{Rezension} Ich wollt, ich wär ein Kaktus

Ich wollt, ich wär ein Kaktus
von Mina Teichert

Carlsen Verlag
Taschenbuch
Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-551-31874-9
Ersterscheinung: 01.07.2020

Inhalt:
Jo, der neue Freund ihrer Mutter, ist der Grund, weshalb Lu nun zu ihrer Oma Käthe in die Einliegerwohnung ziehen muss. Darauf hat sie mal so gar keine Lust! Erst die Scheidung der Eltern und nun auch noch der Umzug. Zumindest darf sie ihre Kakteensammlung mitnehmen und Lu beschließt kurzum auch, ihre Stacheln auszufahren. Doch dann begegnet sie Julian, der ihre Gefühle durcheinanderwirbelt. Hinzu kommen Begegnungen mit Isa und Kuhscheiße und schon bald wird aus einem langweiligen Umzug ein lustiges Abenteuer…

Meinung:
Ich bin ein großer Fan der Autorin Mina Teichert. Ihr Schreibstil ist herrlich erfrischend und jugendlich, vor allem aber leicht ironisch und sehr humorvoll. Als ich nun die Taschenbuchausgabe ihres Romans „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ erhalten habe, war ich sofort wieder Feuer und Flamme. Mit diesem Buch habe ich mir in der sechsten Klasse den Klassensieg im Vorlesewettbewerb geholt und ich bin immer noch total begeistert von der Geschichte rund um die Protagonistin Lu. Vor einigen Tagen wurde ich von einer Jury im entscheidenden finalen Auswahlgespräch um ein wichtiges Stipendium nach meinem zuletzt gelesenen Buch gefragt. Ich musste schmunzeln, denn es war ein Bilderbuch. Als Kinder- und Jugendbuchblogger lese ich eben alles querbeet, was Kinder und Jugendliche so interessieren könnte. Auf die Frage, wer denn mein Lieblingsprotagonist sei, fiel mir Lu ein. Wir sind uns manchmal ziemlich ähnlich. Ich mag Lu und ich liebe Schokolade. Mit Lu hatte ich beim Lesen wirklich eine tolle Zeit und ich habe sehr viel gelacht. Lu war mir von Anfang an sympathisch. Sie durchlebt eine schwierige Zeit: Trennung der Eltern, die eigene Pubertät und dann auch noch ein Umzug – all das meistert Lu aber hervorragend. Auch die Begegnung mit Julian ist wahrscheinlich einfach Schicksal, auf jeden Fall passt diese aber total zur Geschichte. Passend finde ich übrigens auch das Cover, es ist eigentlich schlicht gestaltet, aber dennoch wunderschön. Außerdem ist mir noch das Daumenkino positiv aufgefallen. Sind die Kakteen, die mal größer und mal kleiner werden, nicht hübsch? Was ich aber unbedingt mal ansprechen muss, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bei dieser Taschenbuchausgabe, denn das ist unschlagbar. 6,99 Euro für ein Buch mit fast 200 Seiten und dann auch noch so eine unterhaltsame Geschichte? Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Definitiv gibt es von mir eine absolute Kaufempfehlung!

Fazit:
„Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ von Mina Teichert ist eine lustige Alltagsgeschichte einer Zehnjährigen, die ich Mädchen im Alter zwischen 10 und 12 Jahren wärmstens ans Herz lege. Große Veränderungen im Leben wie die Trennung der Eltern oder auch ein Umzug wurden humorvoll und witzig verpackt. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
Mein Blick fällt kurz auf meinen kleinen Bauchansatz. Eigentlich möchte ich, dass er verschwindet. Dafür müsste ich weniger Schokolade essen. Aber die Frage ist doch, kann man ohne eigentlich überleben? Und viel wichtiger: Ist das Leben dann noch lebenswert? (S. 60)

{Rezension} Disney
Das große goldene Buch der Prinzessinnen

Disney
Das große goldene Buch der Prinzessinnen
Vorlesebuch mit zauberhaften Disney-Geschichten

Carlsen Verlag
Hardcover
Kinderbuch / Vorlesebuch
304  Seiten
Altersempfehlung: ab 3 Jahren
ISBN: 978-3-551-28011-4
Ersterscheinung: 31.08.2018

Inhalt:
Wer kennt sie nicht, die heldenhaften Prinzessinnen aus den Disney-Filmen? In diesem Buch sind sie alle vereint. Die schönsten Geschichten der beliebtesten Disney-Prinzessinnen werden in Kurzform und mithilfe liebevoller Illustrationen erzählt.

Meinung:
Als ich dieses zauberhafte Vorlesebuch zum ersten Mal in meinen Händen hielt, machte mein Herz riesengroße Luftsprünge. Das Buch ist atemberaubend, wunderschön und einfach ein Träumchen. Der Goldschnitt harmoniert perfekt mit dem edlen Cover und auch das Lesezeichen passt hervorragend dazu. Die zahlreichen Bilder im Buch sind farbenfroh gestaltet und erwecken die Geschichten zum Leben. Ob Schneewittchen, Aschenputtel, Arielle, Belle, Pocahontas, Rapunzel, Dornröschen, Merida, Mulan oder auch Tiana – jede einzelne Prinzessinnengeschichte wurde sinnvoll gekürzt und kindgerecht umgesetzt. This book made me feel like a little princess!

