{Rezension} Mein Spiel

Mein Spiel
von Luka Modrić mit Robert Matteoni

Edel Sports (ein Verlag der Edel Verlagsgruppe)
Hardcover mit Schutzumschlag
Biografie
400 Seiten
ISBN: 978-3-98588-079-9
Ersterscheinung: 06.05.2023

Inhalt:
Luka Modrić ist Kapitän der kroatischen Nationalmannschaft, Mittelfeldstratege bei Real Madrid und außerdem mein absoluter Lieblingsspieler. In seiner Autobiografie erzählt er unverblümt seine Geschichte von einem kleinen Jungen, der davon träumt, Fußballprofi zu werden, bis hin zu einem der erfolgreichsten Spieler der Welt, der im Finale der Weltmeisterschaft stand und den Ballon d‘Or gewinnt.

Meinung:
In dieser Autobiografie erzählt Luka Modrić davon, wie er seinen Traum verfolgt hat und Fußballprofi geworden ist, auch wenn es einige Hürden zu überwinden gab. Er berichtet von seiner frühen Kindheit, vom Krieg im damaligen Jugoslawien geprägt, und dem Wunsch, Fußballprofi zu werden, von seinen Anfängen als Amateurfußballer und schließlich von seinen ersten Schritten als Profi. Ganz offen und ehrlich teilt Luka Modrić seine Erfahrungen und Gedanken über die Herausforderungen, die er auf seinem Weg zum Erfolg gemeistert hat. Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil, der es einem erlaubt, tief in die Geschichte einzutauchen. Man kann Luka Modrić praktisch auf seinem Weg zum Profi begleiten und bekommt alles hautnah mit. Er bindet beispielsweise viele Anekdoten aus seinem Leben abseits des Fußballplatzes ein und schreibt sehr viel über seine Familie und wie sie ihn im Laufe der Jahre immer unterstützt hat. Der Teil, der mir am meisten gefallen hat, war seine Sicht der Dinge über die Weltmeisterschaft 2018, bei der er als Kapitän der kroatischen Nationalmannschaft mit den „Vatreni“ das Finale erreichte, in der Zeit danach aber auch noch viele persönliche Ehrungen entgegennehmen durfte. „Mein Spiel“ ist eine tolle Biografie, das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht und es gab auch eine kleine Fotogalerie in der Mitte des Buchs. Auch die Vorworte von Toni Kroos, Sir Alex Ferguson und Zvonimir Boban waren sehr eindrucksvoll. Das Einzige, das mir nicht so gut gefallen hat, waren die zahlreichen Fehler – ich rede hier nicht von Rechtschreibfehlern! Ich meine eher die Fehler, die beim Übersetzen dieser Biografie entstanden sind. Ich finde es recht problematisch, wenn in solch einem Buch Namen falsch geschrieben werden. Hier ein Beispiel, das dürfte ein Fehler bei der Übersetzung aufgrund der kroatischen Grammatik gewesen sein: Luka Modrić wurde viele Jahre von Slaven Bilić trainiert, hier wurde er jedoch Slavena Bilića geschrieben. Und ein weiterer Namensfehler, der mir innerhalb der Fotogalerie aufgefallen ist, betrifft den WM-Dritten von 1998, denn aus Zvonimir Boban wurde Zvonomir Boban. Ansonsten hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Es ist natürlich vor allem etwas für Fußballfans. Was ich persönlich inspirierend finde, ist die Tatsache, dass Modrić auch stark auf Themen eingeht, die ihm wichtig sind, beispielsweise Familie, Freundschaft und Mentalität. Er betont vielmals auch die Bedeutung von Durchhaltevermögen und Entschlossenheit, vor allem zeigt er aber, wie wichtig der Glaube an sich selbst ist, denn nur wenn man an sich selbst glaubt, schafft man es auch, erfolgreich zu werden und zu sein.

