{Rezension} The Love Dare

The Love Dare
von Abiola Bello

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
320  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0787-9
Ersterscheinung: 13.08.2025

Inhalt:
Eva Òjo ist das, was man ein echtes It-Girl nennt: beliebt, begehrt und stets im Mittelpunkt. Doch als sie auf dem Notting-Hill-Karneval den unnahbaren Saint Rowe-Falade trifft, gerät ihr gewohntes Spiel plötzlich ins Wanken. Eine spontane Wette mit ihren Freundinnen bringt sie dazu, Saint für sich zu gewinnen. Doch was als Leichtsinn beginnt, wird bald zu einer echten Herausforderung für Herz und Verstand. Als Saint schließlich von der Wette erfährt, droht alles, was sich langsam zwischen ihnen aufgebaut hat, zu zerbrechen.

Meinung:
So charmant die Idee hinter dieser Geschichte klingt, so richtig gezündet hat der Funke bei mir leider nicht. Ich habe mich bemüht, in die Story hineinzufinden, aber zwischen mir und den Figuren blieb stets eine gewisse Distanz bestehen. Eva blieb für mich eher eine Beobachtung als eine Person, mit der ich mitfühlen konnte, und auch die Dynamik zwischen ihr und Saint wollte sich einfach nicht entfalten. Die Chemie, die für eine gute Romance so essenziell ist, war kaum spürbar – eher ein leichtes Knistern, das nie wirklich in Flammen aufging. Auch das versprochene Sommerfeeling wollte sich bei mir nicht einstellen. Abgesehen von gelegentlichen Hinweisen auf die Hitze fehlte mir die Leichtigkeit, das Prickeln, das man von einer Geschichte erwartet, die sich selbst als „perfekt für laue Sommerabende“ beschreibt. Stattdessen wirkte vieles etwas blass und vorhersehbar, was schade ist, denn das Setting hätte so viel Potenzial gehabt. Positiv hervorheben möchte ich allerdings den angenehm flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel – das machte das Lesen leicht und kurzweilig, auch wenn die emotionale Tiefe auf der Strecke blieb.

Fazit:
„The Love Dare“ von Abiola Bello ist eine charmante Idee mit nettem Setting, die jedoch hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Trotz sympathischer Grundstimmung und flüssigem Schreibstil wollte der Funke zwischen mir und der Geschichte nicht überspringen. Das Buch ist leicht zu lesen, aber für mich fehlte das Herzklopfen, das man von einer sommerlichen Slow-Burn-Romance erwartet. Deshalb vergebe ich leider nur lieb gemeinte 3 von 5 Sternchen.

{Rezension} Only for the Holidays

Only for the Holidays
von Abiola Bello

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
416  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0781-7
Ersterscheinung: 25.09.2024

Inhalt:
Nach einer schmerzhaften Trennung wünscht sich Tia eigentlich nur eines: in London bleiben, um ihre gescheiterte Beziehung vielleicht doch noch zu retten. Stattdessen muss sie die Feiertage mit ihrer Familie auf einem abgelegenen Landgut verbringen – ohne Stadtlärm, ohne Ablenkung, dafür mit viel Schnee und einem Jungen, der ihr sofort auf die Nerven geht. Quincy, der Sohn der Besitzer, steckt selbst mitten im Liebeschaos und braucht dringend eine Begleitung für den Winterball seiner Eltern. Ein spontanes Fake-Dating-Abkommen scheint beiden zu helfen. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto schwieriger wird es, Schein und Wirklichkeit zu trennen.