Fazit:
„Das große goldene Buch der Prinzessinnen“ ist ein grandioses Schmuckstück für jeden kleinen und großen Disney-Fan. Dieses außergewöhnliche Buch punktet mit zauberhaften Illustrationen und einem wunderschönen Goldschnitt – es lässt Herzen höher schlagen. Für mich ist dieses Buch definitiv ein Must-have und deshalb gibt es für diesen Eyecatcher 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Zurück in Sommerby
(Bd. 2 der Sommerby-Reihe)

Zurück in Sommerby
(Bd. 2 der Sommerby-Reihe)
von Kirsten Boie
mit Illustrationen von Verena Körting

Oetinger Verlag
Hardcover
Kinderbuch
336 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7512-0001-1
Ersterscheinung: 13.07.2020

Inhalt:
Martha, Mikkel und Mats freuen sich, dass sie die Herbstferien wieder bei Oma Inge verbringen dürfen. Es könnten so schöne Ferien werden, wäre da nicht wieder dieser fiese Makler, der es auf Oma Inges Haus abgesehen hat. Mithilfe hinterhältiger Tricks scheint es gerade so, dass Oma Inge tatsächlich ihr Haus verlieren könnte. Deshalb hat sie auch eigentlich gar keine Lust auf eine Geburtstagsfeier und das, obwohl sie 70 Jahre alt wird. Damit es doch noch schöne Ferien werden, geben sich die drei Geschwister nicht geschlagen und begeben sich in ein neues Abenteuer.

Meinung:
Sommerby ist immer wieder eine Reise wert. Bereits am Cover erkennen wir, dass uns diesmal ein Ferienabenteuer im Herbst erwartet. Diese Fortsetzung der wunderbaren „Sommerby“-Reihe kann als eigenständige Feriengeschichte gelesen werden, jedoch würde ich zum besseren Verständnis die Einhaltung der Reihenfolge empfehlen. Die Autorin schafft es immer wieder mit ihrem flüssigen und lockeren Schreibstil eine herzliche Atmosphäre zu kreieren. Immer wieder fließen lehrreiche Weisheiten in die Geschichte ein, die kindgerecht, aber nicht zu aufgesetzt beschrieben werden. Man fühlt sich richtig wohl beim Lesen und wenn man sich der Geschichte hingibt und sich fallen lässt, erlebt man ein paar unbeschwerte Tage auf dem Lande. Allerdings gibt es auch im zweiten Band ein paar Kleinigkeiten, die ich etwas anders formuliert oder sogar weggelassen hätte. Ich möchte, wenn ich ein Kinderbuch lese, einfach ein wenig unbeschwerte Kindheit erleben – abseits der Realität. Deshalb haben gewisse Worte in so einem Buch nichts verloren. Insgesamt ist es aber eine gelungene Geschichte mit spannenden Elementen. Familie, Freundschaft, Zusammenhalt, Verantwortung, Hilfsbereitschaft und auch die erste Liebe spielen eine große und wichtige Rolle. Ganz toll fand ich übrigens das „Plattdeutsch Wörterverzeichnis“ ganz hinten im Buch. Das Ende hat mich zwar begeistert, aber irgendwie macht es mich auch traurig, denn eigentlich will man für immer in Sommerby bleiben. Doch der Hinweis auf die Weihnachtsferien lässt mich auf eine winterliche Fortsetzung hoffen…

Fazit:
„Zurück in Sommerby“ von Kirsten Boie ist bereits der zweite Band der warmherzigen Geschichte für Kinder ab 10 Jahren. Der Sehnsuchtsort bei Oma Inge auf dem Lande beschert uns gemütliche Lesestunden mit der ganzen Familie und ein spannendes und unterhaltsames Ferienabenteuer. Von mir gibt es sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

Lesung zu Band 1 der „Sommerby“-Reihe am 1. juli 2018 im LiMo in Marbach

{Rezension} Ein Sommer in Sommerby
(Bd. 1 der Sommerby-Reihe)

Ein Sommer in Sommerby
(Bd. 1 der Sommerby-Reihe)
von Kirsten Boie
mit Illustrationen von Verena Körting

Oetinger Verlag
Hardcover
Kinderbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7891-0883-9
Ersterscheinung: 19.02.2018

Lieblingszitat:
„Wenn es nötig ist, kann man ganz vieles, was man sich sonst nicht zutraut.“ (S. 171)

Inhalt:
Die Großstadtkinder Martha, Mats und Mikkel müssen aufgrund eines Unfalls der Mutter zwangsläufig die Ferien bei ihrer Oma verbringen. Als sie bei Oma Inge ankommen, die sie eigentlich gar nicht kennen, sind sie etwas geschockt. Oma Inge ist merkwürdig, ja sogar richtig seltsam, denn sie wohnt abgelegen und allein auf dem Land und hat noch nicht einmal Internet – sehr zum Leidwesen der zwölfjährigen Martha. Und schon beginnt für die drei Geschwister ein ganz großes Abenteuer.