Fazit:
„Mein Spiel“ von Luka Modrić mit Robert Matteoni ist eine sehr empfehlenswerte Autobiografie, die einen tiefen Einblick in das Leben des erfolgreichen Fußballspielers gewährt. Die Geschichte von Luka Modrić ist sehr inspirierend und motivierend und seine ehrlichen Gedanken und Gefühle machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Ich vergebe 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz
Wie ich meinen Traum lebe

Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz
Wie ich meinen Traum lebe
von Alexandra Popp
mit Mara Pfeiffer

Droemer HC
Hardcover mit Schutzumschlag
Biografie
336 Seiten
ISBN: 978-3-426-21798-6
Ersterscheinung: 01.08.2023

Inhalt:
Spätestens seit der Europameisterschaft 2022 kennt nun jeder die Ausnahmestürmerin und Kapitänin unserer Fußballnationalmannschaft. Schon seit vielen Jahren spielt Alexandra „Poppi“ Popp beim VfL Wolfsburg und hat mit den Wölfinnen jede Trophäe im Clubfußball gewonnen. In dieser Autobiografie erzählt sie unverblümt die Geschichte von einem kleinen Mädchen, das in einer Jungsmannschaft begonnen hat, Fußball zu spielen, bis hin zu einer der erfolgreichsten Spielerinnen, die sogar Olympia-Gold errungen hat. 

Meinung:
In ihrer Autobiografie erzählt uns Alexandra Popp, wie sie ihren Traum vom Fußballspielen verfolgt hat. Sie berichtet von ihrer frühen Kindheit, ihren Anfängen bei den Lehrgängen der Juniorinnen-Nationalmannschaften und schließlich von ihren ersten Schritten als Profi. Ganz offen und ehrlich teilt Poppi ihre Erfahrungen zuerst in einer Jungsmannschaft und später in Mädchenmannschaften oder auch ihre Gedanken über die Herausforderungen, die sie auf ihrem Weg zum Erfolg und auch währenddessen gemeistert hat, wie zum Beispiel ihre Ausbildung zur Tierpflegerin neben ihrer Profikarriere. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die lustigen Anekdoten aus ihrem Privatleben und mit Teamkolleginnen, dabei sind mir beispielsweise einige Erzählungen aus dem Olympia-Dorf 2016 in Brasilien im Kopf geblieben. Man kann Alexandra Popp praktisch auf ihrem Weg zum Profi begleiten und bekommt alles hautnah mit. Sie berichtet über Erfolge sowie Rückschläge, sowohl mit ihren Teams als auch privat. Man lernt sie auch noch von einer anderen Seite kennen, denn Poppi ist auch eine große Tierliebhaberin. Karrieretechnisch gesehen kam in dem Buch ein guter Mix aus Verein und Nationalmannschaft vor, auch wenn ich mir teilweise ausführlichere Erzählungen gewünscht hätte. Als Kapitänin der Frauennationalmannschaft ist Poppi für viele fußballspielende Mädchen ein Vorbild. Auch für mich.

Fazit:
„Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz – Wie ich meinen Traum lebe“ von Alexandra Popp mit Mara Pfeiffer ist eine sehr interessante Autobiografie, die einen Einblick in das Leben einer meiner absoluten Lieblingsspielerinnen gibt. Die Geschichte von Poppi ist sehr inspirierend und motivierend und ihre ehrlichen Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Team Alva
Fußball ist für alle da

Team Alva
Fußball ist für alle da
von Robby Hunke
mit Illustrationen von Katja Wehner

Karibu (Edel Kids Books)
Hardcover
Bilderbuch
32  Seiten
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
ISBN: 978-3-96129-277-6
Ersterscheinung: 11.10.2022

Inhalt:
Alva ist traurig und wütend zugleich, denn Felix Fuchs lässt einige Kinder nicht in seiner Fußballmannschaft mitspielen. Er ist der Meinung, dass sie keine Ahnung von Fußball haben und viel zu schlecht spielen. Wird Alva es schaffen, Felix Fuchs davon zu überzeugen, dass Fußball für alle da ist?

