Interview mit Jacqueline Kupey
(KiKA Redakteurin der Sendungen
KiKA LIVE und TanzAlarm)

Das Magazin KiKA LIVE wird seit 2004 ausgestrahlt. Es wird moderiert von Ben Blümel und Jess Schöne und wendet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren. Die Sendung behandelt Themen und Trends aus dem Lebensalltag des Publikums, stellt spannende Hobbys von Zuschauer*innen vor, interviewt Stars der Zielgruppe oder gibt Backstage-Einblicke in beliebte Serien oder Shows. In den Battle-Shows treten die beiden Moderierenden der Sendung gegeneinander an, u.a. im Witze-Battle, im Rückwärtssprechen oder im Wintersportfun.

Die KiKA LIVE Moderatoren Ben und Jess © KiKA/Bernd Jaworek

Das Aushängeschild des KiKA, der TanzAlarm, präsentiert sich seit 2020 in einem neuen, frischen und mitreißenden Look – mehr Musik, mehr Tanz, mehr Comedy. TanzAlarm wagt sich mit dem aktuellen Sitcom-Element „TanzTapir wohnt bei Tom“ auf neues Terrain. Frisch arrangierte TanzAlarm-Classic-Songs vergangener Staffeln und neue, mitreißende und abwechslungsreiche Songs der vier TanzAlarm-Kids Hannah, Käthe, Luna und Larissa sind ebenso am Start wie ihre alten Freunde.

TanzTapir, die TanzAlarm Kids mit ihren Freunden und Nilsen liefern sich ein mitreißendes, musikalisches Match. © KiKA/MingaMedia/Holger Kast

Leo: Die Sendung TanzAlarm ist seit dem Jahr 2004 ein Dauerbrenner beim KiKA. Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor dem Fernseher zu Volker Rosins A, E, I, O, U getanzt habe, als ich klein war. Was ich mich aber schon immer gefragt habe, wie entsteht so eine Sendung. Die Folgen sind zwar nicht sehr lang, nur knapp 10 Minuten, aber der Aufwand ist schon recht hoch. Was passiert alles, bevor eine Folge gedreht werden kann?

Jacqueline Kupey: TanzAlarm ist wirklich ein Dauerbrenner und A, E, I, O, U ist auch wirklich DER Song für TanzAlarm. Der muss auch in jede Sendung rein, falls dir das mal aufgefallen ist. Irgendwo wird der immer gespielt. Entweder am Ende oder mal irgendwo am Anfang, weil der einfach so beliebt ist. Aber wie entsteht jetzt so eine Folge? Also, wir haben ein Team hier beim KiKA, jetzt gerade sind das mein Kollege Oskar Lohaus und ich. Wir sind die Redakteure für TanzAlarm. Aber unsere externe Produktionsfirma, Minga Media, setzt um, was wir wollen. Die machen TanzAlarm auch schon sehr lange und denken sich die TanzAlarm-Geschichten gemeinsam mit uns aus. Worum soll es gehen? Oft geben wir da dann einen groben Fahrplan vor. Wir wollen z.B., dass die im TanzAlarm eine Europa-Reise machen. Das ist dann unsere Idee, Minga Media macht aus der Idee aber die Geschichten. Letztes Jahr war es dann z.B. aber sehr schwierig wegen Corona, denn wir hatten schon alle Geschichten geplant und dann kam Corona, wir konnten also nicht mehr drehen, weil es ja auch viele Statisten gibt, die vier TanzAlarm-Kids und dann hat Minga Media eine ganz neue Idee gehabt. Und zwar Comedy mit Tom Lehel und dem TanzTapir in einer WG. So entstehen dann Ideen, wir haben immer Runden, wo wir über so etwas reden und dann macht Minga Media daraus Geschichten, die wir wiederum dann lesen, um zu gucken, ob sie uns gefallen. Dann gibt‘s immer so ein hin und her. Und irgendwann steht dann die fertige Geschichte. Und natürlich die Songs! Die Songs werden von Minga Media geschrieben und wir schauen drüber. Davor machen wir natürlich auch ein paar Vorgaben, wir wollen z.B. einen Song über Freundschaft oder einen, der einfach nur Lust zum Tanzen macht. Dann kriegen wir von Minga Media die Texte und dann kommen die Layouts, d.h., dass die Songs von einer Sängerin eingesungen werden. Dann werden die Songs entweder so abgenommen oder nochmal ein bisschen verändert und wenn wir sagen „Ja, das ist der Song“, dann kommen die Kids ins Studio, singen die Songs mit ihren 4 verschiedenen Stimmen ein und daraus wird der Song dann gemixt. Die Folge muss dann aber noch gedreht werden. Wenn Kinder noch nicht 18 sind, dürfen die ja aber noch nicht so viel arbeiten, da gibt es dann meistens so zwei Wochen Produktion und da wird dann alles abgefeiert. D.h., dass alle Songs und die Geschichte gedreht werden. Das Drehen an sich geht relativ schnell, das dauert vielleicht zwei Wochen. Dann wird alles geschnitten, das kann bis zu 4 Wochen dauern oder manchmal auch länger. Anschließend werden uns die Folgen geliefert, dann gibt‘s nochmal ein hin und her, bis wirklich alle zufrieden sind. Der verantwortliche Redakteur dafür ist Dr. Matthias Huff, der sagt letztendlich „Yo“ oder „No“. Die fertige Folge kommt anschließend zu uns in die Sendeleitung und dann kann sie ausgestrahlt werden. Meistens haben wir nach dem Drehen noch ein paar Monate, aber diesmal, die Folgen, die jetzt am 12.06., also am Wochenende, starten, die sind tatsächlich erst letzte Woche fertig geworden. Das war wirklich knapp. 

Leo: Jetzt hast du eben schon erwähnt, dass sich der TanzAlarm seit 2020 in einem neuen und mitreißenden Look präsentiert – also mit viel frischem Wind, mehr Tanz, Musik und Comedy. Wie kam es dazu, dass nun ein TanzTapir bei Tom wohnt? Wieso ein Tapir? 

Jacqueline Kupey: (lacht) Die Frage ist super! Also, der TanzTapir ist noch vor meiner Zeit zum TanzAlarm gekommen, also bevor ich Redakteurin dafür wurde. Ich weiß aber, dass man eine Figur, wie ein Maskottchen, für den TanzAlarm wollte. Es wurde auch viel überlegt und es gab viele Ideen. Der TanzTapir ist es dann letzten Endes geworden. Der sollte ein bisschen Schwung in den TanzAlarm bringen und auch jüngere Kinder ansprechen, also ein jüngeres Zuschauerpublikum. Und vor allem Spaß in die ganze Sache reinbringen! 

Leo: Erst vor einigen Tagen habe ich den Goldenen Spatz interviewt oder besser gesagt, die Marie-Therese, die im Kostüm steckt. Ich war überrascht, dass tatsächlich immer dieselbe Person im Goldenen Spatz steckt. Ist das beim TanzTapir auch so?

Jacqueline Kupey: Nein, das ist nicht so. Im Kostüm des TanzTapirs sind meist Tänzerinnen, weil die da auch genau reinpassen. Es waren aber auch mal TanzAlarm-Kids von früher im Kostüm. Wir haben ja auch den TanzAlarm Club, der dann den ganzen Tag bei uns im Studio gedreht wurde. Und das Kostüm ist sehr warm und auch sehr schwer. Da waren es dann auch zwei Tänzerinnen, die sich immer abgewechselt haben. 

Leo: Mich würde interessieren, wie man die Rolle eines TanzTapirs ergattert. Dass man Tänzerinnen castet und dann die 4 talentiertesten wählt, ist logisch – aber welche Kriterien muss man als TanzTapir erfüllen?

Jacqueline Kupey: (lacht) Ein TanzTapir muss richtig Bock auf tanzen haben! Ein TanzTapir muss Lust haben, mit Freunden, in dem Fall natürlich die TanzAlarm Kids, etwas zu erleben. Und er muss tollpatschig sein. Denn der TanzTapir ist wirklich sehr tollpatschig und bringt irgendwie immer Chaos rein, was aber am Ende auch lustig ist und durch Freundschaft und Zusammenhalt aufgefangen wird. 

Leo: Die TanzAlarm-Kids sind bereits seit ein paar Jahren dabei, genau genommen seit 2017. Wie oft müssen sie aber zum Drehort kommen?

Jacqueline Kupey: Minga Media macht das so, dass sie alles vorplanen – also Drehbücher, Locations, das wird alles fertig geplant. Und dann müssen die Kids einmal kommen, um die Songs aufzunehmen, das ist klar. Dann müssen sie auch nochmal kommen, um die Tänze zu üben, das ist zwar ohne Kamera, muss aber trotzdem eingeplant werden. Das Einüben der Tänze ist ja aber wirklich auch nicht ohne! Pro Staffel sind es mindestens 8 neue Tänze, die sie lernen müssen. Und dann kommt der Dreh. Für die 8 Folgen mit den Kids waren es jetzt 4 oder 5 Tage. Der Comedy-Teil mit Tom Lehel, dem TanzTapir und Singa für die neuen Folgen, das wurde nochmal extra gedreht, da waren die Kids ja nicht dabei. Aber wie viele Tage genau, hm… Da müsste ich meinen Telefon-Joker ziehen. Warte mal kurz.

*ein Telefonat später*

Jacqueline Kupey: Das gerade eben war mein Kollege, Oskar, und wir machen das jetzt schon seit 2019. Unsere liebe Kollegin Undine Otto-Beckmann hat das vorher jahrelang gemacht, sie ist leider viel zu früh verstorben. Letztes Jahr, das war auch für uns so ein kleiner Hammer. Aber deswegen fuchsen wir uns da auch so ein bisschen rein.

