{Rezension} Silvercliff Hall
Hinter Spiegeln gefangen
(Bd. 2 der „Silvercliff Hall“-Dilogie)

Silvercliff Hall
Hinter Spiegeln gefangen
(Bd. 2 der „Silvercliff Hall“-Dilogie)
von Aniela Ley

dtv
Hardcover
Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-423-76574-9
Ersterscheinung: 12.06.2025

Um den zu retten, den sie liebt, muss Emilia alles riskieren!

Inhalt:
Um Nathan zu retten, wagt Emilia den Sprung durch den Spiegel in ein gefährliches und düsteres Anwesen. Dort muss sie sich einem gefährlichen Duell stellen, bei dem mehr auf dem Spiel steht als nur ihre Kräfte. Der Gegner? Ein manipulativer Hausherr, der sich nicht an Regeln hält. Während Emilia und Nathan der wahren Bedrohung hinter dem Angriff auf Silvercliff Hall auf die Spur kommen, müssen sie alles riskieren, um die magische Welt zu retten.

Meinung:
Ich hatte mich sehr auf das Finale von Silvercliff Hall gefreut – gerade weil mir der erste Band mit seinem Humor, der Leichtigkeit und dem Oxford-Flair so gut gefallen hatte. Doch leider hat mich der Abschluss der „Silvercliff Hall“-Dilogie enttäuscht. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich den Auftakt gelesen habe, aber schon beim Einstieg in den zweiten Band fühlte ich mich orientierungslos. Rückblicke oder eine kleine Auffrischung hätte ich mir sehr gewünscht, denn ohne die Details des Vorgängers gerät man schnell ins Straucheln. Der Handlungsverlauf selbst wirkte überladen und gleichzeitig erstaunlich gehetzt. Es gibt so viele Ideen, neue Figuren, Wendungen und Schauplätze – aber kaum etwas davon wird zu Ende gedacht oder überzeugend ausgearbeitet. Die Geschichte springt, ohne sich ausreichend Zeit für Tiefe oder Logik zu nehmen. Besonders störend empfand ich, dass manche Handlungsstränge fast schon beiläufig abgewickelt oder gar nicht aufgelöst wurden. Statt Spannung fühlte ich oft Verwirrung. Auch die Beziehung zwischen Emilia und Nathan wirkte in diesem Band plötzlich überdramatisiert. Zwei Teenager, die sich in wenigen Tagen mehrfach selbstlos für den anderen opfern wollen? Das fühlte sich für mich schlicht nicht glaubwürdig an – besonders, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit ihnen bleibt, um wirklich zu wachsen oder sich emotional glaubhaft zu entwickeln. Dabei ist das Grundsetting weiterhin reizvoll – die magische Akademie, das historische Oxford, die fantastische Parallelwelt. Aber genau diese Stärke wurde in meinen Augen verschenkt. Es wirkte, als hätte die Geschichte Stoff für drei oder vier Bände gehabt, aber musste auf Biegen und Brechen in einen Abschluss gezwungen werden. Die Konsequenz: zu viel Inhalt in zu kurzer Zeit, zu wenig Tiefe und leider ein unbefriedigendes Ende.

Fazit:
Mit „Silvercliff Hall – Hinter Spiegeln gefangen“ schließt Aniela Ley ihre Light-Academia-Dilogie ab – leider mit einem überfrachteten und konfusen Finale. Trotz schöner Ansätze und sympathischer Figuren mangelt es der Geschichte an Struktur, Tiefe und emotionaler Glaubwürdigkeit. Für mich blieb zu viel offen, zu viel wurde nur angedeutet, das Ende konnte mich daher nicht wirklich überzeugen. Schade um das vielversprechende Setting – von mir gibt es 2,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Nightmore – Das gruseligste Internat der Welt
Plötzlich Werwolf (Bd. 1)

Nightmore – Das gruseligste Internat der Welt
Plötzlich Werwolf (Bd. 1)
von Vanessa Walder
mit Illustrationen von Philipp Ach

Loewe Verlag
Hardcover
Kinderbuch
112  Seiten
Altersempfehlung: ab 7 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1956-4
Ersterscheinung: 12.06.2025

