{Rezension} All our secret Melodies
(Bd. 2 der „Hidden Tracks“-Reihe)

All our secret Melodies
(Bd. 2 der „Hidden Tracks“-Reihe)
von Nina Brenke

‎Moon Notes
Paperback
New Adult Romance
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: ‎ ‎978-3-96976-071-0
Ersterscheinung: 10.04.2025

Sing me your songs – show me your soul!

Inhalt:
Schon seit Jahren fühlt sie sich zu ihm hingezogen – zu dem einen Menschen, der eigentlich tabu ist. Er ist charmant, Musiker, aber beziehungsunfähig, und er hat seinem besten Freund ein Versprechen gegeben: Hände weg von dessen kleiner Schwester. Als eben dieser Freund ins Ausland geht und ausgerechnet ihn bittet, auf seine Schwester aufzupassen, prallen zwei Welten aufeinander – ausgerechnet beim Klavierunterricht. Zwischen verborgenen Gefühlen, gemeinsamen Träumen und alten Verletzungen steht plötzlich mehr auf dem Spiel als nur ein Sommer.

Meinung:
Es gibt Bücher, die begleiten einen. Und dann gibt es Bücher, die spielen sich mitten ins Herz – wie eine Melodie, die man nicht mehr loswird. „All our secret Melodies“ war für mich genau so eines. Ich habe mich sofort wieder in Nina Brenkes musikalisch-emotionales Universum fallen lassen – und was soll ich sagen? Ich bin angekommen. Die Geschichte von Leia und Kian ist nicht nur eine klassische „Forbidden Love“-Story, sondern ein bittersüßes Wechselspiel aus Sehnsucht, Schuldgefühlen und dem unbedingten Willen, für die eigene Wahrheit einzustehen. Was mir besonders gefallen hat: Diese Liebesgeschichte ist nicht glatt oder perfekt, sondern rau, melancholisch und voller Ecken und Kanten – so wie echte Gefühle eben sind. Leia ist keine typische New-Adult-Heldin. Sie ist ambitioniert, verletzlich und wütend. Ihre Kämpfe mit der Mutter, ihr Traum vom Musikstudium und ihre Unsicherheit haben mich oft tief berührt. Und Kian? Kian ist mehr als nur der gutaussehende Bad Boy – seine innere Zerrissenheit, die Loyalität zu Danny, seine Angst, wieder jemanden zu verlieren: All das hat ihn für mich sehr greifbar und menschlich gemacht. Zwischen Leia und Kian knistert es nicht nur – es brennt leise und intensiv, und genau das macht die Geschichte so besonders. Die Rückblenden, die vielen unausgesprochenen Dinge, die kleinen Gesten – alles fügt sich zu einer Geschichte, die nicht laut schreit, sondern in jeder Zeile klingt. Das Setting in Irland, das musikalische Grundrauschen, die Song-Playlist zu Beginn: Ich habe es geliebt. Wirklich. Es fühlte sich an wie ein Soundtrack für Herzmenschen. Und auch wenn ich den ersten Band mit Conor und Allie unglaublich mochte, war dieser zweite Band für mich sogar noch intensiver – weil hier nicht nur Liebe, sondern auch Schmerz, Verlust und das Finden der eigenen Stimme eine zentrale Rolle spielen. Dieses Buch hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken gebracht – über Loyalität, Freundschaft, Träume und die Kraft der Musik.

Fazit:
„All our secret Melodies“ von Nina Brenke ist eine emotionale, tiefgründige und musikalisch durchwirkte New-Adult-Romance, die mich von der ersten bis zur letzten Seite mitgerissen hat. Leia und Kians Geschichte ist nicht nur spicy und leidenschaftlich, sondern auch ehrlich, sensibel und berührend. Wer Musik liebt, Forbidden-Love-Geschichten schätzt und Charaktere mit Tiefe sucht, wird dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen. Ich vergebe glasklare 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„…für manche Lieder brauchst du ein paar Anläufe. Die musst du zwei, drei Mal hören, ehe du kapierst, dass sie für dich bestimmt sind. Erst dann gehen sie ins Ohr, treffen mitten ins Herz. Aber dann bleiben sie dort – manche von ihnen für immer. Und dann gibt es solche, die hörst du und bist wehmütig, weil du sie nie wieder zum ersten Mal hören kannst. Die haben dich von der ersten bis zur letzten Zeile in ihrem Bann. Die sprechen dir aus der Seele. Die sind so großartig, dass du direkt heulen möchtest. Oder jemanden umarmen. Oder auf etwas einschlagen. Manchmal auch alles gleichzeitig.“ (S. 9 f.)
und
„Die Kiste in ihren Armen rauscht zu Boden. Es klingt, als wäre etwas darin zu Bruch gegangen. Glas, glaube ich. Oder ihr Herz, kann auch sein.“ (S. 143)
und
»Und trotzdem, ich … ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich möchte das hier.« Sie deutet zwischen uns hin und her. »Dich und mich. Von ganzem Herzen. Mit den Hochs, den Tiefs und Inbetweens. Immer.«“ (S. 384)

