{Rezension} Mismatch
(Bd. 1 der „Hopeville Dragons“-Dilogie)

Mismatch
(Bd. 1 der „Hopeville Dragons“-Dilogie)
von Laura Willud

Kyss (Rowohlt Taschenbuch Verlag)
Paperback
Romance
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-499-01702-5
Ersterscheinung: 18.02.2025

Er will einfach nur vergessen.
Ihr Job ist es, all seine Geheimnisse zu lüften.

Inhalt:
Austin Fields, ein talentierter Basketballspieler, wechselt von einer größeren Liga in die kleinere Hopeville University, um einen Neuanfang zu wagen. Hier möchte er nicht nur sportlich glänzen, sondern vor allem auch sein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit in Chicago verbergen. Doch die Sportjournalistin Joyce Reed, die sich in einer von Männern dominierten Branche einen Namen machen will, ist fest entschlossen, hinter Austins Geheimnis zu kommen. Ihre ständige Neugier und das Spannungsverhältnis zwischen den beiden entfalten sich zu einer emotionalen Geschichte, die sich rund um Vertrauen, Geheimnisse und die Entwicklung einer unerwarteten Beziehung dreht.

Meinung:
Ich muss sagen, die Geschichte hat mich auf eine angenehme Weise mitgenommen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Beziehung zwischen Austin und Joyce sehr langsam und behutsam aufgebaut wurde. Es gab kein übertriebenes Drama, was ich sehr erfrischend fand. Austin ist als Protagonist sehr vielschichtig. Anfangs wirkt er ein bisschen verschlossen und grumpy, doch im Laufe der Geschichte merkt man, wie sehr er von seiner Vergangenheit gezeichnet ist. Ich fand es wirklich berührend zu sehen, wie er sich mehr und mehr öffnete, besonders Joyce gegenüber. Es war auch spannend, wie er sich nicht nur mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss, sondern auch mit seinen Gefühlen für sie. Seine Entwicklung hin zu einem verletzlicheren Charakter war authentisch und gut nachvollziehbar. Joyce war dagegen eine sehr starke, ehrgeizige Frau. Anfangs fand ich sie jedoch ein wenig zu verbissen. Sie war fast schon zu sehr auf das Aufdecken von Austins Geheimnis fixiert, was manchmal ein wenig aufgesetzt wirkte. Doch das änderte sich mit der Zeit, als sie mehr und mehr von ihren eigenen Unsicherheiten und ihrer inneren Stärke zeigte. Was mich jedoch ein wenig gestört hat, war die wiederholte Betonung von Joyces Unsicherheit als Sportjournalistin. Sie wird von den anderen Charakteren immer wieder auf ihre Position in einer männerdominierten Welt angesprochen, aber dieser Konflikt bleibt für mich zu oberflächlich. Die Geschichte hätte hier noch mehr Potenzial gehabt, tiefer in diese Thematik einzutauchen, gerade weil Joyce eine sehr interessante Figur ist, die mehr als nur ein Nebenstrang in der Geschichte verdient hätte. Stattdessen wurde dieser Punkt eher als Randnotiz behandelt. Auch die wiederholte Auseinandersetzung mit Austins Geheimnis und die daraus entstehenden Spannungen waren mir ein wenig zu früh und zu schnell gelöst. Das Geheimnis selbst war nicht das, was ich erwartet hatte, und ich fand, es hätte etwas dramatischer und komplexer sein können. Als es dann endlich gelüftet wurde, war der Spannungsbogen leider ein Stück weit verpufft. Statt dass es die ganze Geschichte vorantrieb, wirkte der Rest der Handlung nach der Enthüllung etwas vorhersehbar und wenig überraschend. Trotz dieser kleineren Mängel war das Buch insgesamt eine angenehme Lektüre. Die Chemie zwischen Austin und Joyce war gut, und es gab genug emotionale Momente, die die Geschichte trotz ihrer Vorhersehbarkeit lebendig hielten. Es gab auch eine schöne Atmosphäre durch die kleine College-Stadt und das Basketball-Team, die ich besonders zu schätzen wusste. Die Dynamik zwischen den Teammitgliedern und das langsame Wachstum von Austin und Joyce haben die Geschichte für mich abgerundet und sie zu einer unterhaltsamen Lektüre gemacht. Die Art und Weise, wie die Autorin die Geschichte erzählt, trägt viel zu dem Wohlfühlfaktor bei, der das Buch ausmacht. Es lässt sich leicht und flüssig lesen, und die Dialoge zwischen den Charakteren sind natürlich und locker, was dem Buch eine angenehme Leichtigkeit verleiht.

Fazit:
„Mismatch“ von Laura Willud ist der erste Band der „Hopeville Dragons“-Reihe und bietet eine süße und teilweise spannende Sports-Romance. Der Fokus liegt mehr auf der emotionalen Entwicklung der Charaktere als auf dem Sport selbst, was die Geschichte angenehm zugänglich macht. Auch wenn das Geheimnis um Austins Vergangenheit früh gelüftet wird und das Buch dadurch etwas vorhersehbar wirkt, ist es dennoch eine unterhaltsame Lektüre für Fans von leichten, romantischen Geschichten. Ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Die Football Freunde
Touchdown für die Grasdorf Rebels (Bd. 1)

Die Football Freunde
Touchdown für die Grasdorf Rebels (Bd. 1)
von Andreas Hüging
mit Illustrationen von Dominik Rupp

cbj Kinder- und Jugendbuchverlag
Hardcover
Kinderbuch
144 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-570-18168-3
Ersterscheinung: 22.01.2025

Inhalt:
Die Grasdorf Rebels sind ein engagiertes American-Football-Team aus einer kleinen Stadt, das voller Enthusiasmus zusammenhält. Ihr größter Traum ist es, gegen die rivalisierenden Condors zu gewinnen und zu beweisen, dass sie mehr als nur ein ungestümer Nachwuchstrupp sind. Doch auf dem Weg zu diesem Ziel müssen sie nicht nur sportliche Herausforderungen meistern, sondern auch ihre Freundschaft und ihren Teamgeist unter Beweis stellen.

