rotfuchs (Rowohlt Taschenbuch Verlag) Hardcover Jugendbuch 288 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren ISBN: 978-3-499-00808-5 Ersterscheinung: 18.04.2023
Inhalt: Die siebzehnjährige Alice ist glücklich, doch als ihr Vater bei einem schrecklichen Unfall stirbt, änderst sich ihr ganzes Leben. Von heute auf morgen verliert sie alles. Mit ihrer kleinen Schwester Mika zieht sie zu Tante April, der Schwester ihres Vaters. Während Mika sich langsam ins Leben zurückkämpft, bleibt Alice im Gefühl der tiefen Traurigkeit stecken. Erst als sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter macht, die vor Jahren die Familie verlassen hat, findet Alice Stück für Stück zu ihrem eigenen Leben zurück.
Meinung: Dieses Buch fängt so unsagbar traurig an, dass ich fast schon am Überlegen war, es gar nicht erst zu lesen. Aber einem Roadtrip durch die USA konnte ich einfach nicht widerstehen. Also begab ich mich mit Alice und Cody auf eine Reise – eine interessante Reise, denn wer hätte gedacht, dass Alice nicht nur den Weg zu ihrer Mutter findet, sondern tatsächlich auch zu sich selbst. Insgesamt gesehen fand ich den Roman recht schön erzählt, jedoch ziemlich weit entfernt von jeglicher Realität. Dass Menschen mit dem Verlust einer nahestehenden Person unterschiedlich umgehen, ist verständlich. Was ich aber nicht verstehen kann, dass im Grunde keiner so richtig auf Alice zugegangen ist, um ihr zu helfen. Gut, man kann sagen, dass ihre Tante ihr den notwendigen Schubs für diesen Raodtrip gegeben hat, aber um Himmels Willen! Welche Tante lässt eine erst 18 Jahre alt gewordene junge Frau durch die USA touren? Ganz allein??? Und welche im Kopf klar denkende Achtzehnjährige fährt munter durch die Gegend zu einem Typen, den sie über Instagram kennengelernt hat? Ja, die Liebesgeschichte zwischen Alice und Cody ist schon ganz nett, aber wieso dann dieses Ende? Das ist für mich nichts Ganzes und nichts Halbes. Auf der einen Seite konnte man sehr schnell und leicht durch den Roman gleiten, weil der Schreibstil recht einfach gehalten ist. Auf der anderen Seite jedoch liegt viel Tragik zwischen den Zeilen, die mich sehr mitgenommen hat. Codys Familienverhältnisse beschäftigen mich noch immer. Da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, denn Themen wurden angerissen, aber nicht zu Ende erzählt. Ebenso bei der psychischen Erkrankung der Mutter. Alice kommt ihrer Mutter mit sehr viel Verständnis entgegen, jedoch fehlen mir da schon ein paar Hintergrundinformationen. Ich habe neulich eine Serie geschaut und weiß daher, wie schwer es für die Erkrankten, aber auch für die Angehörigen ist, mit solch einer Krankheit umzugehen. Worauf gar nicht eingegangen wurde, ist die sehr große Wahrscheinlichkeit, dass die bipolare Störung meist genetisch vererbt wird. An Allys Stelle hätte ich mir persönlich schon ein paar Gedanken dazu gemacht. Auch die Information, dass Alice einen Bruder hat, fand ich irgendwie flapsig in die Runde geworfen. Ich weiß nicht, ob ich da auch so cool und locker reagiert hätte. Eventuell hätte mir also ein runderes, nicht gar so offenes Ende besser gefallen. Was ich allerdings mochte, waren die unterschiedlichen Playlisten, die tatsächlich sehr gut zu den jeweiligen Abschnitten passten.
Fazit: In „Vor uns das Leben“ schickt Manuela Inusa die Protagonistin Alice auf eine lange Reise quer durch die USA, um ihre Mutter, ihre erste große Liebe und schließlich auch sich selbst zu finden. Diese kurzweilige Lektüre empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Von mir gibt es lieb gemeinte 3,5 von 5 Sternchen.
