{Rezension} Die Unausstehlichen & ich
Die Welt ist voller Wunder (Bd. 3)

Die Unausstehlichen & ich
Die Welt ist voller Wunder (Bd. 3)
von Vanessa Walder
mit Illustrationen von Barbara Korthues

Loewe Verlag
Hardcover mit Spotlack
Kinderbuch
240 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7855-8952-6
Ersterscheinung: 10.02.2021

Mein Lieblingszitat:
„Es gibt Freunde. Es gibt Familie. Und dann gibt’s noch Freunde, die werden Familie.“ (S. 228)

Inhalt:
Enni und Dante wollen unbedingt herausfinden, wer Dantes Vater ist und was es mit der Stiftung auf sich hat, die das Schulgeld für Enni und Dante bezahlt, denn schließlich ist das noble Gymnasium auf der Saakser Spitze ziemlich luxuriös und das Schulgeld nicht gerade billig. Da die Stiftung ihren Sitz in München hat, wollen Enni und ihre Freunde ihren Deutschlehrer dazu überreden, bei einem Theaterfestival, das in München stattfindet, teilzunehmen. Doch dann bricht jemand ins Internat ein und es kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht. Und dann ist da ja auch noch Ennis Mama, die aus der Klinik entlassen wurde. Nun soll Enni wieder zu ihr nach Berlin ziehen, nachdem sie jahrelang bei Pflegefamilien und in Heimen gewohnt hat. Wird Enni Saaks verlassen? Jetzt, nachdem sie endlich richtige Freunde gefunden hat?

Meinung:
Ich habe mich lange nicht getraut, dieses Buch zu lesen, denn ich habe diese Reihe und vor allem die Protagonistin Enni dermaßen in mein Herz geschlossen, dass ich einfach nicht wollte, dass die Geschichte nun mit diesem dritten Band endet. Zum Glück ist es aber ein schönes Ende, ein Ende, das mich zufriedenstellt – das kann ich verraten, ohne zu spoilern. Aber genau jetzt packt mich die Wehmut und ich werde mal wieder ein klein wenig emotional, denn nun trennen sich Ennis und meine Wege endgültig. Dabei wäre ich sehr gerne noch ein Weilchen Ennis Freundin gewesen. Enni ist authentisch, manchmal etwas rebellisch, aber sie trägt ihr Herz auf jeden Fall am rechten Fleck. In diesem Band erfährt man viel über Ennis Vergangenheit und über ihre Familie, was mit ihrer Mama ist und warum ihr Vater im Gefängnis sitzt. Zeitlich gesehen knüpft dieser Band direkt an den zweiten an, weshalb es äußerst ratsam ist, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Erneut erfahren wir alles aus Ennis Sicht in der Ich-Perspektive, diesmal als Brief an ihren Vater gerichtet. Die Protagonistin Enni berührt jeden Leser, zumindest hat sie mein Herz im Sturm erobert. Immer wieder auf sich allein gestellt und vom Leben geprägt, reagiert Enni oft emotional und etwas unbeherrscht. Allerdings ist Enni viel reifer und ruhiger geworden, weshalb sie auch nicht mehr gar so oft flucht. Die Schimpfwörter wurden selbstverständlich auch in diesem Band geschwärzt. Neben dieser Besonderheit sind aber auch die Illustrationen von Barbara Korthues erwähnenswert, die stimmig in den Text eingebettet wurden. Genau wie das Cover sind die Illustrationen zwar schlicht, aber passend zur Story gewählt. Die Autorin hat es auf wunderbare Art und Weise geschafft, Ennis Erlebnisse und Emotionen bildlich und lebhaft darzustellen, sodass wir einen hervorragenden Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt erhalten. Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Ausgrenzung, Akzeptanz, Vertrauen und Mut wurden von Vanessa Walder in eine herrlich witzige Reihe verpackt – leicht, lustig, lebhaft und absolut lesenswert. Sollte mich je jemand nach meiner Lieblingskinderbuchreihe fragen, dann gibt es definitiv nur eine Antwort, denn „Es gibt Freunde. Es gibt Familie. Und dann gibt’s noch Freunde, die werden Familie.“ und Enni gehört ab sofort zu meiner Familie!