So, um deine Frage von vorhin jetzt aber noch zu beantworten, rufe ich ganz schnell noch Jana an, denn Oskar wusste es tatsächlich auch nicht. Jana ist super. Jana Aengenvoort ist von Minga Media und unsere Ansprechpartnerin für TanzAlarm und sie kann dir alle Fragen beantworten! Denn sie plant und führt das alles auch durch.

*Telefon-Joker Nr. 2*

Jana Aengenvoort: Na ja, das geht eigentlich relativ schnell. Pro Trainingstag lernen die Kids 2 bis 3 Tänze.

Jacqueline Kupey: Wow, das ist wirklich sehr viel! An einem Tag lernen sie 2 bis 3 Tänze?!

Jana Aengenvoort: Ja, genau. Aber die Tänze werden dann natürlich auch bei den anderen Trainingstagen nochmal aufgefrischt. Und sie schaffen normalerweise ungefähr 3 Songs an einem einzigen Tag. Manchmal vielleicht sogar 3 bis 4 Songs. Und dann halt noch die Drehtage. Für diese Staffel waren es jetzt 5 Drehtage. Lass mich nochmal überlegen, ich glaube, die Kids haben auch 5 Trainingstage, bei denen werden die alten Tänze ja aber auch nochmal trainiert und aufgefrischt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, in dieser Staffel waren es eineinhalb bis zwei Singtage. Und ungefähr 3 Songs schaffen sie pro Tag. 

Jacqueline Kupey: Super, das ist ja Wahnsinn! Danke Jana!

Leo: Wow, das ist wirklich unglaublich. Dankeschön!

Jana Aengenvoort: Gerne. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht irgendeinen Schwachsinn erzählt.

Jacqueline Kupey: Nein, nein, keine Sorge. In meinem Kopf war es auch so, ich wollte nur sicher gehen. 

Jana Aengenvoort: Okay, alles klar.

Jacqueline Kupey: Bis dann Jana!

Leo: Tschüss!

Jana Aengenvoort: Dann viel Spaß euch noch beim Interview, tschüss!

Jacqueline Kupey: Du merkst, Leo, es ist einfach toll, mit Minga Media zu arbeiten! Einfach tolle Mitarbeiter. Also, fassen wir nochmal zusammen. Die TanzAlarm-Kids sind wahnsinnig talentiert und sie schaffen es an einem Tag, 2 bis 3 Tänze einzustudieren, die dann zwar nochmal aufgefrischt werden. Und dann singen sie an einem Tag 3 bis 4 Songs ein und ich würde sagen, das ist ein ganz schönes Pensum. Aber unsere Kids sind ja auch schon 17 und 16, die jüngste ist, glaube ich, noch 15. Von daher geht das ja. Und die machen das ja aber auch schon ein paar Jahre. Ich bin auch wirklich stolz, dass wir unsere TanzAlarm-Kids gefunden haben, die machen das richtig gut.

Leo: Und was magst du mehr? TanzAlarm oder KiKA LIVE?

Jacqueline Kupey: Oh mein Gott! Wie gemein! Die beiden Formate sind so unterschiedlich, dass ich die Frage so nicht beantworten kann. TanzAlarm mache ich einfach richtig gerne, weil das so ein Format ist, wo man total Bock hat, mitzutanzen. Das ist auch einfach mal zum Abschalten. Du lernst jetzt zwar nicht groß was, aber du kannst einfach abschalten. Mal mittanzen, mitsingen und auch vielleicht ein bisschen lachen. Und deswegen mag ich TanzAlarm so, weil ich aber auch persönlich sehr gerne tanze. Und KiKA LIVE – wir sind ja ein Trendmagazin, wir gehen mit der Zeit und versuchen, für die älteren Kinder Themen zu finden. Welche Stars sind gerade in, welche Trends gibt es. In den Trendchecks bzw. Trendchats während der Corona-Zeit fragen wir ja auch direkt die Kinder und Jugendlichen, was so angesagt ist, was sie gut oder schlecht finden, das sind dann unsere Tops oder Flops. Das Arbeiten mit Ben und Jess macht auch riesig Spaß, weil die so ein tolles, eingespieltes Team und auch total natürlich und lustig vor der Kamera sind, weil sie eben wirklich beste Freunde sind. Deswegen macht das Arbeiten immer Spaß und ich mag beides unglaublich gerne. Bei KiKA LIVE kann ich auch selber als Autorin arbeiten und alles umsetzen, aber bei TanzAlarm sind es halt einfach die Songs, die Tänze, die Kids und das Zusammenarbeiten mit Minga Media, was ich auch nicht missen möchte. Ich mag beides wirklich sehr.

Leo: Wurden Ben und Jess nur zufällig für das Format ausgewählt oder wurden sie aktiv gecastet und es wurde nach Moderatoren für KiKA LIVE gesucht?

Jacqueline Kupey: Die wurden aktiv gecastet. Und Ben ist ja auch nochmal ein bisschen länger dabei als Jess, das ist jetzt 12 Jahre her. Das war aber ein richtiges Casting. Und sie wurde unter allen anderen Bewerberinnen ausgewählt und ich muss sagen, das war auch ein Glücksgriff, weil Ben und Jess sich eben so gut verstehen. Das trägt meiner Meinung aber auch die Sendung und macht sie so besonders.

Leo: Ben und Jess sind schon seit Jahren ein sehr beliebtes KiKA-Moderatoren-Team. Mir gefallen vor allem die Battles. Aber es gab ja nun schon wirklich sehr viele Folgen. Woher nehmt ihr die ganzen Ideen für die Sendung? Gibt es irgendwas, das dich total inspiriert, wenn du mal keine Ahnung für ein Thema für die Sendung hast?

Jacqueline Kupey: Gar keine Ideen gibt‘s nicht. Du musst dir vorstellen, wir sind ein recht großes KiKA LIVE-Team und wir haben jede Woche eine Themenplanung. Wir kriegen ja auch Vorschläge zugeschickt, das kann von Zuschauern sein, das kann aber auch von Agenturen sein, die uns Vorschläge machen, indem sie uns z.B. neue Künstler oder Künstlerinnen schreiben, neue Songs oder fragen „Wollt ihr nicht mal eine Sendung mit dem oder der machen?“. Wir selber haben aber auch viele Autoren und Kollegen, die diese Sendung und die vielen Folgen von KiKA LIVE überhaupt erst möglich machen. Wir haben eine Schlagzeit von 5 Folgen in der Woche, die natürlich nicht immer alle neu sind, denn wir senden auch Wiederholungen, aber trotzdem haben wir ein enormes Pensum an neuen Folgen. Unsere Autorinnen und Autoren setzen diese um und auch die schicken immer wieder Ideen. Wir haben wirklich einen riesigen Pool an Ideen, die wir in der Themenplanung besprechen. Ich nehme mal jetzt das Beispiel „Praktikum“. Ben und Jess machen ein Praktikum, z.B. in einem Tierheim. Dann sitzen wir einfach in dieser Runde und überlegen, was ein spannendes Praktikum sein könnte. Beispielsweise haben wir dann auch mal ein Praktikum im Freizeitpark gemacht. Und dann machen wir einen Vergleich. Jess macht z.B. das Praktikum im Freizeitpark, Ben das Praktikum im Tierheim. Oder andersrum. So entstehen aber Ideen. Dass wir gar keine Ideen haben, das ist wirklich noch nicht vorgekommen. Wir haben ja auch immer unseren Trendchat, das sind so Sachen, die wir regelmäßig machen. Und Hobbys, da Kinder uns ja auch ihre Hobbys schicken können. In der Themenplanung besprechen wir dann, was alles an Zuschriften reingekommen ist. Dann recherchieren wir, rufen davor natürlich erstmal die Eltern von dem Kind an und wenn wir die Erlaubnis haben, sprechen wir mit dem Kind und erfahren etwas von ihr oder ihm. Dann merken wir auch, ob das vor der Kamera wirkt, damit das Kind nachher nicht schlecht dargestellt wird, denn wir gucken schon, dass wir die Kinder vor der Kamera gut aussehen lassen. Anschließend suchen wir uns das aus. Wir hatten z.B. das Hobby Kanupolo. Da ist Ben dann sogar mit dem Kanu umgekippt und das war ganz schön uiuiui. Aber Ben und Jess probieren die Sachen eben mit aus, was auch wieder spannend ist, und da kann so etwas eben passieren. Was wir sehr gerne machen, sind Battles, wie auch die Sendung, die jetzt beim Goldenen Spatz nominiert ist. Das ist ja auch ein Battle: „KiKA LIVE: Jess vs. Ben – Wer bietet mehr?“ Da fallen uns auch immer so viele Ideen ein! Wir sagen z.B., dass wir ein neues Sommerbattle wollen. Entweder mit noch anderen KiKA-Gesichtern oder nur mit Ben und Jess. Anschließend müssen wir uns natürlich die Spiele überlegen. Da wird dann ein Team gebildet, vielleicht aus zwei Leuten. Das ist meist auch schon die Autorin oder der Autor mit noch jemand anderem. Die überlegen sich dann die Spiele. Und dann sprechen wir nochmal darüber und sagen „yes“ oder eben „nein“ (lacht) und so entwickelt sich so eine Folge. 