Meinung:
Die Geschichte ist im Grunde wirklich süß, eigentlich genau die Art von leichter, winterlicher Romantik, die man sich für gemütliche Lesestunden auf dem Sofa wünscht. Ich mochte das Setting auf dem verschneiten Landgut sehr, und auch der weihnachtliche Unterton passte wunderbar zur „Cozy Romance“-Stimmung. Trotzdem blieb bei mir ein leicht zwiespältiges Gefühl zurück. Tia als Protagonistin war mir leider oft zu anstrengend: ihre impulsive, teils zickige Art hat es mir schwer gemacht, richtig mit ihr mitzufühlen. Zwar zeigt sie im Verlauf der Handlung etwas Entwicklung, aber sie blieb mir trotzdem distanziert. Quincy dagegen fand ich deutlich sympathischer, denn er war bodenständig, charmant und brachte eine gewisse Ruhe in die Geschichte, die ihr guttut. Der Plot selbst verläuft in bekannten Bahnen: Fake-Dating, Enemies-to-Lovers und eine festliche Atmosphäre. Das alles ist nicht neu, funktioniert aber grundsätzlich gut. Dennoch hatte ich mir ein etwas runderen Abschluss gewünscht. Das Ende kam mir zu abrupt, fast so, als wäre die Geschichte einfach plötzlich zu Ende erzählt. Ein Epilog hätte hier wirklich gutgetan, um den Figuren und ihrer Entwicklung noch einen kleinen Nachklang zu geben. Insgesamt hatte ich beim Lesen ein angenehmes, aber kein nachhaltiges Erlebnis. Es ist ein Buch, das man mit einem Lächeln schließt, aber vermutlich nicht lange im Gedächtnis behält. Perfekt also für eine kleine romantische Auszeit, wenn man nicht zu viel Tiefgang erwartet.

Fazit:
„Only for the Holidays“ von Abiola Bello ist eine charmante, leichte Winter-Romance mit typischem Fake-Dating-Charme und sympathischem Love Interest. Wer eine unkomplizierte, herzerwärmende Geschichte für kalte Tage sucht, wird hier fündig – auch wenn man sich am Ende ein bisschen mehr gewünscht hätte. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Love in Winter Wonderland

Love in Winter Wonderland
von Abiola Bello

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
384  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4317-6
Ersterscheinung: 27.09.2023

Inhalt:
Ariel Spencer ist eine kreative und leidenschaftliche junge Frau, die davon träumt, an der Kunsthochschule zu studieren. Da sie sich die hohen Studiengebühren nicht leisten kann, sucht sie dringend einen Nebenjob. Schließlich findet sie eine Stelle im „Wonderland“, einer kleinen, unabhängigen Buchhandlung im Herzen Londons. Dort trifft sie auf Trey Anderson, den beliebten und gut aussehenden Sohn der Ladenbesitzerin. Er wirkt auf den ersten Blick kühl und abweisend, was Ariel zunächst verunsichert. Doch schon bald erfährt sie den Grund für sein Verhalten: Die Buchhandlung steht kurz vor der Schließung, da die Familie Anderson in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Ariel und Trey beschließen, gemeinsam für den Erhalt des Wonderland zu kämpfen. Dabei entwickeln sie nicht nur kreative Ideen zur Rettung des Geschäfts, sondern kommen sich auch persönlich näher. Allerdings ist Trey mit Blair Bailey zusammen, dem beliebtesten Mädchen der Schule, was für zusätzliche Spannungen sorgt. Trotz aller Herausforderungen wächst zwischen Ariel und Trey eine zarte Verbindung, die sich langsam zu mehr entwickelt, während um sie herum die festliche Stimmung Londons zur Weihnachtszeit immer greifbarer wird.

