{Rezension} Rival Darling
(Bd. 1 der „Darling Devils“-Reihe)

Rival Darling
(Bd. 1 der „Darling Devils“-Reihe)
von Alexandra Moody

One Verlag
Paperback
Junge Erwachsene / Sports Romance
448 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0297-3
Ersterscheinung: 17.12.2025

Inhalt:
Nach dem schmerzhaften Betrug durch ihren Freund Jeremy, den Kapitän des Eishockey-Teams ihrer Highschool, fasst die 17-jährige Violet Sinclair einen klaren Entschluss: Nie wieder einen Sportler daten. Um Jeremy zu zeigen, dass sie über ihn hinweg ist, lässt sie sich auf einen riskanten Plan ein. Durch Zufall begegnet sie Reed Darling, dem gefürchteten Kapitän der Ransom Devils und gleichzeitig Jeremys größtem Rivalen. Spontan bittet sie ihn, ihren Fake-Freund zu spielen. Was als Zweckgemeinschaft mit festen Regeln beginnt, wird jedoch zunehmend kompliziert, denn hinter Reeds geheimnisvollem Ruf verbirgt sich ein ganz anderer Mensch. Während Violet versucht, emotionale Distanz zu wahren, geraten echte Gefühle immer mehr außer Kontrolle.

Meinung:
Dieses Buch hat mich von den ersten Seiten an vollkommen abgeholt. Der Schreibstil von Alexandra Moody ist unglaublich flüssig und angenehm, sodass man förmlich durch die Seiten gleitet und ständig „nur noch ein Kapitel“ lesen möchte. Obwohl die Handlung insgesamt eher ruhig bleibt, fühlt sich nichts zäh an, da der Fokus klar auf den Figuren und ihren Emotionen liegt – und genau das funktioniert hier hervorragend. Violet Sinclair ist für mich eine große Stärke der Geschichte. Sie ist impulsiv, emotional, manchmal widersprüchlich und gerade deshalb so authentisch. Ihre Unsicherheit nach dem Betrug durch Jeremy ist jederzeit spürbar, ebenso wie ihr innerer Konflikt zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst vor erneuter Verletzung. Ihre strikte Regel, keine Sportler mehr zu daten, wirkt dabei weniger wie Sturheit, sondern vielmehr wie ein Schutzmechanismus. Auch das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter verleiht Violet zusätzliche Tiefe und lässt erahnen, dass sie schon länger mit emotionaler Distanz und ungelösten Konflikten kämpft. Reed Darling hat sich still und leise in mein Herz geschlichen. Nach außen wirkt er ruhig, reserviert und einschüchternd – ein Ruf, der durch zahlreiche Gerüchte noch verstärkt wird. Doch hinter dieser Fassade steckt ein unglaublich aufmerksamer, loyaler und sensibler Charakter. Besonders seine kleinen Gesten, wie seine Rücksichtnahme auf Violets Grenzen oder seine stille Unterstützung, zeigen, wie ernst es ihm ist. Man merkt deutlich, dass ihm die Fake-Beziehung emotional nähergeht, als er zugeben möchte. Dass er seine Gefühle dennoch nicht in den Vordergrund drängt, macht ihn für mich zu einer echten Green Flag. Ein absolutes Highlight ist Reeds Familie, insbesondere die Dynamik zwischen den Darling-Brüdern. Ihr starker Zusammenhalt bringt Wärme, Humor und Leichtigkeit in die Geschichte und bildet einen schönen Kontrast zu den Vorurteilen, die ihnen in Sunshine Hills entgegengebracht werden. Szenen wie das Abendessen bei den Darlings zeigen eindrucksvoll, wie sehr Violet sich nach genau dieser Art von Geborgenheit sehnt und wie gut sie eigentlich in Reeds Welt passen würde. Jeremy entwickelt sich im Verlauf der Geschichte immer mehr zu einer unangenehmen und belastenden Präsenz. Sein Verhalten wirkt kontrollierend, egozentrisch und zunehmend beängstigend, was ihn zu einem glaubwürdigen Gegenspieler macht. Die Enthüllungen über seine Vergangenheit und seine Verbindung zu Reed verstärken den Eindruck, dass von ihm noch entscheidendes Drama ausgehen wird. Auch die Nebenfiguren – allen voran Mia – fügen sich stimmig ein und verleihen der Geschichte zusätzliche emotionale Tiefe. Ja, die Liebesgeschichte zwischen Violet und Reed entwickelt sich stellenweise recht schnell und intensiv, doch das hat meinen Lesespaß kaum geschmälert. Der Reiz liegt weniger in überraschenden Wendungen als vielmehr im emotionalen Weg dorthin. Dieser erste Band der „Darling Devils“-Reihe ist eine gefühlvolle, cozy Sportsromance ohne Spice, die stattdessen auf Nähe, Vertrauen und innere Konflikte setzt. Und genau das macht sie so wirkungsvoll.

