Team Alva Fußball ist für alle da von Robby Hunke mit Illustrationen von Katja Wehner
Karibu (Edel Kids Books) Hardcover Bilderbuch 32 Seiten Altersempfehlung: ab 4 Jahren ISBN: 978-3-96129-277-6 Ersterscheinung: 11.10.2022
Inhalt: Alva ist traurig und wütend zugleich, denn Felix Fuchs lässt einige Kinder nicht in seiner Fußballmannschaft mitspielen. Er ist der Meinung, dass sie keine Ahnung von Fußball haben und viel zu schlecht spielen. Wird Alva es schaffen, Felix Fuchs davon zu überzeugen, dass Fußball für alle da ist?
Meinung: Das Vorwort von Bibiana Steinhaus-Webb rührt mich fast zu Tränen, denn es sagt alles über dieses Buch, den Fußball an sich und auch über die Menschen, die ihr Herz an den Fußball verloren haben, aus. Ich selbst habe mit dem Fußball spielen im Alter von fünf Jahren angefangen und ich hatte es auch nicht immer leicht. Als einziges Mädchen in einer reinen Jungsmannschaft werden einem viele Stolpersteine in den Weg gestellt. Ich hatte immerzu das Gefühl, besser sein zu müssen als die Jungs. Böse Bemerkungen (tatsächlich von den eigenen Mitspielern) habe ich mir nicht anmerken lassen – auch wenn ich diese gehört habe und es oft noch Tage später tief in mir drinnen wehgetan hat. Eventuell haben mich aber all diese Erlebnisse so stark geprägt, dass ich zu der Person geworden bin, die ich heute bin. Mag sein, dass ich nicht so talentiert wie Messi und Ronaldo bin, aber meine Leidenschaft für den Fußball ist so groß, dass ich mir das alles wegen ein paar blöden Sprüchen und Kommentaren nicht nehmen ließ und auch nie nehmen lassen werde. Deshalb finde ich dieses Buch nicht nur zuckersüß und liebenswert, sondern absolut wichtig. Ausgrenzung und Intoleranz haben im Fußball keinen Platz und die Ausübung des Sports ist für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet. Diese Botschaft kann man nicht oft genug verbreiten, denn leider haben es nicht alle verinnerlicht.
Fazit: „Team Alva – Fußball ist für alle da“ ist eine Bilderbuchgeschichte von Fußball-Kommentatoren-Legende Robby Hunke über die vereinende Kraft des Fußballs. Dieses liebevoll gestaltete Bilderbuch mit einer starken Botschaft, das ich als Vorlesegeschichte für Kinder ab 4 Jahren empfehle, erhält von mir auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.
Inhalt: Nia Künzer, mehrfache deutsche Meisterin, DFB-Pokalsiegerin, UEFA-Cup-Siegerin und Weltmeisterin, und Bernd Schmelzer, Sportjournalist und Fußballkommentator, erläutern in ihrem Plädoyer über den Frauenfußball, warum man diesen nicht mit dem Männerfußball vergleichen sollte. Trotz vieler positiver Veränderungen, die in den letzten Jahren im Frauenfußball stattgefunden haben, gibt es immer noch viel Nachholbedarf. Die beiden berichten aber auch hautnah und ehrlich von eigenen Erfahrungen und lassen hinter die Kulissen blicken, blicken zugleich aber auch über den Tellerrand hinaus und z.B. zu anderen Fußballverbänden rund um die Welt.
