{Rezension} Wasser marsch!
Einsatz für die Feuerwehr

Wasser marsch!
Einsatz für die Feuerwehr
von Martin Meyer-Pyritz
mit Illustrationen von Sabine Straub

Karibu (Edel Kids Books)
Hardcover
Kinderbuch
32 Seiten
Altersempfehlung: ab 3 Jahren
ISBN: 978-3-96129-388-9
Ersterscheinung: 05.02.2025

Inhalt:
Rosi, Ringo und Wolle träumen davon, echte Feuerwehrleute zu werden. In der Feuerwehrschule unter der Leitung von Hauptbrandmeister Herkules von Schlauch lernen sie alles, was sie für ihre zukünftigen Einsätze brauchen: Vom sportlichen Training über das richtige Handhaben von Feuerwehrgeräten bis hin zum Umgang mit Atemschutzmasken. Doch der wahre Test kommt, als ein echter Notruf eingeht und sie ihren ersten Einsatz fahren müssen…

Meinung:
Das Buch hat mich wirklich begeistert! Die Geschichte ist nicht nur lehrreich, sondern auch unglaublich unterhaltsam und liebevoll erzählt. Die Charaktere – Rosi, Ringo und Wolle – sind allesamt liebenswert und jeder hat seinen eigenen Charme. Besonders schön finde ich, wie humorvoll und gleichzeitig informativ die Ausbildung in der Feuerwehrschule beschrieben wird. Die Mischung aus spaßigen, kindgerechten Dialogen und echten Feuerwehrkenntnissen macht das Buch zu einer tollen Lernquelle für junge Lesende. Es wird auf spielerische Weise erklärt, wie ein Feuerwehreinsatz abläuft, was alles dazu gehört und warum die Arbeit der Feuerwehr so wichtig ist. Die Illustrationen von Sandra Straub ergänzen das Ganze perfekt: Sie sind lebendig, detailliert und unterstützen die Geschichte sehr gut, ohne von ihr abzulenken. Die Kinder werden förmlich in die Welt der Feuerwehr hineingezogen und können mit den Charakteren mitfiebern. Besonders die humorvollen Szenen – wie das Training oder die Missgeschicke der Charaktere – sorgen für einige Lacher, was das Buch zu einem echten Lesevergnügen macht. Ein weiteres Plus: Das Buch vermittelt nicht nur technische Fakten über die Feuerwehr, sondern legt auch viel Wert auf Teamarbeit, Hilfsbereitschaft und den Mut, den man braucht, um anderen in Not zu helfen. Es ist erfrischend zu sehen, wie diese wichtigen Werte auf eine kindgerechte und unterhaltsame Weise vermittelt werden.

Fazit:
„Wasser marsch – Einsatz für die Feuerwehr“ von Martin Meyer-Pyritz ist ein wunderbares Kinderbuch, das auf spielerische und humorvolle Weise die spannende Welt der Feuerwehr vermittelt. Die Geschichte ist sowohl lehrreich als auch spannend, während sie gleichzeitig wichtige Werte wie Teamarbeit und Verantwortung aufzeigt. Die Illustrationen von Sandra Straub unterstützen die Erzählung perfekt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Diviners
Aller Anfang ist böse

Diviners
Aller Anfang ist böse (Bd. 1)
von Libba Bray

dtv
Paperback
Jugendbuch / historische Romantasy
656 Seiten
Originaltitel: The Diviners
ISBN: 978-3-423-74111-8
Ersterscheinung: 15.08.2024

Etwas Dunkles, Böses ist erwacht…

Inhalt:
New York im Jahr 1926: Die siebzehnjährige Evie O’Neill ist eine lebensfrohe junge Frau, die es liebt, das pulsierende Nachtleben der Metropole zu genießen. Doch nach einer Reihe grausamer Ritualmorde, die die Stadt erschüttern, wird sie gemeinsam mit ihrem Onkel Will, einem Experten für Okkultismus, in die Ermittlungen hineingezogen. Evie besitzt eine außergewöhnliche Gabe: Sie kann durch die Berührung von Gegenständen die Geheimnisse ihrer Besitzer enthüllen. Diese Fähigkeit führt sie in die düstere Welt des Verbrechens, wo sie zusammen mit weiteren unheimlich begabten Mitstreitern, darunter der charmante Dieb Sam und der geheimnisvolle Jericho, dem Mörder auf die Spur kommt. Doch neben der Jagd nach dem Verbrecher entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte, die Evie in eine Gefühlswirrwarr stürzt.