Lieblingszitate: „Denn meine heile Welt ist zerbrochen. Ich bin zerbrochen, genau wie mein gläsernes Herz.“ (S. 30) und „Ich brauche einen Freund. Jemanden, der für mich da ist, wenn ich mal wieder falle. Jemanden, der mich nimmt, wie ich bin.“ (S. 133) und „Er mag mich genau so, wie ich bin. Er sieht mein Innerstes. Ich fühle mich verstanden. Und geliebt.“ (S. 217)
Bereits vor einigen Wochen haben Nina Bilinszki und ich uns zu einem kleinen Pläuschchen getroffen. Ich mag Ninas „Love Down Under“- und „Between Us“-Reihen und für mich stand deshalb schon länger fest, dass ich Nina unbedingt persönlich kennenlernen möchte.
Leo: Im Zuge meiner Recherche habe ich gelesen, dass du jeden Morgen vor deinem Vollzeitjob eine Stunde schreibst. Machst du das tatsächlich jeden Tag? Ich stelle mir das wahnsinnig schwierig vor.
Nina: Ja, eine Stunde bis eineinhalb Stunden, je nachdem, wieviel Zeit ich habe. Ich kriege es nicht immer hin, ich arbeite ja im Außendienst und manchmal muss ich dann schon um 7 Uhr los. Dann stehe ich nicht extra um 5 Uhr auf, damit ich noch schreibe. Aber an den Tagen, an denen ich so zwischen 8 Uhr und 9 Uhr erst los muss, stehe ich um halb sieben auf. Dann gehe ich mit dem Hund raus und um 7 Uhr sitze ich dann am Laptop. Und dann schreibe ich eben, je nachdem, wieviel Zeit ich habe, bis halb neun oder neun.
Leo: Das ist wirklich echt diszipliniert!
Nina: Ja, ich weiß! (lacht) Aber es funktioniert sonst nicht anders.
Leo: Deine „Love Down Under“-Reihe ist an der australischen Südwestküste, im Örtchen Eden, angesiedelt. Es geht natürlich um eine romantische Lovestory mit Wohlfühlsetting, um die Schönheit des Landes, um einen Roadtrip und um die Liebe zum Meer. Wie kam dir die Idee dazu? Verbindest du etwas Bestimmtes mit Australien?
Nina: Das ist tatsächlich ein bisschen zweigeteilt, wie ich zu dieser Reihe gekommen bin. Einmal habe ich eine sehr gute Freundin, deren Bruder Work & Travel in Australien gemacht hat, sich ins Land verliebt hat und mittlerweile dort lebt. Er ist auch verheiratet und seine Frau kriegt bald ein Kind. Und das war schon immer etwas, bei dem ich dachte, dass ich das super gern in eine Geschichte einbauen würde. Gut, Lilly Lucas hat das ja jetzt auch gemacht, aber es ist gerade im New Adult-Bereich einfach nicht so typisch. Die zweite Sache ist, dass mir diese grobe Idee eigentlich gekommen ist, weil 2019 ja diese schlimmen Buschbrände in Australien waren. Da wurde ja auch bei uns immer in den Nachrichten drüber berichtet, auch mit den Koalas und so. Und da kam mir die Idee, wie das denn wohl wäre, wenn man in einem Koalareservat arbeitet. Das ist dann dieser Funke gewesen. Ich verbinde also nicht unbedingt selbst etwas mit Australien.
Leo: Das ist ja cool. Ich finde Koalas super süß!
Nina: Jaaa, ich auch! Ich glaube, dass jeder Koalas süß findet!
Leo: Das Örtchen Eden existiert ja tatsächlich, das heißt, dass du selbst noch nicht dort warst?
Nina: Nein, ich war noch nicht dort, aber meine Freundin, die im April ihre Freundin besucht hat, die ist dort vorbeigefahren und hat mir dann ganz viele Bilder geschickt.
Leo: Soweit ich mich erinnern kann, wurden von dir bisher nur New Adult Romane veröffentlicht. Ist das das Genre, in dem du dich einfach am wohlsten fühlst?
Nina: Also ich mag Liebesromane generell, jetzt kommt ja dieses Weihnachtsbuch, das quasi etwas älter wäre, da sind die Protagonisten Ende 20. Ich hätte aber auch mal voll Bock, einen Thriller zu schreiben! Ich habe bloß noch keine Idee dazu (lacht).
Leo: Also hast du bisher keine Geschichten in anderen Genres geschrieben?
