Seelilly Eine Nixe? Eine Hexe? Nein – eine Hixe! (Bd. 1) von Kathrin Lena Orso mit Illustrationen von Csilla Bandi
dtv Hardcover Kinderbuch 96 Seiten Altersempfehlung: ab 7 Jahren ISBN: 978-3-423-76445-2 Ersterscheinung: 20.04.2023
Hixen, Nixen, Zauberei: Tauch ein in Seelillys magische Unterwasserwelt!
Inhalt: Seelilly kommt aus einer Familie voller Hixen – einer Mischung aus Hexen und Nixen. Aufgrund der Arbeit von Seelillys Mutter, die stellvertretende Oberhixe ist, muss die gesamte Familie zu Seelillys Großtante Algia umziehen. Dort gibt es für Seelilly viel zu entdecken, denn Algia betreibt den Reparaturladen „Hix & fertig“. Doch aufgrund des Umzugs muss Seelilly ihre Hixenfreundinnen verlassen. Kein guter Zeitpunkt, denn Seelillys siebter Geburtstag steht kurz bevor. Um sieben neue Hixensprüche zu bekommen, muss sie ihren siebten Geburtstag mit sieben Freunden feiern. Doch wo soll sie die so schnell herbekommen? Vielleicht ja mithilfe ihres Zauberstabs Tintbert? Ein spannendes und magisches Abenteuer beginnt…
Meinung: Das Cover ist kunterbunt und lebendig gestaltet und verzaubert jeden Lesemuffel, denn es glitzert und funkelt und man spürt sofort die Energie der kleinen Hixe. Die Schrift ist angenehm groß und die Sätze sind dem Lesealter entsprechend einfach gehalten. Seelilly ist äußerst sympathisch, aber auch abenteuerlustig und sehr neugierig. Und weil bei ihren Zaubersprüchen nicht immer alles so ganz nach Plan verläuft, gibt es einige Lachmomente. Neben ihrem Zauberstab Tintbert lernen wir auch die Familie der kleinen Hixe näher kennen. Außerdem bekommen wir in diesem ersten Abenteuer einen sehr guten Einblick in die gesamte Unterwasserwelt. Ich kann nur sagen, dass ich mich riesig auf den zweiten Band, der bereits im August erscheinen soll, freue.
Fazit: „Eine Nixe? Eine Hexe? Nein – eine Hixe!“ ist der erste Band und ein gelungener Auftakt der neuen „Seelilly“-Reihe für Kinder ab 7 Jahren. Die zahlreichen Illustrationen und die einfachen Sätze sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen, weshalb ich sehr gerne 5 von 5 Seesternchen vergebe.
Das offizielle Magazin zur beliebten Hörspielserie „Kira Kolumna“ ist da!
Die Geschichten rund um Kira Kolumna, die über drei Ecken mit der rasenden Reporterin Karla Kolumna aus den „Bibi Blocksberg“- und „Benjamin Blümchen“-Geschichten verwandt ist, haben mich von Anfang an fasziniert. Mit Kira konnte ich mich nämlich umgehend identifizieren. Sie ist authentisch, freundlich und hilfsbereit. Außerdem ist sie eine wissbegierige Jungreporterin, sie schreibt für ihr Leben gerne, hat einen eigenen Blog und mag Abenteuer und Muffins. Was sie aber gar nicht mag, sind oberflächliche und unehrliche Menschen. Natürlich spreche ich nicht so perfekt Spanisch wie sie, aber zumindest kann ich mich verständigen.
Nachdem die Hörspielabenteuer Verstärkung in Form von richtig toll gestalteten Büchern bekommen haben, gibt es nun das Kira Kolumna Magazin, das neben Steckbriefen, Rätseln und DIY-Anleitungen einen Comic enthält. Auf den ersten Blick erkennt man, dass dieser Comic aus der Feder von @fruchtdrop stammt. Unverkennbar, denn Hanna Wenzels Illustrationen sind einfach grandios. Bereits vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen, Hanna beim Zeichnen zu beobachten – und ich war wirklich sprachlos. (Passiert übrigens sehr selten!) Im Handumdrehen hat sie es geschafft, mich zu zeichnen und dabei tatsächlich mein Wesen einzufangen. Sieht echt toll aus! Im Magazin war übrigens auch noch ein Schreib-Set enthalten, das jede angehende Reporterin griffbereit haben sollte: Notizblock & Stift. Ich bin gespannt, was uns in der kommenden Ausgabe im September erwartet.
