{Rezension} Such Charming Liars

Such Charming Liars
von Karen M. McManus

cbj
Hardcover
Jugendbuch
432 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-570-16662-8
Ersterscheinung: 14.08.2024

Ein Millionencoup, ein Mord und ungeheuer charmante Lügner

Inhalt:
Kats Mutter hat die letzten zwölf Jahre für Gem gearbeitet, die Juwelen in ganz großem Stil fälscht, um dann die Fälschungen gegen echte Schmuckstücke einzutauschen. Doch als Gem beginnt, Kat in die dubiosen Machenschaften einzubinden, will Jamie aussteigen. Gem ist nicht erfreut, stimmt aber unter der Bedingung zu, dass Jamie noch einen allerletzten Auftrag auf dem glamourösen Anwesen der Milliardärsfamilie Sutherland erledigen soll. Noch bevor Jamie ihren Auftrag ausführen kann, wird Parker Sutherland ermordet, wobei Kat in Lebensgefahr gerät, weil sie den Mord beobachtet. Plötzlich kann Kat niemandem mehr trauen…

Meinung:
Karen M. McManus besitzt wie kaum eine andere Autorin die Gabe, den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Neben zahlreichen Plottwists, die man nicht kommen sieht, fehlte mir bei diesem Jugendthriller allerdings das gewisse Etwas, das ich sonst von all den bisherigen packenden Werken von Karen M. McManus gewohnt war. Die Geschichte wird aus Kats und Liams Perspektive erzählt, weshalb man einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Hauptcharaktere erhält. Authentisch und glaubhaft stellt die Autorin die Entwicklungen der komplexen Figuren in eine mitreißende Rahmenhandlung. Das Ganze wird durch einen leicht zu lesenden, aber auch fesselnden Schreibstil untermauert. Trotz kleiner Schwächen im Mittelteil bleibt das Buch aber aufgrund der zahlreichen überraschenden Wendungen bis zum Schluss spannend und lesenswert.

Fazit:
„Such Charming Liars“ von Karen M. McManus ist ein atemberaubend-glamouröser Thriller mit unerwarteten Wendungen. Diese raffinierte Story mit authentischen Protagonisten empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} The Holiday Switch: Vielleicht braucht Liebe doch Ferien

The Holiday Switch: Vielleicht braucht Liebe doch Ferien
von Julia McKay

dtv
Taschenbuch
Winterromance
336 Seiten
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-423-22097-2
Ersterscheinung: 12.09.2024

Zwei beste Freundinnen, ein Tausch und ein Jahresende, das sie so nicht haben kommen sehen.

Inhalt:
Holly und Ivy sind seit Jahren beste Freundinnen, die nicht nur viele Gemeinsamkeiten haben, sondern sich auch äußerlich sehr ähnlich sehen. Dies kommt den beiden zugute, als Holly einen Abend vor ihrer Hochzeit von ihrem Verlobten sitzengelassen wird und Ivy nun in die Flitterwochen nach Hawaii fliegen soll. Wäre doch schade, wenn die teure Hochzeitsreise verfällt. Holly hingegen tritt Ivys eigentlich geplanten Kunstretreat im verschneiten Hudson Valley an, um im Kleinstädtchen Krimbo etwas zur Ruhe zu kommen. Und obwohl Holly und Ivy sich jeweils geschworen haben, die Weihnachtsfeiertage alleine zu verbringen, liegt plötzlich Liebe in der Luft…

Meinung:
Als ich erfahren habe, dass dieses Buch eine Mischung aus dem Film „Liebe braucht keine Ferien“, einem meiner Lieblingsfilme, und aus dem Buch „The Unhoneymooners“ sein soll, wusste ich bereits, dass ich dieses Buch lieben würde. Ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass dieses Buch komplett vorhersehbar und dementsprechend sehr einfach gestrickt ist. Die Story ist nicht sonderlich tiefgründig und eher eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch, aber genau das habe ich gesucht und erwartet. Das Setting und all die liebenswerten und sympathischen Charaktere machen das Buch zu einem kurzweiligen Leseerlebnis. Für mich war dieser Roman eine willkommene Abwechslung und perfekt für ein paar gemütliche Lesestunden.

Fazit:
„The Holiday Switch: Vielleicht braucht Liebe doch Ferien“ von Julia McKay ist eine Liebesgeschichte, die mich sehr an den Film „Liebe braucht keine Ferien“ erinnert hat. In der Story geht es um Neuanfänge und den Mut, seinem Herzen zu folgen und sich selbst treu zu bleiben. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten und auf die Vorweihnachtszeit eingestimmt. Deshalb vergebe ich liebend gerne 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Außerdem ähnelt seine Aufmerksamkeitsspanne der einer Fruchtfliege.“ (S. 17 – ganz mein Humor)
und
Meiner Erfahrung nach ist Leben das, was man daraus macht.“ (S. 249)
und
Auf die Liebe und die Freundschaft. Die beiden wichtigsten Dinge auf dieser Welt.“ (S. 325)

{Rezension} Lauter als das Meeresrauschen
(Bd. 1 der „Schwesterherzen“-Trilogie)

