{Rezension} Die Farbe von Schneeflocken

Die Farbe von Schneeflocken
von Larissa Schira

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
432  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0188-4
Ersterscheinung: 06.11.2023

Inhalt:
Die sechzehnjährige Letti will endlich leben – und zwar nach ihren Regeln. All die Jahre hat sie nur funktioniert und sich den Entscheidungen ihrer Eltern hingegeben. Doch nun wird alles anders. Sie schmeißt ihre Eiskunstlaufkarriere hin und findet einen Nebenjob in der Nürnberger Kinderklinik. Doch so gut ihr die Arbeit in der Klinik auch gefällt, gibt es etwas, was ihr Sorgen bereitet: Letti soll sich um die Weihnachtsdekoration auf der Kinderstation kümmern. Da sie Weihnachten aber eigentlich nicht mag, kommt ihr die Hilfe des siebzehnjährigen Matteo gerade recht. Nur irgendwie wird sie das Gefühl nicht los, dass er ihr was verschweigt…

Meinung:
Aufgrund des Covers und des Klappentextes ging ich eigentlich von einer zuckersüßen Winter-Weihnachts-Lovestory aus. Auch das Setting war irgendwie neu, denn eine Kinderklinik in Nürnberg fand ich schon originell. Aber ich musste schnell feststellen, dass es kein typischer Weihnachtsroman für das Lesealter ab 14 Jahren ist. Ich gestehe, dass ich auf den ersten Seiten bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, das Buch abzubrechen. Da ich selbst ein ganz großer Weihnachtsfan bin, konnte ich mich irgendwie gar nicht mit der Protagonistin anfreunden. Letti, eher eine Person von der Sorte Weihnachtsmuffel, verhält sich dermaßen unreif und kindisch, dass ich auf Anhieb beschlossen habe, sie nicht zu mögen. Es gab schlichtweg keinen einzigen Grund, diese Großstadtgöre sympathisch zu finden. Die Geschichte ist übrigens aus der wechselnden Perspektive geschrieben, sodass wir einen guten Einblick sowohl in Lettis als auch in Matteos Gefühls- und Gedankenwelt erhalten. Den Schreibstil fand ich angenehm, denn dieser war jugendlich und frisch. Und obwohl ich mit vielen Szenen noch immer am Hadern und etwas unzufrieden bin, hat mir die Geschichte dann doch zumindest ab und zu ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Mit den Altersangaben komme ich jedoch nicht ganz klar, denn das Alter der Protagonisten passt nicht zum Verhalten der Charaktere und auch nicht gerade zur Story. Meiner Ansicht nach hätten sowohl Letti als auch Matteo gerne je zwei bis drei Jahre älter sein dürfen. Dann hätte es auch prima zum vom Verlag empfohlenen Lesealter gepasst. Letti ist 16 Jahre alt und müsste dementsprechend in die gleiche Klassenstufe gehen wie ich selbst. Meine Klassenkameraden sind nun alle 16, teilweise auch 17 Jahre alt. Wenn ich mir aber Lettis Verhalten so anschaue, dann passen da einige Dinge nicht recht zueinander. Auf der einen Seite will sie gleichberechtigt und wie eine junge Erwachsene von ihren Eltern behandelt werden, aber auf der anderen Seite erzeugt sie unnötiges Drama, das man eventuell als rebellisches und pubertierendes Mädchen in der Unterstufe machen kann, aber definitiv nicht, wenn man ernst genommen werden will. Ihre Eltern werden in ein schlechtes Licht gerückt, aber plötzlich gegen Ende kann man sich zusammensetzen und reden – da frage ich mich, wieso Letti das nicht schon eher ausprobiert hat?!? Auch die Art wie sie mit Matteos Vergangenheit umgeht, empfinde ich als sehr unüberlegt und unreif. Mag sein, dass sie nur Gutes im Sinn hatte, aber man kennt sich erst seit ein paar Tagen und sie denkt, sie müsste sich in Matteos Familienangelegenheiten einmischen. Und was noch unglaublicher ist, er dankt es ihr auch noch. Und seine Mutter auch. Man erhält den Eindruck, wäre Letti nicht wie ein Engel aus dem Nichts dahergeschwebt, wären alle anderen in ein dunkles, tiefes Loch gefallen. Wo wir beim nächsten Thema wären, denn bei solchen Themen ist es doch mittlerweile üblich, dass vorne oder hinten im Buch eine kleine Triggerwarnung zu finden ist – hier aber nicht. Eventuell wäre das aber nicht schlecht, denn ich weiß nicht, ob alle Jugendlichen mit Themen wie Krankheiten, die einen längeren Klinikaufenthalt zur Folge haben, oder auch Depressionen, Alkohol und Gewalt klarkommen. Das Lesealter wird mit 14 Jahren angegeben, aber wenn man mich um meine Meinung gebeten hätte, dann würde ich als Vierzehnjährige dieses Buch vom Faktor Schreibstil und Teeniedrama eher Jugendlichen ab 12 Jahren empfehlen. Wenn ich mir aber meine zwölfjährige Schwester als Referenz heranziehe, dann ist das Buch jedoch inhaltlich noch nichts für sie. Ich stehe da also im kleinen Zwiespalt, denn für das empfohlene Lesealter fehlt mir tatsächlich ein wenig mehr Tiefe.

