Als ich im Frühsommer das Buch „Die Unausstehlichen & ich – Das Leben ist ein Rechenfehler“ von Vanessa Walder gelesen hatte, ist es mir zuerst gar nicht aufgefallen, dass ich es hier mit einer ganz bekannten Autorin zu tun hatte. Erst als ich anfing, kleine Notizen nach dem Lesen in mein Notizbuch zu kritzeln, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Ach so! Die ist das! Ja klar, die Vanessa Walder kenne ich doch!“ Dazu müsst ihr wissen, dass ich so ein kleines Notizbuch zum Film „Conni & Co“ besitze. Und was glaubt ihr, wer das Drehbuch zu diesem Film geschrieben hat? Genau! Die liebe Vanessa. Denn Vanessa Walder ist nicht nur Buchautorin, sie schreibt auch ganz viele Drehbücher. Da ich mit „Meiner Freundin Conni“ in den Kindergarten gegangen bin, danach noch in die Schule und zu guter Letzt sogar ins Kino, musste ich unbedingt die Person kennenlernen, die meine buchige Freundin Conni zum Leben erweckt hat. Selbstverständlich fand ich den Kinofilm mit der bezaubernden Emma Schweiger in der Rolle als Conni Klawitter klasse, aber noch genialer fand ich es, dass Vanessa Walder sich die Zeit genommen hat, meine zahlreichen Fragen zu beantworten.
Leo: Neulich habe ich dein neues Buch ‚Die Unausstehlichen & ich – Das Leben ist ein Rechenfehler‘ gelesen und ich war begeistert.
Vanessa Walder: Das freut mich sehr!
Leo: Einige Tage später ist mir dann aber aufgefallen, dass ich tatsächlich auch noch andere Bücher von dir gelesen habe (LesePiraten, Leserabe und die Reihe ‚Das wilde Määäh‘), die aber mittlerweile in das Bücherregal meiner Schwester umgezogen sind.
Vanessa Walder: Toll, dass du die Bücher weitergibst.
Leo: Nicht alle! ‚Conni & Co‘ natürlich nicht, denn ich bin ein ganz großer Conni-Fan. Wenn man sich die Bandbreite deiner Bücher anschaut, sind das schon eine ganze Menge – und vor allem ist auch für jeden etwas dabei.
Vanessa Walder: Ja, stimmt. Ich habe mein erstes Buch 1999 geschrieben. Es ist 2001 im Loewe Verlag erschienen. Also sind es jetzt fast genau 20 Jahre, in denen ich ausschließlich vom Schreiben lebe.
Leo: Erzähl doch mal, wie und wann du zum Schreiben und zum Beruf ‚Autorin‘ kamst.
Vanessa Walder: Ich habe Kurzgeschichten an ein Magazin geschickt, damals war ich 17. Die haben mir einige abgekauft. Daraufhin kam ein Angebot von einem Magazin und ich habe ein paar Jahre als Journalistin gearbeitet. Eines Tages habe ich den Schriftsteller Christian Bieniek interviewt. Und der hat mir geraten, es mal mit einem Roman zu versuchen. Das habe ich gemacht, und den hat er einer Agentur und einem Verlag gezeigt. Seitdem bin ich Schriftstellerin.
Leo: Wie viele Bücher hast du mittlerweile schon geschrieben? Ich habe mir deine Bibliographie angeschaut und war erstaunt.
Vanessa Walder: Das geht mir manchmal auch so. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, aber über 90 sind es auf jeden Fall. Allerdings sind auch kurze Bücher dabei, die sehr viele Illustrationen haben.
Leo: Du schreibst ja nicht nur Kinder- und Jugendbücher, sondern auch Drehbücher. Wie unterscheidet sich das Schreiben der jeweiligen Bücher? Und was schreibst du lieber, Bücher oder Drehbücher für Kinoproduktionen?
