{Rezension} Küsse unter Kirschblüten

Küsse unter Kirschblüten
(Bd. 1 der „Tokyo Ever After“-Reihe)
von Emiko Jean
übersetzt von Katarina Ganslandt

dtv
Paperback mit Klappen
Jugendbuch
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Originaltitel: Tokyo Ever After
ISBN: 978-3-423-74103-3
Ersterscheinung: 11.01.2024

Was, wenn du dich in deinen Bodyguard verliebst?

Inhalt:
Izumi Tanaka ist im Grunde ein ganz normaler amerikanischer Teenager, ein Mädchen, das kurz vor dem Abschluss der High School steht. Doch plötzlich erfährt Izumi, dass der Kronprinz Japans ihr Vater ist. Auf der Suche nach ihm und ihrer eigenen Herkunft begibt sich Izumi in ein spannendes Abenteuer…

Meinung:
Um ehrlich zu sein, klingt der Klappentext schon leicht nach einer asiatischen Kopie der „Plötzlich Prinzessin“-Reihe von Meg Cabot. Ich gestehe aber, dass ich solche Geschichten liebe: Eben noch ein ganz normaler Teenager und schwuppdiwupp ist man plötzlich Prinzessin. In Izumis Fall sogar die kaiserliche Kronprinzessin Japans, was sich als äußerst schwierig gestaltet, da sie trotz ihrer japanischen Abstammung eigentlich gar keine Ahnung von der Kultur und den Traditionen am kaiserlichen Hof hat. Anfangs hatte ich zwar meine Schwierigkeiten mit der jungen Protagonistin, die uns in der Ich-Form sehr lebhaft und authentisch ihre Gedanken und Gefühle mitteilt. Izumi wirkt teilweise jünger und benimmt sich sehr oft kindischer als eine Achtzehnjährige, aber die Reise nach Japan lässt sie wachsen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln findet Izumi nämlich nicht nur eine neue Familie, sondern tatsächlich auch zu sich selbst. Sie ist so liebenswert und tollpatschig, dass man ihr das Leben als Prinzessin von Herzen gönnt. Manchmal ist es gar nicht so leicht, Entscheidungen zu treffen, die dein Leben komplett verändern. Izumis drei Freundinnen, vor allem Noora, sind toll. Solche Freundschaften sind wichtig und sehr viel wert. Eigentlich hatte ich erwartet, dass Izumi in ihrem Lieblingscousin Yoshi auch solch einen guten und verlässlichen Freund findet, aber leider entpuppt sich dieser dann doch als Niete. Hier empfinde ich das Verhalten und die Entwicklung des Nebencharakters irgendwie sehr schwach. Zuerst baut die Autorin einen Sympathieträger auf und lässt diesen dann innerhalb von einer halben Seite verschwinden. Schade. Yoshi hätte ich mir nämlich sehr gut als Verbündeten an Izumis Seite vorstellen können. Zum Glück ist da ja noch Akio, ihr Bodyguard. Er verhält sich anfangs sehr akkurat und diszipliniert, und natürlich ist Akio sehr weit davon entfernt, ein Fan der neuen kaiserlichen Kronprinzessin zu sein. Dass sich das natürlich sehr schnell ändert und dass die beiden schließlich doch noch irgendwie zueinanderfinden, dürfte allerdings kein großes Geheimnis sein. Ich will nicht zu viel verraten, aber wir wissen doch alle, dass gute Geschichten unbedingt auch ein sehr gutes Ende benötigen – und in diesem Fall gibt es tatsächlich ein paar unerwartete Wendungen mit einem zufriedenstellenden Happy End. Die Handlung ist ereignisreich und steckt voller Überraschungen. Vielleicht noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Dies ist die Paperbackausgabe des bereits erschienen ersten Bandes der „Tokyo Ever After“-Reihe. Die gebundene Ausgabe trägt den Titel „Prinzessin auf Probe“, aber es handelt sich um das gleiche Buch – nur mit neuem Titel und neuem Cover.

