten
ISBN: 978-3-426-56678-7
Ersterscheinung: 01.09.2025

Inhalt:
In dieser Geschichtensammlung erwarten uns 24 winterlich-romantische Episoden, ergänzt durch eine Silvesterbonusstory – jede wie ein kleines Türchen, das man Tag für Tag öffnet. Die Beiträge stammen von unterschiedlichen Autoren und Autorinnen und reichen von klassischer Romance bis hin zu romantischer Fantasy. Mal sanft, mal magisch, mal humorvoll erzählen die Geschichten von Herzklopfen, Kussszenen unter dem Mistelzweig und dem Zauber von Schnee, Lichtern und warmen Getränken. Jede Story steht für sich, entführt aber stets in eine Welt voller Vorfreude auf die schönste Zeit des Jahres.

Meinung:
Dieses Adventskalenderbuch hat auf mich eine unmittelbare Wohlfühlwirkung ausgeübt, fast so, als würde man beim Lesen automatisch Kerzenschein, Plätzchenduft und leise Weihnachtsmusik wahrnehmen. Gerade die Vielfalt der Autoren und Autorinnen hat mich begeistert: Jeder Türchentag fühlt sich an, als würde man ein neues kleines Universum betreten, mit eigenen Figuren, eigenen Emotionen und einer eigenen Stimmung. Manche Geschichten sind leise und warm, andere bringen ein kleines Prickeln oder sogar eine Spur Magie mit – und genau das macht den Reiz einer solchen Anthologie aus.
Ich mochte besonders, dass man hier nicht nur romantische, sondern auch fantasievolle Ideen findet, die einen zwischen zauberhaften Winterwelten und realen Schneemomenten schweben lassen. Dass einige Geschichten offener enden oder perspektivisch etwas springen, gehört für mich fast schon zum Kurzgeschichtenformat. Besonders stimmungsvoll empfand ich die liebevolle Aufmachung.
Was mich am meisten gefesselt hat, war das Gefühl, jeden Tag ein kleines Stück Adventszauber zu bekommen. Diese Sammlung erinnert mich daran, wie schön es ist, sich in der Vorweihnachtszeit bewusst Momente der Ruhe und Romantik zu gönnen. Genau dafür ist dieses Buch gemacht – und es funktioniert wunderbar.

Fazit:
„Meet Me Under the Mistletoe“ ist ein liebevoll gestalteter literarischer Adventskalender, der mit einer vielfältigen Auswahl an winterlich-romantischen Geschichten begeistert. Die Mischung aus Romance und Romantasy schafft eine wunderbar atmosphärische Lesestimmung. Kleinere Schwächen einzelner Beiträge fallen kaum ins Gewicht, weil die Gesamtkomposition einfach überzeugt. Insgesamt ein herzliches, stimmungsvolles Buch für kuschelige Dezemberabende. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Only for the Holidays

Only for the Holidays
von Abiola Bello

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
416  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0781-7
Ersterscheinung: 25.09.2024

Inhalt:
Nach einer schmerzhaften Trennung wünscht sich Tia eigentlich nur eines: in London bleiben, um ihre gescheiterte Beziehung vielleicht doch noch zu retten. Stattdessen muss sie die Feiertage mit ihrer Familie auf einem abgelegenen Landgut verbringen – ohne Stadtlärm, ohne Ablenkung, dafür mit viel Schnee und einem Jungen, der ihr sofort auf die Nerven geht. Quincy, der Sohn der Besitzer, steckt selbst mitten im Liebeschaos und braucht dringend eine Begleitung für den Winterball seiner Eltern. Ein spontanes Fake-Dating-Abkommen scheint beiden zu helfen. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto schwieriger wird es, Schein und Wirklichkeit zu trennen.