Leo: Wie viele kreative Köpfe arbeiten im Hintergrund von dem Format KiKA LIVE? Man sieht ja immer nur Ben und Jess, aber es gibt ja noch viele mehr, die an der Sendung mitarbeiten. 

Jacqueline Kupey: Also im KiKA LIVE, da haben wir unsere Formatleitung, Miriam, die auch in allen Themenplanungen voll drinnen steckt und immer weiß, was bei KiKA LIVE los ist. Dann haben wir unsere Planung, Stefanie, ohne die geht gar nichts! Sie hat alles im Blick und von allem eine Ahnung. Sie weiß genau, was wann wo läuft, wann Ben und Jess Zeit haben… Dann haben wir unsere Onlinerin Olivia, Tina, Lea, Marko und ich. Also 6. Dann haben wir noch drei Studentinnen, das ist unser Team. Also wenn alle da wären, was zwar nicht immer der Fall ist, aber dann wären wir 10 Leute, die für KiKA LIVE das Gehirn anschalten und überlegen, was wir machen können. 

Leo: Wie funktioniert der Dreh, wenn ihr Schulklassen besucht bzw. vor Corona besucht habt? Besucht das Team an einem Tag mehrere Schulklassen? 

Jacqueline Kupey: Nein, wir besuchen nur eine Schule an einem Drehtag. Die Schulen können sich ja tatsächlich auch bei uns bewerben unter www.kikalive.de und wenn sich da mal nicht so viele Schulen bewerben, dann gehen wir auch selber auf die Suche, schreiben Schulen an und fragen, wer von denen Bock hat, mitzumachen. Dann muss man auch beachten, wann der Unterricht beginnt und wann die Pause haben. Die Autorin geht mit dem Kamerateam, der Ton ist auch noch dabei, und Ben oder Jess zum Dreh und dann haben die bestimmt 4 Stunden Zeit mit der Klasse und drehen dann für den Trendcheck, wenn sie vor Ort sind. Das ist dann aber wirklich nur die eine Klasse am Tag. Du musst dir vorstellen, dass Ben und Jess ziemlich viel reisen müssen, weil sie eben auch so viele Folgen drehen. Da muss man teilweise halt auch gucken, weil die beiden am selben Tag schon am nächsten Ort für den nächsten Tag, für den nächsten Dreh, sein müssen. Du musst dabei beachten, dass sie noch dort hinkommen und auch noch ein bisschen Pause, ein bisschen Zeit für sich, haben. Die beiden haben wirklich ein ganz schönes Pensum. 

Leo: Wie macht ihr das überhaupt mit den Drehtagen? Von einer Redakteurin vom Baumhaus weiß ich, dass es einmal im Monat einen Drehtag gibt, an dem um die 30 Folgen aufgenommen werden. Ist das bei KiKA LIVE ähnlich? Gibt es auch ein, zwei Drehtage, an dem dann alle Folgen für den folgenden Monat aufgenommen werden?

Jacqueline Kupey: Also das ist bei uns ganz anders. Denn KiKA LIVE ist nicht im Studio. KiKA LIVE ist draußen und dabei gehen wir dorthin, wo was los ist. Wir wollen den Kindern zeigen, was gerade im Trend ist, was sie sich anhören können, was für Filme gerade gut sind. Also ganz verschiedene Sachen. Deswegen müssen Ben und Jess eben flexibel sein und auch unsere Kamerateams und Autoren und Autorinnen, weil wir überall hingehen. Darum können wir nicht mehrere Folgen vordrehen. Wir können nicht zwei Tage z.B. für die nächsten zwei Wochen vordrehen. Das funktioniert bei uns nicht. Wir müssen an einem Tag eine Folge drehen. Am nächsten Tag wird irgendwo, ganz wo anders, schon die nächste Folge gedreht. Oder Jess dreht z.B. gerade einen Trendcheck und am selben Tag dreht Ben z.B. in Berlin was zu neuen Trends aus dem Netz. Wir können das also gar nicht richtig vorproduzieren. Das einzige, was wir so ein bisschen vorproduzieren, sind KiKA LIVE Allstars. Eigentlich steht jede KiKA LIVE-Folge für sich, aber manchmal hat man so eine Reihe, das ist bei uns KiKA LIVE Allstars oder die KiKA LIVE Home WM. Das sind einfach mehrere Folgen, die zusammengehören. Wenn wir sowas machen, dann drehen wir mindestens zwei Tage für diese vier Folgen. Aber sonst ist eben jede Folge für sich. Und das ist dann ziemlich viel. 

Leo: Das war‘s dann auch schon mit meinen Fragen. Danke für das Interview.

Jacqueline Kupey: Das war‘s schon? Oh Gott, ich habe bestimmt nur Quatsch erzählt!

Leo: Nein, gar nicht. Ich fand’s sehr spannend und interessant, einmal einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten! Dankeschön! ☺️

Interview mit Marie-Therese Stedry (Goldener Spatz)

Ich habe eben in meinen Kalender geschaut und festgestellt, dass es tatsächlich nur noch zwei Wochen bis zum diesjährigen Deutschen Kinder Medien Festival Goldener Spatz sind. Als Spatz Insiderin Leo will ich natürlich ganz nah dran sein am Festival, um ja keine Neuigkeiten, Informationen oder Highlights zu verpassen. Aber jetzt so kurz vor der Eröffnung des Festivals gibt es noch ziemlich viel zu tun und da möchte ich ungern bei den Vorbereitungen stören. Gerne hätte ich einen Blick hinter die Kulissen gewagt, aber damit auch alles wie am Schnürchen läuft, sollte ich wohl lieber nicht überall mein wissbegieriges Näschen stecken. Alle sind schwer beschäftigt und ziemlich aufgeregt. Moment mal! Nein, nicht alle sind aufgeregt, denn es gibt jemanden im Team, der schon ziemlich lange beim Festival dabei ist und deshalb könnte man auch schon von einem „alten Hasen“ sprechen. Aber eigentlich ist es kein Hase, sondern ein Vogel. Genau genommen ein Spatz. Als ich letztes Jahr die Bühne mit dem Spatz geteilt habe (s. Foto ganz unten), hatte ich tausend Fragen im Kopf – aber da der Spatz leider nicht reden kann, wurde erstmal nichts aus dem Interview. Doch als Spatz Insiderin Leo lasse ich nicht locker. Immer auf der Suche nach neuen Informationen rund ums Festival habe ich nun endlich eine Möglichkeit gefunden. Ihr fragt euch jetzt sicher, wie ich es geschafft habe, den Spatz doch noch zu interviewen. Hat die Leo etwa „spatzisch“ gelernt? Nein! Viel einfacher: ich habe einfach Marie-Therese Stedry antworten lassen. Denn, jetzt verrate ich ein ganz großes Geheimnis, der Spatz ist nämlich gar kein „er“, sondern eine „sie“. Marie-Therese ist hauptberuflich Medienpädagogin und ab und an auch der Goldene Spatz – dieses Jahr allerdings ausnahmsweise nicht selbst dabei. Weshalb sie ein Jahr aussetzt, hat spatztastische Gründe. Daher bin ich froh, dass Marie-Therese dennoch ein klein wenig Zeit für meine Fragen hatte.

Leo: Was magst du mehr – Eröffnungsfeier oder Preisverleihung?

Marie-Therese: Ich finde natürlich beide Anlässe ganz großartig, aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich für die Eröffnungsfeier entscheiden, weil man da noch die ganze Festivalwoche vor sich hat und der Spaß erst noch so richtig losgeht. Bei der Preisverleihung ist man immer schon ein bisschen wehmütig, weil die Woche so schnell vorbeigegangen ist und man dann wieder ein Jahr warten muss, bis es das nächste Mal soweit ist.

Leo: Was ist die Lieblingsfarbe vom Spatz?

Marie-Therese: GOLD! Was auch sonst!?

Leo: Wie groß ist der Spatz?

Marie-Therese: Auf jeden Fall zu groß für jedes normale Vogelnest.

Leo: Bist du während des Festivals manchmal aufgeregt?

Marie-Therese: Nein, mittlerweile bin ich nicht mehr aufgeregt. Ganz im Gegenteil: Vielmehr freue ich mich jedes Jahr aufs Neue, endlich das gesamte Spatzen-Team wiedersehen zu können und mit ihnen eine tolle Zeit im Kino zu erleben.

Leo: Gibt es noch eine Spatz-Familie oder bist du der einzige Spatz?

Marie-Therese: Es gibt tatsächlich eine ganze Spatzen-Familie! Das liegt allein schon daran, dass der Spatz ja im Vorfeld des Festivals, also während der Promo-Tour, sowohl in Gera als auch in Erfurt herumflattert. Und so zauberhaft dieses kleine, kuschelige Vögelchen auch ist…zerteilen kann er sich (noch) nicht und deshalb braucht er da immer ein bisschen Spatzen-Verstärkung. Das ist ähnlich wie beim Weihnachtsmann oder dem Osterhasen. 😉 Aber während der Festival-Woche ist der Spatz normalerweise immer der Selbe…egal ob die Mütze richtig oder verkehrt herum sitzt und egal ob mit oder ohne Schärpe bzw. Krawatte.

Leo: Was machst du, wenn das Festival gerade nicht stattfindet?