Fazit:
Mit „Die Welt ist voller Wunder“ ist der Autorin Vanessa Walder ein grandioser Reihenabschluss gelungen. Die Geschichte der 11-jährigen Enni ist nicht nur lustig und unterhaltsam, sondern vor allem auch berührend, einfühlsam und so sagenhaft authentisch. Dieses außergewöhnliche Lesevergnügen empfehle ich deshalb nicht nur Kindern ab 10 Jahren, denn es geht um so viel mehr als nur um Freundschaft und Zusammenhalt. Von mir gibt es alle Sternchen dieser Welt, denn, wenn die Welt schon voller Wunder ist, dann muss es auch mehr als nur 5 Sterne geben.

Herzlichen Dank an Vanessa Walder für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Girl at Heart

Girl at Heart
von Kelly Oram
übersetzt von Stephanie Pannen

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0115-0
Ersterscheinung: 27.11.2020

Inhalt:
Charlotte Hastings, von allen nur Charlie genannt, liebt Baseball über alles. Als einziges Mädchen in ihrem Baseballteam, versteht sie sich eigentlich sehr gut mit den Jungs. Da sie heimlich in ihren Teamkameraden und guten Freund Eric verliebt ist, will sie ihn endlich fragen, ob er mit ihr zum Abschlussball gehen möchte. Doch ehe sie dazu kommt, wird ihr bewusst, dass die Jungs sie nur als Kumpel wahrnehmen und nicht als Mädchen. Charlie beschließt, dass sie eine Typveränderung braucht und will deshalb mit dem Baseball aufhören. Da das Team aber für die anstehenden Meisterschaften auf Charlie nicht verzichten kann, macht der Kapitän Jace ihr ein Angebot, das sie kaum ausschlagen kann: wenn sie bleibt, dann hilft er ihr, zu sich selbst zu finden und mehr als Mädchen wahrgenommen zu werden. Ob ihm das gelingt?

Meinung:
Ich war schon mächtig gespannt, als ich hörte, dass ein neues Buch der Autorin Kelly Oram rauskommt, denn von „Cinder & Ella“ war ich echt begeistert. Als ich dann das Cover zum ersten Mal gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick. Diese schlichte Eleganz ist einfach traumhaft schön. Aber nicht nur optisch hat mich dieses Buch überzeugen können, denn der Schreibstil der Autorin ist charmant, witzig und federleicht. Auch das Thema dieser zuckersüßen High School-Romanze ist ganz mein Ding, denn das einzige Mädchen in einer reinen Jungenmannschaft zu sein, kommt mir sehr bekannt vor. Als ich mit dem Fußball spielen angefangen habe, war ich selbst das einzige Mädchen. Ich weiß also, wie hart es ist, gegen Vorurteile anzukämpfen – selbst gegen die der eigenen Teamkameraden. Charlie ist eine tolle und sympathische Protagonistin. Ihre Wandlung mitzuerleben, war einfach schön. Tja, und was soll ich nur zu Jace sagen? Jace, der Kapitän der Baseballmannschaft… Einfach ein Traum von einem Good-Guy, so rücksichtsvoll und aufmerksam. Ein Wahnsinns-Typ! Diese zarte, sich langsam anbahnende Liebesgeschichte ist selbstverständlich voller Klischees, allerdings habe ich auch nichts anderes erwartet. Die Story selbst ist auch nicht sonderlich anspruchsvoll, jedoch erfüllt dieses Buch alles, was man sich von einer bezaubernden Liebesgeschichte nur wünschen kann. Es gab keine unnötigen Dramen, keine unvorhersehbaren Überraschungen oder Wendungen, dafür aber eine sehr schöne Romanze mit einer äußerst wichtigen Botschaft.