Meinung:
Die Geschichte ist im Grunde wirklich süß, eigentlich genau die Art von leichter, winterlicher Romantik, die man sich für gemütliche Lesestunden auf dem Sofa wünscht. Ich mochte das Setting auf dem verschneiten Landgut sehr, und auch der weihnachtliche Unterton passte wunderbar zur „Cozy Romance“-Stimmung. Trotzdem blieb bei mir ein leicht zwiespältiges Gefühl zurück. Tia als Protagonistin war mir leider oft zu anstrengend: ihre impulsive, teils zickige Art hat es mir schwer gemacht, richtig mit ihr mitzufühlen. Zwar zeigt sie im Verlauf der Handlung etwas Entwicklung, aber sie blieb mir trotzdem distanziert. Quincy dagegen fand ich deutlich sympathischer, denn er war bodenständig, charmant und brachte eine gewisse Ruhe in die Geschichte, die ihr guttut. Der Plot selbst verläuft in bekannten Bahnen: Fake-Dating, Enemies-to-Lovers und eine festliche Atmosphäre. Das alles ist nicht neu, funktioniert aber grundsätzlich gut. Dennoch hatte ich mir ein etwas runderen Abschluss gewünscht. Das Ende kam mir zu abrupt, fast so, als wäre die Geschichte einfach plötzlich zu Ende erzählt. Ein Epilog hätte hier wirklich gutgetan, um den Figuren und ihrer Entwicklung noch einen kleinen Nachklang zu geben. Insgesamt hatte ich beim Lesen ein angenehmes, aber kein nachhaltiges Erlebnis. Es ist ein Buch, das man mit einem Lächeln schließt, aber vermutlich nicht lange im Gedächtnis behält. Perfekt also für eine kleine romantische Auszeit, wenn man nicht zu viel Tiefgang erwartet.

Fazit:
„Only for the Holidays“ von Abiola Bello ist eine charmante, leichte Winter-Romance mit typischem Fake-Dating-Charme und sympathischem Love Interest. Wer eine unkomplizierte, herzerwärmende Geschichte für kalte Tage sucht, wird hier fündig – auch wenn man sich am Ende ein bisschen mehr gewünscht hätte. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Love in Winter Wonderland

Love in Winter Wonderland
von Abiola Bello

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
384  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4317-6
Ersterscheinung: 27.09.2023

Inhalt:
Ariel Spencer ist eine kreative und leidenschaftliche junge Frau, die davon träumt, an der Kunsthochschule zu studieren. Da sie sich die hohen Studiengebühren nicht leisten kann, sucht sie dringend einen Nebenjob. Schließlich findet sie eine Stelle im „Wonderland“, einer kleinen, unabhängigen Buchhandlung im Herzen Londons. Dort trifft sie auf Trey Anderson, den beliebten und gut aussehenden Sohn der Ladenbesitzerin. Er wirkt auf den ersten Blick kühl und abweisend, was Ariel zunächst verunsichert. Doch schon bald erfährt sie den Grund für sein Verhalten: Die Buchhandlung steht kurz vor der Schließung, da die Familie Anderson in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Ariel und Trey beschließen, gemeinsam für den Erhalt des Wonderland zu kämpfen. Dabei entwickeln sie nicht nur kreative Ideen zur Rettung des Geschäfts, sondern kommen sich auch persönlich näher. Allerdings ist Trey mit Blair Bailey zusammen, dem beliebtesten Mädchen der Schule, was für zusätzliche Spannungen sorgt. Trotz aller Herausforderungen wächst zwischen Ariel und Trey eine zarte Verbindung, die sich langsam zu mehr entwickelt, während um sie herum die festliche Stimmung Londons zur Weihnachtszeit immer greifbarer wird.

Meinung:
Dieses Jugendbuch ist eines dieser Bücher, das man an einem verregneten Nachmittag aufschlägt und dann nicht mehr zur Seite legen will. Abiola Bello schafft es mit Leichtigkeit, eine wunderbar gemütliche, herzerwärmende Atmosphäre aufzubauen, ohne in Kitsch zu versinken. Die Geschichte rund um Ariel und Trey liest sich wie eine moderne Weihnachtsromanze, eingebettet in den Zauber einer unabhängigen Buchhandlung, gewürzt mit jugendlicher Unsicherheit, ehrlichem Schmerz und leiser Hoffnung. Ariel war für mich sofort eine Figur, mit der ich mitfühlen konnte. Ihre Kreativität, ihre Unsicherheit und gleichzeitig ihre Entschlossenheit, für ihre Träume zu kämpfen, machen sie zu einer glaubwürdigen Heldin. Besonders stark war die emotionale Tiefe, die durch den Verlust ihres Vaters ins Spiel kommt. Diese Trauer wird nicht pathetisch dargestellt, sondern feinfühlig und nachvollziehbar. Gerade wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wird sich in manchen Szenen verstanden fühlen – ein wertvoller Aspekt, der das Buch deutlich von anderen RomComs abhebt. Trey ist am Anfang ein wenig schwerer zu greifen. Seine Stimmungsschwankungen und seine anfängliche Ablehnung gegenüber Ariel wirken fast klischeehaft, doch nach und nach wird klar, dass auch er mit familiären und persönlichen Herausforderungen kämpft. Die Dynamik zwischen ihm und Ariel entwickelt sich glaubhaft: Sie streiten, sie arbeiten zusammen, sie lernen sich kennen und man spürt die Chemie. Dass Trey jedoch in einer Beziehung steckt, die offensichtlich nicht funktioniert, sorgt für ein paar moralisch zwiespältige Momente. Die Autorin entschärft das durch die Darstellung der toxischen Beziehung mit Blair, dennoch hätte ich mir hier etwas mehr Raum zur Reflexion gewünscht. Besonders gelungen fand ich das Setting: Die Buchhandlung als Herzstück der Geschichte ist einfach zauberhaft beschrieben. Zwischen alten Regalen, Weihnachtsdeko und engagierten Menschen, die gemeinsam etwas bewegen wollen, entsteht ein echtes Gemeinschaftsgefühl. Auch Themen wie Diversität, Bodyshaming, familiärer Druck und die Rolle von Social Media finden ihren Platz – manchmal vielleicht etwas zu forciert, aber immer mit guter Intention.

