Ich war auch dieses Jahr wieder beim größten Deutschen Kinder Medien Festival Goldener Spatz als Spatz Insiderin unterwegs. Beim Goldenen Spatz werden die beliebten Festivalpreise in zwei verschiedenen Wettbewerben vergeben, dem Wettbewerb Kino-TV und dem Wettbewerb Digital. Christina Schollerer leitet den Wettbewerb Digital, daher habe ich ihr als kleinen Abschluss des diesjährigen Festivals ein paar Fragen dazu gestellt.
Leo: Wie lange bist du schon beim Goldenen Spatz tätig?
Christina: Ich bin seit 2019 beim Spatz. Also direkt bevor Corona losging. Dieses Jahr ist also tatsächlich mein viertes Jahr. Es ist dennoch das allerallerallererste, in dem u.a. meine Paneldiskussionen für das Fachpublikum vor Ort stattfanden. Und auch unsere Ausstellung konnte dieses Jahr das erste Mal im Kino aufgebaut werden.
Leo: Was ist für dich das Schönste am Festival?
Christina: Für mich ist es immer das Schönste am Festival, die Menschen zusammenzubringen. Sowohl Kinder als auch das Fachpublikum mit den Macherinnen und Machern der Werke zusammenzubringen. D.h., dass ich beim Panel die Möglichkeit habe, das Fachpublikum für Inhalte, die mir sehr, sehr wichtig sind, zu erreichen, und auch diese Bühne zu haben für diese Inhalte. Aber ich habe auch die Chance, die Menschen mit dem Thema „Digitales Erzählen“ zu vereinen und Diskussionen dazu anzuregen, das finde ich sehr wichtig und auch ganz toll.
Leo: Du leitest ja auch den Wettbewerb Digital – worauf freust du dich dieses Jahr beim Wettbewerb Digital besonders bzw. worauf hast du dich sehr gefreut?
Christina: Ich fand es dieses Jahr großartig, dass wir sowohl in Gera als auch in Erfurt eine echt tolle Ausstellung zum Wettbewerb Digital erschaffen konnten und dass dadurch sowohl Kinder als auch Erwachsene alle nominierten Beiträge vor Ort ausprobieren konnten. Und ich freue mich dieses Jahr vor allem darüber, dass die sechs ausgewählten Projekte qualitativ hochwertig sind und es toll ist, anderen Menschen zeigen zu können, was bei uns in Deutschland so Cooles entsteht, das man spielen, lesen oder gucken sollte. Für diesen Austausch zu den Projekten einen Ort zu haben, darauf freue ich mich und habe ich mich am meisten gefreut.
Leo: Du arbeitest ja nicht nur beim Goldenen Spatz. Insgesamt dreht sich aber alles ums digitale Storytelling, das Erschaffen neuer Welten zum Erzählen und Menschen-Zusammenbringen – was magst du an deinem Job im Allgemeinen am meisten?
Christina: Da wiederhole ich mich aber. (lacht) Mit Menschen zu arbeiten zu digitalem Storytelling, das ist eigentlich das, was ich am schönsten finde an meinem Job.
Leo: Also auch Menschen an das Thema heranzuführen?
Christina: Absolut. Ich unterrichte auch an einer Uni zu dem Thema, das finde ich auch super. Aber ich mag es auch, selbst Geschichten zu erzählen. Ich erschaffe selbst Geschichtenwelten für verschiedene Kunden oder auch direkt für Kinder.
Leo: Du hast doch auch SpatzTopia mitdesignt, richtig?
Christina: Genau, konkret designt, also die wirkliche Gestaltung, habe ich nicht, das hat ein externes Team übernommen, aber das ganze Konzept, also dass wir eine virtuelle Ausstellung machen wollen und so, das habe ich produced.
Leo: Dann wäre das also auch ein Beispiel für die Geschichtenwelten, die du erstellst.
Christina: Ja, absolut, das ist eine der Geschichtenwelten. Teilweise war das aber auch in Form von Buchmarketing, da habe ich davor auch ganz viel gemacht. Das waren große transmediale Kampagnen, wo man Fans zu ihren Lieblingsautorinnen oder -autoren auf die Reise schickt, z.B. Schnitzeljagden für Sebastian Fitzek.
Leo: Das ist ja cool!
Christina: Genau, oder auch für Kommissar Kluftinger, also alles ganz verschiedene Projekte, die aber immer gemein haben, dass sie möglichst im Inhalt was Schönes – auch wenn das wie bei Fitzek bedeutet, dass man sich gruselt bzw. man vor Angst fast stirbt, aber das wollen die Fans ja so (lacht) – beinhalten. Das ist für mich immer das Beste, zu schauen, dass man Leute mit den Formaten erreicht und ob das dann Unterricht, wo man über solche Inhalte wirklich so sprechen kann, ist oder ob das bedeutet, dass ich die Leute direkt mit Geschichten erreiche, das ist mir eigentlich fast egal. Ich finde es eher schön, diese mannigfaltigen Möglichkeiten zu haben und mit Leuten zu diesem Thema zu reden. Der Spatz ist eben eine ganz andere Form davon und so kommt diese Wettbewerb Digital-Leitung mit dem Unterricht, über die Stoffe zu reden und die Projekte selbst zu machen, zusammen. Und das ist einfach etwas, das mir der Wettbewerb Digital ermöglicht, weil ich hier eigentlich alles gleichzeitig machen kann. Insbesondere jetzt in den letzten Jahren, wo der Wettbewerb Digital eben auch stark digital war, war es im Prinzip nichts anderes, als wenn ich eine digitale Kampagne fahre und mir da beispielsweise rund um ein Buch digitale Welten ausdenke. Nur dass es hier eben im Kern um digitale Medienangebote geht.
Ich bin schon sehr gespannt, wer dieses Jahr einen Goldenen Spatz im Wettbewerb Digital mit nach Hause nehmen darf. Liebe Christina, vielen Dank für das Interview und bis zum nächsten Mal!