Fazit:
„Rival Darling“ von Alexandra Moody ist eine Sports Romance, die leise unter die Haut geht und lange im Herzen bleibt. Die Geschichte von Violet Sinclair und Reed Darling lebt von ehrlichen Gefühlen, starken Charakteren und einem emotionalen Knistern, das ganz ohne Spice auskommt. Trotz bekannter Tropes fühlt sich alles authentisch und nahbar an. Für mich ein absolutes Wohlfühl-Highlight, weshalb ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen vergebe.

{Rezension} Kiss me, it’s Christmas

Kiss me, it’s Christmas
von Tamara Molina

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0958-3
Ersterscheinung: 24.09.2025

Eine weihnachtliche Shoppingmall, ein gutaussehender Elf und jede Menge Chaos!

Inhalt:
Lola ist für ein Jahr als Au-pair-Mädchen in den USA, um ihr Englisch zu verbessern. Ihr Alltag ist jedoch alles andere als entspannt, denn die Zwillinge, die sie betreut, bringen sie regelmäßig an ihre Grenzen. In der Vorweihnachtszeit besucht sie mit den Kindern ein großes Einkaufszentrum, wo eigentlich nur ein harmloses Foto mit dem Weihnachtsmann geplant ist. Doch plötzlich verschwinden die Zwillinge im weihnachtlichen Trubel der Mall. In ihrer Verzweiflung erhält Lola unerwartete Hilfe von Noel, einem unfassbar charmanten und gut aussehenden Elf. Gemeinsam begeben sie sich auf eine chaotische Suche, die nicht nur turbulent ist, sondern auch ungeahnte Gefühle weckt.

Meinung:
Ich hatte beim Lesen durchgehend das Gefühl, dass dieses Buch ganz genau weiß, was es sein will – und das zieht es kompromisslos durch. Dieser Roman ist laut, chaotisch, kitschig und gleichzeitig unglaublich cosy. Wer Realismus erwartet, sollte hier lieber nicht zugreifen, aber für alle, die sich nach einer weihnachtlichen RomCom zum Abschalten sehnen, ist dieses Buch ein Volltreffer. Tamara Molinas Schreibstil ist leicht, flüssig und sehr bildhaft. Das Setting der überfüllten Shoppingmall funktioniert überraschend gut und sorgt für Tempo, Witz und jede Menge Situationskomik. Trotz des Chaos bleibt der Ton stets warm und humorvoll, wodurch die Geschichte nie stressig, sondern immer angenehm zu lesen ist. Lola ist eine sehr greifbare Protagonistin. Ihre Überforderung wirkt ehrlich, gleichzeitig zeigt sich immer wieder ihr Verantwortungsbewusstsein und wie sehr sie die Zwillinge trotz allem liebt. Gerade diese Gegensätze machen sie sympathisch. Man versteht ihren Wunsch nach Ruhe genauso wie ihre panische Angst, als die Kinder verschwinden. Noel ist der Inbegriff eines kitschigen Weihnachts-Love-Interests – charmant, aufmerksam und vom ersten Moment an sichtlich an Lola interessiert. Das klassische „he falls first and harder“ wird hier mit viel Herz umgesetzt und passt perfekt in das märchenhafte Setting. Die Chemie zwischen Lola und Noel ist verspielt, schnell und voller Weihnachtszauber. Der Spice-Anteil ist dezent, aber spürbar und gut in die Geschichte eingebunden. Insgesamt ist die Handlung bewusst etwas „weird“, sehr over the top und genau deshalb so unterhaltsam.

Fazit:
„Kiss me, it’s Christmas“ von Tamara Molina ist eine turbulente, humorvolle und herrlich kitschige Weihnachtsromanze mit viel Chaos, Herz und RomCom-Vibes. Wer cosy Romance liebt und sich auf eine verrückte, aber warme Idee einlassen kann, wird hier bestens unterhalten. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Uptown Girl
Dein Lied unter meiner Haut

Uptown Girl
Dein Lied unter meiner Haut (Bd. 1)
von Jennifer Alice Jager

Karibu (ein Verlag der Edel Verlagsgruppe)
Paperback
High-Society-Romance
336 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-96129-526-5
Ersterscheinung: 03.12.2025

Ihm zu vertrauen, ist ein Risiko.
Ihn zu lieben – eine Gefahr.