Fazit:
„Love in Winter Wonderland“ von Abiola Bello ist eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte über Liebe, Verlust, Zusammenhalt und die Kraft, für seine Träume zu kämpfen. Ariel und Trey sind liebenswerte, realistische Protagonisten in einem Setting, das zum Träumen einlädt – besonders zur Winterzeit. Auch wenn die Liebesgeschichte nicht ganz in die Tiefe geht, wie man es sich vielleicht wünscht, punktet das Buch mit Wärme, Atmosphäre und Herz. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Herzglitzern und Mistelzweige

Herzglitzern und Mistelzweige
von Corinna Wieja

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
336  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0274-4
Ersterscheinung: 29.08.2025

Inhalt:
Lins Leben ist im Moment ziemlich durcheinander. Ihre Beziehung ist zerbrochen, ihre Ausbildungsstelle steht plötzlich vor dem Aus und ihr bester Freund Jona lebt seit einiger Zeit nicht mehr in ihrer Nähe. Da kommt seine Einladung nach Schweden wie gerufen. In einem kleinen Bed & Breakfast, das seiner Mutter gehört, hofft Lin auf eine Pause vom Chaos, auf verschneite Landschaften, Polarlichter und gemütliche Filmabende mit Jona. Doch die Realität ist weniger romantisch. Jona wirkt abwesend, steckt voller Sorgen und hat kaum Zeit für Lin. Und dann ist da noch dieses Gefühl, das sich langsam zwischen ihnen aufbaut, obwohl sie sich jahrelang nur als beste Freunde gesehen haben.

Meinung:
Was für ein liebevolles Winterbuch. Beim Lesen des Romans hatte ich fast das Gefühl, selbst durch knirschenden Schnee zu stapfen, in dampfende Teetassen zu pusten und den Duft von Zimtschnecken in der Nase zu haben. Die Atmosphäre ist unglaublich dicht und gemütlich, fast wie ein Kurzurlaub in einer Schneekugel. Besonders berührt haben mich Lin und Jona, die beide mit Unsicherheiten und inneren Konflikten ringen. Ihre Gefühle füreinander sind von Anfang an spürbar, aber statt lauter Liebesgesten gibt es viele kleine, stille Momente, die diese Geschichte so besonders machen. Es geht ums Hinhören, ums Verstehen und darum, den Mut zu finden, etwas zu riskieren, das vielleicht alles verändern könnte. Lin wirkt dabei herrlich nahbar. Sie kämpft mit ihrem Selbstwertgefühl und weiß nicht so recht, wohin mit sich, was nach dem Schulabschluss nicht ungewöhnlich ist. Ihre Gedanken wirken ehrlich, manchmal auch etwas verloren, aber immer nachvollziehbar. Und Jona? Der ist ein Ruhepol, sanft und aufmerksam, manchmal überfordert, aber immer aufrichtig. Ihre Verbindung ist spürbar tief, geprägt von vielen gemeinsamen Erinnerungen, aber auch unausgesprochenen Gefühlen. Neben den beiden Hauptfiguren gibt es eine ganze Reihe von Nebencharakteren, die mit ihrer Herzlichkeit und Eigenwilligkeit viel zur Stimmung beitragen. Besonders Emmi, Lins kleine Schwester, sorgt mit ihrer direkten Art immer wieder für frischen Wind. Auch das Bed & Breakfast, die schwedischen Bräuche und die kleinen Ausflüge tragen zur Tiefe der Geschichte bei. Zwar ist der Verlauf der Handlung vorhersehbar, aber das hat mich kein bisschen gestört. Im Gegenteil – es ist genau diese Art von Geschichte, bei der man weiß, was kommt, und sich trotzdem auf jedes Kapitel freut.