Fazit:
„Küsse unter Kirschblüten“ von Emiko Jean ist der Auftakt einer ganz besonderen Reihe. Dieses moderne Märchen eines amerikanischen Mädchens, das sich plötzlich in der Rolle der kaiserlichen Kronprinzessin Japans wiederfindet, ist spannend und humorvoll zugleich. Die lebensnahen Berichte der frischgebackenen Prinzessin empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren. Für mich punktet die „Tokyo Ever After“-Reihe mit dem außergewöhnlichen Setting und den Einblicken in die Tradition und Kultur Japans und deshalb vergebe ich sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Ich wäre durch Meere geschwommen. Ich hätte Berge bestiegen und Wüsten durchwandert. Ich hätte einen Weg gefunden.“ (S. 100)

{Rezension} The way I used to be
Wie ich mal war

The way I used to be
Wie ich mal war
von Amber Smith
übersetzt von Ulrike Brauns

ADRIAN VERLAG
Hardcover-Sonderedition mit Farbschnitt
Jugendbuch / Young Adult
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-985851-42-3
Ersterscheinung: 25.08.2023

Inhalt:
Edens Familie schläft tief und fest. Deshalb bemerkt auch niemand, dass Kevin mitten in der Nacht ihr Zimmer betritt. Kevin, der beste Freund ihres Bruders. Der Kevin, der eigentlich fast schon zur Familie gehört. Der Kevin, für den sie eigentlich geschwärmt hat. Eden versucht, sich noch zu wehren, aber sie kommt nicht gegen Kevin an. Er vergewaltigt sie und droht ihr, sie umzubringen, sollte sie es jemandem erzählen. Aber wer sollte ihr auch glauben? Also schweigt Eden. Für alle anderen geht das Leben am nächsten Tag ganz normal weiter – für Eden endet ihr bisheriges Leben in dieser Nacht.

Meinung:
Mir fällt es gerade echt schwer, all meine Gefühle in Worte zu fassen, denn dieses Buch hat mich emotional komplett aufgewühlt. Natürlich habe ich den Klappentext gelesen und natürlich wusste ich auch, was auf mich zukommt. Aber dann kam es bereits auf den ersten Seiten so richtig direkt und heftig, dass ich nach dem ersten Kapitel das Buch zugeschlagen habe, um mich zu fragen, ob ich dieses Buch wirklich lesen möchte. Kleiner Spoiler: Ihr lest gerade die Rezension, also habe ich das Buch beendet. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin. Ich war so gefangen von dieser Geschichte, dass ich die ganzen 400 Seiten sogar an einem Abend gelesen habe. Von mir an dieser Stelle der dringende Hinweis: Falls ihr das Buch lesen wollt, beachtet bitte die Triggerwarnung! Wirklich! In dieser Hinsicht bin ich normalerweise nicht gar so zart besaitet, aber dieses Mal konnte ich mir diese fiktive Geschichte bildlich vorstellen, so sehr, dass es mir im Herzen wehgetan hat. Ich selbst bin derzeit 14 Jahre alt, kurz vor dem 15. Geburtstag – genau wie Eden, als sie den schwärzesten Tag ihres Lebens erlebt. Ich habe erst gar nicht versucht, mit den Tränen zu kämpfen, weil ich wusste, dass es nichts bringt, dass ich sie nicht aufhalten kann. Ich habe diesen Monat tatsächlich meinen fünften Bloggergeburtstag und die letzten Jahre schon über 1.000 Bücher gelesen und rezensiert, aber dieser Roman ist wirklich einzigartig und nicht vergleichbar. Ich selbst mag ja eher die lustigen Liebesgeschichten oder aber romantische Wohlfühlbücher, aber dieses Buch sah so wunderschön aus und ganz BookTok schwärmte von diesem Werk – da musste ich es einfach auch lesen. Tatsächlich ergibt nun im Nachhinein auch alles einen Sinn, denn der Löwenzahn vorne auf dem Cover und der verwehte Blumenstängel einer Pusteblume hinten – der Anfang und das Ende, die Verbildlichung der Vergänglichkeit. Die Geschichte beginnt mit einem Mädchen, das sich selbst eher als durchschnittlich und langweilig bezeichnet und das in ihrem eigenen Haus, im eigenen Zimmer und im eigenen Bett vom besten Freund ihres Bruders vergewaltigt wird. Das hätte eigentlich der sicherste Ort für Eden sein sollen, aber innerhalb von fünf Minuten verändert sich alles. So sehr sie auch versucht, sich ihren Eltern, ihrem Bruder, ihrer besten Freundin zu öffnen, sie schafft es einfach nicht. Sie schweigt und ihr Leben ist nicht mehr lebenswert. Ihre Veränderung nehmen alle wahr, jedoch nicht den Grund. Der Roman ist keine leichte Kost und an manchen Stellen tut es richtig weh, zu lesen, was Eden durchmachen muss. Aber zu wissen, dass es so viele junge Mädchen da draußen gibt, die vielleicht Ähnliches erlebt haben oder gerade erleben müssen, macht mich traurig. Wenn wir es schaffen, offener über bestimmte Themen zu reden, nehmen wir Menschen wie Kevin die Macht, die sie von Mal zu Mal stärker werden lässt.