Nina: Ich habe etwas in Fantasy geschrieben, aber das wollte leider keiner haben, das ist überall abgelehnt worden. Deswegen versauert es gerade in meiner Schublade.
Leo: Um was geht es in der Geschichte?
Nina: Ich nenne es meine Schutzengel-Story, wobei es nicht wirklich Schutzengel sind. Aber es würde in Chicago spielen.
Leo: Das ist ja schade, dass das niemand angenommen hat. Das würde ich gern lesen!
Nina: Ja, ich finde es auch mega schade, mein Agent versteht es auch nicht so ganz. Aber wir haben es jetzt erstmal wieder in die Schublade gepackt und dann werden wir es irgendwann nochmal anbieten, wenn alle vergessen haben, dass sie es schon abgelehnt haben (lacht).
Leo: Wenn du eine Idee hast, von der du denkst, es könnte eine gute Story abgeben, wie funktioniert das dann weiter? Entscheidest du dann, dass du daraus ein Buch machen willst? Oder holst du dir erst einmal Rat von jemandem?
Nina: Tatsächlich pitche ich das meinem Agenten, ich schicke ihm dann so klappentextartig, was ich mir vorstelle, und frage ihn, ob das funktioniert. Und dann sagt er: „Jo, mach mal, schreib ein Exposé!“ oder er sagt: „Funktioniert aus dem und dem Grund nicht.“ Ich schicke tatsächlich immer alle meine Ideen erst meinem Agenten, weil der besser weiß, was die Verlage gerade suchen und was generell auf dem Markt gebraucht wird. Ich hatte mal eine Story, in die ich gern Cheerleading eingebaut hätte, aber er meinte, dass das auf dem deutschen Markt überhaupt nicht geht und dass das auch niemand einkauft.
Leo: Echt? Das ist überraschend. Das gibt mir totale Highschool-Vibes aus diesen ganzen Filmen.
Nina: Jaaa, genau, richtig! Das wäre auch ein Jugendbuch gewesen, aber da sagt mein Agent, dass das nicht funktioniert. „Mach Streetdance draus“ oder was auch immer.
Leo: Was aber auch eine sehr coole Idee wäre.
Nina: Ja, grundsätzlich schon.
Leo: Auf deinem Instagram-Kanal sieht man immer wieder einen Bildausschnitt deines Bücherregals. Du schreibst also nicht nur, sondern du liest auch viel. Wenn du mir so ganz spontan ein Buch aus deinem Regal empfehlen müsstest, welches wäre es dann?
Nina: „Malibu Rising“ von Taylor Jenkins Reid – ich habe letztes Jahr angefangen, Bücher von ihr zu lesen und bin absolut verliebt in die Art und Weise, wie sie schreibt.
Leo: Ich war auf der Buchmesse auch am Stand von Ullstein und habe das Buch dort gesehen. Ich war tatsächlich kurz davor, es zu kaufen.
Nina: Ja, das ist wirklich ein ganz tolles Buch!
Leo: Gibt es Bücher, die dich mitnehmen und beeinflussen und von denen du dir die Ideen nimmst, wodurch dann Ideen für deine eigenen Bücher einfallen?
Nina: Meinst du als Inspiration? Ja, auf jeden Fall. Manchmal übernehme ich schöne Ausdrücke, die ich in Büchern finde, beispielsweise Vergleiche. Dass ich sowas einfach im Hinterkopf behalte, um es selbst dann anzuwenden. Ansonsten bin ich immer sehr vorsichtig damit, Sachen zu übernehmen. Aber das mit dem Inspirieren, auf jeden Fall. Und ich denke mir immer so: „Wenn ich groß bin, würde ich auch gern mal so schreiben können!“ (lacht)
Leo: Gibt es irgendein bestimmtes Buch, das dich zu einem deiner Bücher inspiriert hat?
Nina: Jein, ich plotte gerade an einem Thriller, aber das ist alles noch gar nicht spruchreif, deswegen kann ich da nicht so wirklich was dazu sagen.
Leo: Was hast du in den letzten Wochen und Monaten gelesen, was ich unbedingt auch lesen sollte?