Meinung:
Diese historische Romantasy hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Zunächst hatte ich ein typisches Jugendbuch erwartet – eine Mischung aus leichtfüßiger Romantik und ein wenig Magie. Doch das Buch entpuppte sich als düsterer Thriller mit übernatürlichen Elementen, der in der aufregenden, aber auch grausamen Welt der 1920er Jahre spielt. Was mir besonders gefallen hat, war die Atmosphäre, die Libba Bray mit ihrem detailreichen Schreibstil meisterhaft erschafft. Sie taucht tief in die schillernde und zugleich abgründige Welt von New York ein, von den geheimen Kneipen und dem verbotenen Alkohol bis hin zu den dunklen Gassen, in denen das Böse lauert. Evie, die Protagonistin, ist eine herrlich komplexe Figur. Sie ist frech, selbstbewusst und lässt sich gerne ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen, doch ihre inneren Konflikte und Ängste machen sie zu einer zutiefst menschlichen und liebenswerten Figur. Besonders gefallen hat mir, wie ihre Gabe nicht nur zur Lösung des Mordfalls beiträgt, sondern auch ihre eigene Entwicklung vorantreibt. Es ist spannend zu sehen, wie sie von einer eher oberflächlichen Partygängerin zu einer entschlossenen jungen Frau wird, die sich ihren Ängsten stellt. Die Geschichte ist jedoch nicht ohne Schwächen. Besonders zu Beginn zieht sich die Handlung manchmal, vor allem in den Szenen, die sich mit Evies Ankunft in New York und ihrer Eingewöhnung bei ihrem Onkel beschäftigen. Diese Passagen wirken stellenweise unnötig lang und führen die Handlung nicht immer effizient voran. Auch einige der übernatürlichen Elemente und die Wendungen am Ende wirkten für mich etwas überzogen und zu sehr auf Action ausgelegt. Trotzdem konnte mich die fesselnde Spannung und die düstere Atmosphäre größtenteils in ihren Bann ziehen.

Fazit:
„Diviners – Aller Anfang ist böse“ von Libba Bray ist ein packender Auftakt einer Serie, die eine gelungene Mischung aus historischem Thriller, Fantasy und düsterer Magie bietet. Die 1920er Jahre werden mit all ihrem Glanz und ihren Schatten lebendig, und die Charaktere sind facettenreich und interessant. Die Kombination aus übernatürlichen Kräften, geheimen Morden und einer sich anbahnenden Liebesgeschichte sorgt für eine spannende Lektüre. Trotz kleinerer Längen und einigen übertriebenen Wendungen ist das Buch ein fesselnder Einstieg in eine mysteriöse Welt. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen und freue mich auf die Fortsetzung.

{Rezension} The Unexpected Meet-Cute
Geschichten zum Verlieben

The Unexpected Meet-Cute
Geschichten zum Verlieben
von Christina Lauren, Abby Jimenez, Sally Thorne, Jasmine Guillory, Ashley Poston und Sariah Wilson

dtv
Taschenbuch
Romance / Anthologie
368 Seiten
Originaltitel: The Improbable Meet-Cute
ISBN: 978-3-423-22100-9
Ersterscheinung: 09.01.2025

Sechs mal auf Wolke sieben schweben

Inhalt:
In dieser Sammlung von sechs Kurzgeschichten treffen die Protagonistinnen immer wieder überraschend auf die Liebe – und das ausgerechnet am Valentinstag. Ob beim romantischen Spa-Besuch oder auf der Hochzeit des besten Freundes – jeder Ort birgt das Potenzial für eine unerwartete Begegnung. Jede Geschichte überrascht auf ihre Weise, aber sie haben alle eines gemeinsam: Sie handeln von unverhoffter Liebe zur Zeit des Valentinstags.