Meinung:
Das Vorwort von Bibiana Steinhaus-Webb rührt mich fast zu Tränen, denn es sagt alles über dieses Buch, den Fußball an sich und auch über die Menschen, die ihr Herz an den Fußball verloren haben, aus. Ich selbst habe mit dem Fußball spielen im Alter von fünf Jahren angefangen und ich hatte es auch nicht immer leicht. Als einziges Mädchen in einer reinen Jungsmannschaft werden einem viele Stolpersteine in den Weg gestellt. Ich hatte immerzu das Gefühl, besser sein zu müssen als die Jungs. Böse Bemerkungen (tatsächlich von den eigenen Mitspielern) habe ich mir nicht anmerken lassen – auch wenn ich diese gehört habe und es oft noch Tage später tief in mir drinnen wehgetan hat. Eventuell haben mich aber all diese Erlebnisse so stark geprägt, dass ich zu der Person geworden bin, die ich heute bin. Mag sein, dass ich nicht so talentiert wie Messi und Ronaldo bin, aber meine Leidenschaft für den Fußball ist so groß, dass ich mir das alles wegen ein paar blöden Sprüchen und Kommentaren nicht nehmen ließ und auch nie nehmen lassen werde. Deshalb finde ich dieses Buch nicht nur zuckersüß und liebenswert, sondern absolut wichtig. Ausgrenzung und Intoleranz haben im Fußball keinen Platz und die Ausübung des Sports ist für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet. Diese Botschaft kann man nicht oft genug verbreiten, denn leider haben es nicht alle verinnerlicht.

Fazit:
„Team Alva – Fußball ist für alle da“ ist eine Bilderbuchgeschichte von Fußball-Kommentatoren-Legende Robby Hunke über die vereinende Kraft des Fußballs. Dieses liebevoll gestaltete Bilderbuch mit einer starken Botschaft, das ich als Vorlesegeschichte für Kinder ab 4 Jahren empfehle, erhält von mir auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Warum Frauen den besseren Fußball spielen

Warum Frauen den besseren Fußball spielen
von Weltmeisterin Nia Künzer und TV-Experte Bernd Schmelzer

Edel Sports (ein Verlag der Edel Verlagsgruppe)
Paperback
272  Seiten
ISBN: 978-3-98588-056-0
Ersterscheinung: 03.06.2023

Inhalt:
Nia Künzer, mehrfache deutsche Meisterin, DFB-Pokalsiegerin, UEFA-Cup-Siegerin und Weltmeisterin, und Bernd Schmelzer, Sportjournalist und Fußballkommentator, erläutern in ihrem Plädoyer über den Frauenfußball, warum man diesen nicht mit dem Männerfußball vergleichen sollte. Trotz vieler positiver Veränderungen, die in den letzten Jahren im Frauenfußball stattgefunden haben, gibt es immer noch viel Nachholbedarf. Die beiden berichten aber auch hautnah und ehrlich von eigenen Erfahrungen und lassen hinter die Kulissen blicken, blicken zugleich aber auch über den Tellerrand hinaus und z.B. zu anderen Fußballverbänden rund um die Welt.

