{Rezension} Royal Gambit
Wer überleben will, darf niemandem trauen
(Bd. 2 der „Thieves’ Gambit“-Reihe)

Royal Gambit
Wer überleben will, darf niemandem trauen
(Bd. 2 der „Thieves‘ Gambit“-Reihe)
von Kayvion Lewis
übersetzt von Christa Prummer-Lehmair und Heide Horn

dtv
Hardcover mit Schutzumschlag
Jugendbuch
352 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-76543-5
Ersterscheinung: 14.11.2024

Lüge. Betrüge. Überlebe.

Inhalt:
Ein halbes Jahr nach dem letzten Gambit weiß Ross Quest noch immer nicht, wem sie vertrauen kann. Obwohl Devroe immer wieder versucht, Rosalyns Herz zu erobern, ist die Beziehung zwischen beiden äußerst kompliziert. Auch innerhalb der Organisation gibt es Spannungen. Als Count, die Anführerin der Organisation, von Baron herausgefordert wird, schlägt sich Ross mit ihrer Mutter auf deren Seite, während Devroe mit seiner Mutter Baron helfen will, der neue Anführer der Organisation zu werden. Es kommt zu einem neuen Gambit, dem finalen Gambit um Leben und Tod.

Meinung:
„Royal Gambit“ schließt nahtlos an die Handlung des ersten Bandes an – und genauso atemberaubend und rasant wie in „Thieves’ Gambit“ geht es auch in der Fortsetzung weiter. Während mir tatsächlich der erste Band inhaltlich doch etwas besser gefallen hat, fand ich aber Rosalyns charakterliche Entwicklung dieses Mal deutlich stärker. Die Geschichte wird aus Rosalyns Perspektive erzählt, weshalb man einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Ich habe mit Ross mitgefiebert und mich die ganze Zeit selbst gefragt, ob Devroe nun ein loyaler Freund oder doch nur ein mieser Verräter ist. Immerhin geht es nicht nur darum, auf wen sich Ross verlassen kann, sondern auch wem sie ihr eigenes Leben anvertrauen und ihr Herz schenken will. Authentisch und glaubhaft stellt die Autorin die Entwicklungen der Figuren in eine wahnsinnig spannende Rahmenhandlung. Das Ganze wird durch einen tollen, leicht zu lesenden, aber auch fesselnden Schreibstil untermauert. Einzig das Ende fand ich etwas schwach, da sich die Ereignisse überschlagen und alles etwas überhastet wirkt. Alles in allem ist es aber dennoch ein schöner und zufrieden stellender Abschluss der Dilogie.

Fazit:
„Royal Gambit“ von Kayvion Lewis ist ein temporeicher und äußerst mitreißender Jugendthriller für das Lesealter ab 14 Jahren. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Thieves’ Gambit
Wer alles gewinnen will, muss alles riskieren
(Bd. 1 der „Thieves’ Gambit“-Reihe)

Thieves’ Gambit
Wer alles gewinnen will, muss alles riskieren
(Bd. 1 der „Thieves‘ Gambit“-Reihe)
von Kayvion Lewis
übersetzt von Christa Prummer-Lehmair und Heide Horn

dtv
Hardcover mit Schutzumschlag
Jugendbuch
416 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-76502-2
Ersterscheinung: 15.02.2024

Nur die Besten dürfen teilnehmen.
Nur einer kann gewinnen.

Inhalt:
Rosalyn, das jüngste Mitglied der legendären Familie Quest, wollte eigentlich aus dem Familienbusiness aussteigen. Denn als Teil einer Familie von Dieben wünscht sich Ross nichts sehnlicher als ein normales und bodenständiges Leben. Doch gerade als sie ihren Ausstieg aus dem Familienbusiness plant, wird ihre Mutter entführt. Um ihre Mutter zu retten, gibt es nur eine einzige Möglichkeit: Ross muss die Einladung zum Thieves‘ Gambit annehmen. Wer diesen Wettbewerb für Nachwuchsdiebe gewinnt, hat einen Wunsch frei. Die Gegner sind keine Unbekannten und schnell stellt sich die Frage, wem Ross trauen oder sogar ihr Herz anvertrauen kann…