Fazit:
„Die Farbe von Schneeflocken“ von Larissa Schira ist eine jugendliche Weihnachts-Lovestory vor der winterlichen Kulisse Nürnbergs für das Lesealter ab 14 Jahren. In der Geschichte geht es um Freundschaft, Familie und Erwartungen, aber auch um den Mut, seinem Herzen zu folgen. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten, für mich persönlich kommt aber leider zu wenig Weihnachtsstimmung auf, weshalb ich 3 von 5 Schneeflöckchen vergebe.

{Rezension} Selbst in dunkelster Nacht
(Bd. 1 der „Liora & Kieran“-Dilogie)

Selbst in dunkelster Nacht
(Bd. 1 der „Liora & Kieran“-Dilogie)
von Ali Kassemyar

reverie (in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH)
Paperback
New Adult
320 Seiten
ISBN: ‎ 978-3-7457-0410-5
Ersterscheinung: 26.09.2023

Wenn die dunkelste Nacht über uns hereinbricht, hältst du mich?

Inhalt:
Liora und Kieran haben beide schwere Lasten aus der Vergangenheit zu tragen. In einem Blumenladen lernen sie sich zunächst als Arbeitskollegen kennen. Während Liora sich der Trauer nicht hingeben möchte und versucht, das Positive im Leben zu finden, schottet sich Kieran von jeglicher Freude ab. Kieran muss sich seiner Vergangenheit stellen und hoffen, Liora dabei nicht zu verlieren, denn sie muss sich entscheiden, ob sie bereit dazu ist, mit ihm seine finstersten Nächte zu durchstehen.

Meinung:
Liora und Kieran wirken authentisch, beiden steht die Vergangenheit im Weg. Die Protagonisten fühlen sich zwar zueinander hingezogen, jedoch habe ich persönlich kaum die Chemie zwischen den beiden fühlen können. Das Setting fand ich interessant gewählt, den Handlungsverlauf allerdings nicht, denn insgesamt zieht sich die ganze Geschichte recht arg in die Länge. Auch das Ende kam für mich nicht ganz überraschend. Letztendlich kam mir dann der Gedanke, ob es eventuell nicht sinnvoller gewesen wäre, alles ein wenig zu straffen, dann hätte man auf den zweiten Band auch gut und gerne verzichten können. Auch wenn mich die Story emotional nicht mitreißen konnte, hat mir der Schreibstil ganz gut gefallen. Den zweiten Band werde ich definitiv nicht lesen, aber eventuell mal in ein paar Jahren ein ausgereifteres Werk.

Fazit:
„Selbst in dunkelster Nacht“ von Ali Kassemyar ist ein recht gut gelungenes Debüt. Dieser Roman ist ein eher sanfter Liebesroman, ein vorsichtiges Annähern. Neben der Liebesgeschichte geht es auch viel um Freundschaft und Familie, Verlust und Zusammenhalt. Von mir gibt es lieb gemeinte 3,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Daisy Haites

Daisy Haites
(Bd. 2 des „Magnolia Parks Universums“)
von Jessa Hastings

Knaur TB
Paperback
544 Seiten
ISBN: 978-3-426-53080-1
Ersterscheinung: 01.08.2023

Was bist du bereit, für die Liebe zu geben?