Inhalt:
Siena Lancaster scheint alles zu haben: Reichtum, Einfluss, ein makelloses Image und einen Freund, der perfekt in das Bild passt, das von ihr erwartet wird. Doch hinter Kameralächeln und gesellschaftlichen Verpflichtungen wächst in ihr eine leise Unruhe und die Frage danach, wer sie eigentlich ist, wenn niemand zusieht. Als Ren, ein Musiker aus völlig anderen Verhältnissen, in ihr Leben tritt, bringt er nicht nur Sienas lange verdrängte Liebe zur Musik zurück, sondern auch alles ins Wanken, woran sie geglaubt hat. Zwischen Anziehung, Widerstand und Misstrauen entsteht eine Verbindung, die intensiver ist, als Siena erwartet hätte. Gleichzeitig beginnt jemand im Hintergrund, ihr Leben gezielt zu manipulieren – und Ren scheint mehr zu wissen, als er preisgibt…

Meinung:
Mich hat die Geschichte von Anfang an abgeholt, weil Siena keine typische „reiche Heldin“ ist, sondern eine Figur, deren innere Zerrissenheit man auf jeder Seite spürt. Ihr Leben wirkt perfekt, aber genau diese Perfektion fühlt sich wie ein Käfig an. Und ich fand es unglaublich stark, wie leise und zugleich eindringlich ihre Identitätssuche erzählt wird. Es gibt keine laute Rebellion, sondern ein langsames Erwachen, ein vorsichtiges Hinterfragen und ein stetiges inneres Aufbegehren, das sehr realistisch wirkt. Ren ist der perfekte Gegenpol zu Siena: kantig, musikalisch, geheimnisvoll. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, ihn zu Beginn noch etwas schneller greifbarer zu erleben, passt seine zurückhaltende Art gut zur Geschichte und verstärkt das Misstrauen, das zwischen den beiden mitschwingt. Die Enemies-to-Lovers-Dynamik lebt von Reibung, unausgesprochenen Konflikten und dieser ganz eigenen Spannung, die entsteht, wenn zwei Menschen aus völlig unterschiedlichen Welten aufeinandertreffen und sich trotzdem nicht entziehen können. Besonders begeistert hat mich die Rolle der Musik, denn Sie ist nicht nur ein verbindendes Element zwischen Siena und Ren, sondern fast eine eigene Sprache. Die nach Songs benannten Kapitel verstärken die Emotionen enorm, man hört die Melodien beim Lesen regelrecht im Kopf. Zusätzlich sorgt der anonyme Manipulator im Hintergrund für eine konstante, unterschwellige Spannung, die mich immer wieder dazu gebracht hat, „nur noch ein Kapitel“ zu lesen. Abgerundet wird das Leseerlebnis durch die außergewöhnlich schöne Gestaltung der ersten Auflage. Neben dem grandiosen Farbschnitt ist die Charakterkarte ein echtes Highlight und lässt Siena und Ren noch greifbarer werden. Das Page-Overlay fügt sich stimmungsvoll in die Geschichte ein, und das Flip-Book ist ein liebevolles Detail, das zeigt, wie viel Herzblut in diesem Buch steckt. Diese Extras werten das Buch spürbar auf und machen es auch optisch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit:
„Uptown Girl – Dein Lied unter meiner Haut“ von Jennifer Alice Jager ist eine emotionale, atmosphärische High-Society-Romance, die mit Tiefgang, Spannung und musikalischem Flair überzeugt. Die starke Charakterentwicklung, das knisternde Zusammenspiel von Siena und Ren und die geheimnisvolle Handlung tragen durch die Geschichte. In Kombination mit dem wunderschönen Farbschnitt, der Charakterkarte, dem Page-Overlay und dem Flip-Book wird das Buch zu einem echten Highlight im Regal.

Lieblingszitate:
„ … es bringt nichts, etwas zu erzwingen. Irgendwann musst du akzeptieren, dass du nur das Bild liebst, das du dir von einem Menschen gemacht hast. Nicht den Menschen selbst.“ (S. 181)
und
„Wenn du immer nur tust, was andere von dir erwarten, fehlt dir die Zeit, dich zu fragen, was du selbst willst.“ (S. 182)

{Rezension} Hot Young Royals
Herz über Krone

Hot Young Royals – Herz über Krone
von Katy Birchall

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
448 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0956-9
Ersterscheinung: 19.11.2025

Kleider? Haute Couture.
Klassenkameraden? Londons Elite.
Partys? Skandalös!

Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die siebzehnjährige Ruby Carter zu ihrer Tante Tabatha nach London und landet dadurch mitten in der Welt der High Society und der Royals. An der elitären Schule Clairmont Hall trifft sie auf Prinzessin Caroline und den charmanten Herzog Xavier, der unter den Erwartungen seiner Familie leidet. Während Ruby versucht, ihren Platz in dieser glamourösen, aber gnadenlosen Umgebung zu finden, entwickelt sich zwischen ihr und Xavier ein Fake-Dating, das schnell komplizierter wird als geplant. Gleichzeitig verfolgt Ruby ihr eigentliches Ziel: die Suche nach ihrem unbekannten Vater – doch die Wahrheit, die sie dabei entdeckt, stellt ihr Leben komplett auf den Kopf.

Meinung:
Beim Lesen dieses Jugendromans hatte ich das Gefühl, in zwei Welten gleichzeitig unterwegs zu sein: einerseits in einer glitzernden High-Society-Kulisse, die bewusst überzeichnet wirkt, andererseits in einer emotional viel wahrhaftigeren Geschichte darüber, wie es ist, seinen Platz im Leben zu suchen, während alles um einen herum plötzlich Kopf steht. Genau dieses Spannungsfeld hat den Roman für mich so interessant gemacht. Was mich am stärksten berührt hat, war Rubys innere Zerrissenheit. Sie ist erst siebzehn, hat gerade ihre Mutter verloren und wird in eine Welt geworfen, die so weit entfernt von allem ist, was sie kennt, dass man fast den Eindruck hat, sie sei eine Beobachterin in ihrem eigenen Leben. Ihre Loyalität, ihre Unsicherheit, ihre kleine Tollpatschigkeit – all das macht sie zu einer Protagonistin, die nicht perfekt ist, aber gerade dadurch unheimlich nahbar. Ich mochte, wie sie versucht, in dieser überladenen Welt den Kopf oben zu behalten, während sie gleichzeitig nicht genau weiß, wie man in High-Society-Häusern die Treppe hinuntergeht, ohne sich zu verlaufen. Ihre Beziehung zu Xavier hat mich ebenfalls positiv überrascht. In vielen YA-Romanen mit Royals bekommt man einen unnahbaren, sehr glatt polierten Love Interest. Hier jedoch hat Xavier etwas Verletzliches. Ja, er ist charmant, reich, gutaussehend – das volle Programm eben. Aber hinter der Fassade sieht man einen jungen Mann, der selbst nicht recht weiß, wie er die Erwartungen seiner Familie erfüllen soll, ohne dabei sich selbst zu verlieren. Sein trockener Humor und seine Fähigkeit, Ruby wirklich zu sehen, gaben ihrem Zusammenspiel Tiefe. Es fühlte sich nicht einfach nach einer kitschigen Romanze an, sondern wie eine Verbindung zwischen zwei Menschen, die beide aus ihrem Leben ausbrechen wollen, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen. Darüber hinaus mochte ich sehr, wie die Nebenfiguren eingesetzt wurden. Tabatha ist für mich das perfekte Beispiel dafür, wie man eine Nebenfigur skurril, exzentrisch und gleichzeitig richtig liebenswert schreibt. Sie wirkt auf den ersten Blick wie ein Wirbelwind aus Stil, Regeln und Höflichkeit, aber darunter spürt man eine Zuneigung zu Ruby, die an manchen Stellen fast rührend ist. Caroline war für mich eine der Figuren, die am meisten Potenzial für die Zukunft haben: erst wirkt sie kühl und standesbewusst, später blitzen Zweifel und Menschlichkeit durch, die viel über die Zwänge ihrer royalen Rolle sagen. Die Geschichte balanciert sehr bewusst zwischen humorvollen, charmanten Szenen und Momenten, die emotionaler und ernster sind. Besonders Rubys Suche nach ihrem Vater bringt eine Tiefenschicht in die Handlung, die sie davor bewahrt, nur oberflächlicher Royal-Gossip zu sein. Die Momente, in denen Ruby beginnt zu ahnen, dass ihre Identität vielleicht anders aussieht, als sie geglaubt hat, gehören für mich zu den stärksten Passagen. Natürlich lebt der Roman nicht von Realismus – und ich glaube, das soll er auch gar nicht. Er will Lesende in eine märchenhafte Welt hineinziehen, in der Haute Couture, Internatsflure voller Royals und skandalöse Partys zwar nicht realistisch, aber unglaublich unterhaltsam sind. Diese Mischung aus Eskapismus, Glamour und Herz hat mich sehr gut abgeholt. Ich war nie gelangweilt, oft amüsiert und immer wieder emotional investiert. Und dann dieses Ende! Diese offenen Fragen, die uns bewusst mit der Aussicht auf einen zweiten Band zurücklassen sollen. Was wird aus Caroline? Wird die Öffentlichkeit sie akzeptieren? Und vor allem: Was wollte Ollie sagen?! Ich habe wirklich zweimal zurückgeblättert, weil ich dachte, ich hätte etwas übersehen. Ein gelungenes Mittel, um die Spannung aufrechtzuerhalten – aber auch ein kleiner Angriff auf meine Geduld. Alles in allem ist der Roman für mich ein gelungenes, modernes Märchen mit royaler Würze, Humor, einer süßen Liebesgeschichte und einigen überraschend emotionalen Momenten. Er ist leichtfüßig, aber nie leer. Überdreht, aber nicht seicht. Und er hinterlässt genau das Gefühl, das man bei solchen Geschichten haben möchte: Man möchte in dieser Welt bleiben – zumindest für ein paar Kapitel länger.