Die Moosburger Versunkenes Geheimnis (Bd. 2) von Marco Rota
BoD (Books on Demand) Taschenbuch Kinderbuch 192 Seiten Altersempfehlung: ab 10 Jahren ISBN: 978-3-7568-4034-2 Ersterscheinung: 08.12.2022
Inhalt: Nika, Juna, David und Ben kennen sich aus der Schule, sie gehen sogar in dieselbe Klasse – man kennt und grüßt sich, aber Freunde sind die vier Jugendlichen eigentlich nicht. Das Schicksal führt die Klassenkameraden aber zusammen und urplötzlich stolpern sie in ein mystisches Abenteuer. Die vier Jugendlichen wurden auserwählt – sie sind die neuen Moosburger und sollen die vergessene Welt retten. In diesem zweiten Band werden die vier Freunde neben der Bekämpfung der unheimlichen Schattenwesen auch noch von zwei Schlüsselmachern auf die Probe gestellt.
Meinung: Dieses Abenteuer knüpft nahtlos an die Geschichte des Reihenauftaktes an. Man erhält zwar direkt im ersten Kapitel eine kurze Rückblende über die bisherigen Geschehnisse, jedoch würde ich dazu raten, den ersten Band gelesen zu haben, da es ansonsten zu Verständnisschwierigkeiten kommt. Jedenfalls ging es mir beim Lesen so, ich war zeitweise total verwirrt, und das, obwohl ich das erste Abenteuer bereits kenne. Im ersten Band hatte ich mich gewundert, weshalb wir das Abenteuer nur aus Junas, Davids und Bens Perspektive erleben. Tatsächlich hatte ich mit meiner Vermutung recht, dass die geheimnisvolle Nika sehr viel mehr über die vergessene Welt zu wissen scheint und dass es daher keine Kapitel aus ihrer Sicht gab. Ja, sie hat ein kleines Geheimnis – und unter Freunden sollte man eigentlich keine Geheimnisse haben. Natürlich bleiben Geheimnisse nie lange unentdeckt und so kommt es natürlich zu einem kleinen, dramatischen Höhepunkt. Insgesamt erfahren wir in diesem Abenteuer aber sonst kaum was Neues über die vier Jugendlichen. Die Geschichte ist durchweg spannend und mitreißend, jedoch fehlt mir persönlich irgendwie der „rote Faden“. Vor allem kommt das Ende dann irgendwie plötzlich. Auch in dieser Fortsetzung erfahren wir eigentlich nichts über die vergessene Welt oder über die Schattenwesen. Was ich aber absolut cool an dieser Reihe finde, sind die zusätzlichen Gadgets. Über den QR-Code hinten im Buch gelangt man zu einem Trailer, in dem man Nika, Juna, David und Ben dann bei ihrem gemeinsamen Abenteuer begleiten kann. Auch ein Besuch auf dem TikTok-Kanal des Autors lohnt sich.
Fazit: In „Versunkenes Geheimnis“ nehmen uns Nika, Juna, David und Ben mit in ein weiteres Mystery-Abenteuer. Kinder ab 10 Jahren, die gerne geheimnisvolle Geschichten lesen, werden ihre wahre Freude am spannenden zweiten Band der „Die Moosburger“-Reihe von Marco Rota haben. Von mir gibt es sehr gute 3,5 von 5 Sternchen.
Penguin Verlag Taschenbuch Friends-to-Lovers-Romance 416 Seiten Originaltitel: Every Summer After ISBN: 978-3-328-10900-6 Ersterscheinung: 12.04.2023
Fünf Sommer zu zweit am See. Fünf Sommer voller Sehnsucht und Glück. Fünf Sommer, die nie hätten enden sollen.