Meinung:
Ich hatte bereits viel von diesem Jugendthriller im Vorfeld gehört, viel Gutes und davon wollte und musste ich mich selbst überzeugen. Allein das Cover und der traumhaft schöne Buchschnitt machten mich schon neugierig und kaum hatte ich mit dem Lesen angefangen, wurde ich von der spannenden Story mitgerissen. Die Geschichte wird aus Rosalyns Perspektive erzählt, somit erhält man einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der siebzehnjährigen Jugendlichen. Ich habe mit Ross mitgefiebert und mich die ganze Zeit selbst gefragt, wem ich geglaubt hätte. Immerhin geht es nicht nur darum, auf wen sich Ross verlassen kann, sondern auch wem sie ihr eigenes Leben anvertrauen will. Authentisch und glaubhaft stellt die Autorin die Entwicklungen der Figuren in eine wahnsinnig spannende Rahmenhandlung. Das Ganze wird durch einen tollen, leicht zu lesenden, aber auch fesselnden Schreibstil untermauert. Für mich war das eine spannende Story mit einem überraschenden Ende.

Fazit:
„Thieves’ Gambit“ von Kayvion Lewis ist ein atemberaubender Thriller mit unerwarteten Wendungen. Diese raffinierte Story mit smarten Protagonisten empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Wenn du dir keine Freunde machst, machst du dir Feinde.“ (S. 148)
und
„Zum Glück hatte ich eine neue Regel Nummer eins: Traue niemandem.“ (S. 406)

{Rezension} If he had been with me

If he had been with me
(Bd. 1 der „Friends-to-Lovers“-Reihe)
von Laura Nowlin

Sourcebooks Fire
Collector‘s Edition (Englische Ausgabe)
400 Seiten
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-1-4642-3102-5
Ersterscheinung: 08.11.2024

Inhalt:
Da ihre Mütter beste Freundinnen sind, wachsen Autumn und Finn Tür an Tür auf und verbringen jede freie Minute gemeinsam. Mit dem Wechsel an die Highschool finden beide neue Freunde und sie entfremden sich. Trotzdem bleibt ihre Freundschaft bestehen, auch wenn sie nicht mehr so eng wie früher ist. Doch Autumn kann nicht leugnen, dass sie Finny noch immer mag, sogar mehr als das. Sie mag diese Gefühle allerdings nicht zulassen und so versucht sie, ihn zu vergessen…

Meinung:
Ich gebe zu, dass mich das erste Kapitel etwas irritiert hat, denn ich war mir nicht sicher, ob ich richtig verstanden hatte, was ich da gerade gelesen hatte. Ich versuchte, die Gedanken beiseite zu schieben, und widmete mich den kommenden Seiten, die ich anfangs recht anstrengend fand. Ich fragte mich wirklich, wie solch ein Buch einen derartigen Hype in Amerika auslösen konnte, denn mir gefiel es gar nicht. Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Der Schreibstil war nicht gewöhnungsbedürftig, sondern einfach nur genial. Die Geschichte beginnt an der Highschool und wir begleiten eine Gruppe Jugendlicher auf dem Weg zu erwachsenen Individuen. Natürlich sind die Unterhaltungen daher am Anfang des Romans etwas einfacher und abgehakter. Dies ändert sich aber im Laufe der vier Jahre. In der Tat ist es der Autorin gelungen, mithilfe der gewählten Worte und Satzkonstruktionen zu zeigen, wie sehr sich die einzelnen Teenager, vor allem aber Autumn, in dieser Zeit verändern. Autumn wirkt größtenteils einfach nur nervig, teilweise auch naiv, aber wenn wir mal ehrlich sind, verhält sie sich ihrem Alter entsprechend, denn sie ist ein Teenager in der Findungsphase. Endlich hat sie eigene Freunde gefunden, sodass sie nicht mehr Finnys Anhängsel sein muss. Als sie dann aber feststellt, dass sie tatsächlich mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Finny empfindet, traut sie sich nicht, ihm diese Liebe zu gestehen, denn sie hat Angst, er könnte ihre Gefühle nicht erwidern. Es passiert also im Grunde nicht viel und dennoch mochte ich die Geschichte. Denn auch wenn ich zuvor schon viel traurigere Bücher gelesen habe, fühlte sich dieser Roman echt, ehrlich und authentisch an. Und obwohl dieses Buch mit dem Ende beginnt und man sozusagen also von Anfang an weiß, wie es enden wird, hat mich das Ende trotzdem überrascht und überwältigt. Natürlich muss ich auch anmerken, dass mir einige Stellen nicht gefallen haben, denn ich bin fassungslos, dass ungeschützter Sex und Teenager-Schwangerschaften einfach so in Kauf genommen werden. Außerdem hätte man das Buch gut und gerne um die Hälfte kürzen können, denn die ersten 200 Seiten passiert wirklich rein gar nichts, wohingegen dann das Ende in quasi zehn Seiten abgefertigt wird. Zusammenfassend hat dieser Roman mir aber mein Herz gebrochen und in tausend Teile gerissen. Ich fühlte mich leer. Das Buch hat leider kein Happy End, aber irgendwie liebe ich es trotzdem.