Meinung:
Pünktlich zur Frauenweltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ist mir dieses Buch von Nia Künzer und Bernd Schmelzer in die Hände gefallen. Das passt natürlich perfekt, denn der seit der EM 2022 entstandene Boom rund um den Frauenfußball in Deutschland lässt auch zur WM nicht nach. Jedoch gibt es dennoch viele Dinge, die im Frauenfußball noch Veränderungen bedürfen, auch wenn es bereits viele positive Veränderungen gab. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil man einen Blick hinter die Kulissen bekommt. Sowohl Nia Künzer, die selbst mit der deutschen Frauennationalmannschaft sogar Weltmeisterin geworden ist, berichtet davon, wie der Alltag im Frauenfußball früher aussah und heute aussieht, als auch Bernd Schmelzer, der seit Jahren die Frauenfußballspiele im Fernsehen kommentiert, lässt viele interessante Beiträge hineinfließen. Besonders interessant fand ich, zu lesen, dass er, um sich aufs Kommentieren vorzubereiten, von der Bundestrainerin oftmals sogar die Aufstellung bekommen hat, bevor die Spielerinnen Bescheid wussten, wer spielt. Diese privaten Gespräche zwischen Trainerstab und Journalisten gibt es im Männerfußball nicht. Allgemein wird deutlich, dass der Frauenfußball den männlichen Kollegen weit voraus ist was Fair Play angeht. Hier werden keine Showeinlagen zum Besten gegeben oder sich bei der Schiedsrichterin beschwert, nein. Den Spielerinnen geht es mehr um das Spiel selbst, als um die Show – die beiden schreiben, dass Frauenfußball der ehrlichere Fußball ist. Neben zahlreichen Anekdoten bestehend aus eigenen Erfahrungen und Geschehnissen im Frauenfußball werden auch viele abwechslungsreiche Zahlen und Fakten genannt. Gut fand ich übrigens, dass auch immer wieder betont wurde, dass nur die sportliche Ebene betrachtet wird und kein Vergleich zwischen dem Männer- und Frauenfußball gezogen wird, schließlich ist das in anderen Sportarten auch nicht der Fall. Aber auch die vielen Kurzporträts zu den einzelnen Spielerinnen und Persönlichkeiten haben mir gut gefallen. Was ich cool fand, war, dass es drei verschiedene Erzählformen gab. Manche Abschnitte hat Nia Künzer verfasst, manche sind aus der Sicht von Bernd Schmelzer geschrieben und manche Abschnitte wurden in der sachlichen dritten Perspektive erzählt. Es wurden in den einzelnen Kapiteln viele verschiedene Themen wie beispielsweise die Bezahlung im Frauenfußball (mega interessant und gleichzeitig auch schockierend), Fair Play, Familienplanung im Leistungssport oder Equal Pay näher beleuchtet – alles Themen, die gerade jetzt zur WM natürlich hochaktuell sind. So toll ich das Buch aber auch fand, so enttäuscht bin ich über die Schludrigkeit. Neben zahlreichen Rechtschreibfehlern, über die ich eventuell noch hätte hinwegsehen können, gab es noch einige immense Fehler, die in so einem Buch nicht vorkommen dürfen. Ein absolutes No-Go ist beispielsweise die Verwechslung von wichtigen Turnieren. Auf Seite 62 ist nämlich plötzlich von der „WM im Sommer 2022“ die Rede. Das mag vielleicht bloß ein Flüchtigkeitsfehler gewesen sein, aber schon ein sehr ungeschickter, wenn Welt- und Europameisterschaft miteinander vertauscht werden. Wie gesagt, die vielen Rechtschreibfehler lasse ich wirklich außer Acht, aber leider gab es noch zwei weitere große Fehler, bei denen ich echt den Kopf schütteln musste. In der Bildergalerie in der Mitte des Buches (die echt cool gemacht ist), ist ein Bild abgebildet, auf dem man Nia Künzer gemeinsam mit Angela Merkel, sowie einem Sockel, auf dem der Pokal steht, sieht. Darunter ist getitelt: „Nach dem Gewinn des UEFA Woman‘s Cup (heute Champions League) 2006 gratuliert mir Angela Merkel […]“ Blöd nur, wenn dummerweise auf dem Bild direkt darüber auf dem Sockel der korrekte Name des Turniers steht: „UEFA Women‘s Cup“. Außerdem bin ich beim Lesen noch über den kurzen Steckbrief der US-amerikanischen Spielerin Carli Lloyd gestolpert. Dort wurde Lloyd plötzlich zehn Jahre älter als sie eigentlich ist: Im Steckbrief steht, dass sie am 16. Juli 1972 geboren ist, Carli Lloyd ist jedoch 1982 geboren.

Fazit:
In ihrem Plädoyer „Warum Frauen den besseren Fußball spielen“ beleuchten die Weltmeisterin Nia Künzer und der Sportjournalist Bernd Schmelzer die verschiedensten Aspekte und Themen rund um den Frauenfußball. Gerade jetzt zur Frauenweltmeisterschaft natürlich ein brandaktuelles Thema. Mir hat das Buch mit den vielen Anekdoten, Fakten und Zahlen sehr gut gefallen, weshalb es von mir wohl verdiente 4,5 von 5 Sternchen erhält.