Nina: Ich habe „Elternabend“ von Fitzek gelesen, das fand ich unheimlich amüsant. Ich fand aber auch, dass er am Ende noch so eine schöne Message drin hat. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen. Was habe ich denn noch gelesen? (überlegt kurz) Ich habe „In jedem Atemzug nur Du“ von Jennifer Wiley gelesen, das fand ich auch sehr gut. Es ist eine sehr ruhige Story, aber sehr romantisch und da geht es um Mukoviszidose und Organspende und so. Das hat mir auch sehr gut gefallen. Und dann habe ich noch „Die letzte Party“ von Clare Mackintosh gelesen, das war auch sehr geil, das ist auch wieder ein Thriller.
Leo: Liest du dann momentan, wenn du am Plotten bist, auch eher Bücher, die in die Richtung von dem, was du plottest, gehen?
Nina: Ich lese eh immer Thriller, aber ich wechsle das immer ab. Zwei Bücher hier und dann zwei Bücher da… (lacht)
Leo: Ich lese meistens alles querbeet auf einmal durch.
Nina: Das geht natürlich auch sehr gut. Aktuell habe ich wieder mit etwas Fantasymäßigem angefangen. Ich bin momentan eher so: „Oh Gott, ich muss mehr Fantasy lesen, das habe ich schon so lange nicht mehr!“
Leo: Wie hoch ist dein SuB (Stapel ungelesener Bücher)?
Nina: Wir reden nicht über solche Dinge. Ich habe keine Ahnung. (lacht) Der SuB ist schön verteilt im Regenbogenregal und ich sehe ihn nicht. Also ich weiß, welche Bücher ich gelesen habe und welche nicht, aber ich habe keine Ahnung, was für eine Anzahl das ist.
Leo: Das ist bei mir aber auch so, es ist total ausgeartet. Die Bücher in meinem Bücherregal habe ich alle gelesen, aber da gibt es ja noch die riesigen Bücherstapel drum herum…
Nina: (lacht) Ja, das habe ich auch. Ich habe auch überall solche Stapel, neben meinem Bett ist dann auch immer noch so ein Stapel mit zwei bis drei Büchern.
Leo: Wenn du jetzt zurückblickst, was war dein persönliches Highlight in den letzten Jahren? Die Veröffentlichung des ersten Buches, eine Veranstaltung oder ein besonderes Ereignis, das dich als Autorin berührt hat?
Nina: Tatsächlich war es die Frankfurter Buchmesse im letzten Jahr, das war ja quasi meine erste Messe als Autorin, wo meine Bücher da waren. Ich hatte da auch diesen Romance Talk und diese krasse Signierstunde. Wir haben einfach signiert, bis die Messe zugemacht und uns rausgeschmissen hat. Das war sehr krass. Damit hätte ich aber auch gar nicht gerechnet. Es war total überwältigend, wie viele Menschen da hinkommen. Gerade nachdem ja vorher Corona und somit drei Jahre nichts möglich war, haben wir nicht damit gerechnet, dass so viele Leute kommen.
Leo: Du hast es vorher bereits angesprochen, im Herbst erscheint dein Weihnachtsbuch „Roadtrip Richtung Weihnachtswunder“. Ich selbst liebe ja Weihnachtsromane und bin schon sehr gespannt auf diesen Adventskalender mit 24 Kapiteln. Erzähl mir doch mal, was uns in dem Roman erwartet!
Nina: Es geht dort um Olivia und Callum und es ist der 20. Dezember. Beide wollen über die Feiertage zu ihren Familien nach Hause – von Manchester nach Schottland, aber in unterschiedliche Regionen. Es gibt einen Schneesturm und die Flüge werden gestrichen, sie teilen sich daher den letzten verfügbaren Mietwagen, um nach Schottland zu fahren. Sie kommen dann natürlich irgendwann nicht mehr weiter und landen dann auf einer Farm für Hochlandrinder und müssen sich ein Zimmer und ein Bett teilen und es wird sehr romantisch. Ich freue mich da schon sehr drauf, es hat auch sehr viel Spaß gemacht, das zu schreiben. Es ist auch ein Hardcover mit Illustrationen und es ist ein wunderschönes Buch geworden. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wenn ich es in den Händen halten darf.