{Rezension} Broken Royals
(Bd. 1 der „Palace of Monaco“-Reihe)

Broken Royals
(Bd. 1 der „Palace of Monaco“-Reihe)
von Louisa Hawser

‎Moon Notes
Paperback
New Adult Romance
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: ‎ ‎978-3-96976-070-3
Ersterscheinung: 14.03.2025

Ein Prinz, ein Kuss, ein Angebot.
Und ein Spiel, bei dem sie alles zu verlieren droht.

Inhalt:
Billie, eine junge Medizinstudentin, lebt in Monaco und kämpft mit mehreren Jobs darum, ihre demenzkranke Mutter und ihre kleine Schwester zu versorgen. Der Alltag ist hart, Freizeit ein Fremdwort. Als sie bei einem Cateringjob aus Versehen von einem Fremden geküsst wird, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben grundlegend ändern wird – denn der Kuss stammt vom Prinzen von Monaco. Die royale Familie hat genug von den Eskapaden des jungen Thronfolgers und bietet Billie einen Deal an: Sie soll sich öffentlich als seine Freundin ausgeben, um sein angekratztes Image zu retten. Zwischen Lügen, Glanz, echten Gefühlen und einer großen Summe Geld steht plötzlich nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihr Herz auf dem Spiel.

Meinung:
Selten hat mich eine New Adult-Romance so schnell abgeholt wie „Broken Royals“ – nicht nur wegen der spannenden Idee, sondern vor allem wegen der vielschichtigen Figuren. Was zunächst wie eine klassische Sommerromanze erscheint, entpuppt sich schnell als einfühlsame, charakterstarke Geschichte über Verantwortung, Identität und unerwartete Gefühle. Was mir besonders gefallen hat, war der starke Kontrast zwischen der Welt, aus der Billie stammt, und dem glänzenden Leben des monegassischen Hofes. Billie ist keine typische Prinzessinnenfigur – sie ist belastet, überfordert, abgekämpft und trotzdem mutig, loyal und klug. Genau das macht sie so unglaublich sympathisch. Ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. Ihre Verantwortung für die Familie, ihr eiserner Wille, etwas aus ihrem Leben zu machen, und gleichzeitig ihre Verletzlichkeit haben mich oft sehr berührt. Charles dagegen ist zu Beginn eher der klassische Bad Boy – zynisch, rebellisch, emotional blockiert. Doch Louisa Hawser gelingt es großartig, unter der glitzernden Oberfläche seine Unsicherheiten und den inneren Druck spürbar zu machen. Die Tatsache, dass er gegen eine Rolle ankämpft, die er nie übernehmen wollte, verleiht ihm eine unerwartete Tiefe. Besonders mochte ich die Szenen, in denen er seine Leidenschaft fürs Kochen zeigt – sie sind so wohltuend menschlich und geben ihm etwas Eigenes jenseits seiner royalen Identität. Die Dynamik zwischen Billie und Charles ist das Herzstück des Romans – ihre Wortgefechte, die langsame Annäherung, die echten Konflikte, die sie miteinander austragen. Es ist ein echtes Slow Burn, und genau das macht ihre Entwicklung als Paar glaubwürdig. Der Fake-Dating-Trope funktioniert hier hervorragend, weil er nicht übertrieben oder kitschig wirkt, sondern als Katalysator für echte Charakterentwicklung dient. Auch die Nebenfiguren bringen Tiefe in die Geschichte, ohne vom Zentrum abzulenken. Stilistisch überzeugt die Autorin mit einem sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil. Die Perspektivwechsel zwischen Billie und Charles sind nahtlos und lassen einen tief in beide Figuren eintauchen. Was ich ebenfalls sehr schätze: Die ernsten Themen – wie Alzheimer, familiäre Verantwortung, psychische Belastung – werden nicht nur angerissen, sondern sensibel und respektvoll eingebunden. Das Buch lebt nicht nur von Glamour und romantischem Knistern, sondern auch von stillen, nachdenklichen Momenten, die lange nachwirken. Wenn ich etwas anmerken müsste, dann wäre es die eine spicy Szene, die für mich persönlich nicht unbedingt notwendig gewesen wäre – aber das ist Geschmackssache und hat den Gesamteindruck nicht geschmälert.