Inhalt:
Fynn ist eigentlich ein ganz normaler Junge – mit Schule, Freunden und einem nervigen Bruder. Doch dann wird er von einem seltsamen Hund gebissen und plötzlich ist nichts mehr wie vorher, denn beim nächsten Vollmond wächst ihm eine Rute und er beginnt zu heulen. Fynn ist ein Werwolf und landet prompt auf einem Internat für Kreaturen der Nacht mitten in den nebligen Hochmooren Schottlands. Die Nightmore Academy ist alles andere als gewöhnlich: Der Burggraben ist von Krokodilen bewohnt, im Unterricht unterrichtet ein Seeungeheuer und die Direktorin ist eine echte Todesfee. Für Fynn steht fest, dass er hier auf keinen Fall bleiben will. Doch dann lernt er Sinista kennen, eine uralte Dämonin mit Rauswurferfahrung – und gemeinsam schmieden sie einen Plan, der alles verändern könnte…

Meinung:
Ich muss ehrlich sagen: Dieses Buch hat mich wirklich überrascht – und zwar positiv. Als ich „Plötzlich Werwolf“ in die Hand genommen habe, habe ich mit einer niedlichen, leicht schrägen Gruselgeschichte für Kinder gerechnet. Bekommen habe ich aber viel mehr: Humor, Herz, originelle Ideen und Charaktere, die man nicht so schnell vergisst. Vanessa Walder schafft es mit beeindruckender Leichtigkeit, eine Welt zu erschaffen, die einerseits unheimlich ist – mit Friedhof, Werwölfen, Untoten und Todesfeen – aber gleichzeitig nie wirklich bedrohlich wirkt. Stattdessen ist sie auf angenehm schräge Weise sympathisch, wie ein Halloweenkostüm, das eher zum Lachen als zum Fürchten einlädt. Fynn als Hauptfigur ist wunderbar nachvollziehbar: Ein Junge, der seine Welt plötzlich nicht mehr versteht und lernen muss, mit seiner neuen Realität umzugehen. Dass er sich ausgerechnet mit der tausende Jahre alten Dämonin Sinista anfreundet, ist nicht nur witzig, sondern auch ein schöner Hinweis darauf, dass Freundschaft manchmal da entsteht, wo man es am wenigsten erwartet. Besonders gelungen fand ich, wie humorvoll mit klassischen Monstermotiven gespielt wird: Da ist ein Zombie, der sich selbst nicht mehr erinnert, eine Selkie mit starkem Kopfball und eine Direktorin, die nachts noch als Todesfee jobbt – alles mit einem Augenzwinkern und ganz viel Fantasie erzählt. Der Stil ist locker, lebendig und sehr kindgerecht, ohne dabei banal zu wirken – eine echte Kunst. Es gibt viele kleine sprachliche Gags, die auch Erwachsene zum Schmunzeln bringen, und das Tempo ist genau richtig für junge Kinder. Die übersichtliche Gestaltung mit kurzen Kapiteln, großer Schrift und liebevollen Illustrationen unterstützt gezielt das erste selbstständige Lesen. Und trotzdem ist die Geschichte nicht oberflächlich, sondern transportiert neben all dem Witz auch eine tiefere Botschaft: Es ist okay, anders zu sein. Und manchmal ist man genau dort richtig, wo man sich am fremdesten fühlt.

Fazit:
Mit „Plötzlich Werwolf“ gelingt Vanessa Walder ein herrlich schräger, fantasievoller und warmherziger Einstieg in die neue Kinderbuchreihe „Nightmore – Das gruseligste Internat der Welt“, die witzig, spannend und herrlich durchgeknallt ist. Die Figuren sind einfallsreich, die Sprache altersgerecht und der Humor punktgenau. Ein Lesespaß für alle ab 7 Jahren – und alle, die ihr inneres Kind noch kennen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Einmal Sommer mit bunten Streuseln

Einmal Sommer mit bunten Streuseln
von Kristina Kreuzer
mit Illustrationen von Stephanie Reis

Karibu (Edel Kids Books)
Hardcover
Kinder- / Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-96129-438-1
Ersterscheinung: 04.06.2025

Inhalt:
Fünf Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten, starten in die Sommerferien – doch dieses Mal verläuft alles anders als sonst. Während Liz allein nach Malta reist und sich auf ihre erste große Herausforderung ohne die Clique vorbereitet, kämpft Arthur mit seinem Liebeskummer. Luh verbringt aufregende Wochen bei ihrer Familie in Bali, Max und Mila genießen zunächst ihren Pärchenurlaub in Deutschland – bis es plötzlich kriselt. Die Gruppe, die seit dem Kindergarten zusammenhält, steht zum ersten Mal vor der Frage: Können Freundschaften bestehen bleiben, wenn jeder seinen eigenen Weg geht?