Interview mit Nina Bilinszki

Bereits vor einigen Wochen haben Nina Bilinszki und ich uns zu einem kleinen Pläuschchen getroffen. Ich mag Ninas „Love Down Under“- und „Between Us“-Reihen und für mich stand deshalb schon länger fest, dass ich Nina unbedingt persönlich kennenlernen möchte.

Leo: Im Zuge meiner Recherche habe ich gelesen, dass du jeden Morgen vor deinem Vollzeitjob eine Stunde schreibst. Machst du das tatsächlich jeden Tag? Ich stelle mir das wahnsinnig schwierig vor.

Nina: Ja, eine Stunde bis eineinhalb Stunden, je nachdem, wieviel Zeit ich habe. Ich kriege es nicht immer hin, ich arbeite ja im Außendienst und manchmal muss ich dann schon um 7 Uhr los. Dann stehe ich nicht extra um 5 Uhr auf, damit ich noch schreibe. Aber an den Tagen, an denen ich so zwischen 8 Uhr und 9 Uhr erst los muss, stehe ich um halb sieben auf. Dann gehe ich mit dem Hund raus und um 7 Uhr sitze ich dann am Laptop. Und dann schreibe ich eben, je nachdem, wieviel Zeit ich habe, bis halb neun oder neun.

Leo: Das ist wirklich echt diszipliniert!

Nina: Ja, ich weiß! (lacht) Aber es funktioniert sonst nicht anders.  

Leo: Deine „Love Down Under“-Reihe ist an der australischen Südwestküste, im Örtchen Eden, angesiedelt. Es geht natürlich um eine romantische Lovestory mit Wohlfühlsetting, um die Schönheit des Landes, um einen Roadtrip und um die Liebe zum Meer. Wie kam dir die Idee dazu? Verbindest du etwas Bestimmtes mit Australien?

Nina: Das ist tatsächlich ein bisschen zweigeteilt, wie ich zu dieser Reihe gekommen bin. Einmal habe ich eine sehr gute Freundin, deren Bruder Work & Travel in Australien gemacht hat, sich ins Land verliebt hat und mittlerweile dort lebt. Er ist auch verheiratet und seine Frau kriegt bald ein Kind. Und das war schon immer etwas, bei dem ich dachte, dass ich das super gern in eine Geschichte einbauen würde. Gut, Lilly Lucas hat das ja jetzt auch gemacht, aber es ist gerade im New Adult-Bereich einfach nicht so typisch. Die zweite Sache ist, dass mir diese grobe Idee eigentlich gekommen ist, weil 2019 ja diese schlimmen Buschbrände in Australien waren. Da wurde ja auch bei uns immer in den Nachrichten drüber berichtet, auch mit den Koalas und so. Und da kam mir die Idee, wie das denn wohl wäre, wenn man in einem Koalareservat arbeitet. Das ist dann dieser Funke gewesen. Ich verbinde also nicht unbedingt selbst etwas mit Australien.

Leo: Das ist ja cool. Ich finde Koalas super süß!

Nina: Jaaa, ich auch! Ich glaube, dass jeder Koalas süß findet!

Leo: Das Örtchen Eden existiert ja tatsächlich, das heißt, dass du selbst noch nicht dort warst?

Nina: Nein, ich war noch nicht dort, aber meine Freundin, die im April ihre Freundin besucht hat, die ist dort vorbeigefahren und hat mir dann ganz viele Bilder geschickt.

Leo: Soweit ich mich erinnern kann, wurden von dir bisher nur New Adult Romane veröffentlicht. Ist das das Genre, in dem du dich einfach am wohlsten fühlst?

Nina: Also ich mag Liebesromane generell, jetzt kommt ja dieses Weihnachtsbuch, das quasi etwas älter wäre, da sind die Protagonisten Ende 20. Ich hätte aber auch mal voll Bock, einen Thriller zu schreiben! Ich habe bloß noch keine Idee dazu (lacht).

Leo: Also hast du bisher keine Geschichten in anderen Genres geschrieben?