Inhalt:
Da Julian Haites Londons mächtigster Gangsterboss ist, kann seine zwanzigjährige Schwester Daisy kein normales Leben führen. Daisys Leben wird auch nicht einfacher, als sie merkt, dass sie sich gerade in Christian Hemmes verliebt, der wiederum unerwiderte Gefühle für Magnolia Parks hegt. Als dann Rome, Daisys erste Liebe aus New York zurückkehrt, wird es emotional kompliziert…

Meinung:
Während uns im ersten Band Magnolia und BJ an ihrer toxischen Beziehung teilhaben ließen, wird nun im zweiten Band die Geschichte der fabelhaften Daisy Hates aus drei Perspektiven erzählt. Zu Wort kommt natürlich Daisy, die stark, selbstbewusst, smart und vor allem schlagfertig ist. Außerdem lassen uns sowohl ihr Bruder Julian als auch Christian an ihren Gedanken teilhaben. Im Grunde verläuft die Geschichte parallel zum Reihenauftakt, daher gibt es auch einige Szenen, die wir kennen – nun aber aus einer anderen Perspektive. Diese Überschneidungen finde ich äußerst gut, denn nun ergibt alles irgendwie einen Sinn. Wie auch im ersten Band gibt es wieder zahlreiche SMS-Chatverläufe, die ich nicht mag, da nicht immer klar festzustellen ist, wer denn da mit wem kommuniziert. Ebenso haben mich die Fußnoten in Daisys Kapiteln gestört, da mein Lesefluss dadurch gestört wurde. Diese Fußnoten habe ich anfangs noch gelesen, aber dann ignoriert, weil sie inhaltlich auch komplett unwichtig waren. Daisy ist für mich ein wahnsinnig toller Charakter, aber auch ihren Bruder mochte ich sehr – vor allem seit dem Kapitel, in dem er erzählt, wie die Eltern umgekommen sind. Mit gerade mal achtzehn Jahren die Eltern auf so tragische Weise zu verlieren und dann auch noch die Verantwortung für die achtjährige Schwester übernehmen zu müssen, lässt den Gangsterboss dann doch ein wenig weicher erscheinen. Anfangs habe ich mich noch gefragt, wie geisteskrank das „Magnolia Parks Universums“ ist, aber nun fange ich an, zu verstehen, aus welchen Gründen sich einige Charaktere so verhalten, wie sie es tun. Diese kleine Gruppe aus Londoner Prominenz – die Zeitungen nennen sie das Full Box Set, alles alte Varley-Schüler, die sich gegenseitig in der Hand haben, weil sie sich in ihrer Jugend voneinander abhängig gemacht haben, ist wirklich eine lustige Konstellation. In der Tat finde ich den zweiten Band viel spannender und auch deutlich interessanter – vor allem ist die Handlung nun facettenreicher.

Fazit:
„Daisy Haites” von Jessa Hastings ist der zweite Band des „Magnolia Parks Universums“, der Liebesroman-Reihe voller Liebe & Lügen, Drama & Leidenschaft, Glamour & ganz viel Gefühl. Noch immer habe ich widersprüchliche Gefühle, denn einerseits möchte ich am liebsten nicht weiterlesen, aber andererseits kann ich einfach nicht aufhören. Die Reihe schafft es trotz aller Schwächen, mich zu fesseln – und deshalb vergebe ich 4,5 von 5 Sternchen.

„Magnolia Parks Universum”, die Liebesroman-Reihe um Londons High Society, ist in folgender Reihenfolge erschienen:
Magnolia Parks (Bd. 1)
Daisy Haites (Bd. 2)
The Long Way Home (Bd. 3)
The Great Undoing (Bd. 4)
Into The Dark (Bd. 5)

{Rezension} Magnolia Parks

Magnolia Parks
(Bd. 1 des „Magnolia Parks Universums“)
von Jessa Hastings

Knaur TB
Paperback
512 Seiten
ISBN: 978-3-426-53079-5
Ersterscheinung: 01.08.2023

Wie oft im Leben kannst du deine große Liebe verlieren?