Meinung:
Ich muss sagen, dass diese Sammlung ein wunderbares Leseerlebnis war. Besonders gefallen hat mir, wie vielseitig die einzelnen Geschichten sind – jede Autorin bringt ihren eigenen Stil und Charme mit, und es gibt wirklich für jeden Geschmack etwas. Die ersten beiden Geschichten haben mich besonders überzeugt. Die Erzählweise war flüssig, und auch wenn die Geschichten mit nur wenigen Seiten auskommen mussten, fühlte ich mich dennoch gut unterhalten. Besonders „Der schlechteste Wingman aller Zeiten“ von Abby Jimenez war mein persönliches Highlight. Diese Geschichte hat einfach alles: Humor, Herz und eine tiefe Verbindung zwischen den Figuren. Die Geschichte von Christina Lauren war auch äußerst charmant und glänzte mit einer Mischung aus romantischen und humorvollen Elementen. Allerdings gab es auch Geschichten, die mich weniger gefesselt haben. „Herzbeben“ von Jasmine Guillory und „Mit etwas Glück“ von Ashley Poston fand ich eher kitschig und langatmig. Die letzte Geschichte „Dein Herz für meine Krone“ von Sariah Wilson war für mich ebenfalls ein wenig enttäuschend. Während sie durchaus süß war, wirkte sie im Vergleich zu den anderen Geschichten etwas weniger originell und einfallsreich. Nichtsdestotrotz sind alle Geschichten unterhaltsam und bieten genau das, was man von einer Valentinstags-Sammlung erwartet: eine Mischung aus Herz, Humor und überraschenden Wendungen.

Fazit:
„The Unexpected Meet-Cute – Geschichten zum Verlieben“ bietet eine abwechslungsreiche Sammlung von romantischen Kurzgeschichten, die perfekt zum Valentinstag passen. Ich vergebe gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Ich bin eine einfach gestrickte Frau: Vergiss Blumen, bring mir einen Cupcake mit und das Date ist perfekt.“ (S. 13)
und
„Was ich mir wünschte, war mehr Zeit. Zeit ist so etwas Wertvolles. Wie man sie nutzt, wie man sie verschwendet. Und sie wird sogar noch wertvoller, wenn die eigene Uhr abläuft, denn man bekommt niemals mehr davon.“ (S. 104)

{Rezension} The True Love Experiment
Sie sucht im Fernsehen nach Mr Right, dabei steht er hinter der Kamera

The True Love Experiment
Sie sucht im Fernsehen nach Mr Right, dabei steht er hinter der Kamera
von Christina Lauren

everlove (ein Imprint der Piper Verlag GmbH)
Klappenbroschur
Romance / New Adult
480 Seiten
ISBN: 978-3-492-06474-3
Ersterscheinung: 24.10.2024

Wenn das Herz die Regie übernimmt…

Inhalt:
Felicity „Fizzy“ Chen, erfolgreiche Autorin von Liebesromanen, steckt mitten in einer Schreibblockade und muss sich eingestehen, dass sie nie selbst die Art von Liebe erlebt hat, die sie so gerne beschreibt. In einem Moment der Verzweiflung nimmt sie das Angebot an, Teil einer Dating-Show zu werden, um nach ihrem Mr Right zu suchen – allerdings nur, wenn sie die Bedingungen der Show selbst bestimmt. Connor Prince, ein britischer Dokumentarfilmer, ist der Produzent der Show und skeptisch gegenüber dem Format, doch als er auf Fizzy trifft, entwickelt sich zwischen den beiden eine unerwartete Chemie. Während die Show vor laufender Kamera ins Rollen kommt, fliegen hinter den Kulissen die Funken – allerdings nicht zwischen Fizzy und einem der Kandidaten, sondern zwischen ihr und Connor.