Nina: Ich habe etwas in Fantasy geschrieben, aber das wollte leider keiner haben, das ist überall abgelehnt worden. Deswegen versauert es gerade in meiner Schublade.  

Leo: Um was geht es in der Geschichte?

Nina: Ich nenne es meine Schutzengel-Story, wobei es nicht wirklich Schutzengel sind. Aber es würde in Chicago spielen.

Leo: Das ist ja schade, dass das niemand angenommen hat. Das würde ich gern lesen!

Nina: Ja, ich finde es auch mega schade, mein Agent versteht es auch nicht so ganz. Aber wir haben es jetzt erstmal wieder in die Schublade gepackt und dann werden wir es irgendwann nochmal anbieten, wenn alle vergessen haben, dass sie es schon abgelehnt haben (lacht).

Leo: Wenn du eine Idee hast, von der du denkst, es könnte eine gute Story abgeben, wie funktioniert das dann weiter? Entscheidest du dann, dass du daraus ein Buch machen willst? Oder holst du dir erst einmal Rat von jemandem?

Nina: Tatsächlich pitche ich das meinem Agenten, ich schicke ihm dann so klappentextartig, was ich mir vorstelle, und frage ihn, ob das funktioniert. Und dann sagt er: „Jo, mach mal, schreib ein Exposé!“ oder er sagt: „Funktioniert aus dem und dem Grund nicht.“ Ich schicke tatsächlich immer alle meine Ideen erst meinem Agenten, weil der besser weiß, was die Verlage gerade suchen und was generell auf dem Markt gebraucht wird. Ich hatte mal eine Story, in die ich gern Cheerleading eingebaut hätte, aber er meinte, dass das auf dem deutschen Markt überhaupt nicht geht und dass das auch niemand einkauft.

Leo: Echt? Das ist überraschend. Das gibt mir totale Highschool-Vibes aus diesen ganzen Filmen.

Nina: Jaaa, genau, richtig! Das wäre auch ein Jugendbuch gewesen, aber da sagt mein Agent, dass das nicht funktioniert. „Mach Streetdance draus“ oder was auch immer.

Leo: Was aber auch eine sehr coole Idee wäre.

Nina: Ja, grundsätzlich schon.

Leo: Auf deinem Instagram-Kanal sieht man immer wieder einen Bildausschnitt deines Bücherregals. Du schreibst also nicht nur, sondern du liest auch viel. Wenn du mir so ganz spontan ein Buch aus deinem Regal empfehlen müsstest, welches wäre es dann?

Nina: „Malibu Rising“ von Taylor Jenkins Reid – ich habe letztes Jahr angefangen, Bücher von ihr zu lesen und bin absolut verliebt in die Art und Weise, wie sie schreibt.  

Leo: Ich war auf der Buchmesse auch am Stand von Ullstein und habe das Buch dort gesehen. Ich war tatsächlich kurz davor, es zu kaufen.

Nina: Ja, das ist wirklich ein ganz tolles Buch!

Leo: Gibt es Bücher, die dich mitnehmen und beeinflussen und von denen du dir die Ideen nimmst, wodurch dann Ideen für deine eigenen Bücher einfallen?

Nina: Meinst du als Inspiration? Ja, auf jeden Fall. Manchmal übernehme ich schöne Ausdrücke, die ich in Büchern finde, beispielsweise Vergleiche. Dass ich sowas einfach im Hinterkopf behalte, um es selbst dann anzuwenden. Ansonsten bin ich immer sehr vorsichtig damit, Sachen zu übernehmen. Aber das mit dem Inspirieren, auf jeden Fall. Und ich denke mir immer so: „Wenn ich groß bin, würde ich auch gern mal so schreiben können!“ (lacht)

Leo: Gibt es irgendein bestimmtes Buch, das dich zu einem deiner Bücher inspiriert hat?

Nina: Jein, ich plotte gerade an einem Thriller, aber das ist alles noch gar nicht spruchreif, deswegen kann ich da nicht so wirklich was dazu sagen.

Leo: Was hast du in den letzten Wochen und Monaten gelesen, was ich unbedingt auch lesen sollte?