Fazit:
„The way I used to be“ von Amber Smith hat mich tief berührt. Edens Geschichte ist wahnsinnig bedrückend, aber leider auch realistisch. Sehr intensiv und unglaublich ergreifend transportieren die Worte der Autorin Bilder und Emotionen, die man nicht so schnell vergisst. Dieses Buch über ein Mädchen, deren Leben sich innerhalb von fünf Minuten ändert, hat mich nicht nur aufgewühlt, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Ich habe viel gelernt – beispielsweise wie wichtig es ist, seine Mitmenschen zu beobachten und unerklärliche Wesensveränderungen zu hinterfragen. Wenn man das Gefühl hat, jemand benötigt Hilfe, sollte man dieser Person vermitteln, dass man zuhört und da ist. Jederzeit. Egal wann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und natürlich 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
Bei all diesen Vielleichts, die mir durch den Kopf gehen, frage ich mich plötzlich:
ist »vielleicht« nicht auch nur ein anderes Wort für Hoffnung?“ (S. 380
)

{Rezension} Mir doch MIAU!

Mir doch MIAU!
von Mina Teichert

PLANET!
Hardcover
Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-522-50781-3
Ersterscheinung: 30.08.2023

Inhalt:
Weil Mathildas Mutter krank ist, muss sie nun die Sommerferien bei ihrer Oma verbringen. Eigentlich hat sie gar keine Lust darauf, denn Oma Mecky lebt im Großstadtdschungel und Mathilda mag die Ruhe auf dem Land viel lieber. Als sie sich dann auch noch mit den Pink Panthers anfreundet, merkt sie, dass sie nicht immer zu allem Ja sagen kann. Mathilda muss lernen, sich endlich durchzusetzen. Die Krallen auszufahren ist allerdings nicht so einfach, denn Giselle, die Anführerin der Pink Panthers, hat es auf Noah abgesehen – und den findet Mathilda eigentlich auch ganz süß.

Meinung:
Ich bin ein großer Fan der Autorin Mina Teichert. Ihr Schreibstil ist herrlich leicht und jugendlich frisch, vor allem aber ironisch und humorvoll. Die Protagonistin Mathilda war mir von Anfang an sympathisch. Sie durchlebt eine schwierige Zeit, denn sie selbst ist mitten in der Pubertät, in einer Lebensphase, die einige Veränderungen mit sich zieht. Außerdem ist die Mutter schwer krank. Mathilda muss sich nun nicht nur im Großstadtdschungel zurechtfinden, sondern auch noch lernen, sich zu behaupten. Passend finde ich übrigens auch das Cover, denn es ist eigentlich schlicht gestaltet, aber dennoch wunderschön. Außerdem ist mir noch das Daumenkino aufgefallen. Die Katzenpfötchen sind einfach zuckersüß!

Fazit:
„Mir doch MIAU!“ von Mina Teichert ist eine lustige und warmherzige Geschichte eines fast dreizehnjährigen Teenagers und somit bestens geeignet für junge Leserinnen zwischen 10 und 12 Jahren. Die Story ist frech, witzig und dennoch einfühlsam und liebenswert. Ich bin begeistert und vergebe 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
Du willst mal Wikipedia werden, wenn du groß bist, stimmt’s?“ (S. 182)
und
Das spricht man in Ironien und das liegt am Sarkastischen Meer.“ (S. 184)

{Rezension} Kira Kolumna Magazin
Ausgabe 03/2023

Dieses Heft ist bereits die dritte Ausgabe des offiziellen Magazins zur beliebten Hörspielserie „Kira Kolumna“. Die Geschichten rund um Kira Kolumna, die über drei Ecken mit der rasenden Reporterin Karla Kolumna aus den „Bibi Blocksberg“- und „Benjamin Blümchen“-Geschichten verwandt ist, haben mich von Anfang an fasziniert. Mit Kira konnte ich mich nämlich umgehend identifizieren. Sie ist authentisch, freundlich und hilfsbereit. Außerdem ist sie eine wissbegierige Jungreporterin, sie schreibt für ihr Leben gerne, hat einen eigenen Blog und mag Abenteuer und Muffins. Was sie aber gar nicht mag, sind oberflächliche und unehrliche Menschen.