Meinung:
Als jemand, der bisher wenig mit American Football zu tun hatte, war ich positiv überrascht, wie zugänglich und einladend das Buch die Welt des Sports vermittelt. Andreas Hüging schafft es, den Teamgeist und die Leidenschaft für Football auf eine Art zu transportieren, die auch für Kinder ohne Vorkenntnisse verständlich ist. Besonders gefallen hat mir, wie wichtige Werte wie Fairness, Zusammenhalt und Freundschaft geschickt in die Geschichte integriert wurden. Die Herausforderungen, denen sich die Jungs stellen müssen, sind realistisch und zeigen, dass es im Leben nicht nur um sportlichen Erfolg geht, sondern auch um das Miteinander und den Mut, Rückschläge zu überwinden. Die Charaktere, vor allem Jimmy, wirken sehr authentisch und man kann ihre Wünsche und Ängste gut nachvollziehen. Die Illustrationen von Dominik Rupp sind ein weiteres Highlight, da sie die Geschichte wunderbar ergänzen und die Emotionen der Charaktere visuell verstärken. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass in der Geschichte nur wenige Mädchen vorkommen, was besonders für jüngere Leserinnen schade sein könnte, da Football in Deutschland immer häufiger auch von Mädchen gespielt wird.

Fazit:
„Die Football Freunde – Touchdown für die Grasdorf Rebels“ von Andreas Hüging ist ein humorvolles und spannendes Abenteuer, das nicht nur für junge Football-Fans, sondern für alle Kinder ab 8 Jahren geeignet ist. Die Geschichte überzeugt durch starke Charaktere, wertvolle Lebenslektionen und eine Menge Action auf und neben dem Spielfeld. Ein gelungener Auftakt für eine Reihe, die den Teamgeist fördert und gleichzeitig für viel Lesespaß sorgt. Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Kill Joy

Kill Joy
von Holly Jackson

One Verlag
Schmuckausgabe
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
160  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0262-1
Ersterscheinung: 31.01.2025

Inhalt:
Pippa Fitz-Amobi ist eigentlich nicht wirklich begeistert, als sie zu einem Krimi-Dinner eingeladen wird. Statt an ihrem Schulprojekt zu arbeiten, nimmt sie widerwillig teil, doch schnell wird der fiktive Mordfall zu einer wahren Leidenschaft für sie. In den 1920er Jahren gekleidet und mit ihrer gewohnten Scharfsinnigkeit beginnt Pippa, den Mord aufzuklären. Doch während sie Hinweise sammelt und das Spiel immer mehr in den Vordergrund rückt, kommt sie auf eine Idee, die sie zu ihrem zukünftigen Projekt führen wird: die Untersuchung des Mordes an Andie Bell und die dunklen Geheimnisse rund um Sal Singh. Ein scheinbar harmloser Abend wird zu einem Wendepunkt in Pippas Leben.

Meinung:
Ich habe „Kill Joy“ vor allem als kleine, aber feine Entdeckung genossen. Die Geschichte ist so wunderbar leicht und dennoch fesselnd geschrieben, dass sie mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Besonders gut gefällt mir, wie Pippa als Charakter hier ihre Leidenschaft für das Ermitteln entdeckt. Es war fast wie ein „Aha-Moment“ zu sehen, wie ihr detektivischer Spürsinn zum Leben erwacht – etwas, das später die gesamte „A Good Girl’s Guide to Murder“-Reihe prägen wird. Die Atmosphäre des Krimi-Dinners ist perfekt eingefangen, mit einem Hauch von Spannung, Witz und Nostalgie der 1920er Jahre, was für mich als Leserin ein echtes Highlight war. Auch wenn die Geschichte natürlich keine großen Wendungen wie in der Hauptreihe bietet, so ist es dennoch sehr unterhaltsam, Pippa und ihre Freunde in einem so anderen Setting zu erleben. Ich liebe es, wie sie jeden Hinweis wie ein Puzzle zusammensetzt und dabei so viel Freude daran hat – ihre Leidenschaft für Details ist einfach ansteckend. Die Charaktere, die wir aus den anderen Büchern schon kennen, wirken auch hier wieder authentisch und liebenswert. Vor allem die Interaktionen zwischen Pippa und ihren Freunden haben mir gefallen. Und auch wenn wir nichts allzu Neues über sie erfahren, ist es schön, sie in einem weniger dramatischen, aber trotzdem spannungsgeladenen Kontext zu erleben. Das Krimi-Dinner ist die perfekte Bühne, um Pippas Begeisterung für Verbrechen und Rätsel zu zeigen, und ich konnte mit ihr mitfiebern, auch wenn die „Lösung“ des Spiels nicht wirklich überraschend war.

Fazit:
„Kill Joy“ von Holly Jackson ist eine Kurzgeschichte und das Prequel der „A Good Girl’s Guide to Murder“-Reihe. Hier erleben wir, wie Pippa Fitz-Amobi zu der leidenschaftlichen Ermittlerin wird, die wir in der Hauptreihe kennen und lieben. Das Krimi-Dinner und die 1920er-Jahre-Atmosphäre machen das Buch zu einem charmanten Leseerlebnis. Es gibt zwar keine großen Überraschungen, aber Fans der Reihe werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Eine nette und spannende Ergänzung zur Reihe mit einem kleinen, aber feinen Einblick in Pippas Anfänge als Detektivin. Ich gebe der Geschichte 4 von 5 Sternchen.