Inhalt:
Magnolia Parks, ein reiches It-Girl, und Baxter James David Hamish Ballentine, angeblich der schönste Typ in ganz London, sind füreinander bestimmt. Das wissen alle. Jedoch ändert sich alles, als BJ einen großen Fehler begeht und Parks das Herz bricht. Immer wieder versuchen die beiden, voneinander loszukommen. Doch trotz allem finden sie immer wieder zueinander. Als allerdings ein jahrelang gehütetes Geheimnis enthüllt wird, stellt sich für Magnolia und BJ die Frage, wie oft man ein gebrochenes Herz wieder zusammensetzen kann…

Meinung:
Nach dem Lesen musste ich erst einmal alles sacken lassen. Um ehrlich zu sein, wusste ich im ersten Moment nämlich nicht, ob ich das Buch nun gut oder gnadenlos schlecht fand. Die Meinungen hierzu gehen auch bei anderen Bloggern meilenweit auseinander, ein Mittelding scheint es nicht zu geben. Rein optisch gesehen finde ich das Buch wirklich toll, sowohl Cover als auch Buchschnitt passen hervorragend zum Gesamtbild und zur Story. Das Buch handelt größtenteils von der On-Off-Beziehung zwischen Magnolia Parks und BJ Ballentine und diese Beziehung hat es in sich, denn die beiden können weder miteinander noch ohne. Teilweise fand ich das Drama echt überzogen, auch fehlte mir das Verständnis, wie man sich in so eine toxische Liebesbeziehung begeben kann, und dennoch war ich unerwarteterweise von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil ist leicht lesbar und unterhaltsam. Die Dialoge sind spritzig und mitreißend, was dazu beiträgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Obwohl die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird, erfahren wir nicht sonderlich viel Tiefgründiges von Magnolia oder BJ. Die beiden Protagonisten sind für mich leider eine große Enttäuschung, sie wirken charakterlos. Mir fiel es daher sehr schwer, eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Auch von den Nebendarstellern erfährt man noch nicht sonderlich viel, was aber in den kommenden Bänden eventuell noch passieren könnte.

Fazit:
Mit „Magnolia Parks” schenkt uns Jessa Hastings eine Lovestory mit ganz viel Glamour und Drama. Der erste Band des „Magnolia Parks Universums“ ist ein turbulenter und toxischer Auftakt, der uns eine Achterbahnfahrt der Gefühle beschert. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Normalität ist relativ, ich weiß. Normalität für zwei gebrochene Herzen, deren Stücke ausschließlich zueinanderpassen.“ (S. 70)
und
„Ich bleibe hier stehen, weil ich genau weiß, dass sie zu mir kommen wird. Magnete. So nennen uns die Jungs. Manchmal sind wir gleichartige Pole, manchmal verschiedenartige, aber wir bewegen einander. Schieben uns weg, ziehen uns an.“ (S. 195)
und
„Und ich weiß, dass er wie ein Sonntagmorgen riecht. Entspannt, leicht, unkompliziert. Wie frischer Kaffee. Neue Handtücher und ein lichtdurchfluteter Raum. Eichenmoos, Patschuli, Bergamotte, Lavendel. Und wenn Tom wie ein Sonntagmorgen riecht, dann riecht BJ wie ein Samstagabend, den man in der Notaufnahme verbringt…“ (S. 273)
und
Die Liebe besiegt alles, heißt es.“ (S. 401)
und
Manche Arten von Liebe sind wunderschön, sie machen uns zu besseren Menschen, andere sind befreiend oder Augen öffnend, wieder andere sind wie Gift, sie blenden uns und fügen uns unsichtbare Wunden zu, die erst zum Vorschein kommen, wenn wir aufstehen und das geballte Gewicht dieser zerstörerischen Liebe unsere Knochen zermalmt.“ (S. 402)

„Magnolia Parks Universum”, die Liebesroman-Reihe um Londons High Society, ist in folgender Reihenfolge erschienen:
Magnolia Parks (Bd. 1)
Daisy Haites (Bd. 2)
The Long Way Home (Bd. 3)
The Great Undoing (Bd. 4)
Into The Dark (Bd. 5)