Meinung:
Dieser Roman fühlt sich an wie ein Tag am Meer mit wechselndem Wetter: sonnig, stürmisch, voller Sehnsucht, aber auch mit Momenten stiller Wärme. Kristina Kreuzer beweist erneut ihre einfühlsame Erzählweise und ihr feines Gespür für die Lebensrealität Jugendlicher – diesmal jedoch mit spürbar mehr Tiefgang und einem nachdenklicheren Ton als im ersten Band. Was mich persönlich besonders bewegt hat, ist der Realismus in der Darstellung: Nicht jede Freundschaft bleibt unversehrt, wenn das Leben seine eigenen Pläne schmiedet. Die Autorin zeigt in feinen Zwischentönen, wie sich Nähe und Distanz, Unsicherheit und Mut, erste Liebe und echter Kummer in dieser Phase des Lebens miteinander verweben. Jede Figur wird aus einer eigenen Perspektive erzählt – und obwohl es anfangs etwas Zeit braucht, bis man sich wieder in die Stimmen eingefunden hat, ist das am Ende gerade das, was die Geschichte so vielschichtig und lebendig macht. Liz’ Entwicklung hat mich am meisten beeindruckt. Ihre anfängliche Zurückhaltung in Malta, die Unsicherheit, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden, und dann der Mut, sich trotzdem auf das Unbekannte einzulassen – das alles wirkt authentisch und nachvollziehbar. Auch Arthurs Liebeskummer oder die Spannungen zwischen Max und Mila sind fein erzählt, ohne in Klischees zu verfallen. Besonders gelungen finde ich, wie Freundschaft hier nicht als kitschige Utopie dargestellt wird, sondern als dynamisches, manchmal schmerzhaftes Band, das auch Veränderungen aushalten muss – oder eben nicht. Was der erste Band noch an sommerlicher Leichtigkeit hatte, ersetzt dieser zweite durch emotionale Tiefe. Das ist keine Schwäche, sondern eine Entwicklung, die ich sehr zu schätzen weiß. Denn wer älter wird, weiß: Manchmal wird der Sommer eben auch von Wolken begleitet.

Fazit:
Kristina Kreuzer gelingt mit „Einmal Sommer mit bunten Streuseln“ eine tief berührende Fortsetzung, die nicht auf große Dramen, sondern auf ehrliche Gefühle und realistische Konflikte setzt. Unterstützt von Stephanie Reis’ sommerlich-leichtem Cover, das zum Lesen einlädt, entfaltet sich ein Roman voller Emotion, Mut zur Veränderung und leiser Töne. Wer den ersten Band mochte, wird diesen lieben – auch (oder gerade weil) er melancholischer ist. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Ganz entspannt vegan – Das Jahreszeitenkochbuch
Saisonal und regional genießen
80 Rezepte für Alltag, Familie und Gäste

Ganz entspannt vegan
Das Jahreszeitenkochbuch
Saisonal und regional genießen
80 Rezepte für Alltag, Familie und Gäste
von Carina Wohlleben

‎‎Heyne Verlag
Paperback
Kochbuch
176 Seiten
ISBN: 978-3-453606906
Ersterscheinung: 11.12.2024

Saisonal und regional vegan Kochen – so geht’s!

Inhalt:
Dieses Kochbuch bringt über 80 vegane Rezepte auf den Tisch – sortiert nach den vier Jahreszeiten und jeweils unterteilt in Suppen & Salate, Hauptgerichte, Kuchen & Desserts sowie Getränke & Snacks. Dabei liegt der Fokus auf saisonalen und regionalen Zutaten, die nachhaltig, frisch und unkompliziert in der Zubereitung sind. Ein praktischer Saisonkalender im Buchdeckel zeigt auf einen Blick, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat. Jedes Rezept ist mit einem ganzseitigen Foto, Nährwertangaben, realistischer Zubereitungszeit und hilfreichen Tipps versehen.

