{Rezension} Alice in La La Land

Alice in La La Land
von Kelly Oram
übersetzt von Stephanie Pannen

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
544 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0199-0
Ersterscheinung: 24.11.2023

Inhalt:
Die siebzehnjährige Alice muss sich ihren Traum, Musikerin zu werden, gegen den Willen ihrer Mutter, die sie lieber an einem Elite-College sehen würde, erkämpfen. Als sie herausfindet, dass ihr leiblicher Vater ein berühmter Schauspieler ist und ihr Bruder niemand Geringeres als Brian Oliver, schmiedet sie einen Plan, um beide endlich zu treffen. Auf der Filmpremiere ihres Vaters wird sie jedoch von Teeniestar Dylan Reese erwischt. Statt sie zu verraten, schlägt Dylan ihr einen Deal vor: Wenn sie ihm hilft, seine Ex-Freundin eifersüchtig zu machen, wird er ihr helfen, ihren Vater kennenzulernen…

Meinung:
Kelly Oram hat es erneut geschafft, ihren ganz eigenen Charme und Humor in eine spannende Fake-Dating-Romance zu packen, die Fans von „Cinder & Ella“ sicher genauso begeistern wird. Alice ist eine sehr sympathische Protagonistin, die von Beginn an mit ihrem Konflikt zwischen den eigenen Wünschen und den Erwartungen ihrer Mutter zu kämpfen hat. Ihre Reise nach Los Angeles, um ihren Vater zu finden und sich selbst als Musikerin zu behaupten, ist gleichzeitig eine Reise zu mehr Selbstbewusstsein und persönlicher Freiheit. Zwar war mir Alice in einigen Momenten zu passiv und zu sehr darauf bedacht, es allen recht zu machen – gerade in Bezug auf ihre Mutter – doch genau das macht ihren Entwicklungspfad umso faszinierender. Dylan, der Teeniestar mit dem Herz aus Gold, ist von der ersten Begegnung an unwiderstehlich charmant. Die Chemie zwischen ihm und Alice ist spürbar und wächst von einer rein funktionalen Beziehung zu einer echten, emotionalen Bindung. Dylan kämpft ebenfalls mit den Erwartungen anderer, insbesondere seiner Agentin und seiner Ex-Freundin, was ihn besonders authentisch und menschlich macht. Es ist ein wahres Vergnügen, die beiden auf ihrem Weg zu sehen, während sie lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche durchzusetzen – auch wenn es auf humorvolle und unerwartete Weise geschieht. Die Nebenfiguren Matt und Lexie bringen die nötige Frische und Dynamik ins Spiel, auch wenn ich zu Beginn ihre Rolle als Drängler nicht ganz nachvollziehen konnte. Im Laufe der Geschichte wird jedoch deutlich, dass sie es nur gut mit Alice meinen und ihre Motivationen gut durchdacht sind. Besonders schön ist es, wie Kelly Oram in ihrer Geschichte erneut den Bezug zu „Cinder & Ella“ aufgreift, indem sie Brian Oliver einbindet, was den Fans des ersten Buches einen zusätzlichen, nostalgischen Genuss bietet. Was den Schreibstil betrifft, so ist Kelly Oram wieder einmal auf der Höhe. Der Roman liest sich leicht und flüssig, mit vielen humorvollen und herzerwärmenden Momenten. Auch wenn einige Wendungen vorhersehbar sind, verliert die Geschichte nie ihren Reiz und bleibt spannend. Die Mischung aus Hollywood-Glanz und den realen, oft schwierigen Themen rund um Familie, Selbstverwirklichung und Beziehungen machen diesen Roman zu einem unterhaltsamen und berührenden Leseerlebnis.

Fazit:
„Alice in La La Land“ von Kelly Oram ist eine herzerwärmende und überaus lustige Lovestory mit liebenswerten und äußerst sympathischen Charakteren. Dieser romantische Young Adult Roman ist leicht vorhersehbar, aber dennoch unterhaltsam und absolut lesenswert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.