Meinung: Pünktlich zur Frauenweltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ist mir dieses Buch von Nia Künzer und Bernd Schmelzer in die Hände gefallen. Das passt natürlich perfekt, denn der seit der EM 2022 entstandene Boom rund um den Frauenfußball in Deutschland lässt auch zur WM nicht nach. Jedoch gibt es dennoch viele Dinge, die im Frauenfußball noch Veränderungen bedürfen, auch wenn es bereits viele positive Veränderungen gab. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil man einen Blick hinter die Kulissen bekommt. Sowohl Nia Künzer, die selbst mit der deutschen Frauennationalmannschaft sogar Weltmeisterin geworden ist, berichtet davon, wie der Alltag im Frauenfußball früher aussah und heute aussieht, als auch Bernd Schmelzer, der seit Jahren die Frauenfußballspiele im Fernsehen kommentiert, lässt viele interessante Beiträge hineinfließen. Besonders interessant fand ich, zu lesen, dass er, um sich aufs Kommentieren vorzubereiten, von der Bundestrainerin oftmals sogar die Aufstellung bekommen hat, bevor die Spielerinnen Bescheid wussten, wer spielt. Diese privaten Gespräche zwischen Trainerstab und Journalisten gibt es im Männerfußball nicht. Allgemein wird deutlich, dass der Frauenfußball den männlichen Kollegen weit voraus ist was Fair Play angeht. Hier werden keine Showeinlagen zum Besten gegeben oder sich bei der Schiedsrichterin beschwert, nein. Den Spielerinnen geht es mehr um das Spiel selbst, als um die Show – die beiden schreiben, dass Frauenfußball der ehrlichere Fußball ist. Neben zahlreichen Anekdoten bestehend aus eigenen Erfahrungen und Geschehnissen im Frauenfußball werden auch viele abwechslungsreiche Zahlen und Fakten genannt. Gut fand ich übrigens, dass auch immer wieder betont wurde, dass nur die sportliche Ebene betrachtet wird und kein Vergleich zwischen dem Männer- und Frauenfußball gezogen wird, schließlich ist das in anderen Sportarten auch nicht der Fall. Aber auch die vielen Kurzporträts zu den einzelnen Spielerinnen und Persönlichkeiten haben mir gut gefallen. Was ich cool fand, war, dass es drei verschiedene Erzählformen gab. Manche Abschnitte hat Nia Künzer verfasst, manche sind aus der Sicht von Bernd Schmelzer geschrieben und manche Abschnitte wurden in der sachlichen dritten Perspektive erzählt. Es wurden in den einzelnen Kapiteln viele verschiedene Themen wie beispielsweise die Bezahlung im Frauenfußball (mega interessant und gleichzeitig auch schockierend), Fair Play, Familienplanung im Leistungssport oder Equal Pay näher beleuchtet – alles Themen, die gerade jetzt zur WM natürlich hochaktuell sind. So toll ich das Buch aber auch fand, so enttäuscht bin ich über die Schludrigkeit. Neben zahlreichen Rechtschreibfehlern, über die ich eventuell noch hätte hinwegsehen können, gab es noch einige immense Fehler, die in so einem Buch nicht vorkommen dürfen. Ein absolutes No-Go ist beispielsweise die Verwechslung von wichtigen Turnieren. Auf Seite 62 ist nämlich plötzlich von der „WM im Sommer 2022“ die Rede. Das mag vielleicht bloß ein Flüchtigkeitsfehler gewesen sein, aber schon ein sehr ungeschickter, wenn Welt- und Europameisterschaft miteinander vertauscht werden. Wie gesagt, die vielen Rechtschreibfehler lasse ich wirklich außer Acht, aber leider gab es noch zwei weitere große Fehler, bei denen ich echt den Kopf schütteln musste. In der Bildergalerie in der Mitte des Buches (die echt cool gemacht ist), ist ein Bild abgebildet, auf dem man Nia Künzer gemeinsam mit Angela Merkel, sowie einem Sockel, auf dem der Pokal steht, sieht. Darunter ist getitelt: „Nach dem Gewinn des UEFA Woman‘s Cup (heute Champions League) 2006 gratuliert mir Angela Merkel […]“ Blöd nur, wenn dummerweise auf dem Bild direkt darüber auf dem Sockel der korrekte Name des Turniers steht: „UEFA Women‘s Cup“. Außerdem bin ich beim Lesen noch über den kurzen Steckbrief der US-amerikanischen Spielerin Carli Lloyd gestolpert. Dort wurde Lloyd plötzlich zehn Jahre älter als sie eigentlich ist: Im Steckbrief steht, dass sie am 16. Juli 1972 geboren ist, Carli Lloyd ist jedoch 1982 geboren.