Fazit:
„Hot Young Royals – Herz über Krone“ von Katy Birchall ist eine herrlich glamouröse, moderne Rom-Com, die mit Humor, Leichtigkeit und royalen Funken begeistert. Der Roman bietet ein tolles Figurenensemble, eine mitreißende Coming-of-Age-Geschichte und genug offene Fragen, um sehr neugierig auf eine Fortsetzung zu machen. Wer royale Dramen, Fake-Dating und starke, liebenswerte Figuren mag, wird dieses Buch verschlingen. Für mich war es ein echtes Wohlfühlerlebnis, weshalb ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen vergebe.

Lieblingszitate:
»Danke, Jonty«, flüstere ich an seiner Schulter. »Ich dachte schon, ich hätte überhaupt keine Freunde mehr.«
»Du warst für mich da, als es mir dreckig ging, und Freundschaft ist keine Einbahnstraße«, beteuert er.
 (S. 426)
und
„»Ich hab dich wieder. Nur das zählt.«
»Du hattest mich nie verloren«, sage ich leise
. (S. 443)

{Rezension} The Love Dare

The Love Dare
von Abiola Bello

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
320  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0787-9
Ersterscheinung: 13.08.2025

Inhalt:
Eva Òjo ist das, was man ein echtes It-Girl nennt: beliebt, begehrt und stets im Mittelpunkt. Doch als sie auf dem Notting-Hill-Karneval den unnahbaren Saint Rowe-Falade trifft, gerät ihr gewohntes Spiel plötzlich ins Wanken. Eine spontane Wette mit ihren Freundinnen bringt sie dazu, Saint für sich zu gewinnen. Doch was als Leichtsinn beginnt, wird bald zu einer echten Herausforderung für Herz und Verstand. Als Saint schließlich von der Wette erfährt, droht alles, was sich langsam zwischen ihnen aufgebaut hat, zu zerbrechen.

Meinung:
So charmant die Idee hinter dieser Geschichte klingt, so richtig gezündet hat der Funke bei mir leider nicht. Ich habe mich bemüht, in die Story hineinzufinden, aber zwischen mir und den Figuren blieb stets eine gewisse Distanz bestehen. Eva blieb für mich eher eine Beobachtung als eine Person, mit der ich mitfühlen konnte, und auch die Dynamik zwischen ihr und Saint wollte sich einfach nicht entfalten. Die Chemie, die für eine gute Romance so essenziell ist, war kaum spürbar – eher ein leichtes Knistern, das nie wirklich in Flammen aufging. Auch das versprochene Sommerfeeling wollte sich bei mir nicht einstellen. Abgesehen von gelegentlichen Hinweisen auf die Hitze fehlte mir die Leichtigkeit, das Prickeln, das man von einer Geschichte erwartet, die sich selbst als „perfekt für laue Sommerabende“ beschreibt. Stattdessen wirkte vieles etwas blass und vorhersehbar, was schade ist, denn das Setting hätte so viel Potenzial gehabt. Positiv hervorheben möchte ich allerdings den angenehm flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel – das machte das Lesen leicht und kurzweilig, auch wenn die emotionale Tiefe auf der Strecke blieb.

Fazit:
„The Love Dare“ von Abiola Bello ist eine charmante Idee mit nettem Setting, die jedoch hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Trotz sympathischer Grundstimmung und flüssigem Schreibstil wollte der Funke zwischen mir und der Geschichte nicht überspringen. Das Buch ist leicht zu lesen, aber für mich fehlte das Herzklopfen, das man von einer sommerlichen Slow-Burn-Romance erwartet. Deshalb vergebe ich leider nur lieb gemeinte 3 von 5 Sternchen.