Fazit:
Mit „Broken Royals“ ist Louisa Hawser ein hinreißender Auftakt zur „Palace of Monaco“-Reihe gelungen. Die Geschichte von Billie und Charles bietet nicht nur eine prickelnde Romance mit royalen Vibes, sondern auch echte Tiefe, Emotion und glaubhafte Charakterentwicklung. Wer Fake Dating, luxuriöse Settings und gleichzeitig ernste Themen liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Die emotionale Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit hat mich wirklich begeistert, weshalb ich liebend gerne sehr gute 4,5 von 5 Sternchen vergebe.

{Rezension} All your secret Songs
(Bd. 1 der „Hidden Tracks“-Reihe)

All your secret Songs
(Bd. 1 der „Hidden Tracks“-Reihe)
von Nina Brenke

‎Moon Notes
Paperback
New Adult Romance / Enemies-to-Lovers
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: ‎ ‎978-3-96976-051-2
Ersterscheinung: 09.08.2024

Sing me your songs – show me your soul!

Inhalt:
Allie steht kurz vor dem Abschluss ihres Journalismus-Studiums und absolviert derzeit ein Praktikum bei der Irish Times, wo sie die einmalige Gelegenheit erhält, mit einer Band auf Tour zu gehen. Ausgerechnet mit einer Boyband, dabei kann sie deren Musik so gar nicht ausstehen. Als sie erkennt, dass der Typ, den sie erst vor einigen Tagen kennengelernt und spontan geküsst hat, der Leadsänger der Band ist, steht sie vor einem großen Dilemma: Eine professionelle Journalistin sollte nämlich nichts mit einem Klienten anfangen…

Meinung:
Könnt ihr euch ein Leben ohne Musik vorstellen? Ich definitiv nicht. Ohne Musik wäre das Leben trostlos und nur halb so schön. Musik macht mich einfach glücklich, selbst traurige Musik. Wenn ich es mir so recht überlege, könnte ich tatsächlich eher aufs Lesen oder aufs Schreiben verzichten, aber nie auf die Musik. Nicht ohne Grund hat mich daher dieses Buch in den letzten Tagen begleitet. Wenn ich auf Reisen bin nehme ich ja immer ein thematisch passendes Buch mit. Und dieses war wie gemacht für meine kleine Konzertreise. Vor zehn Tagen war ich heartbroken in Wien bei Taylor ohne Taylor #viennaswiftie, dann im Freudentaumel in München bei Adele und zum Schluss verzaubert in Stuttgart bei Dean Lewis. So ähnlich ging es auch Allie und Conor. Gefühlschaos, ein klein wenig Drama und ganz viel Liebe – zur Musik natürlich, oder was dachtet ihr? Ich könnte euch so viel zu diesem Buch erzählen, es würde nicht reichen. Das Cover und der traumhafte Buchschnitt sind der Wahnsinn, dann folgen Playlisten, Allie und Conor haben jeweils ihre eigenen – und genau da haben sich die beiden Protagonisten bereits in mein Herz geschlichen. Hätte nämlich auch meine eigene Playlist sein können, wirklich! Und dann folgt eine Konzertreise quer durch Großbritannien und Irland – mit einer Boyband auf Tour. Ich musste dabei nicht nur einmal an One Direction denken. Mein Fazit: Ich lieb‘s. Und nun warte ich sehnsüchtig auf den zweiten Band.