Leo: Du bist ja auf sämtlichen Social Media Kanälen wie Facebook, Twitter, Instagram und TikTok aktiv. Setzt du dir da ein tägliches Zeitlimit? Ich verliere mich sehr oft und vergesse dabei meist die Zeit. Wie ist das bei dir? Ist Social Media ein Fluch oder ein Segen?
Nina: Tatsächlich sind meine Social Media Kanäle etwas, das immer hinten runterfällt, wenn ich Stress habe. Ich weiß auch gar nicht, wann ich das letzte Mal so richtig auf TikTok aktiv war. Bei Instagram versuche ich es wenigstens noch, dass ich ein bis zweimal die Woche etwas poste. (lacht) Ich weiß auch gar nicht, wann ich das letzte Mal auf Facebook war. Bei Twitter ist es so, dass ich da durchscrolle und diese Kurznachrichten lese. Ansonsten…Instagram ist wirklich noch so die Plattform, die ich am meisten nutze.
Leo: Kriegst du das dann wirklich so diszipliniert hin, dass du sagst, jetzt ist Stopp?
Nina: Nein, nein, ich prokrastiniere auch schon mal und hänge dann eine halbe Stunde auf Twitter, Instagram oder TikTok ab. Aber tatsächlich eher bei meinem Brotjob als beim Schreiben, einfach weil ich weiß, dass ich nur dieses kurze Zeitfenster zum Schreiben habe und ich mich dann wirklich darauf konzentriere, etwas zustande zu kriegen.
Leo: Ich meine, mich zu erinnern, dass ich bei dir in einer Story auf Instagram gelesen habe, dass du etwas traurig bist, dass du dich noch nicht Spiegel Bestseller Autorin nennen darfst. Angenommen, du hättest einen Wunsch frei, entweder einmal auf der Spiegel Bestseller Liste ganz oben stehen oder vom Autorendasein leben zu können, wofür würdest du dich entscheiden?
Nina: Tatsächlich will ich gar nicht vom Schreiben leben. Ich mag meinen Job und ich mag vor allem die Sicherheit, die mir mein Job bietet mit monatlichem Gehalt und solchen Sachen. Spiegel Bestseller wäre ganz nice. Das ist tatsächlich auch etwas, das auf meiner Bucket List steht – einmal irgendwann mit irgendeinem Buch auf der Spiegel Bestseller Liste zu stehen.
Leo: Wäre das dann eher mit einer Romance Geschichte oder würdest du da eher einen Thriller von dir sehen?
Nina: Das ist mir eigentlich total egal. (lacht)
Leo: Wenn du dein Leben mit jemandem tauschen könntest, wer wäre das? Ganz egal, ob jemand aus dem echten Leben oder ein fiktiver Charakter.
Nina: Ich glaube, ich würde gern mit Captain Jack Sparrow tauschen.
Leo: Das ist ja cool! Ich liebe „Fluch der Karibik“!
Nina: Ja, ich auch!
Leo: Die Filme sind echt mega cool.
Nina: Ja und er ist vor allem auch so ein cooler Charakter! Eigentlich total drüber, aber ich glaube, genau deswegen mag ich den. Ich glaube, mit dem würde ich gern tauschen und dann durch die Karibik schippern.
Was ihr jetzt aus diesem Interview nicht herauslesen könnt, ist der private Teil unseres Gesprächs – und ich kann euch sagen, ich bin echt beeindruckt. Mit Nina kann man nicht nur über Bücher, sondern auch über Fußball reden. Wahnsinn! 🙂 Nina ist im wahren Leben tatsächlich genauso sympathisch, wie man sie auch von Instagram kennt. Zwei Dinge nehme ich auf jeden Fall aus diesem Interview mit: Ich muss mir unbedingt „Roadtrip Richtung Weihnachtswunder“ vorbestellen und definitiv auch den Rat beherzigen, endlich mal ein Buch der Autorin Taylor Jenkins Reid zu lesen. Danke für den Tipp, liebe Nina!