Fazit:
„Herzglitzern und Mistelzweige“ von Corinna Wieja ist ein zauberhaftes Winterbuch, das mit viel Gefühl, sympathischen Figuren und einer traumhaft verschneiten Kulisse punktet. Die leise, aber kraftvolle Friends-to-Lovers-Geschichte überzeugt durch Nähe, Wärme und charmante Details. Wer Lust auf eine romantische Auszeit in Schweden hat, wird hier fündig. Von mir gibt es 4 von 5 Schneeflöckchen.

Lieblingszitat:
„Ich mag dich, weil du mir das Gefühl gibst, ein Superheld zu sein.“ (S. 302)

{Rezension} My December Darling

My December Darling
von Lauren Asher

Heyne Verlag
Taschenbuch
Winter Romance
304 Seiten
ISBN: 978-3-453-44329-7
Ersterscheinung: 10.09.2025

Winterzauber, Weihnachtstraditionen und verbotenes Herzklopfen…

Inhalt:
Catalina kehrt für die Hochzeit ihrer Schwester mit ihrem Ex-Freund in ihre Heimatstadt Lake Wisteria zurück. Als Trauzeugin will sie Stärke zeigen, doch ihr emotionaler Balanceakt wird durch Luke Darling, den attraktiven Trauzeugen und besten Freund des Bräutigams, erheblich erschwert. Während Luke beharrlich versucht, Catalinas Eismauer zu durchbrechen, kämpft sie gegen ihre wachsenden Gefühle an. Es ist kompliziert, denn schließlich will sie nach der Hochzeit sowieso wieder verschwinden. Doch Lake Wisteria, Luke und die leisen Winterabende hinterlassen Spuren in ihrem Herzen.

Meinung:
Ich hatte das Buch innerhalb kürzester Zeit durch – nicht, weil es so kurz ist, sondern weil es mich von Anfang an mit einem charmanten Schreibstil und einer sehr angenehmen Atmosphäre eingefangen hat. Catalina war mir direkt sympathisch. Ihr innerer Konflikt, ihre Verletzlichkeit und die stille Stärke, mit der sie sich der Situation stellt, waren nachvollziehbar und haben sie für mich greifbar gemacht. Luke ist der Inbegriff des „Golden Retriever Boyfriends“: offen, warmherzig, loyal. Die Dynamik zwischen den beiden hat funktioniert, vor allem in den ruhigeren, detailreichen Szenen (LEGO bauen <3). Was mich wirklich überrascht hat: Trotz aller Erwartungshaltung durch Titel und Cover, ist dieser Roman keine klassische Weihnachtsromance. Weihnachtsstimmung? Eher ein zarter Hauch davon. Die Geschichte spielt zwar im Dezember, aber von Plätzchenbacken und Lichterglanz fehlt fast jede Spur. Stattdessen liegt der Fokus auf leisen Tönen, auf Annäherung, Vergangenheit, emotionalen Wunden – und genau das hat mir gefallen. Allerdings, und das ist der Knackpunkt: Der letzte Teil des Buches hat mich enttäuscht. Bis dahin war alles auf einem richtig guten Weg: tolle Charakterentwicklung, charmante Dialoge, cozy Stimmung. Doch das Ende fühlte sich plötzlich gehetzt an, als müsste man schnell zum Punkt kommen. Es fehlte die Tiefe und das emotionale Ausatmen, das so eine Geschichte verdient. Aus einem möglichen Highlight wurde für mich dadurch nur ein „sehr gutes Buch“. Ärgerlich? Ja, ein bisschen. Aber der Rest wiegt das glücklicherweise weitgehend auf.

Fazit:
„My December Darling“ von Lauren Asher ist eine herzerwärmende, winterliche Romance mit sympathischen Figuren, einem angenehmen Schreibstil und einer stimmungsvollen Kleinstadtkulisse. Wer auf ein typisches Weihnachtsbuch hofft, wird hier eher enttäuscht. Wer sich aber auf eine ruhige, gefühlvolle Liebesgeschichte einlässt, wird belohnt. Leider verliert die Story zum Ende hin an Tiefe, weshalb ich einen Stern abziehe und deshalb 4 von 5 Sternchen vergebe.