Fazit:
„All your secret Songs“ von Nina Brenke ist eine aufregende Rockstar Romance, die für leichtes Herzkribbeln und sehr viel Spannung sorgt. Vor allem das Setting konnte mich begeistern, all die Stationen der Konzerttour erschienen mir so real und lebendig, so unfassbar schön. Dieses Buch ist definitiv eins meiner Jahreshighlights und deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Seit ich … ihn gesehen habe, meine ich, nicht frei atmen zu können. Nicht mit ihm in meiner Nähe, aber auch nicht ohne ihn. Ein Paradoxon. Das Schönste, das ich mir vorstellen kann. Und das Schlimmste zugleich.“ (S. 252)
und
„Ich glaube, das Schönste an der Musik ist, etwas zu erschaffen und dann zu hören, wie Tausende oder Hunderte oder auch nur ein Dutzend Menschen vor der Bühne stehen und jedes Wort aus tiefster Seele mitsingen. Ich glaube, das ist für mich das Schönste an der Musik. Die Connection, die dadurch entsteht.“ (S. 254)

und
„Ich brauche keine Karriere, keine Auszeichnungen, um irgendwann stolz auf das sein zu können, was ich getan habe. Ich möchte nur glücklich sein mit dem, was ich tue.“ (S. 359)

{Rezension} Paperthin Touch
(Bd. 1 der „Literally Love“-Reihe)

Paperthin Touch
(Bd. 1 der „Literally Love“-Reihe)
von Tarah Keys (Evelyn Uebach)

‎Moon Notes
Paperback
New Adult Romance
400 Seiten
ISBN: ‎ ‎978-3-96976-047-5
Ersterscheinung: 11.11.2023

Kannst du jemanden lieben, den du nie gesehen hast?

Inhalt:
Clio Hildyard ist Lektorin bei Plots&Pieces und sie liebt ihren Beruf über alles. Ihr neues Projekt ist zwar eine Riesenchance, aber auch eine echte Herausforderung: Clio darf das neue Buch des Bestsellerautors Bryn Spurling betreuen. Bereits der erste Mailkontakt endet fast in einer Katastrophe, doch der mürrische Bryn findet Clios ehrliche Art tatsächlich sympathisch und so lässt er sich langsam auf ihre Überarbeitungsvorschläge ein. Aus anfänglichen bissigen Bemerkungen am Manuskriptrand, bahnt sich langsam ein kleiner Flirt an. Oder etwa nicht? Clio kann die Lage nicht ganz deuten, da sie Bryn noch nie persönlich kennengelernt hat. Da der Bestsellerautor eigentlich unerkannt bleiben möchte und unter einem Pseudonym schreibt, ist Clio zuerst über die Idee, sich persönlich mit Bryn zu treffen, sichtlich erstaunt. Doch dann sagt sie spontan zu…

