{Rezension} The way I used to be
Wie ich mal war

The way I used to be
Wie ich mal war
von Amber Smith
übersetzt von Ulrike Brauns

ADRIAN VERLAG
Hardcover-Sonderedition mit Farbschnitt
Jugendbuch / Young Adult
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-985851-42-3
Ersterscheinung: 25.08.2023

Inhalt:
Edens Familie schläft tief und fest. Deshalb bemerkt auch niemand, dass Kevin mitten in der Nacht ihr Zimmer betritt. Kevin, der beste Freund ihres Bruders. Der Kevin, der eigentlich fast schon zur Familie gehört. Der Kevin, für den sie eigentlich geschwärmt hat. Eden versucht, sich noch zu wehren, aber sie kommt nicht gegen Kevin an. Er vergewaltigt sie und droht ihr, sie umzubringen, sollte sie es jemandem erzählen. Aber wer sollte ihr auch glauben? Also schweigt Eden. Für alle anderen geht das Leben am nächsten Tag ganz normal weiter – für Eden endet ihr bisheriges Leben in dieser Nacht.

Meinung:
Mir fällt es gerade echt schwer, all meine Gefühle in Worte zu fassen, denn dieses Buch hat mich emotional komplett aufgewühlt. Natürlich habe ich den Klappentext gelesen und natürlich wusste ich auch, was auf mich zukommt. Aber dann kam es bereits auf den ersten Seiten so richtig direkt und heftig, dass ich nach dem ersten Kapitel das Buch zugeschlagen habe, um mich zu fragen, ob ich dieses Buch wirklich lesen möchte. Kleiner Spoiler: Ihr lest gerade die Rezension, also habe ich das Buch beendet. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin. Ich war so gefangen von dieser Geschichte, dass ich die ganzen 400 Seiten sogar an einem Abend gelesen habe. Von mir an dieser Stelle der dringende Hinweis: Falls ihr das Buch lesen wollt, beachtet bitte die Triggerwarnung! Wirklich! In dieser Hinsicht bin ich normalerweise nicht gar so zart besaitet, aber dieses Mal konnte ich mir diese fiktive Geschichte bildlich vorstellen, so sehr, dass es mir im Herzen wehgetan hat. Ich selbst bin derzeit 14 Jahre alt, kurz vor dem 15. Geburtstag – genau wie Eden, als sie den schwärzesten Tag ihres Lebens erlebt. Ich habe erst gar nicht versucht, mit den Tränen zu kämpfen, weil ich wusste, dass es nichts bringt, dass ich sie nicht aufhalten kann. Ich habe diesen Monat tatsächlich meinen fünften Bloggergeburtstag und die letzten Jahre schon über 1.000 Bücher gelesen und rezensiert, aber dieser Roman ist wirklich einzigartig und nicht vergleichbar. Ich selbst mag ja eher die lustigen Liebesgeschichten oder aber romantische Wohlfühlbücher, aber dieses Buch sah so wunderschön aus und ganz BookTok schwärmte von diesem Werk – da musste ich es einfach auch lesen. Tatsächlich ergibt nun im Nachhinein auch alles einen Sinn, denn der Löwenzahn vorne auf dem Cover und der verwehte Blumenstängel einer Pusteblume hinten – der Anfang und das Ende, die Verbildlichung der Vergänglichkeit. Die Geschichte beginnt mit einem Mädchen, das sich selbst eher als durchschnittlich und langweilig bezeichnet und das in ihrem eigenen Haus, im eigenen Zimmer und im eigenen Bett vom besten Freund ihres Bruders vergewaltigt wird. Das hätte eigentlich der sicherste Ort für Eden sein sollen, aber innerhalb von fünf Minuten verändert sich alles. So sehr sie auch versucht, sich ihren Eltern, ihrem Bruder, ihrer besten Freundin zu öffnen, sie schafft es einfach nicht. Sie schweigt und ihr Leben ist nicht mehr lebenswert. Ihre Veränderung nehmen alle wahr, jedoch nicht den Grund. Der Roman ist keine leichte Kost und an manchen Stellen tut es richtig weh, zu lesen, was Eden durchmachen muss. Aber zu wissen, dass es so viele junge Mädchen da draußen gibt, die vielleicht Ähnliches erlebt haben oder gerade erleben müssen, macht mich traurig. Wenn wir es schaffen, offener über bestimmte Themen zu reden, nehmen wir Menschen wie Kevin die Macht, die sie von Mal zu Mal stärker werden lässt.