Meinung:
Ich bin ehrlich – ich will mich gesünder und nachhaltiger ernähren, aber dabei bitte nicht stundenlang in der Küche stehen oder mit Zutaten hantieren, die ich erstmal googeln muss. Und genau hier hat mich dieses Buch total abgeholt. „Ganz entspannt vegan“ trifft den Nagel auf den Kopf, denn die Rezepte sind echt alltagstauglich und trotzdem abwechslungsreich. Als eher unerfahrene Köchin finde ich es super, dass die Anleitungen leicht verständlich sind und alles übersichtlich gestaltet ist. Und: Es gibt zu jedem Rezept ein Bild! Für mich als visuellen Menschen ist das einfach Gold wert. Ich habe schon ein paar Gerichte ausprobiert, z. B. die Gnocchi-Spinat-Pfanne und den Apfel-Chai-Crumble – beides hat richtig gut funktioniert und war mega lecker. Besonders cool finde ich die vielen Bratlinge und die kreativen Salate, die man super auch mal mitnehmen kann. Es ist alles schön bodenständig, eher deutsche Hausmannskost als fancy Superfood – und genau das liebe ich daran. Ich finde es auch klasse, dass hier Zutaten wie Kala Namak und Hefeflocken vorkommen – das zeigt, dass vegane Küche nicht langweilig sein muss, aber trotzdem zugänglich bleibt. Ein kleiner Wunsch: Im Winter hätte ich mir etwas mehr Abwechslung bei den Gemüsesorten gewünscht (Brokkoli vertrage ich einfach nicht so gut), aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Fazit:
„Ganz entspannt vegan – Das Jahreszeitenkochbuch“ von Carina Wohlleben ist für mich das perfekte Einsteigerbuch in die vegane, saisonale Küche. Es ist übersichtlich, wunderschön gestaltet, und alle Rezepte sind leicht umsetzbar – auch für Kochanfänger*innen wie mich. Dank der hilfreichen Tipps, tollen Bilder und unkomplizierten Zutaten gelingt fast alles auf Anhieb. Für mich ein absoluter Volltreffer und deshalb gibt’s verdiente 5 von 5 Kochlöffelchen!

{Rezension} Das Airfryer-Backbuch
(Kochen mit dem Airfryer, Band 5)

Das Airfryer-Backbuch
60 easy Rezepte aus der Heißluftfritteuse
Kuchen, Torten, Gebäck und Brötchen
von Sabrina Sue Daniels

riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Taschenbuch
Backbuch
144 Seiten
ISBN: 978-3-7423-2795-6
Ersterscheinung: 20.05.2025

Inhalt:
Backen ohne klassischen Ofen? Dieses Buch zeigt, wie man mit der Heißluftfritteuse schnell und unkompliziert süße und herzhafte Leckereien zaubert. Mit insgesamt 60 Rezepten – von klassischen Zimtschnecken über New York Cheesecake bis hin zu herzhaften Brot- und Brötchenvarianten – wird der Airfryer zum echten Back-Allrounder. Vier Grundteige erleichtern den Einstieg, dazu gibt’s praktische Tipps zur Anwendung und Zeitersparnis.

Meinung:
IIch hätte ehrlich nie gedacht, dass ich mal Kuchen in einer Heißluftfritteuse backe – und dass es auch noch schmeckt! Als jemand, der lieber backt als kocht, ist dieses Buch einfach ein Jackpot. Die Rezepte sind alle super verständlich, es gibt zu jedem einzelnen ein Foto und sogar kleine Tipps, die mir als Backanfängerin wirklich geholfen haben. Mein persönlicher Favorit bisher: die Schoko-Himbeer-Donuts – richtig saftig und ganz ohne komplizierte Zutaten. Auch die Pizza-Laugenkringel waren ein Highlight beim letzten Mädelsabend. Ich hätte nie gedacht, dass man so einfach solche Ergebnisse erzielen kann. Und dass dabei auch noch Strom gespart wird, macht das Ganze doppelt gut. Ganz ehrlich: Ich hab nichts an diesem Buch auszusetzen. Die Bilder sind super appetitlich, die Tipps hilfreich, und jedes Rezept hatte bisher eine hohe Gelinggarantie.

Fazit:
Mit „Das Airfryer-Backbuch“ von Sabrina Sue Daniels wird Backen in der Heißluftfritteuse zur echten Alternative – schnell, kreativ und absolut gelingsicher. Jedes Rezept ist mit einem ansprechenden Bild versehen, dazu gibt’s viele nützliche Tipps und Tricks. Für mich ist das Buch ein Volltreffer – deshalb gibt’s von Herzen 5 von 5 Kochlöffelchen!