Marie-Therese: Also der Spatz selber hat immer ein bisschen Langeweile, wenn das Festival nicht stattfindet. Deshalb sitzt er meist im Büro oder direkt im Kino in irgendeinem Raum versteckt und futtert heimlich Popcorn in sich rein. Irgendwo muss der große Kuschelbauch ja schließlich herkommen! 😉 Aber der Spatz kann auch kreativ sein: Er wurde zum Beispiel schon beim Klavierspielen oder basteln gesichtet. Zum Glück gibt es (zumindest wenn nicht gerade Corona ist) auch noch solche Aktionen wie die Spatzen-Tour. Da kann der Spatz auch außerhalb des Festivals mal ein bisschen durch die Kinos flattern und gute Laune verbreiten. Und hin und wieder gibt es auch Veranstaltungen und Aktionstage in Gera und Erfurt, wo sich der Spatz gern mal blicken (und knuddeln) lässt.

Leo: Bist du immer das ganze Festival da? Oder hast du auch Pause?

Marie-Therese: Ich bin grundsätzlich immer das ganze Festival über da, habe aber zwischen den verschiedenen Veranstaltungen auch Pausen. Gerade wenn die Festivalwochen sehr warm sind, ist das auch wichtig! Denn der Spatz verbraucht bei dem ganzen Rumtanzen und Quatschmachen einfach sehr viel Wasser, welches dann in den Pausen wieder „nachgefüllt“ werden muss. Und manchmal will der Spatz auch einfach mal seine großen Plüschfüße hochlegen und die Seele baumeln lassen.

Leo: Was gehört zu deinen Aufgaben während des Festivals?

Marie-Therese: Zu meinen Hauptaufgaben während des Festivals gehören unter anderem Hände schütteln und Leute umarmen – alles etwas schwierig in Corona-Zeiten. Aber wir haben das letztes Jahr hinbekommen und werden es in diesem Jahr sicher wieder genauso gut machen. Außerdem geht es mir als Spatz vor allem darum, Jung und Alt fürs Kino und die Filme zu begeistern. Und natürlich möchte ich die Wartezeiten bis zum Filmstart überbrücken indem ich die Zuschauer*innen im Kinosaal zum Lachen bringe und unterhalte. Meistens verteile ich dabei auch noch ein paar kleine Spatz-Geschenke wie Süßigkeiten, Fähnchen, Stundenpläne oder Lesezeichen, damit man auch im Nachgang an den Kinobesuch noch eine kleine Erinnerung an das Festival hat.

Leo: Hast du dir den Festivalnamen ausgedacht, weil es heißt ja wie du?

Marie-Therese: Wow – das ist echt eine gute Frage und ich muss zugeben, dass das jetzt schon so lange her ist, dass ich selber gar nicht mehr genau weiß, wie das damals war. Immerhin ist das ja mittlerweile schon über 40 Jahre her! Da kann man auch mal was vergessen. Aber ich weiß, dass das Spatzen-Team eine tolle Internetseite – das „Spatzwiki“ – pflegt. Dort kann man alle geschichtlichen Details rund um das Festival ganz in Ruhe nachlesen. Vielleicht sollte ich selbst da auch nochmal genauer reinschauen, um meine Erinnerung etwas aufzufrischen. 🙂

Leo: Wie bist du zum Festival gekommen?

Marie-Therese: Da spreche ich jetzt mal aus meiner Sicht als „Spezial-Assistentin-für-Tiere-im-Zentrum-der-Aufmerksamkeit“ und nicht aus der Perspektive des Spatzen selbst. Ich bin von 2011 bis 2015 während meines Studiums an der Universität Erfurt jedes Jahr als akkreditierte Besucherin beim Festival dabei gewesen, weil ich mich schon immer für Kindermedien interessiert habe und auch unbedingt „Kinder- und Jugendmedien“ in Erfurt studieren wollte – was ich dann übrigens auch getan habe. 2014 war ich zum ersten Mal ein Teil des Spatzen-Teams, weil ich in diesem Jahr erstmalig bei der Promo-Tour in Gera mitmachen durfte. Und was soll ich sagen: Es war einfach Liebe auf den ersten Blick. Den Spatz zum Leben zu erwecken ist einfach eine ganz großartige Arbeit, die unfassbar viel Spaß macht! Deshalb habe ich 2015 gleich noch ein zweites Mal bei der Promo-Tour in Gera mitgemacht, obwohl ich da schon voll mit dem Schreiben meiner Masterarbeit beschäftigt war. Und weil ich mich anscheinend auch wirklich gut angestellt habe, wurde ich im Vorfeld des Festivals 2017 angefragt, ob ich nicht Lust hätte fortan den Festival-Spatz mit Leben zu füllen. Tja, und es kam, wie es kommen musste: Seit 2017 stecke ich nun also jedes Jahr im Festival-Spatz und habe das große Vergnügen, die Festivalwoche aus einer ganz besonderen Perspektive miterleben und mitgestalten zu dürfen. In diesem Jahr werde ich allerdings ausnahmsweise mal vertreten, weil ich nämlich selber ein kleines „Spätzchen“ erwarte und wegen meines großen Babybauches dieses Jahr mal nicht ins Kostüm schlüpfen kann. Aber nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder LIVE mit am Start.

Leo: Woher kommst du?

Marie-Therese: Also der Spatz selber schlüpfte vor über 40 Jahren in Gera aus dem Ei und hat sich seitdem ein sehr schönes Nest in seiner Heimatstadt eingerichtet. Seit 2003 hat er aber auch einen „Zweitwohnsitz“ in Erfurt, den er regelmäßig anfliegt und dort seinen Schabernack treibt. Ich als „Spezial-Assistentin-für-Tiere-im-Zentrum-der-Aufmerksamkeit“ komme aus Teichwolframsdorf, einem kleinen Dorf ca. 25km entfernt von Gera. 

Leo: Was wärst du von Beruf geworden, wenn du kein Spatz geworden wärst?

Marie-Therese: Da ich selber ja (leider) nicht das ganze Jahr als Festival-Spatz arbeiten kann, habe ich tatsächlich einen „richtigen“ Beruf gelernt, den ich ausübe, wenn ich nicht gerade im Spatz-Kostüm stecke: Und zwar bin ich Medienpädagogin. Das heißt ich bringe Kindern und Jugendlichen (aber auch Erwachsenen) bei, wie sie gut und sinnvoll mit Medien umgehen können und worauf man bei der Mediennutzung achten sollte. Wenn ihr euch mehr für mich und meine Arbeit interessiert, könnt ihr gern mal mein Profil auf Instagram besuchen (@waldspatzmedien).

Leo: Was gefällt dir am Festival besonders gut? Auf was freust du dich am meisten?

Marie-Therese: Ich liebe das Festival vor allem wegen der Filme und der tollen Atmosphäre im Kino. Ich bin generell sehr, sehr gern im Kino und wenn ich dann mal die Zeit und die Gelegenheit habe, eine ganze Woche lang im Kino sein zu dürfen, ist das natürlich immer ein großes Highlight im Jahr. Aber mindestens genauso sehr freue ich mich auch immer wieder auf das Wiedersehen mit dem Spatzen-Team. Das ist immer ein bisschen wie Familien- oder Klassentreffen, weil man sich meistens wirklich nur dieses eine Mal im Jahr trifft und immer alle an einem Strang ziehen, um das Festival gut über die Bühne zu bringen. Und bisher ist uns das (wie ich finde) auch immer gut gelungen.

Leo: Du bist ja gut gepolstert. Ist es dir manchmal nicht sehr heiß im Kostüm?

Marie-Therese: Ohhhh ja, es ist definitiv sehr warm im Kostüm. Das kann man schlicht und ergreifend nicht anders sagen. Aber der beste Überlebenstrick für die Festival-Woche ist genauso simpel: trinken, trinken, trinken! In jeder Pause mindestens eine 0,5l-Flasche Wasser wieder nachfüllen, dann klappt das eigentlich ganz gut mit dem Durchhalten.

Leo: Du kannst ja leider nicht sprechen. Gibt es Momente, in denen du gerne was sagen würdest?

Marie-Therese: Och na ja…eigentlich ist es auch ganz schön, mal nichts sagen zu müssen. Ich rede in meinem „normalen“ Leben schon relativ viel und genieße es dann auch einfach mal, wenn ich buchstäblich meinen Schnabel halten kann. 🙂

Leo: Du bist während des Festivals sehr viel unterwegs. Was machst du, wenn du keinen Pressetermin hast?

Marie-Therese: Wenn ich gerade keinen Pressetermin oder ähnliches habe, bin ich meistens in irgendeinem Kinosaal und schaue mir einen der Beiträge an. 

Leo: Was sind deine Highlights während der Festivalwoche?

Marie-Therese: Puh, das ist auch schwierig zu beantworten, weil jede Festivalwoche immer von einem Highlight nach dem anderen geprägt ist. Besonders cool ist eigentlich immer schon die Ankunft der Kinderjury am Tag vor der offiziellen Eröffnung. Da nehmen wir die Kids am Geraer Hauptbahnhof in Empfang und laufen dann gemeinsam zum Hotel. Das ist immer schon direkt die erste sportliche Einheit für den Spatz in der Festivalwoche. Dann ist natürlich die Eröffnungsfeier immer ein großes Highlight und auch die Preisverleihung brauche ich wohl nicht extra aufzuführen, denn das ist natürlich DAS Highlight der Woche.

Beim Deutschen Kinder Medien Festival Goldener Spatz im September 2020.

Für mich war tatsächlich die Preisverleihung mein Highlight, denn es war der perfekte Abschluss des Festivals 2020. Dieses Jahr erlebe ich das Festival aus einer anderen Perspektive und ich bin gespannt, welche Höhepunkte mich als Spatz Insiderin erwarten. Eins weiß ich aber jetzt schon ganz sicher: es wird wieder ein einmaliges Erlebnis.

