{Rezension} Mile High
(Bd. 1 der „Windy City“-Reihe)

Mile High
(Bd. 1 der „Windy City“-Reihe)
von Liz Tomforde
übersetzt von Maike Hallmann

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Paperback
Sports Romance / Forbidden Love und Enemies to Lovers
624 Seiten
ISBN: 978-3-7341-1347-5
Ersterscheinung: 22.05.2024

Über den Wolken fliegen die Funken!

Inhalt:
Zanders ist nicht nur ein begnadeter Hockeyspieler, sondern auch ein Frauenheld, der sein Leben in vollen Zügen genießt. In der neuen Saison gibt es jedoch erstmals eine feste Crew für den Privatjet und auch eine wichtige Regel: Finger weg von den Flugbegleiterinnen! Doch als Zanders auf Stevie trifft, kann er ihr nicht widerstehen. Stevie kann sich zwar auch nicht gegen die Anziehung wehren, doch sie weiß, dass sie nicht nur ihren Job, sondern auch ihr Herz riskiert, wenn sie sich auf Zanders einlässt…

Meinung:
Überraschenderweise erfährt man in diesem Buch nicht allzu viel über den Hockeysport selbst, was es für diejenigen interessant macht, die sich normalerweise nicht für diesen Sport begeistern können. Es geht viel mehr um das Geschehen drumherum – um die Flugbegleiterin Stevie und den Hockeyspieler Zanders. Der Schreibstil der Autorin ist witzig-spritzig, fesselnd, angenehm locker und leicht zu lesen. Stevies und Zanders Liebesgeschichte ist süß, aufrichtig und gleichzeitig auch sehr heiß. Die beiden sind einfach wahnsinnig sympathische Protagonisten. Ich habe beide wirklich sehr lieb gewonnen und mochte sowohl die Kapitel aus ihrer als auch die aus seiner Perspektive. Die Handlung ist zwar größtenteils vorhersehbar, aber sehr schön. Dieser Roman hat allerdings einige Längen, die sich unnötigerweise gezogen haben. Wer eine typische Sports Romance erwartet, wird wahrscheinlich überrascht sein, denn die Story bietet sehr viel Tiefe und eine wunderbare Charakterentwicklung. Für mich war dieser Roman definitiv ein kleines Highlight und ich freue mich auf den nächsten Band.

Fazit:
Wenn Sports Romance auf Forbidden Love und Enemies to Lovers trifft: „Mile High“ von Liz Tomforde ist eine gefühlvolle und herzerwärmende Lovestory mit sympathischen Charakteren und für mich ein absolut lesenswerter Wohlfühlroman. Dieses Buch ist definitiv eins meiner Jahreshighlights und deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Even if I fall

Even if I fall
von Abigail Johnson
übersetzt von Michaela Kolodziejcok

dtv
Paperback
Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-74114-9
Ersterscheinung: 12.09.2024

Freundschaft ist keine Option, aber Liebe erst recht nicht?

Inhalt:
Brookes Welt ist zusammengebrochen, als ihr geliebter Bruder den Mord an seinem besten Freund gestand, während Heaths Welt stehenblieb, als sein älterer Bruder Calvin umgebracht wurde. Brooke wird von allen gemieden, sie hat niemanden zum Reden. Alle haben sich von ihr abgewendet. Doch als sie Calvins jüngerem Bruder Heath begegnet, ändert sich alles. Bald treffen sie sich heimlich und neben seiner Wut und ihrer Schuld beginnen sie Gefühle füreinander zu entwickeln, mit denen beide nicht gerechnet haben.