Fazit: In ihrem Plädoyer „Warum Frauen den besseren Fußball spielen“ beleuchten die Weltmeisterin Nia Künzer und der Sportjournalist Bernd Schmelzer die verschiedensten Aspekte und Themen rund um den Frauenfußball. Gerade jetzt zur Frauenweltmeisterschaft natürlich ein brandaktuelles Thema. Mir hat das Buch mit den vielen Anekdoten, Fakten und Zahlen sehr gut gefallen, weshalb es von mir wohl verdiente 4,5 von 5 Sternchen erhält.
Inhalt: Bens Probewoche im Fußballinternat hat soeben begonnen und er versteht sich immer besser mit Robin. Außerdem freundet er sich mit der blitzschnellen Stürmerin Mika an. Sportlichkeit und Fairness scheinen aber nicht allen so wichtig zu sein wie Ben und seinem neuen Freund Robin. Aber ist dieser wirklich sein Freund? Zumindest kann sich Ben auf sein zauberhaftes Maskottchen Pelé verlassen. Doch gegen fiese Gegenspieler und miese Wirtschaftsbosse kann selbst Maskottchenmagie nichts ausrichten. Ist vielleicht sogar das Internat in Gefahr?
Meinung: Themen wie Fußball und Freundschaft findet man oft in Kinderbüchern und die Geschichten ähneln sich meistens. Eine Fußballakademie in Kombination mit einem Hauch an Magie ließ mich dann aber doch aufhorchen. Da der Reihenauftakt mit einem sogenannten Cliffhanger endet, war ich sehr gespannt, wie es denn weitergeht. Eventuell wäre eine kurze Vorstellung des Hauptcharakters und ein kurzer Umriss der bisherigen Geschehnisse aus dem ersten Band hilfreich gewesen, denn sonst fehlt einfach das Vorwissen. Innen im Buch steht zwar, dass es sich bei diesem Titel um den zweiten Band handelt, aber weder auf dem Cover noch auf dem Buchrücken ist diese Information zu finden. Der Schreibstil ist altersgerecht und lässt sich sehr flüssig lesen, auch die einzelnen Kapitel haben eine optimale Länge und sind daher sehr gut verständlich. Ergänzt wird die Story durch schwarz-weiße Illustrationen von Betty van Bonn. Diese Zeichnungen im Comic-Stil lockern den Text auf und passen immerzu zu den einzelnen Textstellen. Etwas schade finde ich aber die Tatsache, dass auch der zweite Band ziemlich abrupt endet. Ich werde mich nun bis Ende Juli gedulden müssen, denn dann erscheinen der dritte und der vierte Band.
Fazit: Mit „Ausgedribbelt!“ ist Benjamin Schreuder eine richtig gute Fortsetzung rund um die Fußballakademie Tannwald gelungen. „Die Zauberkicker“-Reihe empfehle ich fußballbegeisterten Kindern ab 8 Jahren, jedoch sollte man dringend beim Lesen darauf achten, unbedingt mit dem ersten Band anzufangen, da es sich bei den einzelnen Bänden nicht um abgeschlossene Geschichten handelt. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.