Lauter als das Meeresrauschen
(Bd. 1 der „Schwesterherzen“-Trilogie)
von Nina Voss

Magellan Verlag
Paperback
New Adult-Romance
352 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7348-5078-3
Ersterscheinung: 18.07.2024

Inhalt:
Bereits seit eineinhalb Jahren verfolgen Emmi die schrecklichen Erinnerungen an einen Unfall. Sie ist ängstlicher und vorsichtiger als früher. Um auf andere Gedanken zu kommen, besucht sie in den Semesterferien die Freundin ihrer Mutter in Neuseeland, um in deren Whalewatching-Unternehmen zu arbeiten. Valentin, der Sohn der Hennings, für den sie mit der Zeit Gefühle entwickelt, schafft es tatsächlich hinter Emmis Fassade aus Angst zu blicken. Emmi muss sich allerdings immer wieder mit ihren Ängsten auseinandersetzen und diese verarbeiten. Tatsächlich kommt ihr dabei Valentin, der Sohn der Hennings, etwas näher, – wenn da nicht immer wieder sein merkwürdig distanziertes Verhalten wäre.

Meinung:
Neuseeland steht wie kaum ein anderes Land für Faszination, Fantasie und Filmkulisse. Nicht ohne Grund, denn wilde Küsten, schneebedeckte Gletscher, schroffe Bergklippen, weite Flusstäler, türkisglitzernde Seen, verwunschene Wälder und liebliche Auenlandschaften sind genauso magisch, wie sie einem auf der Kinoleinwand erscheinen. Mit meinen eigenen Augen möchte ich eines Tages die Vielfalt des Inselstaates im Südpazifik sehen, das Meer rauschen hören und den feinen Sand zwischen meinen Zehen spüren. Ich will den Tag mit Surfen, Wandern oder Fallschirmspringen verbringen, die Gegend bei einem Hubschrauberflug erkunden, paddeln gehen, Wale beobachten oder mich auf eine der Seilrutschen wagen. Ja, irgendwann werde ich das alles erleben, aber bis dahin bin ich froh, mit Geschichten wie dieser verreisen zu können. Ich war hin und weg. Nina Voss hat sich mit dieser New Adult-Romance einen direkten Weg in mein Herz geschrieben. Mitreißend und leidenschaftlich wurden sowohl Gefühle als auch Handlungen ausgemalt, sodass diese jederzeit authentisch und nachvollziehbar erschienen. Die Anziehung zwischen Emmi und Valentin war vom allerersten Moment an greifbar. Dieser Roman ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte mit einem traumhaften Setting, es ist ein Buch über Freundschaft, Vertrauen und Selbstfindung.

Fazit:
„Lauter als das Meeresrauschen“ von Nina Voss ließ mich für einen Moment abtauchen und alles um mich herum vergessen, ich konnte loslassen und einfach genießen. Die Beschreibung des traumhaften Settings und die lebendige Darstellung der Charaktere haben es mir leicht gemacht, mich in die Geschichte zu verlieben. Für mich ist dieser Auftakt der „Schwesterherzen“-Trilogie eine absolut lesenswerte Geschichte über das bewegende Thema Mental Health und deshalb vergebe ich auch sehr gerne 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Allein ihre Stimme reichte aus, um das nagende Gefühl in meinem Innern zu vertreiben. Luna war nicht nur meine Schwester – sie war mein Gegenstück. Meine Seelenverwandte. Ich konnte ihr alles erzählen, alles anvertrauen. Ein Wort genügte und sie würde sich in
den nächsten Flieger setzen und nach Neuseeland kommen – genauso wie ich sofort nach Hamburg zurückkehren würde, wenn sie mich bräuchte.“
(S. 15)
und
Du hattest Angst und hast sie überwunden. Genau das ist doch Mut: Sich seinen eigenen Schatten zu stellen.“ (S. 142)
und
In meinem Bauch waren keine Schmetterlinge, kein Bienenschwarm. Das Gefühl glich einem Wirbelsturm, einem Tornado, der alles andere in den Schatten stellte. Und viel zu schnell wieder vorbei war.“ (S. 180)

{Rezension} Mile High
(Bd. 1 der „Windy City“-Reihe)

Mile High
(Bd. 1 der „Windy City“-Reihe)
von Liz Tomforde
übersetzt von Maike Hallmann

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Paperback
Sports Romance / Forbidden Love und Enemies to Lovers
624 Seiten
ISBN: 978-3-7341-1347-5
Ersterscheinung: 22.05.2024

Über den Wolken fliegen die Funken!