Meinung:
Es sind wohl die besten Ferien ihres Lebens… Fernab der Hektik der Großstadt gewährt Oma Inge ihren drei Enkelkindern sehr viel Freiheit und ein Stückchen unbeschwerte Kindheit, vor allem aber schenkt sie ihnen Vertrauen und Selbstbewusstsein. Die schrullige Oma Inge, die ihr Herz am rechten Fleck trägt, war mir von Anfang an sympathisch. Aber auch Martha, die hin- und hergerissen ist zwischen Kindsein und Erwachsenwerden, war sehr authentisch. Anstatt Fernsehprogram und Internet ist jetzt das reale Leben das größte Abenteuer. Der Autorin ist die Beschreibung dieser besonderen Idylle an der Ostsee hervorragend gelungen – ein Ort, an dem ich gerne meine Sommerferien verbringen würde. Die Handlung ist natürlich vorhersehbar, mäßig spannend, aber recht unterhaltsam. Auch gibt es einige Dinge, die ich persönlich in einem Kinderbuch für die Zielgruppe ab 10 Jahren etwas anders formuliert oder sogar weggelassen hätte, gerade weil es ein leichtes Wohlfühlbuch sein soll, und dennoch bin ich begeistert. Die Autorin schafft es mit ihrem flüssigen und lockeren Schreibstil, Kinder an Geschichten zu fesseln und dennoch wichtige Werte zu vermitteln. Wir lernen, was wirklich wichtig ist im Leben und dass man eigentlich gar nicht so viel braucht, um glücklich zu sein.

Fazit:
„Ein Sommer in Sommerby“ von Kirsten Boie ist der erste Band einer warmherzigen Geschichte für Kinder ab 10 Jahren. Für mich ist dieses Buch die perfekte Lektüre für entspannte Sommerferien oder für gemütliche Lesestunden mit der ganzen Familie. Deshalb gibt es von mir sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Unheimlich peinlich
Das Tagebuch der Ruby Black

Unheimlich peinlich
Das Tagebuch der Ruby Black
(Bd. 1 der „Ruby Black“-Reihe)
von Cally Stronk
mit Illustrationen von Constanze von Kitzing

dtv junior
Flexcover
224 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-423-76274-8
Ersterscheinung: 19.06.2020

Inhalt:
Rubinia Rosalinde Black, genannt Ruby, hat die Schule gewechselt, denn die anderen Kinder haben sie gehänselt. Das liegt daran, dass sie auf dem Friedhof wohnt. Ihre Mutter betreibt das Friedhofscafé, ihre Oma den Blumenladen und ihr Vater baut Särge. Doch an ihrer neuen Schule soll niemand davon erfahren! Das ist aber gar nicht so einfach mit so einer peinlichen Familie! Und noch dazu wollen die Zwillinge Milli und Lilli für ihre Show „Glossy – Die wahrste Wahrheit“ unbedingt wissen, was es mit der neuen Schülerin auf sich hat. Ach, und dann ist da ja auch noch Ben, in den sich Ruby verliebt hat… Und das Phantom, das Ruby erpresst. Es will Schokolade und andere Süßigkeiten, ansonsten sagt es der ganzen Welt, woher Ruby wirklich kommt… Ein spannendes und sehr lustiges Abenteuer beginnt.

Meinung:
Ich war schon sehr gespannt auf dieses Buch, denn der Klappentext klingt richtig vielversprechend. Der Schreibstil der Autorin ist erfrischend leicht und die Texte sind unterhaltsam und humorvoll, sodass ich das Buch in einem Zug durchlesen musste. Selbst Lesemuffel werden ihre wahre Freude an diesem Tagebuch haben. Viele Bilder und kurze Texte sorgen für gute Laune und viele Lachmomente. Es wird mit verschiedenen Schriftarten gespielt, die sich zudem noch in Größe und Intensität unterscheiden. Die Illustrationen im Comicstil, die den Text zusätzlich auflockern, sind wahre Kunstwerke. Die einzelnen Charaktere waren sehr aussagestark – vor allem Rubys neue Freundin Selma und Oma Ottilie Black sind mir sehr ans Herz gewachsen. Auch die Protagonistin Ruby war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn ich an ein paar Stellen vielleicht anders gehandelt hätte als sie. Alles in allem ist es ein tolles Buch, das mir gut gefallen hat, allerdings hätte man das Ende ein wenig ausführlicher ausbauen können.

Hinweis:
Ganz hinten im Buch gibt es noch einen Test, bei dem man sein Peinlichkeitslevel testen kann und ein leckeres Rezept für Totenkopftörtchen.

Fazit:
„Unheimlich Peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black“ von Cally Stronk ist ein aberwitziges Kinderbuch. Dieses äußerst schräge und skurrile Tagebuch empfehle ich Kindern ab 10 Jahren und allen, die gerne lachen. Ruby erhält von mir sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.