Vanessa Walder: Der größte Unterschied ist, dass Drehbücher keine fertigen Werke sind wie Bücher. Ich gebe nicht den Text ab und am Ende bleibt er genau so stehen. Jedes Drehbuch durchläuft mehrere Fassungen. Und schon die erste Fassung des Drehbuchs basiert auf mehreren Fassungen eines Exposés und meistens auch noch mehrerer Treatments, das sind extra lange Exposés. Nach jeder Fassung gibt es Buchbesprechungen, bei denen die Produzenten oder Redakteure mir sagen, welche Änderungen sie sich wünschen. Am Ende kommen meistens noch Änderungen vom Filmverleih und von der Regie dazu. Manchmal kommt es sogar vor, dass ein Drehbuch vorher oder nachher noch von einem oder sogar mehreren anderen Autoren bearbeitet wurde oder wird. Das Drehbuch ist also von Anfang an ein gemeinschaftliches Werk, bei dem meine Entscheidungen nie endgültig sind und ich die letzte Fassung nie allein verantworte. Das ist beim Buch anders. Da kommt es nur in Ausnahmefällen vor, dass der Verlag nicht einverstanden ist mit Inhalten. Und da kann ich immer noch sagen: Das ist mein Buch, ich möchte, dass das so bleibt. Dafür trage ich für den Inhalt auch allein die Verantwortung.
Leo: In Kürze kommt ‚Bayala – Das magische Elfenabenteuer‘ ins Kino, erzähle doch mal, für welche Filmproduktionen du schon Drehbücher geschrieben hast.
Vanessa Walder: ‚Bayala‘ startet im Oktober in den Kinos. Ich habe die ersten Fassungen des Drehbuchs geschrieben und sitze jetzt an der ersten Fassung des 2. Teils.
Leo: Wieso hast du die Reihe ‚sisters‘ unter dem Pseudonym C.B. Lessmann herausgebracht?
Vanessa Walder: Weil ich den Plot der Serie nicht selbst gemacht hatte. Christian Bieniek und Marlene Jablonski hatten sich die Figuren und die Handlung ausgedacht. Ich habe die Bücher geschrieben. Ab dem 5. Band hab ich dann auch allein geplottet, aber bis dahin war es eben nicht nur ich. Deshalb hätte ich mich nicht wohl gefühlt, wenn da nur mein Name draufgeständen wäre.
Leo: Wie sieht dein Arbeitsplatz aus? Gibt es einen speziellen Arbeitsplatz? Wie arbeitest du am liebsten? Und wo schreibst du?
Vanessa Walder: Ich wohne in einem alten Haus mit einem großen Garten an einem mittelgroßen See in Berlin. Im Erdgeschoß gibt es einen Erker mit vielen Fenstern, durch die ich die Blumen im Vorgarten sehe. Da steht mein Schreibtisch. Im Sommer sitze ich aber auch oft auf der Terrasse im Garten und schreibe da. In Cafés bin ich eher selten. Das habe ich in Wien oft gemacht, aber mittlerweile lebe ich seit über zehn Jahren in Berlin, und die Kaffeehäuser hier haben nicht dieselbe Atmosphäre. (Sorry, Berlin.)
Leo: Wie kommst du auf die zahlreichen Ideen? Was machst du, um Ideen zu sammeln? Konzentrierte Ruhe und allein im Büro oder ein Spaziergang an einem belebten Ort?
Vanessa Walder: Alles. Jedes Gespräch mit Freunden kann inspirierend sein. Jedes Buch, das ich lese. Musik. Segeln. Gartenarbeit. Ein Spaziergang um den See. Es ist wichtig, diese stressfreien Inseln zu haben, wo man einfach mal nicht nachdenkt und nicht konzentriert ist, sondern abschaltet. Ich glaube, dabei tankt man Inspiration für neue Geschichten.
Leo: Wann kommen dir die besten Ideen?
Vanessa Walder: Das ist mit Ideen genauso wie mit Parkplätzen, Briefkästen und öffentlichen Toiletten: Du findest jede Menge, wenn du sie nicht gerade verzweifelt suchst.
Leo: Gibt es Tage, an denen dir gar nichts einfällt? Tage, an denen du einfach ideenlos bist? Und vor allem, was machst du, wenn dir nichts einfällt?
Vanessa Walder: Ja, die gibt es. Dann mach ich was anderes. Obstbäume schneiden. Belege für die Steuer sammeln. Mails beantworten. Wenn deine Muse nicht will, musst du das akzeptieren. Ich weiß nicht, ob es da eine Gewerkschaft gibt, aber sie hat auch ein Recht auf ihre freien Tage.
Leo: Wer darf deine neuen Texte und Werke als erstes lesen? Ich lasse z.B. gerne meine Mutter einen Blick auf meine Geschichten werfen, denn ihre Kritik ist ehrlich, sodass ich mich darauf verlassen kann, ob die Geschichte wirklich gut ist oder ob ich mich in etwas verrenne, was ich lieber bleiben lassen sollte.
Vanessa Walder: Niemand. Ich bin selbst immer mein schärfster Kritiker gewesen. Ich schätze, 90% meiner Ideen landen im Müll. Von dem, was schreibe, bleibt der Großteil im Zuge mehrerer Überarbeitungen auch nicht stehen. Ich habe früher ein paar Textanfänge anderen gezeigt. Aber das ist alles noch so roh und verletzlich, dass jedes kritische Wort alles vernichten kann. Wenn du im Winter Samen keimen lässt, setzt du die Jungpflanzen auch erst raus, wenn sie groß genug sind und kein Frost mehr kommt. Das ist mit Ideen nicht anders. Ich weiß, wo ich damit hin will und was am Ende rauskommen soll. Auf dem Weg muss ich an meine Geschichte glauben und meine Charaktere lieb haben, sonst zerfällt alles wieder zu Buchstabenstaub. Es hat wenig Sinn, das in einer Vorstufe jemand anderem zur Beurteilung zu geben. Stephen King hat dazu mal gesagt: Schreiben bei geschlossener Tür, Überarbeiten bei geöffneter Tür. Also Leute erst reinlassen, wenn du fertig bist. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieselbe Geschichte bei dem einen absolute Begeisterung auslöst, während der andere sie grauenhaft findet und persönlich beleidigt ist, dass ich sie geschrieben habe. Wenn ein Buch fertig ist, geht es an den Verlag. Das ist meine erste Rückmeldung. Da kommen dann manchmal noch Anmerkungen. Aber letztlich geht es darum, zu hoffen, dass das Buch die Leser findet, die es anspricht und die es verstehen und schätzen. Wenn das passiert, ist das wunderschön. Als hätte ich ihnen die Geschichte persönlich erzählt. Es wird aber immer auch welche geben, die deine Geschichte hassen. Und das ist okay. Jeder Mensch bringt seine eigenen Geschichten mit, wenn er deine liest, seine eigenen Erwartungen und Vorstellungen. Du kannst es nie jedem Recht machen und dich nicht jedem verständlich machen. Umso schöner sind die Momente, in denen es glückt. Das ist fast Zauberei.
Leo: Was war denn dein Lieblingsbuch in der Kindheit?
Vanessa Walder: ‚Wind in den Zäunen‘ von Jim Dodge
Leo: Und welche Bücher gehören heute zu deinen Lieblingsbüchern? Was liest du gerne?
Vanessa Walder: Ich lese immer noch viel und sehr viel Unterschiedliches. Manchmal Sachbücher, manchmal Gedichtbände, alte Klassiker … Manchmal Bücher von Kollegen.
Leo: Welches deiner eigenen Bücher ist dein liebstes Buch? Magst du eins mehr als alle anderen? Welches Buch magst du gar nicht? Kirsten Boie hat mir mal erzählt, dass sie ein bestimmtes Buch ganz schrecklich findet, da sie dieses unter Zeitdruck fertigstellen musste und sie sich sehr darüber ärgert, weil man tatsächlich beim Lesen einen Qualitätsunterschied merkt.
Vanessa Walder: Ich habe zweimal Bücher nicht pünktlich abgegeben. Das ist zwar sehr unangenehm dem Verlag gegenüber, hat sich aber leider nicht vermeiden lassen. Ich war vorher inhaltlich einfach nicht zufrieden. Zeitdruck gibt es immer, wenn man vom Schreiben leben will. Oder von der Schauspielerei. Oder von der Musik. Beyonce hat auch Termine, wann das neue Album fertig sein muss. Und Leonardo diCaprio muss auch dann am Set sein, wenn sein Regisseur ihn vor der Kamera haben will. Zeit spielt immer eine Rolle. Ich glaube, das ist bei den meisten Berufen so. Ja, wenn ich zwei Wochen mehr gehabt hätte, hätte ich den Text noch mal überarbeitet. Und wenn ich noch zwei Wochen gehabt hätte … Irgendwann musst du immer sagen: Fertig, jetzt geht‘s in den Druck. Ich mag meine Bücher eigentlich alle immer noch. Ich würde heute vieles anders machen, aber gerade das finde ich spannend. Zu sehen, wie ich es mit 22 gemacht habe. Perfekt ist keines. Ich glaube nicht, dass es das gibt. Vielleicht ‚Anna Karenina‘ … Mein liebstes Buch von mir ist mein neuestes: ‚Die Unausstehlichen‘. Ich habe lange daran gearbeitet, es war nicht leicht, und ich bin froh, dass es so geworden ist, wie ich es im Kopf hatte.
Leo: Du hast ja mittlerweile schon mehr als 80 Bücher geschrieben, die teilweise in 27 Sprachen erhältlich sind. Du warst sehr fleißig. Wie lange benötigst du im Schnitt für ein Buchprojekt? Arbeitest du mehrgleisig an verschiedenen Büchern?
Vanessa Walder: Nein, immer nur ein Buch. Aber wie gesagt sind da viele sehr dünne Erstleser dabei. Vier Wochen brauche ich aber auch für die. An den Unausstehlichen hab ich ein Jahr gearbeitet.
Leo: Was können wir in nächster Zeit noch erwarten? Gibt es schon neue Projekte?
Vanessa Walder: Ich habe gerade den 2. Band der Unausstehlichen abgegeben. Das Buch erscheint noch dieses Jahr. Im Oktober kommt ‚Bayala‘ ins Kino. Wenn der Film gut läuft, kommt bald der 2. Teil. Und für nächstes Jahr arbeite ich auch an einem Kinofilm.
Leo: Bist du eigentlich auf den Social Media Kanälen aktiv? Ich konnte leider nichts finden. Wenn nicht, wieso? Zu zeitaufwändig oder einfach kein Interesse?
Vanessa Walder: Nein, bin ich nicht. Ich glaube, es gibt mehr als genug Leute, die ihre Meinungen im Netz verteilen und ihr Leben mit der Welt teilen. Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Stimme dringend benötigt wird und nicht das Bedürfnis, mich Menschen mitzuteilen, die ich nicht kenne. Das tue ich ja schon durch meine Bücher. Mein Privatleben möchte ich auch gern weiter privat leben. 😉
Leo: Zum Thema Leseförderung habe ich erst vor einigen Tagen gehört, dass die Zahl der lesenden Kinder wieder steigt. Das finde ich gut. Ich bin ja bereits sehr früh zum Selbstlesen gekommen, denn als mir im Kindergarten keiner etwas vorlesen wollte, musste ich zwangsläufig das Lesen lernen.
Vanessa Walder: Dir wollte keiner was vorlesen?
Leo: Ja, tatsächlich war das leider so. Man könne nicht auf die Bedürfnisse einzelner eingehen. Kurzerhand habe ich innerhalb von 3 Wochen fließend lesen gelernt. Ich weiß, dass dies nicht der ‚normale“ Weg ist.
Vanessa Walder: Nein. Ich glaube, das ist tatsächlich ganz dein Weg. Toll!
Leo: Aber ich bin der Meinung, dass sich eine Leseförderung im Kindergartenalter auf das zukünftige Leseverhalten auswirkt. Ich war in dieser Hinsicht ein ‚Außenseiter‘, andere Kinder konnten nicht verstehen, was mich an Büchern so fasziniert. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, weshalb ich zu meinem Bücherblog kam.
Vanessa Walder: Das ist wirklich einzigartig und ich bin ganz deiner Meinung! Ich muss allerdings sagen, dass ich nie pessimistisch war, was das Leseverhalten von Kindern angeht. Oder von Erwachsenen. Meine Eltern waren gerade noch im Krieg geboren und sind in der Nachkriegszeit aufgewachsen. Sie haben mir oft erzählt, wie selten und kostbar Bücher in ihrer Kindheit waren. Da hatten Kinder keine eigenen Bücheregale. Hin und wieder gab‘s mal ein Buch zu einem besonderen Anlass. Das wurde dann im Freundeskreis weitergereicht. Aber kaum ein Kind hatte genug Taschengeld, um sich davon selbst ein Buch zu kaufen. Heute haben alle Kinder in meinem Umfeld zahlreiche Bücher im Regal. Wir leben in einer Zeit, in der Kinder vor Buchhandlungen kampierten, um als erste den neuen Harry Potter kaufen zu können, und viele Kinderbücher stehen auf den Bestsellerlisten. Die meisten Erwachsenen, die ich kenne, lesen ihren Kindern vor.
Leo: Was müsste man tun, um die Kinder (und deren Eltern) noch näher ans Thema ‚Lesen‘ zu bringen?
Vanessa Walder: Du hast natürlich Recht, Vielleser haben einen klaren Vorsprung im Leben, egal, welchen Berufsweg sie mal einschlagen. Insofern ist Leseförderung immer wichtig. Meiner Meinung nach machst du das genau richtig: Wenn du tolle, spannende Bücher entdeckst – weitersagen. Ich werde nie verstehen, warum manche Schulen ihre Schüler immer noch durch Goethe und Schiller zwingen. Wunderbare Schriftsteller, aber doch nichts, was Teenager anspricht! Auf die Art versaut man ihnen die Freude am Lesen. Mein Rat an Schüler ist immer: Wenn euch ein Buch auf Seite 3 noch nicht gepackt hat, legt es weg und lest ein anderes. Das Leben ist kurz und die Welt der Bücher ist groß. Spannende Bücher sind die beste Leseförderung.
Leo: Ich schreibe auch gerne Geschichten. Aktuell ist es eine längere Geschichte, da ich mir fest vorgenommen habe, nicht nur Kurzgeschichten, sondern endlich auch ein ganzes Buch zu schreiben. Welchen ultimativen Tipp kannst du mir geben, damit das mit meinem Berufswunsch, Buchautorin zu werden, auch klappt?
Vanessa Walder: Ich hab meinen ersten Roman mit 14 angefangen und bin auf Seite 22 stecken geblieben. Danach hab ich weiter nur Kurzgeschichten geschrieben, bis ich 19 war. Ich glaube, am Wichtigsten ist es, dich nicht eine Form zu zwingen, die sich nicht von selbst ergibt. Es gibt Ideen, die sind toll für Kurzgeschichten, aber zu wenig für Romane. Deshalb sind es aber keine schlechten Ideen. Mein Rat ist: Lern so viel du kannst über Struktur. Meiner Erfahrung nach ist es das, woran viele natürliche Erzähltalente scheitern, ohne zu wissen, woran es liegt. Was muss der Leser wann erfahren? Was muss deine Hauptfigur wann durchleben? Wo muss die Handlung welchen Bogen durchlaufen? Das kannst du später immer noch aufbrechen und verbiegen. Aber ein Autor sollte dabei immer wissen, was er tut und warum. Für Viel-Leser ist das meistens leichter zu durchschauen, weil sie es aus den Büchern anderer schon gelernt haben. Aber es ist trotzdem gut zu wissen, welches Handwerkszeug dieser Kunst zugrunde liegt. Am wichtigsten aber – und das wünsche ich dir von Herzen: Ganz viel Glück!!!
Liebe Vanessa, vielen Dank für das Interview und natürlich für alles, was danach noch kam. Vanessa Walder war es nämlich, die mich einige Tage nach unserem Interview gefragt hatte, ob sie meinen Blog nominieren dürfe, denn sie hatte gesehen, dass dies noch keiner getan hat. Ich muss zugeben, ich kannte den Buchblog-Award bis dahin noch gar nicht und war natürlich begeistert, dass sie das machen wollte. Sich selbst zu nominieren, was man bei diesem Award natürlich auch machen kann, entspricht jedoch nicht dem, für was ich stehe. Ich möchte ehrlich und authentisch sein. Das war irgendwann in den Sommerferien kurz vor unserem Familienurlaub, und ich hatte den Buchblog-Award natürlich komplett vergessen, da ich mir selbst eine Chance von 0,0 % errechnet hatte. Nicht, weil ich meinen Blog und das, was ich hier mache, nicht toll finde. Aber irgendwie schien mir das alles unmöglich. Wer interessiert sich denn für eine junge Bloggerin, deren Herz beim Anblick von Büchern erblüht? Im Laufe der Zeit müssen aber wohl doch noch einige Stimmen dazugekommen sein, denn während der Rückfahrt aus dem Urlaub erreichte mich dann die freudige Nachricht, dass mein Blog es tatsächlich bis ins Finale geschafft hat. Ist das nicht toll? Wahnsinn!