Meinung:
Die Geschichte hat mich vor allem durch den Charakter von Connor gefesselt, der einfach hinreißend ist. Seine Mischung aus Charme, Humor und einer tiefen, verständnisvollen Seite macht ihn zu einem der sympathischsten männlichen Protagonisten, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Besonders die Beziehung zu seiner Tochter und seine Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, machen ihn zu einem sehr menschlichen, greifbaren Charakter. Es war schön zu sehen, wie er sich mit der freigeistigen Fizzy arrangiert und wie sich zwischen den beiden langsam eine Spannung aufbaut. Fizzy hingegen war mir zuweilen etwas zu viel. Ihre freche, oft etwas aufgesetzte Art und ihre ständigen, teils übertriebenen Ausbrüche haben mich nicht immer mitreißen können. Es gab Momente, in denen ich sie als zu impulsiv und unangepasst empfand, vor allem im Kontext der Dating-Show, die sie mitgestaltet. Ihr Humor war oft sehr aufdringlich, was mich manchmal etwas genervt hat. Ich hatte das Gefühl, dass ihre Charakterentwicklung nicht ganz so klar und authentisch war wie die von Connor, und es fiel mir schwer, mich wirklich mit ihr zu identifizieren. Die Geschichte selbst bietet eine nette Mischung aus Humor, Romantik und ein bisschen Drama, aber was mich wirklich gefangen genommen hat, war der Blick hinter die Kulissen der Dating-Show und die Dynamik, die zwischen den Charakteren entsteht. Es war spannend zu sehen, wie Connor und Fizzy trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten über die Liebe zueinanderfinden. Die Dialoge zwischen den beiden waren oft unterhaltsam, und die Entwicklung ihrer Beziehung war gut aufgebaut, auch wenn einige Szenen zu klischeehaft waren.

Fazit:
„The True Love Experiment – Sie sucht im Fernsehen nach Mr Right, dabei steht er hinter der Kamera“ von Christina Lauren bietet eine unterhaltsame, wenn auch nicht allzu überraschende Liebesgeschichte. Besonders Connor als Protagonist hat mich begeistert – sein Humor, seine Tiefe und seine Entwicklung waren definitiv der Höhepunkt des Buches. Fizzy hingegen war nicht immer mein Fall, da ihre Überdrehtheit und ihre ständigen Wortgefechte nicht immer gut zu mir durchdrangen. Dennoch bleibt die Geschichte ein netter, amüsanter Roman mit Herz, der durch die humorvolle Dynamik zwischen den Protagonisten fesselt. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„In genau diesem Moment wird mir klar, dass ich tatsächlich meine Freude verloren habe. Ich blicke in das Meer aus Gesichtern, hinein in die vielen großen, aufmerksamen Augen, und würde am liebsten das Schlimmste zugeben: Ich bin nie über das erste Kapitel meiner eigenen Geschichte hinausgekommen. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, wirklich bedeutsam zu sein.“ (S. 11)
und
„Wer auch immer das Küssen erfunden hat, ist meine liebste historische Figur aller Zeiten.“ (S. 325)
und
„Weiß er eigentlich, wie sehr ich seine Besonnenheit bewundere? Er ist die Ruhe zu meinem Sturm, der Schatten zu meinem hellen Sonnenlicht, der Styles zu meinem Harry. (S. 376)

{Rezension} The Striker
(Bd. 1 der „Gods of the Game“-Dilogie)

The Striker
(Bd. 1 der „Gods of the Game“-Dilogie)
von Ana Huang

LYX Verlag
Paperback
New Adult / Sports Romance
656  Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-2360-5
Ersterscheinung: 16.12.2024

Sie ist die Einizige, die er will.
Und die Einzige, die er nicht haben kann.

Inhalt:
Asher Donovan, gefeierter Fußballstar und Liebling der Premier League, sieht sich mit einer Krise konfrontiert: Sein Ruf leidet durch Skandale, und sein neues Team verliert die Meisterschaft wegen eines Streits zwischen ihm und seinem Rivalen Vincent DuBois. Die beiden werden zu einem gemeinsamen Sommertraining verdonnert – ausgerechnet unter der Leitung von Scarlett DuBois, Vincents Schwester und einer faszinierenden Frau, die Asher zuvor in einer Bar getroffen hat. Zwischen Trainingseinheiten, Geheimnissen und der wachsenden Anziehung zwischen Asher und Scarlett stehen jedoch nicht nur familiäre Bande, sondern auch die Presse im Weg.