Interview mit Assata Frauhammer

Nach ihrem deutsch-französischen Journalistik-Studium in Freiburg und Straßburg machte Assata Frauhammer sich als freie Journalistin selbstständig und schreibt seitdem am liebsten für Kinder. Nach „Weltraum – Alles über unser Sonnensystem“ ist nun der zweite Band der lehrreichen und informativen Kombination aus Buch, Virtual-Reality-Brille und App erschienen. „Ozeane“ lädt Kinder zwischen 8 und 11 Jahren zu einer virtuellen Reise durch die faszinierende Unterwasserwelt ein.

Leo: Assata, wir beide haben uns vor fünf Jahren kennengelernt, das war damals auf dem SWR Sommerfestival beim Interview mit Namika. Die erfolgreiche Sängerin war die erste prominente Persönlichkeit, die ich interviewen durfte, und mittlerweile kamen noch viele weitere hinzu. Du interviewst natürlich nicht jeden Tag irgendwelche Promis, denn als freie Journalistin schreibst du selbstverständlich auch viele spannende und interessante Artikel – vor allem über Themen, die uns Kinder interessieren. Mit großer Begeisterung habe ich vor einiger Zeit erfahren, dass du nun auch Autorin bist. Dein erstes Buch „Weltraum“ konnte mich persönlich richtig begeistern. Nun ist auch mit „Ozeane“ ein weiteres Wissensbuch erschienen, das mithilfe der beiliegenden Virtual-Reality-Brille und der App Kindern nicht nur lehrreiche Informationen, sondern auch ein dreidimensionales Abenteuer bietet. Erzähl mal, wie kam es zu dieser Idee.

Assata: Die Idee zum Buch mit VR-App hatte der Carlsen Verlag. Ich war natürlich begeistert dabei! Es ist doch so cool, dass es heutzutage möglich ist, ein Buch mit einer App noch anschaulicher und spannender zu machen. Mich hat auch die Herausforderung gereizt, etwas ganz Neues auszuprobieren.

Leo: Das sind so immens viele Informationen, die du in den Büchern verarbeitet hast – wie lange hast du an den Projekten Weltraum und Ozean jeweils gearbeitet?

Assata: Viele Monate. Lustigerweise war ich beide Male schwanger, während ich an den Büchern gearbeitet habe. Sie fühlen sich fast wie zwei weitere Babys an. 😉 Es war wirklich viel Arbeit, die ganzen Infos zusammenzutragen, auszuwählen und verständlich zu erklären.

Leo: Wie bist du an die Informationen gekommen?

Assata: Ich habe zunächst einmal sehr viel gelesen, Bücher und im Internet. Alles, was ich finden konnte. So habe ich mir einen Überblick verschafft darüber, was wichtig ist und was man erwähnen könnte. Als die Inhalte grob feststanden, habe ich für die verschiedenen Themenbereiche Fachliteratur gesucht, wissenschaftliche Aufsätze zum Beispiel. Gerade im Internet muss man ja sehr aufpassen, ob Infos überhaupt stimmen. Für das Ozeane-Buch habe ich eng mit dem Leiter des Ozeaneums in Stralsund zusammengearbeitet. Er hat mir viele Dinge sehr detailliert erklärt und mir alle meine Fragen beantwortet, wenn noch etwas unklar war.

Leo: Das Jahr 2020 hat viel von uns Kindern abverlangt, vieles hat sich geändert. Ich habe nicht sonderlich viel erleben können, aber ich habe dennoch viel gelernt. Ohne die langen Lockdownphasen hätte ich nie zu schätzen gelernt, wie schön mein Alltag eigentlich war. Auch schulisch hat es mich ein Stück weit geprägt, denn im Umgang mit den digitalen Medien bin ich nun fast ein Profi. Wie ging es dir die letzten Monate? Bei deiner journalistischen Tätigkeit hast du wahrscheinlich auch früher schon viel von zu Hause aus gearbeitet. Hat sich überhaupt was für dich geändert?

Assata: Das stimmt, ich arbeite hauptsächlich von zu Hause aus. Durch den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hat sich aber schon vieles geändert. Viele Termine wurden abgesagt, weil man sich nicht mehr treffen durfte, und Interviews konnten nur noch online geführt werden. Das war schade, weil gerade die Außer-Haus-Termine immer eine nette Abwechslung waren. Dafür gab es plötzlich viele neue Themen rund um die Pandemie. Die größte Herausforderung war natürlich, dass mein Sohn nicht mehr im Kindergarten war und mein Mann und ich uns abwechseln mussten mit der Arbeit. Ich bin wirklich sehr beeindruckt, wie ihr Schulkinder das Homeschooling gemeistert habt oder immer noch meistert!

Leo: Wenn du die Möglichkeit hättest, sagen wir mal eine gute Fee schenkt dir einen Wunsch, was würdest du dir wünschen? Du musst mit dem Wunsch nicht die Welt retten, der soll einzig und allein für dich sein.

Assata: Ich würde mir Gesundheit wünschen für meine Familie und mich. Es wird gerade noch einmal so deutlich, wie wichtig das ist. Ohne Gesundheit bringt einem alles andere auch nichts. Wenn dieser Wunsch immernoch zu weitreichend ist, würde ich mir einfach ein Wochenende Zeit nur für mich wünschen – zum lesen, entspannen und schlafen. 😉

Leo: Wenn du nun noch einen weiteren Wunsch frei hättest, um etwas Globales zu bewirken, welcher Wunsch wäre das?

Assata: Oh, super schwierig. Es gibt so viele Baustellen. Den Klimawandel aufhalten, Hass und Gewalt abschaffen, Armut beenden… Ich würde eine Weile nachdenken, ob mir eine Formulierung einfällt, die das alles abdeckt. Dass Mensch und Natur gut und in Frieden leben können vielleicht. Die Arbeit am Ozeane-Buch hat mir wieder so deutlich gezeigt, wie wundervoll unsere Erde ist!

Leo: Welches Buch war eigentlich dein Lieblingsbuch in der Kindheit? Und welches ist es heute?

Assata: Ich liebe Bücher und habe immer viel gelesen. Ich glaube nicht, dass ich mich für eines entscheiden kann. Könntest du das? Ich erinnere mich noch daran, wie ich bis tief in die Nacht die Tintenwelt-Bücher von Cornelia Funke gelesen habe, weil sie so spannend waren. Heute lese ich vor allem zur Unterhaltung und brauche eher leichte Kost, wenn ich überhaupt zum Lesen komme. Ich mag zum Beispiel die Bücher von Jojo Moyes sehr gerne.

Leo: Welches Buch hast du als letztes gelesen?

Assata: Ich wünschte, das könnte ich ganz einfach beantworten – aber da ich gerade in Elternzeit mit meinem drei Monate alten Baby bin, kommt das Lesen leider viel zu kurz! Die letzten Bücher waren allesamt Ratgeber oder Sachbücher…

Leo: Und nun habe ich noch eine letzte Frage, die mich schon seit unserem ersten Treffen vor fünf Jahren interessiert. Kannst du mir sagen, ob dein Name irgendeine Bedeutung hat? Wäre ich ein Junge geworden, hätte meine Mutter mich Felix (der Glückliche) genannt. Bei Mädchennamen waren sich meine Eltern etwas unschlüssig. Als meine Mutter mich dann aber in den Armen hielt, war es für sie sofort klar, dass ich Leo heißen sollte – nicht wegen der Wuschelmähne, die ich tatsächlich von Geburt an schon hatte, sondern weil es ein Kampf ums Überleben war und ich gewonnen hatte. Dementsprechend sollte ich die Starke bzw. die Kämpferin heißen. Gibt es eine Geschichte zu deinem Namen? Irgendwie klingt Assata sehr vertraut, aber ich habe außer dir noch niemanden mit dem gleichen Namen getroffen.

Assata: Das ist lustig, denn unsere Namen scheinen gut zusammen zu passen. Meine Mutter hatte in der Schwangerschaft ein Buch gelesen von einer Frau, die Assata hieß. Die hat sie sehr beeindruckt, deshalb gab sie mir diesen Namen. Und der Name ist afrikanisch und bedeutet „die, die kämpft“. Ich mag ihn sehr gerne!

Goldener Spatz 2021
Darf ich vorstellen?
Die Kinderjury 2021!

Ganze 1.113 Bewerbungen sind dieses Jahr für die Kinderjury des Deutschen Kinder Medien Festivals Goldener Spatz eingegangen. Aus allen deutschen Bundesländern sowie aus Liechtenstein, Belgien, Österreich, Schweiz, Dänemark, Südtirol und Luxemburg gab es Bewerbungen. Mittlerweile wurden auch alle Film- und Medienkritiken ausgewertet und 33 Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren ausgewählt. Als Spatz Insiderin Leo geht natürlich keine Information an mir vorbei und deshalb habe ich mich letzten Samstag mit Birthe aus Dänemark (Bild 2) und am Sonntag mit Romina aus Rodgau (Bild 3) zum kurzen Austausch via Zoom getroffen. Heute gab es ein weiteres „Meeting“, denn ich dachte mir, dass die beiden sich vielleicht auch mal vorab kennenlernen möchten. Mit dabei war auch Vitus, den ich in den kommenden Tagen sogar persönlich treffen werde. Vitus kommt aus dem schönen Städtchen Esslingen und da das nicht gar so weit von mir entfernt ist, besuche ich ihn einfach. Mehr zu diesem Treffen dann in den kommenden Tagen.