Fazit:
„The way I used to be“ von Amber Smith hat mich tief berührt. Edens Geschichte ist wahnsinnig bedrückend, aber leider auch realistisch. Sehr intensiv und unglaublich ergreifend transportieren die Worte der Autorin Bilder und Emotionen, die man nicht so schnell vergisst. Dieses Buch über ein Mädchen, deren Leben sich innerhalb von fünf Minuten ändert, hat mich nicht nur aufgewühlt, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Ich habe viel gelernt – beispielsweise wie wichtig es ist, seine Mitmenschen zu beobachten und unerklärliche Wesensveränderungen zu hinterfragen. Wenn man das Gefühl hat, jemand benötigt Hilfe, sollte man dieser Person vermitteln, dass man zuhört und da ist. Jederzeit. Egal wann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und natürlich 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
Bei all diesen Vielleichts, die mir durch den Kopf gehen, frage ich mich plötzlich:
ist »vielleicht« nicht auch nur ein anderes Wort für Hoffnung?“ (S. 380
)

{Rezension} Seasons of the Storm
Chronos‘ Krieger (Bd. 2)

Seasons of the Storm
Chronos‘ Krieger (Bd. 2)
von Elle Cosimano
übersetzt von Michelle Gyo

dtv
Paperback
Urban-Fantasy-Romance
512 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Originaltitel: Seasons of Chaos
ISBN: 978-3-423-74101-9
Ersterscheinung: 28.12.2023

Ihre Liebe überwand den Sturm – setzt sie die Welt in Brand?

Inhalt:
War Jack früher noch die unsterbliche, physische Verkörperung des Winters, ist er nun der Administrator des Frühlings, denn um sein Überleben zu sichern, musste Fleur eine Entscheidung treffen – und Jack opferte seine Wintermagie und somit auch seine Unsterblichkeit. Mit Professor Lyon als neuem Chronos haben die Jahreszeiten jetzt Selbstbestimmungsrechte, doch nicht alle sind mit dem Führungswechsel zufrieden. Als alte Feinde zurückkehren und auf Rache sinnen, entfesseln sie eine mächtige Magie, die alles ins Chaos stürzen könnte. Jack und Fleur steht nun ein letzter Kampf bevor, bei dem nicht nur ihre Liebe, sondern tatsächlich die ganze Welt auf dem Spiel steht…

Meinung:
Den zweiten Band der „Seasons of the Storm“-Dilogie sollte man eigentlich nur lesen, wenn man den ersten auch bereits kennt. Denn auch wenn in den ersten Kapiteln alle Geschehnisse aufgearbeitet und erklärt werden, bin ich mir nicht sicher, ob man auch wirklich alles versteht. Wie auch beim Reihenauftakt begegnen uns sehr viele Namen, die man eventuell nicht zuordnen kann, was bei einer Rebellion schon wichtig ist – denn wenn du nicht weißt, wer Freund und wer Feind ist, dann weißt du auch nicht, wem du vertrauen kannst. Während wir den ersten Band aus der Perspektive der beiden sich liebenden Jahreszeiten Winter und Frühling, also Jack Sommers und Fleur Attwell, begleitet haben, überrascht nun der zweite Band mit einem Perspektivwechsel. Nach wie vor gibt es Abschnitte aus Sicht von Jack und Fleur, jedoch beteiligt sich nun auch Doug am Geschehen. Tatsächlich erschien mir der erste Band an einigen Stellen etwas zäh und unnötig in die Länge gezogen und im Grunde war die Story eigentlich bereits erzählt und somit auch abgeschlossen, weshalb ein zweiter Band nicht dringend notwendig gewesen wäre. Zumindest dachte ich das, nachdem ich den ersten Band beendet hatte. Aber ich bin so froh, dass es diese Fortsetzung gibt, denn die ist wirklich spannend und mitreißend. Von der ersten bis zur letzten Seite ist alles genial durchdacht und vollkommen logisch. Und nun, da ich die Dilogie beendet habe, weiß ich, dass der zweite Band zwingend notwendig war. Das Gesamtbild ist nun vollständig und ich bin total begeistert – vor allem vom Ende.