Fazit:
„Girl at Heart“ von Kelly Oram ist eine gefühlvolle Lovestory mit einer tollen Botschaft und sympathischen Charakteren, die ich Leserinnen ab 14 Jahren empfehle. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Throw in your Heart.
Zwei Herzen, ein Team

Throw in your Heart.
Zwei Herzen, ein Team
von Sophie Fawn

Impress (Ein Imprint der CARLSEN Verlag GmbH)
eBook / Taschenbuch
305 Seiten / 252 Seiten
Sports Romance für Handball-Fans und Buchblog-Freunde
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-551-30342-4
Ersterscheinung eBook: 07.01.2021
Ersterscheinung TB: 25.02.2021

Inhalt:
Da seine Mutter aus beruflichen Gründen umziehen muss, der 17-jährige Yannick aber kurz vor dem Abitur steht und auch ungern seine Mannschaft wechseln möchte, wo er doch gerade so erfolgreich ist, zieht er kurzerhand bei der besten Freundin seiner Mutter ein. Dass Leonie dafür ihr Hobbyzimmer, das sie als Fotostudio für ihren Buchblog nutzt, nun räumen soll, ist schon schlimm genug. Dass sie es aber für Yannik räumen soll, den sie eigentlich noch nie so recht leiden konnte, macht es keineswegs besser. Yannik und Leonie sind so unterschiedlich wie der Tag und die Nacht und haben bis auf den gleichen Bio-Kurs in der Schule keinerlei Gemeinsamkeiten. Das sorgt natürlich für schlechte Stimmung im Haus. Wie gut, dass der neue Mitbewohner nicht nur gut kochen kann, sondern tatsächlich noch viel mehr zu bieten hat…

Meinung:
Zwei Herzen, ein Team? Ja, das sind wahrscheinlichen die richtigen Worte, wenn man mich persönlich näher beschreiben müsste. Ich habe zwar nicht zwei Herzen, aber ein Teil meines Herzens schlägt für Bücher und der andere Teil für den Sport. Das eine schließt das andere nicht aus, denn meine beiden Leidenschaften ergänzen sich ganz wunderbar. Und deshalb hat mir diese Geschichte rund um Leonie und Yannik auch so aus der Seele und aus meinem Herzen gesprochen. Ich habe schon einige Bücher gelesen und in den letzten Wochen auch sehr viele aus dem Genre Sports Romance, aber keine Geschichte konnte mich so begeistern wie dieser neue Roman von Sophie Fawn. Auf der einen Seite haben wir die Protagonistin Leonie, die einen Buchblog schreibt und buchige Bilder auf Instagram postet. Ganz klar, dass ich Leonie mehr als nur sympathisch fand, wo wir doch so viele Gemeinsamkeiten haben. Aber auf der anderen Seite war da noch Yannik, den Leonie schon ewig kennt, aber dennoch nicht leiden kann. Wieso eigentlich? Yannik war vom ersten Moment mein persönlicher Held und dies hat sich im Laufe der Geschichte nur noch bestätigt. Er ist so verantwortungsvoll und fürsorglich und ich hätte weinen können, als ich gelesen habe, wieso er in so jungen Jahren bereits so reif und selbständig werden musste. Ich selbst konnte mich für den Handball noch nicht begeistern, denn für mich kamen bisher nur ein paar andere Sportarten in Frage. Aber im Grunde ist es egal, ob dein Sportlerherz für den Fußball oder den Handball schlägt, wir alle leben und lieben unseren Sport. Bei mir war es tatsächlich das Sommermärchen der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Der Regisseur Sönke Wortmann hat damals die deutsche Nationalmannschaft begleitet und was zuerst als Dokumentarfilm internen Zwecken dienen sollte, wurde ein ganz toller Film. „Deutschland – Ein Sommermärchen“ begeistert jeden Fußball-Fan. Dementsprechend verstehe ich, dass der Film „Das Wintermärchen“ bei Handball-Fans ähnliche Gefühle auslösen muss. Leonie, die sich noch nie für Sport begeistern konnte und auch noch nie ein Spiel live gesehen hat, beginnt zu verstehen, was der Sport Yannik bedeutet und aus welchen Gründen er zum Handball kam. Bereits auf den ersten Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde, denn der Schreibstil der Autorin ist einfach umwerfend. Jugendlich, erfrischend und humorvoll ein Buch niederzuschreiben, dieses Talent ist einigen Autoren gegeben. Aber diese Geschichte wirkte so real und authentisch, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, ich wäre mittendrin dabei. Und ich muss sagen, ich wäre es gerne gewesen, denn sowohl die beiden Protagonisten als auch Nebencharaktere wie Pia, Daniel, Bea oder auch Caro haben sich sehr schnell in mein Herz geschlichen. Leonie, die sich gerne zurückzieht und eigentlich keine großen Veränderungen in ihrem Leben zulassen will, weil sie zufrieden mit dem ist, was sie hat, merkt mit Yanniks Hilfe, dass das Leben bunter und fröhlicher sein kann, wenn man sich auf andere Menschen einlässt und seine Leidenschaft mit jemandem teilen kann. Selbst im Nachgang, jetzt wo ich die Rezension schreibe, zaubert mir diese Geschichte ein Lächeln ins Gesicht. Schade, dass es sich bei diesem Buch nur um einen Einzelband handelt, denn ich hätte nahtlos einfach weiterlesen können.