Interview mit Amelie Stiefvatter

Vom 17. – 25. April fand der Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart statt – dieses Jahr allerdings ohne Publikum, denn Zuschauer waren beim Weltklasse-Damen-Turnier pandemiebedingt nicht erlaubt. Aber ich gebe zu, obwohl ich ziemlich sportbegeistert bin, kann ich mit Tennis überhaupt nichts anfangen. Deshalb wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, eine Persönlichkeit des Tennissports zu interviewen. Ich begab mich viel mehr auf den Weg zur Porsche Arena, um der Sportjournalistin und ehemaligen Tigerenten Club Moderatorin Amelie Stiefvatter ein paar Fragen zu stellen.  

Leo: Vor einem Interview recherchiere ich gerne und nutze die digitalen Medien, um mich über das Leben meines Interviewpartners zu informieren. Aber obwohl du schon so viel gemacht hast, war ich echt erstaunt, doch so wenig über dich gefunden zu haben. Angefangen hast du bereits 2008 – mit 18 Jahren also – mit der monatlichen TV-Talkshow „Jugend ohne Grenzen“, die von der Deutschen Welle und Egypt TV produziert wurde. Ab März 2013 hast du dann beim Sender ServusTV als Sport Producerin und Reporterin gearbeitet und dann kam der Tigerenten Club. Du warst nun ein Jahr Moderatorin beim Tigerenten Club – machst du gerade einfach nur eine Pause oder hast du tatsächlich ganz aufgehört?

Amelie: Meine Zeit beim Tigerenten Club ist vorbei. Es war ein schönes Jahr und jetzt sind Muschda und Jess zurück.

Leo: Oh, schade. Wie kamst du eigentlich zum Tigerenten Club?

Amelie: Ich bin eigentlich ausgebildete Sportjournalistin und ich mache viele Sportbeiträge für ServusTV und verschiedene Anbieter. Vor mittlerweile drei Jahren ist dann aber meine Mama schwer krank geworden. Daraufhin habe ich gesagt, dass ich zu meiner Mama gehen will, um sie zu pflegen. Deshalb habe ich alles gekündigt und bin zurück nach Hause gegangen. Dann ist meine Mama aber an Krebs gestorben und das war für mich der Moment, in dem ich gesagt habe, dass ich irgendetwas ändern möchte. So in der Art „Mal schauen, wo es hingeht, jetzt habe ich ja 7 Jahre bei ServusTV gearbeitet, es ist Zeit für was Neues, für Herzensprojekte“. Und genau in dem Moment kam dann die E-Mail, dass der Tigerenten Club eine neue Moderatorin sucht. Und das war natürlich mein Kinderwunsch, denn ich glaube, jeder will einmal den Tigerenten Club moderieren. Dann dachte ich mir „Okay Amelie, das ist deine Chance. Du schickst jetzt dein Bewerbungsvideo hin.“ und dann hat es tatsächlich geklappt. Damit hätte ich nicht gerechnet.

Leo: Ich muss sagen, dass ich dem Johannes ja auch schon angeboten habe, dass ich, wenn er in Rente geht, seinen Posten übernehme. 😉

Amelie: Ja, das würde total passen.

Leo: Was war das Erste, an das du gedacht hast, nachdem du erfahren hast, dass du die neue Tigerenten Club Moderatorin sein wirst?

Amelie: Dass ich mich total auf den Günter Kastenfrosch freue. Ich war total gespannt, wie der in Echt aussieht.

Leo: Ich war ja auch schon ein paar Mal im Tigerenten Club und habe ihn live erlebt. Und Günter Kastenfrosch ist tatsächlich genauso tollpatschig wie ich. Hattest du eigentlich Bammel, in die Fußstapfen von so vielen anderen Moderatoren zu treten, die bereits vor dir moderiert haben?

Amelie: Total, denn ich bin ein großer Fan von Muschda. Ich finde sie wirklich richtig toll. Ich mag ihre Art und dass sie einfach sie selbst und so authentisch ist. Man muss aber auch immer so ein bisschen seinen Platz finden. Da dachte ich mir dann „Gut, das kriege ich auch hin.“, aber natürlich schaut man auf die anderen und versucht, sich ein paar Dinge abzuschauen.

Leo: Du bist eigentlich Sportjournalistin. Was war die größte Umstellung oder auch Angst, als du dann beim Tigerenten Club angefangen hast? Mit Kindern zu arbeiten ist ja schon etwas anders als vielleicht mit Profisportlern, oder?

Amelie: Das war aber genau das, was ich wollte. Wenn man 7 Jahre lang Sportlern hinterherrennt und die immer das Gleiche gefragt werden, weil jeder wissen will, wieso du gewonnen oder verloren hast, was gefehlt hat oder woran du arbeiten musst, ist das Arbeiten mit Kindern einfach wie Durchatmen, denn auf einmal hat man Zeit und kann auf Augenhöhe Spaß haben. Es geht um Spaß, gute Laune und das Miteinander. Das war dann genau das, was mir gefehlt hat. Das hat mir beim Casting aber auch so viel Spaß gemacht, mit den Kids rumzutollen. Darum war ich auch ziemlich traurig, dass ich die Kinder im Studio nicht erleben durfte.

Leo: Und wie kann man sich das Casting vorstellen?

Amelie: Ich kam an und war ganz nervös und hatte schwitzige Hände. Dann kam eine ganz, ganz liebe Aufnahmeleiterin, die hieß damals Jasmin, und holte mich ab. Dabei habe ich mich sehr wohl gefühlt, denn sie hat mich beruhigt und in den Raum gebeten, in dem ich mich ausbreiten und meine Klamotten auspacken konnte. Da gab es außerdem ganz viele Süßigkeiten und ich habe mir fast den ganzen Süßigkeitenteller reingehauen. Danach hatte ich einen kleinen Zuckerschock. Dann wurde ich aufgerufen, mein Herz pochte, ich kam in den Raum und traf Johannes, der super lieb war und mir gleich die Nervosität genommen hat, und dann performte ich. Dann, muss ich sagen, ging die eine Stunde sehr, sehr schnell vorbei, weil es wie am Schnürchen lief.

Leo: Du stehst inzwischen schon viele Jahre vor der Kamera. Hast du vor einer Sendung trotzdem noch Lampenfieber?

Amelie: Ja, sehr. Ich bin davor tatsächlich als klassische Sportjournalistin unterwegs gewesen, die den Sportlern einfach das Mikrofon unter die Nase gehalten hat und ein paar O-Töne eingesammelt hat. Also so klassische Vox pops, wie das im Fernsehen heißt. Und dann habe ich Facebook live moderiert, so Onlineformate, wo ich mit Sportlern über lustige Dinge aus ihrem Leben geredet habe. Aber so wirklich im Studio mit vielen Kameras und Kindern und Aufgaben, das hatte ich davor noch nie. Das war für mich natürlich eine große Herausforderung, weil ich dann einen Knopf im Ohr hatte, einen Regisseur, der die ganze Zeit mit mir geredet hat, einen Johannes, der mit mir geredet hat, die Kinder, die mit mir geredet haben, die Kameraleute… Es war also ein sehr großer Umbruch, aber das Team vom Tigerenten Club ist mega cool. Die haben mich alle an die Hand genommen und es hat dann eigentlich ganz gut funktioniert und sehr viel Spaß gemacht.

Leo: Wie kamst du eigentlich zu deinem Beruf „Sportjournalistin“? Wusstest du schon während deiner Schulzeit, dass du eines Tages in der Medienbranche arbeiten möchtest?

Amelie: Ja, ziemlich früh. Es gibt Kindervideos von mir, wo ich die Modenschau mit meinen Schwestern moderiere oder den Tigerenten Club. Ich habe immer die Kamera von meinem Papa geklaut und die Urlaubsvideos überspielt und eigene Shows darauf moderiert. Also ich wusste, dass ich was mit Fernsehen machen möchte. Eigentlich wollte ich Schauspielerin werden, das war so mein Traumberuf. Dann bin ich aber ziemlich früh bei der Deutschen Welle in das Format „Jugend ohne Grenzen“ gekommen, sehr gut recherchiert übrigens, und habe gemerkt, dass es mir Spaß macht, Dinge rauszufinden und mit Menschen zu sprechen. Geschichten zu erzählen, deren Geschichte zu erzählen. Und so bin ich dann eigentlich von Kultur zum Sport gekommen, weil ich selbst ja auch sehr sportbegeistert bin und habe da einfach nie aufgehört, dran zu glauben.

Leo: Du bist ja nicht nur Sportjournalistin, also eine Journalistin, die über Sport berichtet, sondern du bist auch selbst sehr sportlich. Was machst du so alles in deiner Freizeit? Oder was ist dein Lieblingssport?

Amelie: Oh, das ist schwer. In Berlin, als ich noch dort gewohnt habe, war ich im Volleyball- und im Schwimmverein. Dann bin ich nach Österreich gekommen und habe dort dann angefangen mit dem Stand-up-Paddling, dem Wandern dem Skifahren und dem Snowboarden. Mittlerweile paraglide ich auch, außerdem bin ich Fallschirmspringerin.

Leo: Ich muss sagen, mit Stand-up-Paddling habe ich im letzten Sommer auch angefangen und ich habe mich total überschätzt. Mir hat danach alles weh getan, ich hatte totalen Muskelkater.

Amelie: Das geht so auf die Tiefenmuskulatur.

Leo: Ja, es war für mich halt total ungewohnt, weil ich in meiner Freizeit nur Feldhockey und Fußball spiele.

Amelie: Und wo bist du Stand-up-Paddeln gewesen? Im Fluss?