Nina: Ich habe „Elternabend“ von Fitzek gelesen, das fand ich unheimlich amüsant. Ich fand aber auch, dass er am Ende noch so eine schöne Message drin hat. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen. Was habe ich denn noch gelesen? (überlegt kurz) Ich habe „In jedem Atemzug nur Du“ von Jennifer Wiley gelesen, das fand ich auch sehr gut. Es ist eine sehr ruhige Story, aber sehr romantisch und da geht es um Mukoviszidose und Organspende und so. Das hat mir auch sehr gut gefallen. Und dann habe ich noch „Die letzte Party“ von Clare Mackintosh gelesen, das war auch sehr geil, das ist auch wieder ein Thriller.

Leo: Liest du dann momentan, wenn du am Plotten bist, auch eher Bücher, die in die Richtung von dem, was du plottest, gehen?

Nina: Ich lese eh immer Thriller, aber ich wechsle das immer ab. Zwei Bücher hier und dann zwei Bücher da… (lacht)

Leo: Ich lese meistens alles querbeet auf einmal durch.

Nina: Das geht natürlich auch sehr gut. Aktuell habe ich wieder mit etwas Fantasymäßigem angefangen. Ich bin momentan eher so: „Oh Gott, ich muss mehr Fantasy lesen, das habe ich schon so lange nicht mehr!“

Leo: Wie hoch ist dein SuB (Stapel ungelesener Bücher)?

Nina: Wir reden nicht über solche Dinge. Ich habe keine Ahnung. (lacht) Der SuB ist schön verteilt im Regenbogenregal und ich sehe ihn nicht. Also ich weiß, welche Bücher ich gelesen habe und welche nicht, aber ich habe keine Ahnung, was für eine Anzahl das ist.

Leo: Das ist bei mir aber auch so, es ist total ausgeartet. Die Bücher in meinem Bücherregal habe ich alle gelesen, aber da gibt es ja noch die riesigen Bücherstapel drum herum…

Nina: (lacht) Ja, das habe ich auch. Ich habe auch überall solche Stapel, neben meinem Bett ist dann auch immer noch so ein Stapel mit zwei bis drei Büchern.

Leo: Wenn du jetzt zurückblickst, was war dein persönliches Highlight in den letzten Jahren? Die Veröffentlichung des ersten Buches, eine Veranstaltung oder ein besonderes Ereignis, das dich als Autorin berührt hat?

Nina: Tatsächlich war es die Frankfurter Buchmesse im letzten Jahr, das war ja quasi meine erste Messe als Autorin, wo meine Bücher da waren. Ich hatte da auch diesen Romance Talk und diese krasse Signierstunde. Wir haben einfach signiert, bis die Messe zugemacht und uns rausgeschmissen hat. Das war sehr krass. Damit hätte ich aber auch gar nicht gerechnet. Es war total überwältigend, wie viele Menschen da hinkommen. Gerade nachdem ja vorher Corona und somit drei Jahre nichts möglich war, haben wir nicht damit gerechnet, dass so viele Leute kommen.

Leo: Du hast es vorher bereits angesprochen, im Herbst erscheint dein Weihnachtsbuch „Roadtrip Richtung Weihnachtswunder“. Ich selbst liebe ja Weihnachtsromane und bin schon sehr gespannt auf diesen Adventskalender mit 24 Kapiteln. Erzähl mir doch mal, was uns in dem Roman erwartet!

Nina: Es geht dort um Olivia und Callum und es ist der 20. Dezember. Beide wollen über die Feiertage zu ihren Familien nach Hause – von Manchester nach Schottland, aber in unterschiedliche Regionen. Es gibt einen Schneesturm und die Flüge werden gestrichen, sie teilen sich daher den letzten verfügbaren Mietwagen, um nach Schottland zu fahren. Sie kommen dann natürlich irgendwann nicht mehr weiter und landen dann auf einer Farm für Hochlandrinder und müssen sich ein Zimmer und ein Bett teilen und es wird sehr romantisch. Ich freue mich da schon sehr drauf, es hat auch sehr viel Spaß gemacht, das zu schreiben. Es ist auch ein Hardcover mit Illustrationen und es ist ein wunderschönes Buch geworden. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wenn ich es in den Händen halten darf.