Fazit:
Mit „Chronos‘ Krieger“ ist Elle Cosimano ein grandioser Abschluss der „Seasons of the Storm“-Dilogie gelungen. Diese spannende Urban-Fantasy-Romance für das Lesealter ab 14 Jahren erhält 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Paperthin Touch
(Bd. 1 der „Literally Love“-Reihe)

Paperthin Touch
(Bd. 1 der „Literally Love“-Reihe)
von Tarah Keys (Evelyn Uebach)

‎Moon Notes
Paperback
New Adult Romance
400 Seiten
ISBN: ‎ ‎978-3-96976-047-5
Ersterscheinung: 11.11.2023

Kannst du jemanden lieben, den du nie gesehen hast?

Inhalt:
Clio Hildyard ist Lektorin bei Plots&Pieces und sie liebt ihren Beruf über alles. Ihr neues Projekt ist zwar eine Riesenchance, aber auch eine echte Herausforderung: Clio darf das neue Buch des Bestsellerautors Bryn Spurling betreuen. Bereits der erste Mailkontakt endet fast in einer Katastrophe, doch der mürrische Bryn findet Clios ehrliche Art tatsächlich sympathisch und so lässt er sich langsam auf ihre Überarbeitungsvorschläge ein. Aus anfänglichen bissigen Bemerkungen am Manuskriptrand, bahnt sich langsam ein kleiner Flirt an. Oder etwa nicht? Clio kann die Lage nicht ganz deuten, da sie Bryn noch nie persönlich kennengelernt hat. Da der Bestsellerautor eigentlich unerkannt bleiben möchte und unter einem Pseudonym schreibt, ist Clio zuerst über die Idee, sich persönlich mit Bryn zu treffen, sichtlich erstaunt. Doch dann sagt sie spontan zu…