Leo: In der Nordsee, ich war auf Sylt im Urlaub.

Amelie: Ui, also auch noch mit Wellen.

Leo: Ja, und an meinem ersten Tag hatten wir ziemlichen Wellengang. Am zweiten Tag ging es dann schon besser, aber es war für mich total ungewohnt. Ich selbst spiele ja Fußball, da frage ich mich natürlich, ob du Fußball magst.

Amelie: Ich liebe Fußball, aber ich bin leider echt schlecht darin. Ich habe gemerkt, dass der einzige Ballsport, den ich kann, Volleyball ist. Fußball verfolge ich leidenschaftlich gern für mich, aber beim Spielen kannst du mich ins Tor stellen und ich schaffe es nicht, irgendeinen Ball zu halten.

Leo: Und welcher Verein ist dein Lieblingsverein?

Amelie: Hertha BSC, denn ich komme aus Berlin.

Leo: Ich darf es hier direkt am Trainigsgelände und Stadion des VfB Stuttgart angrenzend gar nicht laut sagen, aber wenn mein Heimatverein nicht spielt, dann bin ich ein ganz großer Fan des FC Bayern. Nur eins habe ich tatsächlich noch nicht geschafft, mir ein Spiel live in der Allianz Arena anzuschauen. Im Stadion selbst war ich schon, aber leider noch nie live bei einem Spiel. Das muss ich unbedingt noch machen. Ich hatte vor Corona mit meiner Familie eine große Stadiontour quer durch Deutschland geplant, aber das mussten wir zwangsweise erst einmal verschieben. Du kommst ja bei deiner Arbeit auch relativ viel rum und hast vermutlich schon viel von der Welt gesehen – wo hat es dir persönlich bisher am besten gefallen?

Amelie: Ich habe mal eine Doku gemacht, „Russland hört ein Huh!“, da ging es um die Fußball WM und dafür bin ich nach Island gereist. Ich habe geschaut, was denn so die Isländer anders machen mit ihren Fußballtrainings, -stätten und -förderung. Das war wirklich super spannend zu sehen, denn ich liebe das Land und den Gedanken, dass sie Straßen eckig bauen, weil da Elfen wohnen könnten oder dass sie minikleine Inseln im Wasser haben, wo nur ein Fußballfeld drauf ist und mehr nicht. Das hat mich fasziniert. Ich glaube, Island war so eines der schönsten Reiseländer. Und ich mache ja auch sehr viel Wintersport, da bin ich immer dem Weltcup-Tross hinterhergereist und da war ich mit den Jungs zur Vorbereitung in Chile, das war auch sehr, sehr schön.

Leo: Ich reise auch sehr gerne und liebe die Vielfältigkeit der verschiedenen Kulturen. Vor zwei Jahren war ich in St. Petersburg und ich war echt überwältigt von dem Prunk. Überall Gold, wohin man nur schaut. Allerdings dann etwas weiter außerhalb des Zentrums sah es natürlich nicht mehr gar so protzig aus.

Amelie: Ja, das ist dieser Kontrast zwischen arm und reich. Ich war auch mal in St. Petersburg zu den weißen Nächten, wo es nicht dunkel wird. Da habe ich mal einen Segelfilm gemacht. Das war auch verrückt, aber eine wirklich schöne Stadt.

Leo: Ansonsten finde ich Estland sehr schön, da hat es mir richtig gut gefallen. Da gibt es tatsächlich das Recht auf kostenfreies WLAN für jeden Bürger. Die sind unserer Zeit echt um einiges voraus.

Amelie: Was aber auch Sinn macht.

Leo: Ja, vor allem zurzeit. Gibt es ein Land oder einen Ort, wohin du noch unbedingt mal hin möchtest?

Amelie: Ich war noch nie in China, da will ich unbedingt mal hin. Asiatische Länder wie China, Thailand, Vietnam… Europa habe ich jetzt eigentlich komplett gesehen. In Brasilien war ich bei den Olympischen Spielen in Rio. Durch den Wintersport bin ich halt viel nach Chile und Neuseeland gekommen. Nach meinem Abitur bin ich durch Australien gereist. Ja, ich würde einfach gerne mal die asiatischen Länder bereisen.

Leo: Was ich gerne mal sehen würde sind die USA, das wäre sehr cool. Ein Land mit vielen Facetten.

Amelie: Ja, in den USA war ich ein Jahr, da habe ich mein Auslandsjahr gemacht. Das habe ich in Amerika in Oregon gemacht. Das fand ich sehr toll und es war auch ziemlich irre. Da habe ich das Surfen gelernt, weil ich direkt am Strand gelebt habe, das war mega. Und ich habe auch immer noch Kontakt mit meinen Freunden. Und eigentlich wollte ich dieses Jahr hinfliegen, weil eine Freundin von mir ein Baby bekommen hat, das hole ich dann nach.

Leo: Was ich gerne machen würde, wäre einmal quer durch alle Staaten zu fahren.

Amelie: Ja, das wäre toll. Mit einem Wohnwagen.

Leo: Ja, wir haben ja einen Van und damit wollten wir eigentlich auch in Europa rumfahren, aber das geht halt leider alles nicht.

Amelie: Ja, das verstehe ich. Aber das würde ich auch gerne machen. Und ich würde gerne Barack und Michelle Obama treffen und mit denen sprechen.

Leo: Ich habe neulich das Buch von Michelle Obama gelesen.

Amelie: Hast du das gelesen?

Leo: Ja, das finde ich wirklich total cool.

Amelie: Das ist wirklich sehr spannend geschrieben. Sie ist eine tolle Frau. Und ich finde es schön, wie sie auch Einblicke gibt ins normale Leben und wie sie zu dem geworden ist. Und sie gibt nie die Hoffnung auf. Ich finde auch, dass das ein tolles Buch ist.

Leo: Michelle Obama ermuntert vor allem Mädchen, an sich selbst zu glauben und gibt ihnen Mut, nichts unversucht zu lassen, um an ihre Träume und Ziele zu gelangen. Zeitgleich als ich ihr Buch gelesen hatte, wurde ich gefragt, wo ich mich denn in zehn Jahren sehe und was ich glaube, was aus mir wird. Ich mit meinen 12 Jahren finde es aber sehr schwierig, ein ganzes Leben vorzuplanen. Das hat mich fast an den Rand der Verzweiflung gebracht.

Amelie: Was hast du geantwortet?

Leo: Noch nichts, denn ich weiß tatsächlich nicht, was ich darauf antworten soll. Noch habe ich ein paar Tage Zeit zum Überlegen und deshalb wollte ich dich fragen, welchen Tipp du mir geben würdest oder wo du dich in zehn Jahren siehst.

Amelie: Also, du bist jetzt 12 und dann bist du 22. Da liegt ja total viel noch dazwischen. Mit Ausbildung und reinschnuppern in verschiedene Jobs. Aber du fokussierst dich ja so auf das Reden mit Menschen und dem Nahelegen von Büchern und dem an die Hand geben von Rezensionen, Tipps und Tricks. Also sehe ich dich eigentlich schon auch in der Medienwelt, da bist du ja wie geboren für. Dich interessiert es, Sachen zu lesen und zu hinterfragen und dann den Zuschauern aufzubereiten. Also eigentlich genau das Gleiche wie ich. Ich würde dich also eigentlich auch in meiner Welt sehen. Und wo sehe ich mich in 10 Jahren? Da bin ich dann schon 40. Da habe ich dann zwei Kinder und moderiere die Tagesschau. 😉

Leo: Im letzten Jahr warst du nicht nur beim Tigerenten Club zu sehen, sondern auch als Urlaubsvertretung bei der Sendung „Timster“ beim KiKA, bei „Verstehen Sie Spaß? Kids“ wurdest du geprankt und bei „Wer weiß denn sowas?“ warst du erst neulich Kandidatin. Wo wird man dich in nächster Zeit noch sehen können? Gibt es irgendwelche Projekte, die in Planung sind, von denen du erzählen darfst?

Amelie: Wir strecken gerade so die Fühler aus. Es wird wahrscheinlich irgendetwas mit Sport und Ausprobieren, aber leider ist das noch nicht fix, deshalb kann ich dir das noch nicht sagen. Aber ich werde dir dann Bescheid geben.

Leo: Ich bringe dich irgendwie immer nur mit Wintersport in Verbindung. Was machst du hier beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart?

Amelie: Ich bin ja eigentlich Sportjournalistin, das heißt, ich verdiene mein Geld damit, Filme zu produzieren. Ich arbeite für verschiedene Agenturen, die mich immer wieder buchen, dass ich für sie Filme mache. Ich bin also eine klassische Redakteurin, die jetzt beim Porsche Tennis Grand Prix Geschichten hinter den Kulissen erzählt. Ich begleite Tennisspielerinnen, um herauszufinden, wie ihr Fitnessprogramm ist oder wie sie nach einem Sieg in die Pressekonferenz gehen. Ich überlege mir dann Geschichten, die den Zuschauern gefallen könnten, weil ja keine Zuschauer da sind, die sie sich dann zu Hause anschauen können und dadurch noch Tennis bei sich haben.

Leo: Du hast ja auch eine eigene Produktionsfirma namens AMOVIE, richtig? Was produzierst du da so?

