{Rezension} Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
von Hayley Kiyoko
übersetzt von Dr. phil. Yola Schmitz

dtv
Paperback
Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Originaltitel: ‎‎ Girls like Girls
ISBN: 978-3-423-76420-9
Ersterscheinung: 18.05.2023

Und eines Tages wird dir klar:
Es geht gar nicht darum, dass du nicht wie andere Mädchen bist.
Du hast nur nie ein Girl kennengelernt,
das so ist wie du.
Bis es auf einmal passiert.
Du begegnest ihr.
Und plötzlich ergeben all die
Songs einen Sinn.

Inhalt:
Die siebzehnjährige Coley fühlt sich allein, denn die letzten Jahre waren sehr hart für sie. Nach dem Tod ihrer Mutter muss sie nun zu ihrem Dad nach Oregon ziehen. Zu ihrem Dad, den sie eigentlich nur von einem Foto her kennt. Das Leben könnte eigentlich kaum schlimmer sein. Doch dann ändert sich plötzlich alles. Aufgrund eines Fahrradunfalls lernt sie Sonya und deren Clique kennen. Sonya ist ganz anders als alle anderen, sie ist wunderschön und ihr Lachen verzaubert Coley vom ersten Moment an. Die beiden werden Freundinnen. So etwas wie beste Freundinnen. Oder sogar mehr? Coley kann es nicht genau benennen, denn sind die beiden alleine, flirtet Sonya immer ganz heftig mit ihr. Ist aber jemand in der Nähe, lässt Sonya Coley einfach links liegen. So kurz nach dem Verlust ihrer Mutter will sich Coley nicht schon wieder das Herz brechen lassen, deshalb zieht sie sich endgültig von Sonya zurück. Da Sonya den Sommer in einem Camp verbringt, ist das die Gelegenheit für Coley über sie hinwegzukommen. In wenigen Wochen lernt sie sehr viel über sich und das Leben – und dann kommt Sonya aus dem Camp zurück…

Meinung:
Shame on me, aber ich wusste zuvor nicht, wer Hayley Kiyoko ist. Dabei ist die US-Amerikanerin ein absolutes Wahnsinnstalent. Hayley Kiyoko stammt aus Kalifornien und ist Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Hauptrolle in den Filmen „Scooby-Doo! The Mystery Begins“ und „Scooby-Doo! Curse of the Lake Monster“. Ihr Song „Girls like Girls“, dessen Video über 148 Millionen mal angesehen wurde, machte Hayley Kiyoko, die sich aktiv für gesellschaftliche Fragen engagiert, letztendlich zur Ikone der queeren Pop-Community. Ihr Debütroman, der auf ihrer Hitsingle und dem gleichnamigen Musikvideo basiert, ist eine Coming-of-Age-Romanze für Jugendliche. Direkt am Anfang gibt es zwar eine Triggerwarnung, jedoch sollte diese – gerade bei einem Buch für das Lesealter ab 13 Jahren – eventuell etwas deutlicher erkennbar sein. Immerhin geht es in diesem Buch nicht nur um eine sapphische Liebsgeschichte, sondern auch um Depressionen, Suizid, Verlustängste, Gewalt und Drogen. Gerade Teenager, die nicht selbstbewusst und stark genug oder auch orientierungslos im Leben sind, könnten eventuell getriggert werden. Wir erleben Coley anfangs eher als ein einsames, verängstigtes und unsicheres Mädchen und lernen mit ihr, dass das Leben auch schön sein kann, wenn man sich geborgen fühlt und wenn man weiß, dass es Menschen gibt, die einen bedingungslos lieben. Der Schreibstil ist leicht lesbar und somit eine Lektüre, die man gerne zwischendurch mal lesen kann. Geschildert wird die Lovestory größtenteils aus Coleys Perspektive, jedoch gibt es Einschübe in Form eines Online-Tagebuchs von Sonya. Diese Einträge fand ich allerdings sehr merkwürdig und größtenteils verwirrend. Ich hätte dieses Buch auch ohne diesen Perspektivwechsel lesen können. Was ich eventuell auch anders gewählt hätte, wäre entweder die Ausdrucksweise oder aber die Empfehlung des Lesealters. Auch wenn der Ton auf dem Schulhof im echten Leben manchmal tatsächlich etwas rauer ist, sollten Bücher für dreizehnjährige Jugendliche irgendwie ein „Safe Place“ sein. Am Ende bleibt aber die Erkenntnis, dass es im Grunde egal ist, wen man liebt: Wenn diese Person dich glücklich macht, dann ist alles in Ordnung!