Im außergewöhnlichen Blog-Stil bietet das Heft spannende Inhalte mit einem Fokus auf das Thema „Schreiben“. Wir erhalten Einblicke in Kiras Welt, abwechslungsreiche Activity-Seiten und nützliche Tipps. Coole Reportagen, ein tolles Poster in der Heftmitte, Rezepte, DIY-Anleitungen sowie ein exklusiver Fan-Comic und vieles mehr sind ebenfalls enthalten. Mit dem beiliegenden Extra kann man außerdem direkt als Jungreporterin anfangen, denn das große Set enthält alle notwendigen Schreibutensilien!

Sneak Peek: In der kommenden Ausgabe des Magazins, das in drei Monaten erscheint, wird es ein cooles EXTRA geben. Ich freue mich jetzt schon auf die Leuchtbox.

{Rezension} Kira Kolumna
Verpeilte Weihnachten (Bd. 3)

Kira Kolumna
Verpeilte Weihnachten (Bd. 3)
Das Buch zum Hörspiel
von Johanna Olsen
nach dem gleichnamigen Hörspiel von Matthias von Bornstädt

Egmont Schneiderbuch
Hardcover
Kinderbuch
144 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-505-15123-1
Ersterscheinung: 22.08.2023

Inhalt:
Na super! Ihr erstes Weihnachten in Südberg hat sich Kira ganz anders vorgestellt, denn sie ist ganz allein, da ihr Vater in London fest sitzt und keinen Flug nach Hause bekommt. Doch zum Glück kann Kiras Freundin Nele sie auf andere Gedanken bringen, denn sie hat ein geheimnisvolles Päckchen bekommen. Von wem nur? Das versuchen Kira und Nele herauszufinden, denn die Handynummer, die dazu geschrieben wurde, ist komplett verschmiert und unleserlich. So begeben sich die beiden auf ein Weihnachtsabenteuer… Werden sie Neles heimlichen Verehrer finden? Und wird Kiras Papa doch noch rechtzeitig zu Weihnachten da sein?

Meinung:
Bereits die ersten zwei Bände rund um die Jungreporterin Kira haben mich wahnsinnig fasziniert. Um dem Geschehen entspannt folgen zu können, muss man die anderen Geschichten nicht gelesen haben. Ich würde es aber dennoch empfehlen, da die ersten beiden Bände echt mega sind. Dieses Abenteuer ist spannend bis zum Schluss und versetzt einen sofort in eine winterliche Weihnachtsstimmung. Auch der Titel „Verpeilte Weihnachten“ passt perfekt zu der coolen Geschichte. Nicht nur deshalb ist das mein absoluter Lieblingsband der Reihe. Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren übrigens die kleinen Doodles und die Illustrationen im Buch. Vor allem fand ich auch Kiras Blogbeiträge sehr gut gestaltet.

Fazit:
„Verpeilte Weihnachten“ ist eine fantastische Fortsetzung der zauberhaften „Kira Kolumna“-Reihe. Mädchen ab 10 Jahren (oder auch Jungs, die gerne Geschichten eines selbstbewussten Mädchens lesen) werden ihre wahre Freude an diesem spannenden und lustigen Leseerlebnis haben. Von mir gibt es auf jeden Fall wieder 5 von 5 Sternchen.

Rezensionen zur Hörbuch-Reihe:
Umzugsalarm (Folge 1)
Plötzlich beliebt (Folge 2)
Verpeilte Weihnachten (Folge 3)
On-Off Liebeschaos (Folge 4)
Klima-Krach (Folge 5)
Sommer in Südberg (Folge 6)
Im falschen Film (Folge 7)
Spuk im Kopf (Folge 8)
Eingeschneit (Folge 9)
Abgetaucht (Folge 10)
Übergekocht (Folge 11)