Meinung:
Wenn ich euch jetzt erzähle, dass dies nicht mein erstes Buch der Autorin ist, dann wundert ihr euch zu Recht, denn das ist eigentlich das erste Werk von Tarah Keys. Allerdings ist dieser Name ein Pseudonym einer deutschen Autorin. Ungefähr vor einem Jahr habe ich „Sternstunden mit dir“, ein perfektes Wintermärchen für Jugendliche ab 12 Jahren, gelesen, und ich kann mich noch genau erinnern, dass ich den leichten und humorvollen Schreibstil von Evelyn Uebach damals auch schon geliebt habe. Mit ihrem neuen Roman gewährt uns die Autorin einen kleinen Einblick hinter die Kulissen eines Verlags. In der Geschichte taucht an einigen Stellen eine Praktikantin aus Deutschland auf und ich musste direkt an meine kurze, aber sehr intensive Zeit als Praktikantin beim dtv Verlag denken. Ich habe ganz wunderbare Erinnerungen mitgenommen und bei einer Szene musste ich schmunzeln. Clio erzählt, wie sie mit der Praktikantin und zwei Kolleginnen die Donnerstagsmittagspause im Verlagsgarten verbringt. Herrlich! Was für ein Déjà-vu. Wir haben die Klappstühle rausgeholt und sitzen in einem kleinen Kreis, als wären wir eine Selbsthilfegruppe.“ (S. 283) So (oder so ähnlich, denn man muss ja nicht alle kleinen Geheimnisse verraten) war es tatsächlich auch bei meinem Praktikum in München. Ich wurde damals direkt vom Fleck weg in die Verlagsfamilie aufgenommen und bin allen für diese bleibenden Erinnerungen zutiefst dankbar. Neben ganz wunderbaren Kollegen im Verlag ist natürlich auch ein guter Austausch zwischen Lektorat und Autor sehr wichtig. Wie wichtig das Lektorat für eine gute Geschichte ist, kann ich euch aus eigener Erfahrung erzählen, denn funktioniert das Zusammenspiel zwischen Lektorat und Autor, kann am Ende was ganz Wundervolles entstehen. Die Lektorin meiner allerersten Geschichte war meine persönliche Muse, meine Clio. Sie hat mir Notizen und Bemerkungen zukommen lassen und mir mit diesen ganz neue Perspektiven eröffnet. Von ihr habe ich sehr viel gelernt. Dieser objektive Blick von außen ist ganz wichtig. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Chemie stimmt und man willig ist, sich darauf einzulassen. Tatsächlich waren es aber genau diese Stellen, diese Lektoratsseiten, die mir in diesem Roman eher weniger gefallen haben. Ich fand es irgendwie anstrengend, immer und immer wieder die gleichen Sätze zu lesen. Wohingegegen der Schlagabtausch per Mail zwischen Clio und Bryn einfach herrlich war. Mit Clio, einer Lektorin, die Bücher über alles liebt, und Bryn, einem eher verschlossenen Autor, für den seine Bücher ein Rückzugsort und ein Rettungsanker sind, hat Tarah Keys zwei ganz wunderbare Charaktere erschaffen, die nicht nur sympathisch, sondern auch sehr authentisch erscheinen. Ich habe ewig geknobelt, weshalb sich Bryn hinter einem Pseudonym versteckt, und kam tatsächlich bis zuletzt nicht auf das Naheliegendste. Wer meinen Blog und meine Social-Media-Beiträge regelmäßig liest, weiß, dass ich letzten Sommer ein Buch geschrieben habe und dafür beim Young Storyteller Award mit dem Preis als Best Rookie ausgezeichnet wurde. Diese Kurzgeschichte habe ich aus ähnlichen Gründen – wenn auch nicht ganz so dramatisch – unter einem Pseudonym veröffentlicht. Mein Pseudonym sollte eigentlich auch unentdeckt bleiben, aber leider musste ich dann doch irgendwann preisgeben, dass ich das bin. „Paperthin Touch“ weist so viele Parallelen zu meinem eigenen Leben auf, dass ich natürlich vollkommen begeistert bin und mich nun wahnsinnig auf den zweiten Band freue, in dem wir Clios beste Freundin Melly etwas näher kennenlernen dürfen. Allerdings muss ich erwähnen, dass „Paperthin Touch“ einem anderen Roman sehr, sehr ähnlich ist. Zu ähnlich. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden, nur sind mir die Similaritäten dann doch zu extrem aufgefallen. Bei ein bis zwei kleinen Szenen, die gleichartig sind, hätte ich nichts gesagt, aber die Übereinstimmungen ziehen sich durch die komplette Geschichte. Schade!

Fazit:
„Paperthin Touch“ von Tarah Keys ist eine humorvolle Liebesgeschichte, die uns ganz viele Einblicke in den Verlagsalltag gewährt. Neben buchigen Weisheiten, die uns immer am Anfang eines Kapitels begegnen, oder einem Setting, das zwischen Oxford, Reading und London wechselt, gibt es unzählig viele Dialoge zwischen den Charakteren, die mich verzaubert haben. Der erste Band der „Literally Love“-Reihe erhält 4 von 5 Sternchen.

Lesetipp:
Lieben Dank an die Autorin für den Lesetipp auf S. 278.
„Hard to Say I Love You“ von Julie Chapel habe ich soeben auf meine Wunschliste wandern lassen.

Lieblingszitate:
Geschriebene Worte sind meine Schwachstelle. Sie kommen mir ganz schnell ganz nah. Vielleicht zu schnell zu nah, wenn ich mich genauer damit befasse, was hier gerade in mir vorgeht.“ (S. 122)
und
Ich würde immer wieder alles riskieren, was ich hier riskiere, nur für diesen Blick. Kein Mensch hat mich jemals so angesehen, wie er es gerade tut – als wäre es ein Versprechen, wie es ihm noch niemand gemacht hat; eine Geschichte, die er kaum erwarten kann zu lesen.“ (S. 259)

und
„Du kannst dich nicht weigern, ein Teil von meinem Leben zu werden. Weil du es längst bist.“ (S. 300)