Fazit:
„Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle“ ist Hayley Kiyokos Debütroman, der auf ihrer Hitsingle und dem gleichnamigen Musikvideo basiert. Diese sapphische Coming-of-Age-Romanze empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren, die sich eventuell orientierunglos fühlen. Die Autorin zeigt, dass jeder Mensch anders mit Gefühlen, gewissen Situationen und dem familiären Umfeld umgeht. Manche Jugendliche sind von Natur aus stärker und selbstbewusster und manche benötigen einen kleinen Schubs oder eine helfende Hand. Diese jugendliche Lovestory enthält viele wichtige Botschaften und bekommt deshalb 4 von 5 Sternchen von mir.

Lieblingszitate:
„Man sagt ja, dass die schlausten Leute die schweigsamen sind, weil sie zuhören…“ (S. 22)
und
Du bist das Gute in allem, Liebes.“ (S. 250)
und
Es ist nicht so, dass ich Angst habe, dich zu lieben… Es macht mir einfach Angst, wie sehr ich es tue.“ (S. 299)

{Rezension} Malibu Love
(Bd. 2 der „Be Mine“-Reihe)

Malibu Love
(Bd. 2 der „Be Mine“-Reihe)
von Nadine Kerger

Goldmann Verlag
Taschenbuch
384 Seiten
ISBN: 978-3-442-49220-6
Ersterscheinung: 17.08.2022

Neue Stadt,
Neues Leben,
Große Liebe

Inhalt:
Isy ist glücklich. In L.A. startet sie ihre Anwaltskarriere, und mit Emma und Nick hat sie dort die besten Freunde, die man sich wünschen kann. Doch dann begegnet sie auf einer Party dem Mann, der ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat – Hotelerbe Lucas Mortimer. Um sich abzulenken, lässt sie sich ausgerechnet mit Nicks bestem Freund ein, Bad Boy Connor Knightley. Als am nächsten Tag Fotos der beiden in der Presse auftauchen, schlägt der Surf-Star Isy einen Deal vor: Sie spielen für ein paar Monate ein Paar, denn Connor muss sein wegen Frauengeschichten angeschlagenes Image aufbessern. Es gibt nur eine Regel: Echte Gefühle dürfen nicht ins Spiel kommen…

Meinung:
Bereits mit dem ersten Band der „Be Mine“-Reihe konnte mich die Autorin so sehr begeistern, dass ich mir die Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen wollte. Ich freute mich wahnsinnig darauf, liebgewonnene Charaktere wie Emma und Nick wiederzusehen, aber auch auf die schlagfertige und selbstbewusste Isy, die nun mit diesem Band ihre eigene Geschichte bekommen hat. Die beiden Hauptprotagonisten sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, weil sie auf ihre eigene Art und Weise absolut sympathisch sind. Zum Setting muss ich wohl nicht viel sagen, denn Malibu ist immer eine Reise wert, es hat sich wirklich angefühlt, als wäre ich selbst vor Ort. Durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich das Strandfeeling wahrhaftig spüren. 

Fazit:
„Malibu Love“ von Nadine Kerger ist eine romantische Lovestory, die einen zum Lachen, aber auch ein klein wenig zum Weinen bringt. Diese Wohlfühlgeschichte ist die perfekte Sommerlektüre und erhält von mir 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Stealing Infinity
(Folge 1 der „Gray Wolf Academy“-Reihe)

Stealing Infinity
(Folge 1 der „Gray Wolf Academy“-Reihe)
von Alyson Noël
gelesen von Vanida Karun, Johannes Semm und Rainer Strecker

DAV (Der Audio Verlag)
2 mp3-CDs
Ungekürzte Lesung
Laufzeit: ca. 14 h 14 min
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7424-2690-1
Ersterscheinung: 12.04.2023

Ihr braucht noch mehr Infos zum Hörspiel?
Hier ist der direkte Link zu DAV.