Fazit:
„If he had been with me“ von Laura Nowlin ist ein fesselnder und herzzerreißender Liebesroman für Jugendliche, die gerne hochgradig emotionale und romantische Geschichten lesen. Dieser Roman ist aus oben genannten Gründen eigentlich nicht perfekt, aber für mich war vor allem das Ende so aufwühlend, dass ich selbst von meinen eigenen Gefühlen überrollt wurde. Das schaffen nicht viele Bücher und deshalb gehört dieses Buch ab sofort zu meinen Lieblingsbüchern. Objektiv würde ich den Roman mit 3,5 von 5 Sternchen bewerten, aber weil das letzte Viertel so berührend war, gibt es auf jeden Fall die Höchstwertung von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Nicht dass es mir etwas gebracht hätte. Die Erwachsenen schienen das zwar zu glauben, doch in meiner Kindheit erfreuten sie sich mehr an meiner Schönheit als ich selbst. Für die anderen Kinder war meine hervorstechende Eigenschaft eine andere Tatsache, die ich über mich wusste. Ich war irgendwie seltsam. Das war keine Absicht, und ich hasste es, so gesehen zu werden. Es war eher, als würde mir die Fähigkeit fehlen, zu erkennen, ob etwas, das ich sagte oder tat, sonderbar war, und so war ich quasi darin gefangen, ich selbst zu sein. Hübsch zu sein, war in meinen Augen ein schwacher Trost. Finny stand zu mir; er beschimpfte jeden, der es wagte, mich zu ärgern, fuhr jedem über den Mund, der sich über mich lustig machte, und wählte immer mich als Erste in sein Team.“ (S. 14)
und
„Was ist mit Romeo und Julia? … Das ist schön und traurig.“ (S. 167)
und
„Erneut zähle ich all die Dinge zusammen, die ich vom Leben erwarte. Es gibt das echte Leben, und es gibt Bücher. Ich versuche zu enträtseln, was echt ist und was nicht, was ich haben kann und was niemals.“ (S. 167)
und
„Versuch, deine erste große Liebe zu heiraten. Für den Rest deines Lebens wird dich nie wieder jemand so gut behandeln.“ (S. 170)
und
„Früher habe ich mir immer gesagt, dass ich den Winter nur überstehen muss, dass ich nur abwarten muss. Dass danach alles besser wird. Und ich weiß, dass der Winter irgendwann vorbei sein soll, aber es ist nicht immer alles so, wie es sein sollte.“ (S. 201)

{Rezension} Ich werd Panda
Essen, schlafen, keine Schule
(Bd. 2 der „Leonie Grün“-Reihe)

Ich werd Panda
Essen, schlafen, keine Schule
(Bd. 2 der „Leonie Grün“-Reihe)
von Tani Sawitzki
mit Illustrationen von Christiane Hahn

FISCHER KJB
Hardcover
Kinderbuch
208 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4268-1
Ersterscheinung: 26.04.2023

Inhalt:
Leonie Grün hat es mal wieder nicht leicht: In Mathe läuft es schlecht und ihre Tagträume führen dazu, dass sie nicht mit auf Klassenfahrt darf. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, begibt sich Leonie mit ihren besten Freundinnen Pony und Hira auf eine chaotische Abenteuerreise, die sie so schnell nicht vergessen werden. Dabei treffen sie auf riesige Pandas, erleben verrückte Partys, eine schaurige Nacht und finden sich in einem wilden Durcheinander wieder – und das alles natürlich mit einem besonders süßen Jungen an ihrer Seite. Doch neben all den Missgeschicken und Lachen fragt sich Leonie immer wieder: Warum müssen eigentlich Glühwürmchen mit dem Hintern leuchten? Eine turbulente Reise voller peinlicher Momente, lustiger Erlebnisse und Kribbeln im Bauch wartet auf sie!