{Rezension} So, this is Christmas

So, this is Christmas
von Tracy Andreen

cbt
Taschenbuch
Jugendbuch
480  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-570-31505-7
Ersterscheinung: 11.10.2023

Weihnachten in Christmas, Oklahoma:
Chaos, Küsse und die große Liebe

Inhalt:
Als die sechzehnjährige Finley Brown über die Weihnachtsfeiertage nach Hause fährt, ist nichts mehr, wie es war. Ihre Eltern haben sich scheinbar getrennt, ohne ihr auch nur ein Wort davon zu erzählen, und ihre beste Freundin Mia hat sich auch noch ihren Ex geangelt, obwohl das gegen den Freundinnen-Kodex verstößt. Als dann auch noch ihr Klassenkamerad Arthur, ein wohlhabender Brite mit den allerfeinsten Manieren, in Begleitung seiner Tante im Inn ihrer Grandma erscheint, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Arthur und Tante Esha möchten in Christmas eigentlich ein perfektes amerikanisches Weihnachtsfest feiern und eventuell hat Finley den Internetauftritt ihrer Heimatstadt aufgepeppt, um bei den anderen Mädchen der Barrington, einem Eliteinternat, Eindruck zu schinden. Und eventuell muss sie nun Arthur und seiner Tante die perfekten Weihanchtsferien organisieren, damit Arthur niemandem von ihrem kleinen Schwindel erzählt…

Meinung:
Das Cover ist relativ schlicht und obwohl dieser Roman keinen derzeit so gehypten Farbschnitt hat, hat mich dieses Buch dennoch angesprochen. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, war ich tasächlich vollkommen entzückt. Eine jugendliche Liebesgeschichte mit dem absolut perfekten Setting – die idyllische Kleinstadt Christmas in Oklahoma. Dass Christmas nicht ganz so idyllisch ist und eigentlich auch keine der Attraktionen zu bieten hat, die auf der städtischen Homepage angepriesen werden, merkt Arthur ziemlich schnell – das war Finleys Werk, damit die Klassenkameraden nicht merken, aus welch verschlafener Einöde Finley tatsächlich stammt. Finley versucht gerade, das Beste aus ihrem Leben zu machen, denn irgendwie läuft gerade nichts, wie es sollte. Eigentlich müsste sie sich glücklich schätzen, an der Eliteschule angenommen worden zu sein, doch sie hat große Angst davor, zu versagen. Und Freunde hat sie auch noch keine gefunden. Außerdem kommen auch noch die Eheprobleme ihrer Eltern hinzu. Schade, dass sie niemanden mehr zum Reden hat, denn ihre ehemals beste Freundin Mia ist mächtig sauer auf sie, wo doch eigentlich Finley eher Grund hätte, sauer auf Mia zu sein. Das ganze Chaos entwickelt eine Eigendynamik, die nicht amüsanter sein könnte. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass so einfach geschrieben war und mich dennoch – oder eventuell auch gerade deshalb – so sehr gefesselt und unterhalten hat wie dieses. Dieses Buch vereint eine Liebesgeschichte und emotionale Themen einfach perfekt miteinander. Auch die Nebencharaktere sind der Autorin wirklich gut gelungen – so leidenschaftlich, authentisch und echt. Das Setting und all die liebenswerten und sympathischen Charaktere machen das Buch zu einem kurzweiligen Leseerlebnis. Für mich war dieser Roman eine willkommene Abwechslung und perfekt für ein paar gemütliche Lesestunden.

Fazit:
„So, this is Christmas“ von Tracy Andreen ist eine zauberhafte Weihnachts-RomCom zum Dahinschmelzen für Jugendliche ab 14 Jahren – meiner Meinung nach aber auch gut ab 12 Jahren lesbar. Von mir gibt es zuckersüße 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„In gewisser Weise waren wir beide so was wie menschliche Satelliten, auf unterschiedlichen Seiten der Welt ins All geschossen – er in London, ich in Oklahoma – und beide im selben unwahrscheinlichen Orbit gelandet.“ (S. 21)
und
Manchmal, wenn man jemanden wirklich liebt, muss mann ihn ziehen lassen.“ (S. 358, Die Eiskönigin)