Inhalt: Als Percy aus heiterem Himmel einen Anruf erhält, wird sie in die Vergangenheit zurückversetzt. Unendlich viele Erinnerungen verbindet Percy mit Barry’s Bay, dem idyllischen Ort in Kanada, an dem sie die Sommer ihrer Jugend in einem Cottage am See verbracht hat. Fünf unvergessliche Sommer, in denen sie und der Nachbarsjunge Sam unzertrennlich waren. Doch dann ging die Freundschaft plötzlich auseinander, sodass sie Sam seit über zwölf Jahren nicht mehr gesehen hat. Als Sams Mutter stirbt, ruft sein Bruder sie an und bittet Percy, der Beerdigung beizuwohnen. Nach einem Jahrzehnt der Abwesenheit stellt sie sich ihrer Vergangenheit und plötzlich ist alles wieder da: das ganze Glück und der ganze Schmerz…
Meinung: Diesen Roman habe ich tatsächlich auf BookTok entdeckt und als ich das Buch dann endlich selbst in den Händen hielt, habe ich dieses an nur einem Tag verschlungen. Ich denke, mehr müsste man eigentlich auch nicht schreiben, denn, wenn dich eine Geschichte dermaßen fesselt, dann muss sie einfach gut sein. Stell dir vor, es sind Ferien, ein warmer Sommertag, alle hängen gemeinsam am See ab, alle Freunde und der Junge, in den du gerade verknallt bist. Die Handlung basiert auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart geht es um Percys Rückkehr nach Barry’s Bay und dem angstvoll erwarteten Wiedersehen mit ihrer ersten Liebe Sam, während in Rückblenden die fünf gemeinsamen Jahre der Jugend betrachtet werden. Die Freundschaft zwischen Percy und Sam ist anfangs so süß und unschuldig, eine perfekte Sommerromanze, bis Percy den größten Fehler ihres Lebens begeht und alles auf den Kopf stellt. Ich kann kaum glauben, dass dies ein Debütroman sein soll, denn die Geschichte lässt sich so wahnsinnig gut lesen – ich bin schlichtweg begeistert vom Schreibstil und kann es kaum erwarten, dass der zweite Roman der Autorin, „Meet Me at the Lake“, auch auf Deutsch erscheint.
Fazit: „Fünf Sommer mit dir“ von Carley Fortune ist eine gefühlsstarke und bewegende Lovestory, die Lust auf warme Sommertage am See macht. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.
Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle von Hayley Kiyoko übersetzt von Dr. phil. Yola Schmitz
dtv Paperback Jugendbuch 320 Seiten Altersempfehlung: ab 13 Jahren Originaltitel: Girls like Girls ISBN: 978-3-423-76420-9 Ersterscheinung: 18.05.2023
Und eines Tages wird dir klar: Es geht gar nicht darum, dass du nicht wie andere Mädchen bist. Du hast nur nie ein Girl kennengelernt, das so ist wie du. Bis es auf einmal passiert. Du begegnest ihr. Und plötzlich ergeben all die Songs einen Sinn.