Leo: Du bist ja auf sämtlichen Social Media Kanälen wie Facebook, Twitter, Instagram und TikTok aktiv. Setzt du dir da ein tägliches Zeitlimit? Ich verliere mich sehr oft und vergesse dabei meist die Zeit. Wie ist das bei dir? Ist Social Media ein Fluch oder ein Segen?

Nina: Tatsächlich sind meine Social Media Kanäle etwas, das immer hinten runterfällt, wenn ich Stress habe. Ich weiß auch gar nicht, wann ich das letzte Mal so richtig auf TikTok aktiv war. Bei Instagram versuche ich es wenigstens noch, dass ich ein bis zweimal die Woche etwas poste. (lacht) Ich weiß auch gar nicht, wann ich das letzte Mal auf Facebook war. Bei Twitter ist es so, dass ich da durchscrolle und diese Kurznachrichten lese. Ansonsten…Instagram ist wirklich noch so die Plattform, die ich am meisten nutze.

Leo: Kriegst du das dann wirklich so diszipliniert hin, dass du sagst, jetzt ist Stopp?

Nina: Nein, nein, ich prokrastiniere auch schon mal und hänge dann eine halbe Stunde auf Twitter, Instagram oder TikTok ab. Aber tatsächlich eher bei meinem Brotjob als beim Schreiben, einfach weil ich weiß, dass ich nur dieses kurze Zeitfenster zum Schreiben habe und ich mich dann wirklich darauf konzentriere, etwas zustande zu kriegen.

Leo: Ich meine, mich zu erinnern, dass ich bei dir in einer Story auf Instagram gelesen habe, dass du etwas traurig bist, dass du dich noch nicht Spiegel Bestseller Autorin nennen darfst. Angenommen, du hättest einen Wunsch frei, entweder einmal auf der Spiegel Bestseller Liste ganz oben stehen oder vom Autorendasein leben zu können, wofür würdest du dich entscheiden?

Nina: Tatsächlich will ich gar nicht vom Schreiben leben. Ich mag meinen Job und ich mag vor allem die Sicherheit, die mir mein Job bietet mit monatlichem Gehalt und solchen Sachen. Spiegel Bestseller wäre ganz nice. Das ist tatsächlich auch etwas, das auf meiner Bucket List steht – einmal irgendwann mit irgendeinem Buch auf der Spiegel Bestseller Liste zu stehen.

Leo: Wäre das dann eher mit einer Romance Geschichte oder würdest du da eher einen Thriller von dir sehen?

Nina: Das ist mir eigentlich total egal. (lacht)

Leo: Wenn du dein Leben mit jemandem tauschen könntest, wer wäre das? Ganz egal, ob jemand aus dem echten Leben oder ein fiktiver Charakter.

Nina: Ich glaube, ich würde gern mit Captain Jack Sparrow tauschen.

Leo: Das ist ja cool! Ich liebe „Fluch der Karibik“!

Nina: Ja, ich auch!

Leo: Die Filme sind echt mega cool.

Nina: Ja und er ist vor allem auch so ein cooler Charakter! Eigentlich total drüber, aber ich glaube, genau deswegen mag ich den. Ich glaube, mit dem würde ich gern tauschen und dann durch die Karibik schippern.

Was ihr jetzt aus diesem Interview nicht herauslesen könnt, ist der private Teil unseres Gesprächs – und ich kann euch sagen, ich bin echt beeindruckt. Mit Nina kann man nicht nur über Bücher, sondern auch über Fußball reden. Wahnsinn! 🙂 Nina ist im wahren Leben tatsächlich genauso sympathisch, wie man sie auch von Instagram kennt. Zwei Dinge nehme ich auf jeden Fall aus diesem Interview mit: Ich muss mir unbedingt „Roadtrip Richtung Weihnachtswunder“ vorbestellen und definitiv auch den Rat beherzigen, endlich mal ein Buch der Autorin Taylor Jenkins Reid zu lesen. Danke für den Tipp, liebe Nina!