Inhalt:
Zanders ist nicht nur ein begnadeter Hockeyspieler, sondern auch ein Frauenheld, der sein Leben in vollen Zügen genießt. In der neuen Saison gibt es jedoch erstmals eine feste Crew für den Privatjet und auch eine wichtige Regel: Finger weg von den Flugbegleiterinnen! Doch als Zanders auf Stevie trifft, kann er ihr nicht widerstehen. Stevie kann sich zwar auch nicht gegen die Anziehung wehren, doch sie weiß, dass sie nicht nur ihren Job, sondern auch ihr Herz riskiert, wenn sie sich auf Zanders einlässt…

Meinung:
Überraschenderweise erfährt man in diesem Buch nicht allzu viel über den Hockeysport selbst, was es für diejenigen interessant macht, die sich normalerweise nicht für diesen Sport begeistern können. Es geht viel mehr um das Geschehen drumherum – um die Flugbegleiterin Stevie und den Hockeyspieler Zanders. Der Schreibstil der Autorin ist witzig-spritzig, fesselnd, angenehm locker und leicht zu lesen. Stevies und Zanders Liebesgeschichte ist süß, aufrichtig und gleichzeitig auch sehr heiß. Die beiden sind einfach wahnsinnig sympathische Protagonisten. Ich habe beide wirklich sehr lieb gewonnen und mochte sowohl die Kapitel aus ihrer als auch die aus seiner Perspektive. Die Handlung ist zwar größtenteils vorhersehbar, aber sehr schön. Dieser Roman hat allerdings einige Längen, die sich unnötigerweise gezogen haben. Wer eine typische Sports Romance erwartet, wird wahrscheinlich überrascht sein, denn die Story bietet sehr viel Tiefe und eine wunderbare Charakterentwicklung. Für mich war dieser Roman definitiv ein kleines Highlight und ich freue mich auf den nächsten Band.

Fazit:
Wenn Sports Romance auf Forbidden Love und Enemies to Lovers trifft: „Mile High“ von Liz Tomforde ist eine gefühlvolle und herzerwärmende Lovestory mit sympathischen Charakteren und für mich ein absolut lesenswerter Wohlfühlroman. Dieses Buch ist definitiv eins meiner Jahreshighlights und deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Even if I fall

Even if I fall
von Abigail Johnson
übersetzt von Michaela Kolodziejcok

dtv
Paperback
Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-74114-9
Ersterscheinung: 12.09.2024

Freundschaft ist keine Option, aber Liebe erst recht nicht?

Inhalt:
Brookes Welt ist zusammengebrochen, als ihr geliebter Bruder den Mord an seinem besten Freund gestand, während Heaths Welt stehenblieb, als sein älterer Bruder Calvin umgebracht wurde. Brooke wird von allen gemieden, sie hat niemanden zum Reden. Alle haben sich von ihr abgewendet. Doch als sie Calvins jüngerem Bruder Heath begegnet, ändert sich alles. Bald treffen sie sich heimlich und neben seiner Wut und ihrer Schuld beginnen sie Gefühle füreinander zu entwickeln, mit denen beide nicht gerechnet haben.

Meinung:
Brooks Geschichte hat mich tief berührt. Ich konnte nicht nur mitfühlen, sondern tatsächlich Brookes Emotionen spüren. Das Buch hat mich alles fühlen lassen: Trauer, Wut und zum Schluss auch Hoffnung. Tatsächlich stand Brookes und Heaths Liebesgeschichte nicht im Fokus, was mir sehr gut gefallen hat, da es andere Themen gab, die wichtiger waren und mehr Raum verdient und auch bekommen haben. Genau wie Brooke habe ich an Jasons Schuld immer wieder gezweifelt und deshalb gehofft, dass er unschuldig im Gefängnis sitzt. Als Brooke endlich erfährt, was in jener Nacht wirklich geschehen ist, war ich für einen Moment geschockt, denn das habe ich nicht kommen sehen. Es passiert im Grunde nicht viel und dennoch mochte ich die Geschichte. Denn auch wenn ich zuvor schon viel traurigere Bücher gelesen habe, fühlte sich dieser Roman ehrlich und authentisch an. Was mir eventuell etwas zu kurz kam, waren Heaths Gedanken und Gefühle. Hier hätten vielleicht ein paar Kapitel aus seiner Sicht geholfen, um die Perspektive der „Opferfamilie“ darzustellen. Und leider muss ich noch etwas anmerken, was mich schier wahnsinnig gemacht hat: die Schmuckklappe. Als ich das Buch zum ersten Mal in der Verlagsvorschau erblickt hatte, dachte ich mir, dass ich selten so einen schönen Farbschnitt gesehen habe. Nun denn, ich habe dann schließlich auch irgendwann festgestellt, dass es kein Farbschnitt, sondern eine Schmuckklappe ist, die schön aussieht, aber sonst eher ein Störfaktor ist. Wie soll man denn die Klappe biegen bzw. knicken, um das Buch lesen zu können? Bis zur letzten Seite bin ich nicht dahintergekommen.

Fazit:
„Even if I fall“ von Abigail Johnson hat mich tief berührt. Sehr intensiv und unglaublich ergreifend transportieren die Worte der Autorin Bilder und Emotionen, die man nicht so schnell vergisst. Dieses Buch über ein Mädchen, deren Leben sich quasi über Nacht und ohne eigenes Verschulden ändert, hat mich nicht nur aufgewühlt, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und natürlich 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Ich weiß, wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber dich in meinem Leben zu haben, hilft mir. Es hilft mir, mich weniger allein zu fühlen. Empfindest du nicht … genauso?“ (S. 221)