Kapitelüberschriften, die auch als Weisheiten in buchigen Glückskeksen zu finden sein könnten:
Lesen kann man nur lieben – wer’s nicht tut, hat noch nicht das richtige Buch für sich gefunden.“ (Kapitel 10)
und
Lesen löst leider nicht all deine Probleme – aber wenigstens verursacht es keine neuen.“ (Kapitel
27)
und
„Lesen ist bunt: Niemand liest dieselbe Geschichte auf dieselbe Weise wie du.“ (Kapitel 36)

{Rezension} Seasons of the Storm
Gaias Gefangene (Bd. 1)

Seasons of the Storm
Gaias Gefangene (Bd. 1)
von Elle Cosimano
übersetzt von Michelle Gyo

dtv
Paperback
Urban-Fantasy-Romance
528 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Originaltitel: Seasons of the Storm
ISBN: 978-3-423-74085-2
Ersterscheinung: 27.12.2022

Wenn sie leben will, muss sie ihn töten

Inhalt:
In einer frostigen Winternacht wird Jack Sommers vor die Wahl gestellt: für immer nach den alten, magischen Regeln von Gaia zu leben oder zu sterben. Jack entscheidet sich zu leben und wird im Gegenzug zur unsterblichen, physischen Verkörperung des Winters. Ab sofort muss er jedes Jahr die Jahreszeit jagen, die vor ihm kommt. Als Krieger seiner Saison wird er von Fleur, der Vertreterin des Frühlings, gejagt und getötet. Trotzdem verlieben sich Jack und Fleur. Um dem Kreislauf zu entkommen, der sie auseinandertreibt, benötigen sie die Hilfe von Sommer und Herbst – ihren Todfeinden.

Meinung:
Ich lese im Grunde alles, was mir so in die Hände fällt, allerdings muss ich gestehen, dass ich um Fantasy gerne einen großen Bogen mache. Ein klein wenig Magie finde ich in Ordnung, allerdings nur so viel, dass es irgendwie realsitisch erscheint. Bei diesem Roman fand ich das Cover einfach traumhaft schön und zum Glück klang auch der Klappentext sehr spannend und nicht zu abstrus, weshalb ich mich schnell ans Lesen machte. Der Anfang war dann leider etwas zäh, denn Begriffe wie „Stasiskammer“, die genannt, aber nicht erklärt wurden, oder auch die unzähligen Namen der Jahreszeiten, Administratoren und Wächter haben mich komplett verwirrt. Hat man aber irgendwann den Zugang zur Geschichte gefunden, wird es absolut spannend. Im ersten Teil geht es zunächst um die Vorstellung der Jahreszeiten, im zweiten dann um die Flucht und im letzten Teil des Buches um die Rebellion gegen das Regime. Mir gefiel die Dynamik der Story und die Entwicklung der Charaktere. Die Thematik rund um verfeindete Jahreszeiten, die nach und nach Verbündete und dann sogar Freunde werden, war für mich sehr innovativ. Das habe ich so in der Form bisher noch nicht gelesen. Die neu entstandene Freundschaft und auch die Liebe sowie die Bereitschaft sich selbst zu opfern, ließ mich mitfiebern, denn es kam zu einigen überraschenden Wendungen. Allerdings fehlte mir an manchen Stellen ein wenig Tiefe. Während gefühlt jeder noch so kleine Stein auf einer staubigen Straße in Richtung Mexiko beschrieben wird, erfährt man eigentlich kaum was über die Administratoren, ohne die eine Flucht nicht möglich gewesen wäre. Das Ende kommt eigentlich so, wie man es auch erwartet hat, lässt aber noch ein klein wenig Spielraum für einen weiteren Band offen, weshalb ich nun gespannt auf das Finale der Dilogie bin.

Fazit:
Mit „Gaias Gefangene“ ist Elle Cosimano ein guter Auftakt der „Seasons of the Storm“-Dilogie gelungen. Diese spannende Urban-Fantasy-Romance für das Lesealter ab 14 Jahren erhält 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
Es braucht mehr Mut, um zu lieben, als zu kämpfen.“ (S. 484)