Inhalt: Die siebzehnjährige Coley fühlt sich allein, denn die letzten Jahre waren sehr hart für sie. Nach dem Tod ihrer Mutter muss sie nun zu ihrem Dad nach Oregon ziehen. Zu ihrem Dad, den sie eigentlich nur von einem Foto her kennt. Das Leben könnte eigentlich kaum schlimmer sein. Doch dann ändert sich plötzlich alles. Aufgrund eines Fahrradunfalls lernt sie Sonya und deren Clique kennen. Sonya ist ganz anders als alle anderen, sie ist wunderschön und ihr Lachen verzaubert Coley vom ersten Moment an. Die beiden werden Freundinnen. So etwas wie beste Freundinnen. Oder sogar mehr? Coley kann es nicht genau benennen, denn sind die beiden alleine, flirtet Sonya immer ganz heftig mit ihr. Ist aber jemand in der Nähe, lässt Sonya Coley einfach links liegen. So kurz nach dem Verlust ihrer Mutter will sich Coley nicht schon wieder das Herz brechen lassen, deshalb zieht sie sich endgültig von Sonya zurück. Da Sonya den Sommer in einem Camp verbringt, ist das die Gelegenheit für Coley über sie hinwegzukommen. In wenigen Wochen lernt sie sehr viel über sich und das Leben – und dann kommt Sonya aus dem Camp zurück…
Meinung: Shame on me, aber ich wusste zuvor nicht, wer Hayley Kiyoko ist. Dabei ist die US-Amerikanerin ein absolutes Wahnsinnstalent. Hayley Kiyoko stammt aus Kalifornien und ist Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Hauptrolle in den Filmen „Scooby-Doo! The Mystery Begins“ und „Scooby-Doo! Curse of the Lake Monster“. Ihr Song „Girls like Girls“, dessen Video über 148 Millionen mal angesehen wurde, machte Hayley Kiyoko, die sich aktiv für gesellschaftliche Fragen engagiert, letztendlich zur Ikone der queeren Pop-Community. Ihr Debütroman, der auf ihrer Hitsingle und dem gleichnamigen Musikvideo basiert, ist eine Coming-of-Age-Romanze für Jugendliche. Direkt am Anfang gibt es zwar eine Triggerwarnung, jedoch sollte diese – gerade bei einem Buch für das Lesealter ab 13 Jahren – eventuell etwas deutlicher erkennbar sein. Immerhin geht es in diesem Buch nicht nur um eine sapphische Liebsgeschichte, sondern auch um Depressionen, Suizid, Verlustängste, Gewalt und Drogen. Gerade Teenager, die nicht selbstbewusst und stark genug oder auch orientierungslos im Leben sind, könnten eventuell getriggert werden. Wir erleben Coley anfangs eher als ein einsames, verängstigtes und unsicheres Mädchen und lernen mit ihr, dass das Leben auch schön sein kann, wenn man sich geborgen fühlt und wenn man weiß, dass es Menschen gibt, die einen bedingungslos lieben. Der Schreibstil ist leicht lesbar und somit eine Lektüre, die man gerne zwischendurch mal lesen kann. Geschildert wird die Lovestory größtenteils aus Coleys Perspektive, jedoch gibt es Einschübe in Form eines Online-Tagebuchs von Sonya. Diese Einträge fand ich allerdings sehr merkwürdig und größtenteils verwirrend. Ich hätte dieses Buch auch ohne diesen Perspektivwechsel lesen können. Was ich eventuell auch anders gewählt hätte, wäre entweder die Ausdrucksweise oder aber die Empfehlung des Lesealters. Auch wenn der Ton auf dem Schulhof im echten Leben manchmal tatsächlich etwas rauer ist, sollten Bücher für dreizehnjährige Jugendliche irgendwie ein „Safe Place“ sein. Am Ende bleibt aber die Erkenntnis, dass es im Grunde egal ist, wen man liebt: Wenn diese Person dich glücklich macht, dann ist alles in Ordnung!
Fazit: „Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle“ ist Hayley Kiyokos Debütroman, der auf ihrer Hitsingle und dem gleichnamigen Musikvideo basiert. Diese sapphische Coming-of-Age-Romanze empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren, die sich eventuell orientierunglos fühlen. Die Autorin zeigt, dass jeder Mensch anders mit Gefühlen, gewissen Situationen und dem familiären Umfeld umgeht. Manche Jugendliche sind von Natur aus stärker und selbstbewusster und manche benötigen einen kleinen Schubs oder eine helfende Hand. Diese jugendliche Lovestory enthält viele wichtige Botschaften und bekommt deshalb 4 von 5 Sternchen von mir.
Lieblingszitate: „Man sagt ja, dass die schlausten Leute die schweigsamen sind, weil sie zuhören…“ (S. 22) und „Du bist das Gute in allem, Liebes.“ (S. 250) und „Es ist nicht so, dass ich Angst habe, dich zu lieben… Es macht mir einfach Angst, wie sehr ich es tue.“ (S. 299)