Meinung:
Diese Sports Romance hat mich auf mehreren Ebenen positiv überrascht, auch wenn es nicht ganz meinen Erwartungen entsprach. Ana Huang versteht es hervorragend, ihren Figuren Leben einzuhauchen. Asher Donovan ist mehr als nur der typische heiße Sportler, denn er hat Ecken und Kanten, die ihn interessant machen. Seine verletzliche Seite, die unter der Fassade des unantastbaren Fußballstars verborgen liegt, verleiht ihm Tiefe. Scarlett ist eine Protagonistin, die Stärke und Verletzlichkeit gleichermaßen verkörpert. Ihre Schlagfertigkeit und ihre Unabhängigkeit machen sie sympathisch, während ihre körperlichen und emotionalen Wunden sie sehr menschlich wirken lassen. Die Chemie zwischen den beiden ist unbestreitbar. Von den ersten Begegnungen in der Bar bis zu den intensiven Momenten während des Trainings konnte ich die wachsende Anziehung und die Spannung zwischen ihnen deutlich spüren. Ana Huang beschreibt diese Dynamik mit einer solchen Intensität, dass es schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Besonders gefallen hat mir, wie die Beziehung nicht nur auf körperlicher Anziehung basiert, sondern auch auf einer emotionalen Verbindung, die durch gemeinsame Erlebnisse und gegenseitiges Verständnis entsteht. Trotzdem hatte ich auch ein paar Schwierigkeiten mit dem Buch. Als großer Fan von Sports Romance hatte ich erwartet, dass der Fußball stärker in die Handlung eingebunden wird. Zwar wird Asher als weltbekannter Spieler beschrieben, und sein Konflikt mit Vincent bringt ein wenig von der Dynamik des Sports ein, doch darüber hinaus fehlt die Präsenz von Spielen, Trainingseinheiten oder allgemein der Sportwelt. Es fühlte sich fast so an, als wäre das Fußballthema eher ein Hintergrundelement, um die Liebesgeschichte zu rahmen, statt ein integraler Bestandteil der Handlung zu sein. Das war enttäuschend, vor allem weil das Genre „Sports Romance“ genau dies impliziert. Ein weiterer Aspekt, der mich etwas gestört hat, waren die vielen erotischen Szenen. Zwar waren diese gut geschrieben und fügten sich nahtlos in die Geschichte ein, doch sie nahmen so viel Raum ein, dass andere Aspekte der Handlung – wie die Entwicklung der Nebenfiguren oder die Konflikte rund um Scarletts Vergangenheit – in den Hintergrund rückten. Weniger Szenen dieser Art hätten die Geschichte meiner Meinung nach stärker gemacht, weil so mehr Platz für emotionale Tiefe und die sportliche Komponente geblieben wäre. Trotz dieser Kritikpunkte habe ich das Buch genossen. Der Schreibstil von Ana Huang ist leicht und fesselnd, sodass die über 600 Seiten schnell verflogen sind. Auch die Nebenfiguren wie Vincent oder Carina und Brooklyn wurden gut genug charakterisiert, um die Geschichte zu bereichern, ohne die Hauptfiguren zu überstrahlen. Besonders neugierig bin ich auf Vincents Geschichte im zweiten Teil der Reihe, da er als Nebenfigur viel Potenzial zeigt. Insgesamt ist „The Striker“ ein Buch, das seine Stärken vor allem in der intensiven Liebesgeschichte und den gelungenen Charakteren hat. Für Lesende, die sich von einer prickelnden Romanze begeistern lassen können, ist es absolut empfehlenswert. Wer allerdings auf eine starke Integration des Sportthemas hofft, könnte wie ich ein wenig enttäuscht werden.

Fazit:
„The Striker“ von Ana Huang überzeugt mit einer fesselnden Liebesgeschichte, charmanten Charakteren und einem lockeren Schreibstil. Für mich als Fan von Sports Romance war jedoch der fehlende Fokus auf den Sport eine Schwäche, die das Lesevergnügen etwas geschmälert hat. Wer erotische Romane mit intensiven Beziehungen und dynamischen Figuren mag, wird hier gut unterhalten. Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
»Eine DuBois sagt etwas Nettes über meinen Charakter? Jemand sollte mal nachsehen, ob es in der Hölle immer noch heiß ist.« (S. 118)
und
„Wenn ihr Lächeln ein Einbrecher war, dann war ihr Lachen ein verdammter Dieb, denn ich war mir ziemlich sicher, das sie mir gerade vor meinen Augen ein Stück von meinem Herzen gestohlen hatte.“ (S. 128)
und
„»Ich denke, dass du weit mehr kannst, als du dir selbst zutraust«, sagte ich. »Aber am Ende des Tages musst du selbst entscheiden, was du mehr bereust – es versucht und versagt zu haben oder es gar nicht erst versucht zu haben.« (S. 135)