Meinung:
Dieses Jugendbuch ist eines dieser Bücher, das man an einem verregneten Nachmittag aufschlägt und dann nicht mehr zur Seite legen will. Abiola Bello schafft es mit Leichtigkeit, eine wunderbar gemütliche, herzerwärmende Atmosphäre aufzubauen, ohne in Kitsch zu versinken. Die Geschichte rund um Ariel und Trey liest sich wie eine moderne Weihnachtsromanze, eingebettet in den Zauber einer unabhängigen Buchhandlung, gewürzt mit jugendlicher Unsicherheit, ehrlichem Schmerz und leiser Hoffnung. Ariel war für mich sofort eine Figur, mit der ich mitfühlen konnte. Ihre Kreativität, ihre Unsicherheit und gleichzeitig ihre Entschlossenheit, für ihre Träume zu kämpfen, machen sie zu einer glaubwürdigen Heldin. Besonders stark war die emotionale Tiefe, die durch den Verlust ihres Vaters ins Spiel kommt. Diese Trauer wird nicht pathetisch dargestellt, sondern feinfühlig und nachvollziehbar. Gerade wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wird sich in manchen Szenen verstanden fühlen – ein wertvoller Aspekt, der das Buch deutlich von anderen RomComs abhebt. Trey ist am Anfang ein wenig schwerer zu greifen. Seine Stimmungsschwankungen und seine anfängliche Ablehnung gegenüber Ariel wirken fast klischeehaft, doch nach und nach wird klar, dass auch er mit familiären und persönlichen Herausforderungen kämpft. Die Dynamik zwischen ihm und Ariel entwickelt sich glaubhaft: Sie streiten, sie arbeiten zusammen, sie lernen sich kennen und man spürt die Chemie. Dass Trey jedoch in einer Beziehung steckt, die offensichtlich nicht funktioniert, sorgt für ein paar moralisch zwiespältige Momente. Die Autorin entschärft das durch die Darstellung der toxischen Beziehung mit Blair, dennoch hätte ich mir hier etwas mehr Raum zur Reflexion gewünscht. Besonders gelungen fand ich das Setting: Die Buchhandlung als Herzstück der Geschichte ist einfach zauberhaft beschrieben. Zwischen alten Regalen, Weihnachtsdeko und engagierten Menschen, die gemeinsam etwas bewegen wollen, entsteht ein echtes Gemeinschaftsgefühl. Auch Themen wie Diversität, Bodyshaming, familiärer Druck und die Rolle von Social Media finden ihren Platz – manchmal vielleicht etwas zu forciert, aber immer mit guter Intention.

Fazit:
„Love in Winter Wonderland“ von Abiola Bello ist eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte über Liebe, Verlust, Zusammenhalt und die Kraft, für seine Träume zu kämpfen. Ariel und Trey sind liebenswerte, realistische Protagonisten in einem Setting, das zum Träumen einlädt – besonders zur Winterzeit. Auch wenn die Liebesgeschichte nicht ganz in die Tiefe geht, wie man es sich vielleicht wünscht, punktet das Buch mit Wärme, Atmosphäre und Herz. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Happy – Wo du mich findest
(Bd. 1 der „Junos Bay“-Reihe)

Happy – Wo du mich findest
(Bd. 1 der „Junos Bay“-Reihe)
von Dagmar Bach

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4370-1
Ersterscheinung: 27.08.2025

Inhalt:
Nach einer Reihe emotionaler Tiefschläge – der öffentlichen Trennung von ihrem Influencer-Freund, der Trennung der Eltern und der drohenden Gefahr, ihren liebsten Rückzugsort zu verlieren – will Anouk nur eines: das Sommerhaus in Junos Bay retten. Heimlich reist sie mit ihrem besten Freund dorthin, um den entstandenen Wasserschaden selbst zu reparieren, bevor ihre Eltern davon erfahren. Doch Junos Bay hat sich verändert. Oder war es Anouk selbst? Alte Freundschaften, neue Gefühle und rätselhafte Postkarten, die von der „großen Liebe“ sprechen, wirbeln alles durcheinander. Besonders, als ihr Kindheitsfreund Noah wieder auftaucht – charmant wie eh und je, aber inzwischen ein gefeierter Serienstar. Und plötzlich steckt Anouk mitten in einem Spiel aus Herzklopfen, Nostalgie, Magie und einem Plan, der viel zu echt wird, um nur gespielt zu sein.

Meinung:
Ich habe mich von der ersten Seite an in Junos Bay verliebt. Der Ort fühlt sich an wie die Kulisse eines liebevoll inszenierten Films: sonnendurchflutet, mit Möwen über dem Meer, Sommerduft in der Luft und Menschen, die sofort Vertrautheit ausstrahlen. Dagmar Bach gelingt es meisterhaft, diesen Ort zum Leben zu erwecken. Die Atmosphäre ist so greifbar, dass ich beim Lesen regelrecht das Salz auf der Haut spüren konnte. Anouk war mir sofort sympathisch – gerade weil sie nicht perfekt ist. Sie hat Ecken, Kanten, ist manchmal naiv, manchmal mutig, oft chaotisch und vor allem echt. Ihre Mischung aus Unsicherheit und Entschlossenheit hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und manchmal auch emotional gepackt. Noah war für mich das emotionale Gegengewicht: charmant, sensibel und mit einer Tiefe, die man ihm als Serienstar zunächst vielleicht gar nicht zutraut. Die Dynamik zwischen den beiden war voller knisternder Momente, echtem Herzklopfen – und dabei nie übertrieben. Was mich besonders begeistert hat, war der Erzählstil. Die Perspektivwechsel zwischen Anouk und Noah haben der Geschichte eine starke emotionale Tiefe verliehen und manche Situationen ganz anders beleuchtet. Der clevere Kniff, die Handlung in zwei Versionen zu erzählen, war für mich das erzählerische Highlight, denn es hat sich angefühlt wie ein Puzzle, das man mit jeder Seite ein Stück besser zusammensetzen konnte. Auch die magischen Elemente – die geheimnisvollen Postkarten oder die kleinen „Zufälle“, die plötzlich mehr Bedeutung bekommen – haben dem Ganzen eine fast märchenhafte Note verliehen, ohne kitschig zu sein. Stattdessen hatte ich beim Lesen oft dieses warme Gefühl im Bauch, das nur richtig gute Feelgood-Romane auslösen.