Inhalt: Ben spielt eigentlich recht ordentlich Fußball, doch er zweifelt an seinem Talent. Grund dafür ist sein neuer Trainer, der lieber seinen eigenen Sohn spielen und glänzen lässt, während Ben regelmäßig auf der Ersatzbank sitzt. Als er dann zur Probewoche ins Fußballinternat Akademie Tannwald eingeladen wird, ist Ben ziemlich überrascht. Obwohl ihm seine Familie Mut zuspricht, zweifelt Ben weiterhin an sich selbst, denn die Konkurrenz ist ziemlich gut. Wird er sich durchsetzen können? Eventuell hilft ein klein wenig Magie…
Meinung: Themen wie Fußball und Freundschaft findet man oft in Kinderbüchern und die Geschichten ähneln sich schon sehr oft. Eine Fußballakademie in Kombination mit einem Hauch an Magie ließ mich dann aber doch aufhorchen. Am Anfang des Buches wird der Hauptcharakter der Reihe vorgestellt, der sehr authentisch und auch sehr sympathisch dargestellt wird. Ich konnte mich problemlos in Ben hineinversetzen und seine Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen. Der Schreibstil ist altersgerecht und lässt sich sehr flüssig lesen, auch die einzelnen Kapitel haben eine optimale Länge und sind daher sehr gut verständlich. Ergänzt wird die Story durch schwarz-weiße Illustrationen von Betty van Bonn. Diese Zeichnungen im Comic-Stil lockern den Text auf und passen immerzu zu den einzelnen Textstellen. Etwas schade finde ich aber die Tatsache, dass das Buch doch ziemlich abrupt endet. Zum Glück habe ich bereits den zweiten Band hier, sodass ich nahtlos weiterlesen kann. Ich bleibe also am Ball!
Fazit: „Die Zauberkicker“ ist eine neue Reihe aus der Feder von Benjamin Schreuder für alle fußballbegeisterten Kinder ab 8 Jahren. Mit „Anpfiff!“ ist dem Autor ein richtig guter Auftakt rund um die Fußballakademie Tannwald gelungen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.
If we were a movie von Kelly Oram übersetzt von Stephanie Pannen
One Verlag Paperback Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch 416 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren Originaltitel: If we were a movie ISBN: 978-3-8466-0129-7 Ersterscheinung: 29.07.2022
Eine Geschichte über zwei Herzen, die im selben Takt schlagen
Inhalt: Nate ist Musikstudent in New York und ein Drilling, der genervt davon ist, sich ein Zimmer im Wohnheim mit seinen zwei Brüdern teilen zu müssen. Chris und Tyler haben nichts als Partys und Frauen im Kopf, wohingegen Nate einfach nur seine Ruhe haben will, damit er sich seiner Musik widmen kann. Kurzerhand entscheidet er sich, bei Jordan einzuziehen, der einen Mitbewohner sucht. Doch als Nate vor Jordans Tür steht, muss er feststellen, dass Jordan kein Mann, sondern eine junge Frau ist. Die beiden verstehen sich auf Anhieb großartig, was seiner Freundin Sophie und auch seinen Brüdern nicht gefällt.
Meinung: Der Schreibstil der Autorin ist charmant, witzig und federleicht und Kelly Oram hat die einzigartige Gabe, mir beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch wenn ich ehrlich sein soll, dann ist es schon sehr lange her, dass mich eins ihrer Bücher wirklich überzeugt hat. Vom ersten Band der „Science Squad“-Dilogie war ich nämlich maßlos enttäuscht und den zweiten Band hatte ich sogar abgebrochen. Ich hatte also sehr, sehr große Erwartungen an dieses Buch. Aber dieser Roman garantiert nicht nur Bauchkribbeln, sondern lässt die Schmetterlinge im Bauch Purzelbäume schlagen. Ich habe mich vom ersten Moment an in die beiden Protagonisten Nate und Jordan verliebt. Schön fand ich darüber hinaus, dass in diesem Roman Film und Musik aufeinandertreffen. Die Story selbst ist nicht sonderlich anspruchsvoll, jedoch erfüllt dieses Buch alles, was man sich von einer bezaubernden Young Adult Liebesgeschichte nur wünschen kann. Es gab keine unnötigen Dramen, keine unvorhersehbaren Überraschungen oder Wendungen, dafür aber eine sehr schöne Romanze mit Love-Story-Vibes à la Hollywood.
Fazit: „If we were a movie“ von Kelly Oram ist eine herzerwärmende und überaus lustige Lovestory mit liebenswerten und äußerst sympathischen Charakteren. Dieser romantische Young Adult Roman ist leicht vorhersehbar, aber dennoch unterhaltsam und absolut lesenswert. Von mir gibt es filmreife 5 von 5 Sternchen.