Meinung:
Dieser zweite Band der „Leonie Grün“-Reihe knüpft an den humorvollen und chaotischen Charme des ersten Teils an. Leonie bleibt die liebenswerte Pechvogel-Protagonistin, die mit ihren schrägen Gedanken und Tagträumen immer wieder in die verrücktesten Situationen gerät. Die Mischung aus Freundschaft, Pubertätswirren und absurden Erlebnissen macht das Buch zu einer großartigen Lektüre für Mädchen ab 10 Jahren. Besonders schön ist, wie die Autorin Leonies Welt aus der Perspektive einer Teenagerin beschreibt – vom Chaos in der Schule über das erste Kribbeln im Bauch bis hin zu den Herausforderungen des Alltags. Mit viel Humor und einer guten Portion Selbstironie nimmt sich die Geschichte nicht zu ernst, was das Lesevergnügen umso größer macht. Die chaotische Tour, die Leonie und ihre Freundinnen erleben, ist voller Überraschungen, lustiger Missverständnisse und absurder Momente, die einfach nur zum Lachen einladen.

Fazit:
„Ich werd Panda: Essen, schlafen, keine Schule“ von Tani Sawitzki ist die grandiose Fortsetzung der „Leonie Grün“-Reihe. Mit einer Mischung aus Humor, Chaos und dem typischen Teenager-Dilemma überzeugt der zweite Band genauso wie der erste. Die Geschichte ist lebendig, die Charaktere sind sympathisch und die absurden Situationen machen das Lesen zu einem großen Vergnügen. Für alle, die sich gerne über die lustigen, peinlichen und aufregenden Momente des Teenagerlebens kringeln, ist dieses Buch ein absolutes Muss. Von mir gibt es auch dieses Mal wieder 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Ich werd Muffin
Kein Hirn, keine Probleme
(Bd. 1 der „Leonie Grün“-Reihe)

Ich werd Muffin
Kein Hirn, keine Probleme
(Bd. 1 der „Leonie Grün“-Reihe)
von Tani Sawitzki
mit Illustrationen von Christiane Hahn

FISCHER KJB
Hardcover
Kinderbuch
224 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4267-4
Ersterscheinung: 28.09.2022

Inhalt:
Leonie Grün, 13 Jahre alt, steckt mitten im Chaos des Teenager-Daseins. Ihre Freunde Hira und Pony sind immer an ihrer Seite, doch Leonie hat mehr Probleme als sie zählen kann: Sie traut sich nicht, ihrem Schwarm Jona ihre Gefühle zu gestehen und ist noch unsicherer, wie sie Hira beichten kann, dass sie überhaupt nicht singen kann, obwohl sie sich extra für ein Casting vorbereitet hat. Zusätzlich sorgt Erzfeindin „Killer-Kim“ dafür, dass Pony beim Schulfest in Schwierigkeiten gerät. Doch Leonie lässt sich nicht unterkriegen und versucht, mit viel Humor und einer Portion Chaos all ihre Probleme zu meistern – auch wenn ein goldenes Fahrrad, eine Chips-Flöte und ein japsender Mops nicht unbedingt die besten Lösungen sind.

Meinung:
Leonie, mit ihrem liebenswert-chaotischen Charakter, ist eine großartige Protagonistin, mit der sich sicher viele junge Leserinnen identifizieren können. Die Mischung aus den kleinen, alltäglichen Problemchen eines Teenagers – wie der ersten Liebe, dem Umgang mit Freunden und den typischen Missverständnissen – und dem überdrehten Humor sorgt für ein rundum unterhaltsames Leseerlebnis. Besonders gut gefallen haben mir die schrägen Einfälle, die die Geschichte in den Bereich des Absurden und Lustigen rücken. Die Dialoge sind lebendig und witzig, und die Charaktere wirken authentisch und liebevoll ausgearbeitet. Der Humor ist dabei nie zu übertrieben, sondern trifft genau den Nerv der Zielgruppe.

Fazit:
„Ich werd Muffin: Kein Hirn, keine Probleme“ von Tani Sawitzki ist der zauberhafte Auftakt der „Leonie Grün“-Reihe, die mit einer gelungenen Mischung aus Humor, Freundschaft und den typischen Herausforderungen der Pubertät überzeugt. Die Geschichte ist spritzig, die Charaktere sind sympathisch und die vielen lustigen Ideen machen das Buch zu einem perfekten Leseerlebnis für Mädchen ab 10 Jahren. Wer auf humorvolle Teenager-Geschichten steht, wird hier auf jeden Fall seinen Spaß haben. Von mir gibt es eine glasklare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternchen.