{Rezension} Collision – Bevor ich dich traf
(Bd. 1 der „Better“-Reihe)

Collision – Bevor ich dich traf
(Bd. 1 der „Better“-Reihe)
von Carrie Leighton

Penguin Verlag
Paperback
New Adult
512 Seiten
ISBN: 978-3-328-11318-8
Ersterscheinung: 26.03.2025

Ihre Anziehung ist stärker als jede Naturgewalt…

Inhalt:
Vanessa führt ein scheinbar perfektes Collegeleben – sie hat einen liebevollen Freund, enge Freundschaften und ein Studium, das sie erfüllt. Doch als der charismatische und rebellische Thomas in ihren Kursen auftaucht, gerät ihre geordnete Welt ins Wanken. Zwischen den beiden entsteht eine leidenschaftliche, aber auch konfliktreiche Verbindung. Während Vanessa von der großen, romantischen Liebe träumt, meidet Thomas jede emotionale Bindung. Ihre Beziehung ist ein ständiges Auf und Ab aus Nähe, Streit und gegenseitiger Anziehung – eine explosive Mischung aus Gefühl und Unsicherheit, aus der keiner so einfach entkommt.

Meinung:
Ich bin ehrlich: Ich bin mit einer gewissen Skepsis an dieses Buch herangegangen, denn das „Bad Boy trifft braves Mädchen“-Muster ist wahrlich nichts Neues. Aber dieser Roman hat mich doch mehr mitgenommen, als ich gedacht hätte – emotional und auch literarisch. Vanessa war für mich eine sehr greifbare, authentische Figur. Ihre Liebe zur Literatur, ihr innerer Konflikt zwischen Sicherheit und Verlangen nach echter Leidenschaft, all das hat mich abgeholt. Sie ist keine Überfliegerin, sie ist verletzlich, manchmal widersprüchlich, aber in ihrem Wachstum glaubwürdig. Thomas hingegen war schwierig – genau das macht ihn aber interessant. Seine Mauer aus Zynismus und unverbindlichem Verhalten wirkt klischeehaft, doch Carrie Leighton gelingt es, seine Verletzlichkeit glaubhaft durchschimmern zu lassen, ohne ihn zu sehr zu romantisieren. Seine destruktiven Anteile, die Wut, die Sprunghaftigkeit – das alles lässt sich nicht schönreden, aber sie werden auch nicht glorifiziert. Es gibt einige toxische Momente zwischen den beiden, die emotional wehtun, aber auch dazu beitragen, dass man beim Lesen ständig zwischen Hoffnung, Frust und Mitgefühl pendelt. Der Schreibstil ist flüssig, emotional direkt und stark dialogorientiert – das hat das Buch fast schon atemlos wirken lassen. Ich hatte das Gefühl, ständig mit in der Szene zu sein, als wäre ich Teil der Dialoge. Die Nebenfiguren runden das Ganze charmant ab und bieten Raum für weitere Entwicklungen. Klar, es gibt Parallelen zur „After“-Reihe von Anna Todd, aber „Collision“ schafft es trotzdem, eine eigene Stimme zu finden – roher, vielleicht weniger glamourös, aber intensiv.

Fazit:
„Collision – Bevor ich dich traf“ von Carrie Leighton ist ein emotional aufgeladener New Adult-Roman, der durch seine komplexen Figuren und intensive Dynamik besticht. Die Beziehung zwischen Vanessa und Thomas ist alles andere als einfach – sie ist unberechenbar, leidenschaftlich und manchmal auch schmerzhaft, aber gerade das macht die Geschichte so fesselnd. Wer Geschichten liebt, die sich zwischen Zartheit und Chaos bewegen, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Für mich ist es ein starker Reihenauftakt mit echter Sogwirkung, weshalb ich gute 4 von 5 Sternchen vergebe.

{Rezension} Girl Abroad

Girl Abroad
von Elle Kennedy

LYX Verlag
Paperback
New Adult
544 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-2474-9
Ersterscheinung: 28.03.2025

Inhalt:
Abbey Bly wagt den Schritt in ein neues Leben: Ein Studienjahr in London – weit weg vom kontrollierten Alltag mit ihrem Vater, der einst ein berühmter Rockstar war. Sie hofft auf Freiheit, Abenteuer und vielleicht ein bisschen Selbstfindung. Was sie nicht erwartet: eine WG mit drei Jungs, eine Prise Chaos und vor allem Gefühle, die sie völlig überfordern. Zwischen dem ruhigen, charmanten Jack und dem charismatischen Musiker Nate beginnt ein Gefühlswirrwarr – und gleichzeitig bringt ein geheimnisvolles Forschungsprojekt Abbey näher an sich selbst heran, als sie je gedacht hätte.

Meinung:
Dieses Buch hat mich ehrlich gesagt mehr gepackt, als ich erwartet hatte. Abbey ist eine Protagonistin, mit der ich mich in so vielen Momenten identifizieren konnte – dieses Gefühl, irgendwo neu zu beginnen, nicht zu wissen, was richtig oder falsch ist, und sich gleichzeitig zwischen Herz und Verstand zu verlieren. Die Dreiecksbeziehung war intensiv, aber nicht platt. Sie war emotional, teilweise schmerzhaft ehrlich und oft verwirrend – so wie echte Gefühle eben sind. Ich war ständig hin- und hergerissen, habe Abbeys Zweifel gefühlt und gehofft, dass sie den Mut findet, auf ihr Bauchgefühl zu hören. Dass es dabei nicht nur um Romantik ging, sondern auch um Abbeys innere Entwicklung, hat die Geschichte für mich besonders gemacht. Was mich echt überrascht hat, war die Tiefe des historischen Handlungsstrangs rund um das Gemälde. Es hat Abbeys emotionale Situation auf so kluge Weise gespiegelt, dass ich richtig Gänsehaut hatte. Und ganz ehrlich: Ich liebe es, wenn eine Geschichte Romantik mit etwas Geheimnisvollem verbindet, ohne dass es erzwungen wirkt – genau das ist Elle Kennedy hier gelungen. Ein riesiges Highlight waren für mich auch die Nebenfiguren. Lee war dabei mein Lieblingsmensch – witzig, loyal und mit einer Leichtigkeit, die in den richtigen Momenten die Stimmung aufgehellt hat. Aber auch die Konflikte mit Abbeys Vater haben mir gefallen, weil sie so viel mehr gezeigt haben als nur Drama – sie waren ehrlich, verletzlich und realitätsnah.

Fazit:
„Girl Abroad“ von Elle Kennedy ist mehr als nur eine New-Adult-Romanze. Es ist eine Geschichte übers Loslassen, über das Stolpern und Wiederaufstehen – und über den Mut, das Herz entscheiden zu lassen. Zwischen Londoner WG-Leben, tiefen Gefühlen und einer Prise Geschichte entsteht ein Buch, das mitreißt und nachklingt. Von mir gibt es verdiente 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Das Leben fing im Sommer an

Das Leben fing im Sommer an
von Christoph Kramer

KiWi (Kiepenheuer & Witsch)
Hardcover mit Schutzumschlag
Comig-of-Age
256 Seiten
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-462-00798-5
Ersterscheinung: 13.03.2025

Inhalt:
Es ist Sommer 2006, und der 15-jährige Chris steht vor einer der prägendsten Phasen seines Lebens. Nachdem er aus der Nachwuchsmannschaft von Bayer Leverkusen geflogen ist, steht seine Fußballzukunft in Frage – ein Rückschlag für den Jungen, der davon träumt, Profifußballer zu werden. Doch im Mittelpunkt seines Lebens stehen nicht nur der Sport, sondern auch seine erste große Liebe: Debbie, das schönste Mädchen der Schule. Mit seinen Freunden verbringt er die heißen Sommertage auf dem Dach der alten Scheune und erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Was er anfangs für einen gewöhnlichen Sommer hält, wird zu einer Reise der Selbstfindung, bei der er zwischen Freundschaft, Liebe und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens hin- und hergerissen ist.

Meinung:
2006? Das war noch vor meiner Zeit. Daher kann ich Kommentare wie „weckt Erinnerungen an meine Jugend“ nicht teilen. Prägend für mich war allerdings der Sommer 2014 und somit Fußballprofis wie Christoph Kramer. Die fünfjährige Leo stand vor dem Fernseher – ja, sie stand, vor lauter Aufregung konnte sie nicht sitzen (es gibt zahlreiche Beweisvideos). Ich kann mich wirklich noch an Szenen wie das glorreiche 7:1 gegen Brasilien oder auch Kramers Last-Minute-Einsatz im Finale mit Bodycheck & Gedächtnisverlust erinnern. Wenn ich daran denke, blüht mir das Herz auf. Das war nämlich der Beginn meiner eigenen „Fußballkarriere“. Schon ein halbes Jahr zuvor begann mein Interesse an Fußball, aber meine Eltern waren nicht ganz so überzeugt von der Idee, dass ich nun Fußballerin werden wollte. Immer wieder wurde ich vertröstet, es gäbe keine Fußballmannschaft für Mädchen in der näheren Umgebung. Nun denn, nach der WM ließ ich mich nicht mehr abwimmeln. „Dann spiele ich halt mit Jungs!“ Gesagt, getan. Das einzige Mädchen in einer Jungsmannschaft zu sein, war nicht immer leicht. Für mich aber eine prägende und lehrreiche Zeit. Ich bin ehrlich, ich war nicht gar so talentiert wie Christoph Kramer, aber ich spielte voller Stolz und Leidenschaft. Und das ist es doch, was guten Sport ausmacht. Das ist es auch, was gute Autoren und Autorinnen ausmacht. Der Ehrgeiz, die eigenen Träume zu verfolgen und nicht aufzugeben. Genau hier knüpft der Roman von Christoph Kramer an, der uns in seinem Debüt mitnimmt auf eine Reise in die Jugend, in der die Suche nach Identität und das Streben nach dem Unmöglichen ebenso präsent sind wie das große Ziel, einfach nur zu „leben“. Und genau dieser Ehrgeiz und die Fähigkeit, sich selbst nicht aufzugeben, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Erzählung, die uns so nahe an die ersten großen, echten Erfahrungen heranführt. Die Geschichte hat mich persönlich sehr berührt, weil sie all die Unsicherheiten und Freuden des Jugendalters so gut einfängt. Man wird direkt in die Welt des 15-jährigen Chris gezogen und erlebt mit ihm die intensiven Gefühlswirren, die viele von uns in dieser Zeit durchgemacht haben. Die Sommerferien, das erste Verliebtsein, die Freundschaften, die einen durch alle Höhen und Tiefen begleiten – all das wird auf eine authentische Weise erzählt. Besonders schön finde ich die Kombination von großen, emotionalen Momenten und den kleinen, unbeschwerten Alltagsdetails: die verführerischen Freibadpommes, die aufregenden Nächte und das Kribbeln, das man nur in der Jugend kennt. Die Erzählweise von Christoph Kramer ist dabei angenehm und direkt, ohne zu viel Pathos. Man spürt, dass er viel von seinen eigenen Erlebnissen hat einfließen lassen, was die Geschichte noch glaubwürdiger macht. Zwar sind einige der Erlebnisse vielleicht etwas überspitzt oder idealisiert, doch gerade diese Mischung aus Realität und Fiktion schafft eine nostalgische Atmosphäre, die die 2000er Jahre lebendig werden lässt. Die Themen, die Kramer anspricht – von Selbstzweifeln über den Drang, „cool“ zu sein, bis hin zu den ersten zaghaften Schritten in die Unabhängigkeit – kommen sehr gut zur Geltung. Ich, gerade 16 Jahre alt und verliebt bis über beide Ohren, habe mich immer wieder in den Szenen selbst erkannt, vor allem in den Momenten, die von Unsicherheit und dem Wunsch nach Zugehörigkeit handeln. Gleichzeitig sorgt der Humor, den Christoph Kramer immer wieder in die Erzählung einfließen lässt, für eine Leichtigkeit, die der Geschichte gut tut.

Fazit:
„Das Leben fing im Sommer an“ von Christoph Kramer ist eine herzliche und nachvollziehbare Coming-of-Age-Geschichte, die uns in die Sommerferien 2006 zurückversetzt. Mit einer Mischung aus persönlichen Erinnerungen und fiktionalen Erlebnissen erzählt der Autor von der ersten Liebe, Freundschaft und dem Erwachsenwerden. Die Erzählweise ist unaufdringlich, jedoch voller Wärme und Nostalgie. Es ist ein Buch, das besonders für diejenigen interessant ist, die eine ähnliche Jugend erlebt haben, aber auch jüngeren Lesenden einen Einblick in diese Zeit bieten kann. Alles in allem ein schöner Roman über die Herausforderungen und Freuden des Erwachsenwerdens. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Wir guckten oft in die Sterne und träumten von großen Stadien, Weltmeisterschaften und Trikots mit unseren Namen. Salvo und ich teilten diesen Traum. Wir spielten Fußball, das war unser Leben. Wir spielten immer Fußball. Fußball, bis wir reingerufen wurden. Zwischen einem mit Kreide aufgemalten Tor und einer Garage.“ (S. 21)

{Rezension} Frontrunners – Liebe auf der Überholspur (Bd. 1 der „Frontrunners“-Reihe)

Frontrunners – Liebe auf der Überholspur
(Bd. 1 der „Frontrunners“-Reihe)
von Josie Juniper

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Hardcover mit Schutzumschlag
384 Seiten
ISBN: 978-3-7341-1407-6
Ersterscheinung: 18.12.2024

Inhalt:
Phaedra Morgan, eine brillante Renningenieurin, arbeitet für ein aufstrebendes Formel-1-Team. Sie hat sich in einer von Männern dominierten Branche ihren Platz erkämpft und beweist täglich ihre Kompetenz. Doch als der talentierte Fahrer Cosmin Ardelean ins Team kommt, wird ihr Leben auf der Rennstrecke und abseits davon durcheinandergebracht. Cosmin ist nicht nur ein erfolgreicher Fahrer, sondern auch berüchtigt für seine zahlreichen Affären. Die beiden geraten immer wieder aneinander, was ihre Zusammenarbeit erschwert. Doch je mehr sie miteinander arbeiten, desto stärker wird die Anziehung zwischen ihnen, und schließlich entwickeln sie Gefühle füreinander – Gefühle, die geheim bleiben müssen, um das Team und ihre Karrieren nicht zu gefährden. Ihre Beziehung ist von ständigen Konflikten, intensiven Momenten und gefährlichen Geheimnissen geprägt.

Meinung:
Dieser Roman bietet ein klassisches Enemies-to-Lovers-Szenario, das mir grundsätzlich gut gefallen hat, jedoch mit einigen Schwächen behaftet ist. Die Grundidee, die Formel 1 als Hintergrund für eine Liebesgeschichte zu wählen, ist erfrischend und bietet ein gutes Potenzial für spannende Momente und Drama. Besonders als Formel-1-Fan fand ich die Umsetzung der Rennstrecken und die Einblicke in den Motorsport durchaus gelungen – hier merkt man, dass die Autorin sich mit dem Thema gut auskennt. Die Protagonisten, Phaedra und Cosmin, sind zunächst eher flach und klischeehaft. Phaedra wirkt zu Beginn wie eine typische starke, unabhängige Frau, die sich in einer Männerwelt behaupten muss, was zwar nachvollziehbar ist, aber emotional zu wenig greift. Cosmin, der charmante Frauenheld, ist ebenfalls ein etwas zu sehr überzeichnetes Klischee, was ihm die nötige Tiefe und Authentizität nimmt. Im Laufe des Buches entwickeln sich die beiden zwar weiter, aber der emotionale Tiefgang, den ich mir gewünscht hätte, bleibt aus. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist zwar stürmisch und leidenschaftlich, aber sie wirkt stellenweise zu überhastet und wenig glaubwürdig, besonders in Bezug auf die Geschwindigkeit, mit der sich ihre Gefühle entwickeln. Ein weiteres Manko für mich war das Fehlen von wirklicher Spannung – weder auf der Rennstrecke noch in der Beziehung zwischen den Hauptfiguren. Die Konflikte zwischen Phaedra und Cosmin, die anfangs vielversprechend wirken, verlieren schnell an Biss, da die Handlung oft ins Kitschige abdriftet. Besonders das Drama um die beiden wird nicht wirklich emotional ausgebaut, was die Ereignisse eher oberflächlich wirken lässt.

Fazit:
„Frontrunners – Liebe auf der Überholspur“ von Josie Juniper bietet eine unterhaltsame und leichte Lektüre, die vor allem Fans des Enemies-to-Lovers-Tropes ansprechen dürfte. Trotz eines interessanten Hintergrunds im Motorsport und eines flüssigen Schreibstils bleibt die Geschichte insgesamt leider flach und klischeehaft. Die Protagonisten hätten mehr Tiefe vertragen, und auch die Beziehung zwischen ihnen wirkt häufig zu überstürzt. Wer auf Kitsch, schnelle Romantik und Formel-1-Flair steht, wird trotzdem auf seine Kosten kommen, aber wer nach mehr Tiefe und emotionaler Authentizität sucht, wird wohl enttäuscht. Insgesamt eine unterhaltsame, aber nicht ganz überzeugende Geschichte. Daher gibt es von mir leider nur 3 von 5 Sternchen.

{Rezension} Mismatch
(Bd. 1 der „Hopeville Dragons“-Dilogie)

Mismatch
(Bd. 1 der „Hopeville Dragons“-Dilogie)
von Laura Willud

Kyss (Rowohlt Taschenbuch Verlag)
Paperback
Romance
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-499-01702-5
Ersterscheinung: 18.02.2025

Er will einfach nur vergessen.
Ihr Job ist es, all seine Geheimnisse zu lüften.