Meinung:
Brooks Geschichte hat mich tief berührt. Ich konnte nicht nur mitfühlen, sondern tatsächlich Brookes Emotionen spüren. Das Buch hat mich alles fühlen lassen: Trauer, Wut und zum Schluss auch Hoffnung. Tatsächlich stand Brookes und Heaths Liebesgeschichte nicht im Fokus, was mir sehr gut gefallen hat, da es andere Themen gab, die wichtiger waren und mehr Raum verdient und auch bekommen haben. Genau wie Brooke habe ich an Jasons Schuld immer wieder gezweifelt und deshalb gehofft, dass er unschuldig im Gefängnis sitzt. Als Brooke endlich erfährt, was in jener Nacht wirklich geschehen ist, war ich für einen Moment geschockt, denn das habe ich nicht kommen sehen. Es passiert im Grunde nicht viel und dennoch mochte ich die Geschichte. Denn auch wenn ich zuvor schon viel traurigere Bücher gelesen habe, fühlte sich dieser Roman ehrlich und authentisch an. Was mir eventuell etwas zu kurz kam, waren Heaths Gedanken und Gefühle. Hier hätten vielleicht ein paar Kapitel aus seiner Sicht geholfen, um die Perspektive der „Opferfamilie“ darzustellen. Und leider muss ich noch etwas anmerken, was mich schier wahnsinnig gemacht hat: die Schmuckklappe. Als ich das Buch zum ersten Mal in der Verlagsvorschau erblickt hatte, dachte ich mir, dass ich selten so einen schönen Farbschnitt gesehen habe. Nun denn, ich habe dann schließlich auch irgendwann festgestellt, dass es kein Farbschnitt, sondern eine Schmuckklappe ist, die schön aussieht, aber sonst eher ein Störfaktor ist. Wie soll man denn die Klappe biegen bzw. knicken, um das Buch lesen zu können? Bis zur letzten Seite bin ich nicht dahintergekommen.

Fazit:
„Even if I fall“ von Abigail Johnson hat mich tief berührt. Sehr intensiv und unglaublich ergreifend transportieren die Worte der Autorin Bilder und Emotionen, die man nicht so schnell vergisst. Dieses Buch über ein Mädchen, deren Leben sich quasi über Nacht und ohne eigenes Verschulden ändert, hat mich nicht nur aufgewühlt, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und natürlich 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Ich weiß, wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber dich in meinem Leben zu haben, hilft mir. Es hilft mir, mich weniger allein zu fühlen. Empfindest du nicht … genauso?“ (S. 221)

{Rezension} Wächter der Magie
Aufbruch nach Artimé (Bd. 1)

Wächter der Magie
Aufbruch nach Artimé (Bd. 1)
von Lisa McMann

arsEdition
Hardcover
Kinder- / Jugendbuch
384  Seiten
Altersempfehlung: 10 – 14 Jahre
ISBN: 978-3-8458-5648-3
Ersterscheinung: 30.08.2024

Ein Land, in dem Kreativität und Magie verboten sind.
Zwei Brüder, die alles verändern werden.

Inhalt:
In Quill werden bei der jährlichen Tilgung alle Dreizehnjährigen in Gewollte, Notwendige und Ungewollte eingeteilt. Während Aaron als ein Gewollter verkündet wird und somit in Quill bleiben darf, erwartet seinen Zwillingsbruder Alex das Schicksal eines Ungewollten. Anstatt der Liquidation erwartet die Ungewollten jedoch der magische Ort Artimé. In Artimé werden die Ungewollten unterrichtet, sie dürfen endlich ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen. So schön das Leben in Artimé aber auch ist, vermisst Alex dennoch seinen Zwillingsbruder – so sehr, dass er ganz Artimé in Gefahr bringt…

Meinung:
In Quill ist das Leben trist und nahezu alles verboten. Artimé hingegen erscheint in bunten und warmen Farben, Kreativität und Fantasie werden gefördert. In Artimé darf man singen und tanzen, malen und wilde Märchen erzählen, Theater und Instrumente spielen, Geschichten und Gedichte schreiben. Ich wäre definitiv bei den Ungewollten gelandet – und ich wäre auch sehr froh darüber gewesen. Auch wenn ich die ersten Kapitel, in denen es um Quill, die Tilgung und die Liquidation Jugendlicher ging, ziemlich grausam fand, entwickelte sich das Buch mit der Ankunft in Artimé zu einem spannenden Abenteuer. Eventuell würde ich persönlich über eine Anhebung der Altersempfehlung auf 12 Jahre nachdenken, da einige Szenen doch recht gewalttätig erscheinen. Insgesamt punktet die Geschichte aber mit Themen wie Freundschaft, Mut und Selbstakzeptanz. Überraschend war die eine oder andere Wendung, die ich nicht habe kommen sehen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, denn mit dem Cliffhanger am Ende bleiben sehr viele Fragen unbeantwortet.

Fazit:
„Aufbruch nach Artimé“ ist der spannende Auftakt der „Wächter der Magie”-Reihe aus der Feder von Lisa McMann. Dieses packende Fantasy-Abenteuer voller Magie und Action begeistert nicht nur Kinder, weshalb ich sehr gute 4 von 5 Sternchen vergebe.