Fazit:
„Happy – Wo du mich findest“ von Dagmar Bach ist der perfekte Auftakt einer romantisch-magischen Reihe, die zum Träumen einlädt. Mit einer charmanten Heldin, einem echten Herzens-Jungen und einer Geschichte, die Leichtigkeit mit Tiefe verbindet, hat mich dieses Buch vollkommen begeistert. Wer Sommer, Freundschaft und das Kribbeln der ersten Liebe mag, wird Junos Bay nie wieder verlassen wollen. Ich vergebe daher liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Erlaube mir, dich zu lieben…“ (S. 349)

{Rezension} Gondelküsse und Zeitensprünge

Gondelküsse und Zeitensprünge
von Stefanie Gerstenberger

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7373-7396-8
Ersterscheinung: 16.07.2025

Lucia geht die Liebe suchen

Inhalt:
Die sechzehnjährige Lucy reist im verregneten November eher widerwillig zu ihrem Vater nach Venedig. Statt Dolce Vita erwartet sie trübes Wetter, viele alte Leute – und zunächst keinerlei Abenteuer. Doch als sie aus Versehen den Koffer eines fremden Jungen mitnimmt, dem geheimnisvollen Typen mit der Wollmütze, den sie auf dem Boot gesehen hat, beginnt für Lucy eine Reise, die alles andere als gewöhnlich ist. Zwischen engen Gassen, einem seltsamen Trödelladen und einem jungen Mann aus einer ganz anderen Zeit findet sie sich plötzlich mitten in einem magischen Abenteuer wieder.

Meinung:
Dieser Jugendroman ist so ein Buch, das man eigentlich nur mal kurz anlesen will und dann abends um eins feststellt, dass man gerade aus Venedig zurückgekehrt ist. Ich hatte große Freude daran, Lucy durch dieses liebevoll geschriebene Abenteuer zu begleiten. Ihre Stimme ist echt, sensibel und sehr glaubwürdig für eine Jugendliche, die nach einem Unfall nicht nur körperliche, sondern auch seelische Wunden mit sich trägt. Man merkt ihr an, dass sie sich noch nicht ganz wiedergefunden hat. Die Geschichte lebt von kleinen Überraschungen, einer wunderbar verwinkelten Stadt voller Flair, und Figuren, die genauso charmant wie schräg sind. Auch die romantischen Elemente haben mich überzeugt – nicht zu kitschig, sondern eher süß und leicht schwebend wie die Gondeln auf dem Wasser. Was Stefanie Gerstenberger besonders gut gelingt, ist die Balance zwischen Realität und Magie. Die fantastischen Elemente wirken nie zu aufgesetzt, sondern fügen sich ganz natürlich in die melancholisch-schöne Atmosphäre Venedigs ein. Ein kleiner Wermutstropfen war für mich, dass das Ende ein wenig abrupt wirkte. Da hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, um bestimmte Entwicklungen noch runder abzuschließen.

Fazit:
Stefanie Gerstenberger hat mit „Gondelküsse und Zeitensprünge“ eine wunderbar warme, charmante Geschichte geschrieben, die Jugendliche ab 12 Jahren ebenso fesseln wird wie ältere Fans von Cozy Romance mit magischem Einschlag. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.