Meinung:
Wenn ich euch jetzt erzähle, dass dies nicht mein erstes Buch der Autorin ist, dann wundert ihr euch zu Recht, denn das ist eigentlich das erste Werk von Tarah Keys. Allerdings ist dieser Name ein Pseudonym einer deutschen Autorin. Ungefähr vor einem Jahr habe ich „Sternstunden mit dir“, ein perfektes Wintermärchen für Jugendliche ab 12 Jahren, gelesen, und ich kann mich noch genau erinnern, dass ich den leichten und humorvollen Schreibstil von Evelyn Uebach damals auch schon geliebt habe. Mit ihrem neuen Roman gewährt uns die Autorin einen kleinen Einblick hinter die Kulissen eines Verlags. In der Geschichte taucht an einigen Stellen eine Praktikantin aus Deutschland auf und ich musste direkt an meine kurze, aber sehr intensive Zeit als Praktikantin beim dtv Verlag denken. Ich habe ganz wunderbare Erinnerungen mitgenommen und bei einer Szene musste ich schmunzeln. Clio erzählt, wie sie mit der Praktikantin und zwei Kolleginnen die Donnerstagsmittagspause im Verlagsgarten verbringt. Herrlich! Was für ein Déjà-vu. Wir haben die Klappstühle rausgeholt und sitzen in einem kleinen Kreis, als wären wir eine Selbsthilfegruppe.“ (S. 283) So (oder so ähnlich, denn man muss ja nicht alle kleinen Geheimnisse verraten) war es tatsächlich auch bei meinem Praktikum in München. Ich wurde damals direkt vom Fleck weg in die Verlagsfamilie aufgenommen und bin allen für diese bleibenden Erinnerungen zutiefst dankbar. Neben ganz wunderbaren Kollegen im Verlag ist natürlich auch ein guter Austausch zwischen Lektorat und Autor sehr wichtig. Wie wichtig das Lektorat für eine gute Geschichte ist, kann ich euch aus eigener Erfahrung erzählen, denn funktioniert das Zusammenspiel zwischen Lektorat und Autor, kann am Ende was ganz Wundervolles entstehen. Die Lektorin meiner allerersten Geschichte war meine persönliche Muse, meine Clio. Sie hat mir Notizen und Bemerkungen zukommen lassen und mir mit diesen ganz neue Perspektiven eröffnet. Von ihr habe ich sehr viel gelernt. Dieser objektive Blick von außen ist ganz wichtig. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Chemie stimmt und man willig ist, sich darauf einzulassen. Tatsächlich waren es aber genau diese Stellen, diese Lektoratsseiten, die mir in diesem Roman eher weniger gefallen haben. Ich fand es irgendwie anstrengend, immer und immer wieder die gleichen Sätze zu lesen. Wohingegegen der Schlagabtausch per Mail zwischen Clio und Bryn einfach herrlich war. Mit Clio, einer Lektorin, die Bücher über alles liebt, und Bryn, einem eher verschlossenen Autor, für den seine Bücher ein Rückzugsort und ein Rettungsanker sind, hat Tarah Keys zwei ganz wunderbare Charaktere erschaffen, die nicht nur sympathisch, sondern auch sehr authentisch erscheinen. Ich habe ewig geknobelt, weshalb sich Bryn hinter einem Pseudonym versteckt, und kam tatsächlich bis zuletzt nicht auf das Naheliegendste. Wer meinen Blog und meine Social-Media-Beiträge regelmäßig liest, weiß, dass ich letzten Sommer ein Buch geschrieben habe und dafür beim Young Storyteller Award mit dem Preis als Best Rookie ausgezeichnet wurde. Diese Kurzgeschichte habe ich aus ähnlichen Gründen – wenn auch nicht ganz so dramatisch – unter einem Pseudonym veröffentlicht. Mein Pseudonym sollte eigentlich auch unentdeckt bleiben, aber leider musste ich dann doch irgendwann preisgeben, dass ich das bin. „Paperthin Touch“ weist so viele Parallelen zu meinem eigenen Leben auf, dass ich natürlich vollkommen begeistert bin und mich nun wahnsinnig auf den zweiten Band freue, in dem wir Clios beste Freundin Melly etwas näher kennenlernen dürfen. Allerdings muss ich erwähnen, dass „Paperthin Touch“ einem anderen Roman sehr, sehr ähnlich ist. Zu ähnlich. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, nur sind mir die Similaritäten dann doch zu extrem aufgefallen. Bei ein bis zwei kleinen Szenen, die gleichartig sind, hätte ich nichts gesagt, aber die Übereinstimmungen ziehen sich durch die komplette Geschichte. Schade!

Fazit:
„Paperthin Touch“ von Tarah Keys ist eine humorvolle Liebesgeschichte, die uns ganz viele Einblicke in den Verlagsalltag gewährt. Neben buchigen Weisheiten, die uns immer am Anfang eines Kapitels begegnen, oder einem Setting, das zwischen Oxford, Reading und London wechselt, gibt es unzählig viele Dialoge zwischen den Charakteren, die mich verzaubert haben. Der erste Band der „Literally Love“-Reihe erhält 4 von 5 Sternchen.

Lesetipp:
Lieben Dank an die Autorin für den Lesetipp auf S. 278.
„Hard to Say I Love You“ von Julie Chapel habe ich soeben auf meine Wunschliste wandern lassen.

Lieblingszitate:
Geschriebene Worte sind meine Schwachstelle. Sie kommen mir ganz schnell ganz nah. Vielleicht zu schnell zu nah, wenn ich mich genauer damit befasse, was hier gerade in mir vorgeht.“ (S. 122)
und
Ich würde immer wieder alles riskieren, was ich hier riskiere, nur für diesen Blick. Kein Mensch hat mich jemals so angesehen, wie er es gerade tut – als wäre es ein Versprechen, wie es ihm noch niemand gemacht hat; eine Geschichte, die er kaum erwarten kann zu lesen.“ (S. 259)

und
„Du kannst dich nicht weigern, ein Teil von meinem Leben zu werden. Weil du es längst bist.“ (S. 300)

Kapitelüberschriften, die auch als Weisheiten in buchigen Glückskeksen zu finden sein könnten:
Lesen kann man nur lieben – wer’s nicht tut, hat noch nicht das richtige Buch für sich gefunden.“ (Kapitel 10)
und
Lesen löst leider nicht all deine Probleme – aber wenigstens verursacht es keine neuen.“ (Kapitel
27)
und
„Lesen ist bunt: Niemand liest dieselbe Geschichte auf dieselbe Weise wie du.“ (Kapitel 36)