Inhalt:
Austin Fields, ein talentierter Basketballspieler, wechselt von einer größeren Liga in die kleinere Hopeville University, um einen Neuanfang zu wagen. Hier möchte er nicht nur sportlich glänzen, sondern vor allem auch sein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit in Chicago verbergen. Doch die Sportjournalistin Joyce Reed, die sich in einer von Männern dominierten Branche einen Namen machen will, ist fest entschlossen, hinter Austins Geheimnis zu kommen. Ihre ständige Neugier und das Spannungsverhältnis zwischen den beiden entfalten sich zu einer emotionalen Geschichte, die sich rund um Vertrauen, Geheimnisse und die Entwicklung einer unerwarteten Beziehung dreht.

Meinung:
Ich muss sagen, die Geschichte hat mich auf eine angenehme Weise mitgenommen. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Beziehung zwischen Austin und Joyce sehr langsam und behutsam aufgebaut wurde. Es gab kein übertriebenes Drama, was ich sehr erfrischend fand. Austin ist als Protagonist sehr vielschichtig. Anfangs wirkt er ein bisschen verschlossen und grumpy, doch im Laufe der Geschichte merkt man, wie sehr er von seiner Vergangenheit gezeichnet ist. Ich fand es wirklich berührend zu sehen, wie er sich mehr und mehr öffnete, besonders Joyce gegenüber. Es war auch spannend, wie er sich nicht nur mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss, sondern auch mit seinen Gefühlen für sie. Seine Entwicklung hin zu einem verletzlicheren Charakter war authentisch und gut nachvollziehbar. Joyce war dagegen eine sehr starke, ehrgeizige Frau. Anfangs fand ich sie jedoch ein wenig zu verbissen. Sie war fast schon zu sehr auf das Aufdecken von Austins Geheimnis fixiert, was manchmal ein wenig aufgesetzt wirkte. Doch das änderte sich mit der Zeit, als sie mehr und mehr von ihren eigenen Unsicherheiten und ihrer inneren Stärke zeigte. Was mich jedoch ein wenig gestört hat, war die wiederholte Betonung von Joyces Unsicherheit als Sportjournalistin. Sie wird von den anderen Charakteren immer wieder auf ihre Position in einer männerdominierten Welt angesprochen, aber dieser Konflikt bleibt für mich zu oberflächlich. Die Geschichte hätte hier noch mehr Potenzial gehabt, tiefer in diese Thematik einzutauchen, gerade weil Joyce eine sehr interessante Figur ist, die mehr als nur ein Nebenstrang in der Geschichte verdient hätte. Stattdessen wurde dieser Punkt eher als Randnotiz behandelt. Auch die wiederholte Auseinandersetzung mit Austins Geheimnis und die daraus entstehenden Spannungen waren mir ein wenig zu früh und zu schnell gelöst. Das Geheimnis selbst war nicht das, was ich erwartet hatte, und ich fand, es hätte etwas dramatischer und komplexer sein können. Als es dann endlich gelüftet wurde, war der Spannungsbogen leider ein Stück weit verpufft. Statt dass es die ganze Geschichte vorantrieb, wirkte der Rest der Handlung nach der Enthüllung etwas vorhersehbar und wenig überraschend. Trotz dieser kleineren Mängel war das Buch insgesamt eine angenehme Lektüre. Die Chemie zwischen Austin und Joyce war gut, und es gab genug emotionale Momente, die die Geschichte trotz ihrer Vorhersehbarkeit lebendig hielten. Es gab auch eine schöne Atmosphäre durch die kleine College-Stadt und das Basketball-Team, die ich besonders zu schätzen wusste. Die Dynamik zwischen den Teammitgliedern und das langsame Wachstum von Austin und Joyce haben die Geschichte für mich abgerundet und sie zu einer unterhaltsamen Lektüre gemacht. Die Art und Weise, wie die Autorin die Geschichte erzählt, trägt viel zu dem Wohlfühlfaktor bei, der das Buch ausmacht. Es lässt sich leicht und flüssig lesen, und die Dialoge zwischen den Charakteren sind natürlich und locker, was dem Buch eine angenehme Leichtigkeit verleiht.

Fazit:
„Mismatch“ von Laura Willud ist der erste Band der „Hopeville Dragons“-Reihe und bietet eine süße und teilweise spannende Sports-Romance. Der Fokus liegt mehr auf der emotionalen Entwicklung der Charaktere als auf dem Sport selbst, was die Geschichte angenehm zugänglich macht. Auch wenn das Geheimnis um Austins Vergangenheit früh gelüftet wird und das Buch dadurch etwas vorhersehbar wirkt, ist es dennoch eine unterhaltsame Lektüre für Fans von leichten, romantischen Geschichten. Ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Sternchen.