Fazit:
Mit „Throw in your Heart. Zwei Herzen, ein Team“ von Sophie Fawn habe ich mein absolutes Lieblingsbuch aus dem Genre Sports Romance gefunden. Wer Bücher oder Handball liebt oder im besten Fall sogar beides, wird die zarte Lovestory zwischen Leonie und Yannik lieben. Von mir gibt es die absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an Sophie Fawn für dieses Rezensionsexemplar.

Yeah!

Okay Leute,
das auf dem Bild ist gerade die private Leo, die sich gerade hammermäßig freut, dass ihr Blog namentlich in einem Buch genannt wird – in einem äußerst wichtigen Buch sogar! „Lesen macht stark“ von Pamela Paul und Maria Russo mit einem Vorwort von Kirsten Boie ist nämlich ein Buch, das alle Eltern lesen sollten, die ihrem Kind die Welt der Bücher eröffnen möchten. Ich freue mich deshalb so riesig, weil ich mich manchmal selbst frage, ob ich mir nicht zu viel aufbürde mit diesen ganzen Rezensionen und ob sich die ganze Mühe und der Aufwand überhaupt lohnen. Liest überhaupt jemand die Vielzahl meiner Rezensionen? Immerhin habe ich allein dieses Jahr bereits 337 Rezensionen geschrieben. Ich konnte es selbst kaum glauben, da heute erst der 327. Tag des Jahres ist und ich somit im Schnitt mehr als eine Rezension pro Tag geschrieben habe. Aber scheinbar gibt es doch einige Leute da draußen, die das alles zu schätzen wissen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an euch alle! Danke an all die Leser meines Blogs, an euch alle, die ihr mir hier folgt und fleißig meine Posts kommentiert und die Bilder herzt. Vor allem möchte ich mich aber auch bei den Verlagen bedanken, denn ohne die wäre all das hier nicht möglich. Nun ja, ihr könnt euch also nun vielleicht vorstellen, wie ich gerade abging und wie gerührt ich war, als ich folgende Worte las:
 „Darüber hinaus kann man sich auf Kinder- und Jugendbuch-Blogs gut informieren, welche Neuerscheinungen es gibt. (…) oder auch Blogs von Jugendlichen selbst, etwa Leos Universum…“ Im Abschnitt „Lasst sie online gehen!“ werde ich tatsächlich auf der gleichen Seite in einem Atemzug mit Ava Reed und Mona Kasten genannt. Wow! Lieber Rowohlt Verlag, herzlichen Dank, das bedeutet mir so unsagbar viel. Und weil ich ja Bücher immer aus meiner Sicht bewerte, aber dennoch versuche, objektiv zu bleiben, kommt nun im nächsten Beitrag die buchbloggende Leo zu Wort. Noch mehr Details zu diesem Buch gibt es heute übrigens in meiner Instagram-Story oder ab sofort auch in den Highlights.