Amelie: Ich habe mich ja vor 3 Jahren mit AMOVIE selbstständig gemacht, das ist ein toller Name, den gab es noch nicht und da bin ich sehr stolz drauf. Und da habe ich jetzt für RedBull Schweiz eine Doku produziert, da habe ich den Marco Odermatt und Loïc Meillard, zwei tolle Schweizer Skirennläufer, eine ganze Saison lang begleitet und hinter die Kulissen eines Sportlerlebens geschaut. Dann mache ich viele Werbefilme für Autofirmen oder für Firmen, die auf mich zukommen, die mal einfach Content produzieren möchten. Ich habe außerdem meinen eigenen Podcast, wo ich auch mit inspirierenden Persönlichkeiten spreche, es ist also eine bunte Mischung.

Leo: Da ich nebenbei nun irgendwie zufällig Buchbloggerin geworden bin, stelle ich meinen Interviewpartnern natürlich gerne Fragen zum Thema Lesen. Von dir weiß ich bereits, dass du gerne liest. Welches Buch würdest du als dein Lieblingsbuch bezeichnen?

Amelie: Ich liebe ja Biografien, deshalb könnte ich dir jetzt ganz viele Biografien aufzählen, aber das Buch, das mich am meisten geprägt hat, war „Die unendliche Geschichte“.

Leo: Und welches Buch, hast du zuletzt gelesen?

Amelie: Mein letztes Buch? Hm… Also ich bin gerade noch am Buch von Barack Obama.

Leo: Das Buch habe ich noch nicht gelesen.

Amelie: Das ist auch ein bisschen schwieriger, da braucht man mehr Zeit. Barack geht viel mehr ins Politische rein, Michelle war da eher ein bisschen softer.

Leo: Na ja, ich habe ja auch nicht die normale Ausgabe gelesen, sondern die für Jugendliche aufbereitete.

Amelie: Cool!

Leo: Angenommen, du hättest einen Wunsch frei – welcher wäre das?

Amelie: Das ist eine sehr gute Frage. Was würde ich mir wünschen? Vielleicht, dass wir einfach viel mehr positive Menschen auf der Welt haben, die miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Ich habe oft das Gefühl, dass wir uns gegenseitig eher zur Verzweiflung bringen und dann gibt es so viel Mobbing und Hass und Leute, die einfach nur böse Sachen machen. Das müsste doch nicht sein. Uns geht es so gut auf der Welt. Wir haben alles, dann lasst uns doch einfach miteinander gut zurechtkommen, dem anderen was Positives wünschen und gerecht sein. Das würde ich mir wünschen. Einfach viel mehr Positivität auf der Erde.

Leo: Hast du ein verborgenes Talent? Kannst du jonglieren oder zaubern oder vielleicht irgendetwas Außergewöhnliches, was sonst nicht jeder kann?

Amelie: Ganz ehrlich? Nein! Ich war immer überall gut, aber nirgends richtig gut. Ich habe alles immer gekonnt, also vom Sport bis hin zum Lesen und zu Sprachen. Ich habe auch Arabisch studiert. Ich kann also alles gut, aber ich bin nirgendwo richtig gut. Deshalb kam ich mir als Kind manchmal blöd vor, weil ich mir dachte, dass ich kein Talent habe. Anders herum gefällt es mir aber, dass ich mich so breit aufstelle.

Leo: Ich mache ja auch sehr viel, also von Feldhockey bis hin zu Gitarre spielen ist alles ein bisschen vertreten, aber ich bin der Meinung, dass man einfach so viele gute Erfahrungen sammeln kann, wenn man viel ausprobiert. Von dem her ist es also in Ordnung nicht einfach nur eine Sache zu können.

Amelie: Man muss es einfach positiv sehen!

Leo: Ja, genau. Ich habe jetzt schon mehrfach gehört, dass deine Lieblingstiere Hühner sind. Stimmt das? Und wenn ja, warum?

Amelie: Ja, das stimmt. Ich liebe Hühner. Meine Mutter war Tirolerin und mein Papa aus dem Schwarzwald, also hier in der Gegend, und dann sind wir oft im Sommerurlaub bei meinen Großeltern im Schwarzwald, denn die sind Kirsch- und Weinbauern und dann haben wir immer Kirschen gepflückt, im Winter war ich dann immer in Tirol Ski fahren. Meine Großeltern und meine Tante hatten aber immer Hühner und als Kind, da war ich so 5 oder 6 Jahre alt, bin ich immer zu den Hühner gerannt. Und als richtiges Stadtmädchen, weil ich ja aus Berlin komme, habe ich dann immer gesagt „Ich gehe Eier pflücken“, weil ich gedacht habe, dass die Eier da in diesem Stall wachsen. Und seitdem ziehen mich in dem Dorf immer noch alle mit „Amelie, die Eier pflücken geht“ auf. Aber die Liebe zu den Hühnern ist geblieben.

Leo: Was war die gefährlichste Sache, die du je gemacht hast?

Amelie: Da gibt es auch viel. Das Fallschirmspringen aus einem Flugzeug, das hat meiner Mama gar nicht gefallen. Das klingt für andere Leute gefährlich, aber ich weiß, wo meine Grenzen sind und deshalb sehe ich das nicht als gefährlich an. Nach dem Abitur bin ich alleine als Mädchen durch Australien gereist, ich bin getrampt und bin da natürlich auch mit vielen fremden Menschen zusammengekommen. Ich hatte davor keine Angst, aber da hätte es auch eng werden können.

Leo: Gibt es irgendetwas, was du nie machen würdest? Oder vielleicht auch nie wieder?

Amelie: Nein, eigentlich nicht. Ich bin super neugierig und will alles machen und ausprobieren. Ich möchte jetzt noch das Kiten lernen, das fehlt mir noch. Außerdem möchte ich einmal Bungee-Jumpen, auch wenn ich Angst davor habe. Aber ich möchte es probieren. Nein, ich möchte alles ausprobieren.

Leo: Beschreibe dich in drei Worten!

Amelie: Ich würde sagen, ich bin neugierig, aufgedreht und herzensgut.

Leo: Ich würde sagen, ich bin wissbegierig, loyal und chaotisch. Chaotisch allerdings eher im Sinne von kreativem Chaos, das dann sehr oft in Tollpatschigkeit endet.

Amelie: Was aber positiv ist. Das ist ja meistens so bei kreativen Leuten, dass die so chaotisch sind. Und dann kommt aber was Geniales dabei raus.

Leo: Na ja, kreativ meistens, aber in Fettnäpfchen trete ich jeden Tag.

Amelie: Das ist bei mir aber auch so. Ich habe sogar schon mal Sportler beim falschen Namen genannt.

Leo: Oh nein! Mit wem würdest du denn gerne mal einen Tag verbringen wollen?

Amelie: Barack Obama.

Leo: Und warum?

Amelie: Weil ich ihn unglaublich spannend finde, ich mag seine lässige Art und den Versuch, die Politik umzuändern. Ich würde einfach total viel von ihm wissen wollen. Und am besten kommt Michelle auch noch dazu und dann verbringen wir den Tag zusammen.

Leo: Und mit wem würdest du gerne einen Tag tauschen wollen?

Amelie: Ich glaube, mit einem Mann, denn es würde mich interessieren, wie es ist, als Mann durch die Welt zu gehen. Alles durch andere Augen zu sehen, ein anderer Körper, wie wird man wahrgenommen… Ja, ich würde einfach mal in diese Rolle reinschlüpfen.

Leo: Das ist interessant, das haben mir auch schon ganz viele geantwortet, denen ich diese Frage gestellt habe.

Amelie: Lustig, nicht?

Leo: Na ja, man erwartet eigentlich immer, dass die Leute in die Rolle ihres Idols schlüpfen wollen, aber es ist eigentlich ganz simpel.

Amelie: Ja, total. Ich würde jetzt auch nicht das Leben von jemand anderem leben wollen. Ich finde mein Leben ganz gut so, wie es ist. Das Einzige, was mich interessiert, ist, wie Männer sich fühlen.

Leo: Deine Wahlheimat ist ja Österreich und du kennst dich da bestens aus. Erzähl‘ mir mal, welche Orte oder Sehenswürdigkeiten ich unbedingt sehen muss.

Amelie: Du musst, wenn du nach Österreich kommst, unbedingt einmal nach Wien. Wien als Hauptstadt ist eine der schönsten Städte, in der ich je gelebt habe. Ich habe da nämlich studiert. Da gibt es wunderschöne, alte Architektur. Von der Uni, die wirkt wie eine Harry-Potter-Uni – also ich kam mir damals auf jeden Fall so vor, als ob ich back in Hogwarts wäre -, aber dann musst du auch unbedingt aufs Land fahren. Am besten gen Westen in die Berge und dann einfach nur die Natur genießen. So Sehenswürdigkeiten müssen es gar nicht sein, es gibt einfach nur unzählig viele Berge, die ich dir empfehlen würde und Strecken, die du wandern könntest. Und natürlich Seen, in denen du Stand-up-Paddeln könntest. Der Wolfgangsee oder auch Hallstatt. Wenn du da hinkommst, fühlst du dich gleich geborgen und spürst, dass da alte Seelen rumschwirren.

Wien steht schon etwas länger auf meiner Bucket List. Vielleicht trifft man sich ja dann zufällig in Österreich. Ich würde mich sehr freuen, denn ich habe tatsächlich schon einige Interviews führen dürfen, aber ich muss zugeben, dieses wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Amelie ist nicht nur eine erfahrene, sportbegeisterte und schlagfertige TV-Moderatorin, sondern eine ganz sympathische und herzensgute Person. Ob man mit ihr Kirschen aus Nachbars Garten klauen kann, das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass man mit ihr heimlich durch Hecken schlüpfen kann. Näheres dazu erzähle ich lieber nicht, das bleibt Amelies und mein Geheimnis.