Willkommen an der Gray Wolf Academy

Inhalt:
Die siebzehnjährige Natasha Clarke ist seit dem Verschwinden ihres Vaters zur Außenseiterin geworden. Als sie dann wegen Diebstahls verhaftet und von der Schule geworfen wird, erhält sie ein Angebot, das sie kaum ausschlagen kann. Arthur Blackstone, ein Milliardär, der sich vor Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, bietet ihr einen Platz an der mysteriösen Gray Wolf Academy an. Nats Leben ändert sich damit auf einen Schlag, denn an der neuen Schule stehen nicht nur Geschichte und Kunst auf dem Lehrplan, sondern auch Zeitreisen…

Meinung:
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr rein gar nichts erwartet, ihr dann aber feststellt, dass es sich um ein Highlight handelt? Vielleicht sogar DAS Jahreshighlight? Diese Zeitreise-Romantasy hat mich wahrhaftig umgehauen. Ich bin noch immer überwältigt. Ich bin regelrecht versunken in diese Welt voller Mysterien und Zeitreisen. Die Synchronstimmen passen hervorragend zu den Charakteren und hauchen ihnen Leben ein, alles fühlte sich so echt an und ich hatte tatsächlich das Gefühl, ich wäre selbst ein Teil der Geschichte. Das etwas düstere Internats-Setting an der Gray Wolf Academy gepaart mit Zeitreise-Elementen ist wirklich toll und was mich besonders fasziniert hat, sind die Fakten aus Kunst und Geschichte, die von der Autorin hervorragend in die Story eingebunden wurden. Einige Geheimnisse werden zum Ende hin gelöst, viele Fragen bleiben jedoch offen. Deshalb warte ich jetzt geduldig auf Ruling Destiny, die zweite Folge, die hoffentlich bald erscheint.

Fazit:
Mit „Stealing Infinity“ ist Alyson Noël ein wahrhaft spannender Auftakt für Jugendliche ab 14 Jahren gelungen. Das geheimnisvolle Setting an einer Eliteschule auf einer mysteriösen Insel konnte mich restlos begeistern und deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Herzfunkeln und Winterträume

Herzfunkeln und Winterträume
von Corinna Wieja

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
352 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0138-9
Ersterscheinung: 30.09.2021

Inhalt:
Die achtzehnjährige Hanna liebt Weihnachten über alles und ihr größter Traum ist es, Weihnachten in London zu verbringen. Als das Vorstellungsgespräch für einen Praktikumsplatz in London noch vor den Weihnachtsfeiertagen stattfinden soll, ist das für Hanna die große Gelegenheit. Doch um diese Reise zu finanzieren, muss Hanna erst einmal Geld als Santas Elfe verdienen. Dabei trifft sie auf Jared, der sich für Weihnachten nicht sonderlich begeistern kann und den Job als Weihnachtsmann nur aus Gefälligkeit übernimmt. Ausgerechnet auf dem Weg nach London kreuzen sich Hannas und Jareds Wege wieder und plötzlich funkt das Schicksal dazwischen…

Meinung:
Gibt es denn etwas Schöneres als Weihnachten in London zu verbringen? Für mich ist das ein Traum, der dieses Jahr tatsächlich in Erfüllung gehen wird. Und wo wir gerade schon mal beim Träumen angelangt sind, trifft es sich gut, dass dieses Buch auch der absolute Traum ist. Ich habe eigentlich nichts zu bemängeln, außer dass sich der Roman so locker-leicht und flüssig lesen ließ, dass ich viel zu schnell ans Ende gelangt bin. Ich hätte wahrlich noch viel, viel mehr Zeit mit Hanna und Jared in London verbringen können. Die Protagonistin Hanna fand ich absolut sympathisch. Und auch wenn Jared anfangs eher der Grinch war, konnte man direkt fühlen, dass er ein Wahnsinnstyp ist. Mag sein, dass einige Klischees bedient wurden, aber ich persönlich fand die Story einfach nur zuckersüß.

Fazit:
„Herzfunkeln und Winterträume“ von Corinna Wieja ist eine wundervolle Weihnachts-Liebesgeschichte vor der winterlich glitzernden Kulisse Londons für das Lesealter ab 14 Jahren. In der Geschichte geht es um Freundschaft, Familie und Erwartungen. Und es geht um den Mut, seinem Herzen zu folgen. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happyend führen, haben mich gut unterhalten und auf die Vorweihnachtszeit eingestimmt. Deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Jungs verstehen das nicht!

Jungs verstehen das nicht!
von Emma Flint
mit Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidov

Arena Verlag
Hardcover
Aktualisierte Neuauflage
Kinderbuch
288  Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-401-60702-3
Ersterscheinung: 16.03.2023

Inhalt:
Seit Katinka ihre Lehrerin Miss Hattonfield mit einer Sonnencreme abgespritzt hat und somit wieder in ein superpeinliches Fettnäpfchen getreten ist, mit dem sie leider auch ihren besten Freund Mats total blamiert hat, hat der sich von ihr weg zu den Jungs gesetzt. Nun legt Katinka alles daran, ihren Freund Mats wieder zurückzubekommen, indem sie Sachen macht, die Jungs gefallen könnten. Weil das aber alles so kompliziert ist, startet sie das Geheimprojekt „Jungs verstehen das nicht!“. Auf ihre Liste kommen allerhand Dinge, die Jungs einfach nicht verstehen. Durch eine Reihe von Missverständnissen wird sie nun auch noch der gefeierte Star der Klasse. Kann sie das Missverständnis aufklären und trotzdem cool bleiben?

Meinung:
Es gab drei Gründe, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte: das Cover, der Klappentext und vor allem der Titel. Hierbei bin ich definitiv ganz und gar Katinkas Meinung, denn Jungs verstehen das wirklich nicht! Natürlich brauchen wir Mädchen Freundschaftsarmbänder und selbstverständlich tanzen wir einfach nur so aus Spaß. Wieso verstehen die Jungs das denn nicht? Und weshalb ist das mit den Jungs in der Pubertät überhaupt so kompliziert? Ich habe so viel mit und über die elfjährige Katinka lachen müssen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die liebenswerte und manchmal leicht chaotische Katinka ist unsagbar lustig und sie schafft es immer wieder, in ein Fettnäpfchen nach dem anderen zu treten, dass ich mich vor Lachen kaum halten konnte. Da die Geschichte in Form eines Tagebuchs geschrieben wurde, erhalten wir sehr guten Einblick in Katinkas Gedanken und können uns daher auch bestens in ihre Gefühle hineinversetzen. Die kleinen Kritzeleien und Zeichnungen unterstreichen den Charakter des Tagebuchs. Vor allem aber Stellen wie beispielsweise die, als Katinkas Stift gerade den Geist aufgibt und die Schrift tatsächlich heller wird, lassen das Buch sehr authentisch wirken. Der Schreibstil der Autorin ist so herrlich leicht und flüssig zu lesen, dass ich definitiv noch mehr aus Katinkas Leben lesen möchte. Mädchen und Jungs sind eigentlich komplett unterschiedlich, aber Katinka zeigt uns, dass es tatsächlich in Ordnung ist, wenn man sich gut versteht – denn wir sind uns meistens ähnlicher als wir denken.

Fazit:
„Jungs verstehen das nicht!“ von Emma Flint empfehle ich Mädchen ab 11 Jahren, die gerne Geschichten aus dem Leben eines pubertierenden Teenagers lesen. Ich wurde bestens unterhalten und ich habe mich köstlich amüsiert. Wer schon immer mal einen Blick in die Tagebucheinträge einer fast Zwölfjährigen werfen wollte, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Von mir bekommt die chaotische Katinka auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.