She Gets the Girl von Rachael Lippincott und Alyson Derrick übersetzt von Nina Frey
dtv Paperback Jugendbuch 368 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren Originaltitel: She Gets the Girl ISBN: 978-3-423-74000-5 Ersterscheinung: 15.06.2023
Oft findet man die große Liebe dort, wo man sie nicht erwartet
Inhalt: Alex und Molly – unterschiedlicher könnten zwei Menschen kaum sein. Während Alex Blackwood sich selbstbewusst und eigenständig durchs Leben kämpft, ist Molly Parker eher schüchtern und unbeholfen. Und obwohl die beiden nichts gemeinsam haben, laufen sie sich bei einer Erstsemesterparty am College über den Weg und beschließen einander zu helfen. Alex muss nämlich ihrer Ex-Freundin Natalie beweisen, dass ihr die Gefühle anderer nicht vollkommen egal sind. Deshalb unterstützt sie nun Molly mithilfe eines Fünf-Stufen-Plans, Cora Myers, in die Molly schon seit Jahren verliebt ist, zu erobern. Doch schon bald wird beiden klar, dass sich Liebe nicht so einfach planen lässt. Und deshalb stellt sich dann die berechtigte Frage: Wer verliebt sich hier eigentlich in wen?
Meinung: Ich habe dieses Buch geliebt und es innerhalb weniger Stunden gelesen, weil ich nicht aufhören wollte oder besser gesagt nicht aufhören konnte. Ich war so gefangen von dieser Romanze, dass ich jetzt schon sagen kann, dass dieses Buch am Ende des Jahres definitv ein Plätzchen in meiner persönlichen Top 3 finden wird. Ein wahnsinnig amüsantes Lesehighlight, das so authentisch ist, dass man die ganze Zeit über hofft, dass Alex und Molly am Ende zueinander finden. Obwohl Alex eher die draufgängerische Herzensbrecherin ist und Molly das wohlbehütete Mädchen, stellte sich mir nie die Frage, ob die beiden sich ineinader verlieben würden, sondern einfach nur wann. Überrascht hat mich tatsächlich die Entwicklung beider Charaktere, denn sowohl Alex als auch Molly reifen innerhalb weniger Wochen und erkennen dann, dass man nie oberflächlich über andere Menschen urteilen sollte. Oft versteckt sich mehr als erwartet hinter der Fassade. Wenn man Menschen also die Chance gibt, sich zu öffnen, ihnen zuhört und ihnen das Gefühl gibt, dass man füreinander einsteht, egal was kommen mag, dann lernt man sich meist von einer ganz anderen Seite kennen. Genau diese Erkenntnis, sich selbst einzugestehen, dass es im Leben nicht immer nach „Schema F“ gehen muss, und der Mut, Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind, um das eigene Glück zu finden, sind wichtige Meilensteine im Leben. Der Schreibstil ist übrigens grandios, denn wir gleiten jugendlich frisch und völlig unkompliziert von einer Seite zur nächsten. Die Sätze sind nicht zu verschachtelt aufgebaut und alles wirkt sehr natürlich und authentisch. Ich bin so begeistert, dass ich mich freuen würde, noch mehr vom Autorinnen-Duo Lippincott & Derrick zu lesen.
Fazit: „She Gets the Girl“ ist das erste gemeinsame Buch von Bestsellerautorin Rachael Lippincott und ihrer Frau Alyson Derrick. Diese sapphische Romanze empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Das Autorinnen-Duo zeigt, dass die Liebe immer ihren Weg findet, wenn man sich dieser und den Menschen öffnet. Diese jugendliche Lovestory enthält viele wichtige Botschaften und bekommt deshalb 5 von 5 Sternchen von mir.
Lieblingszitate: „Ich bin an einem Ort, umgeben von neuen Leuten, doch die Wahrheit ist… ich selbst bin die Alte.“ (S. 71) und „Es muss nicht unbedingt schiefgehen.“ (S. 146) und „Aber Liebe ist nichts, womit man nur irgendwie über die Runden kommen sollte.“ (S. 307) und „Du solltest mit dem Menschen zusammen sein, bei dem du ganz du selbst sein kannst.“ (S. 341) und „…und diese Liebe fühlt sich so für mich bestimmt an, wirklich für mich, ohne jede Bedingung.“ (S. 362)
Ein Sommer, der nie enden soll von Debbi Michiko Florence
dtv (Reihe Hanser) Taschenbuch Kinder- / Jugendbuch 336 Seiten Altersempfehlung: ab 11 Jahren Originaltitel: Sweet and Sour ISBN: 978-3-423-65000-7 Ersterscheinung: 18.05.2023
Es gibt Sommer, die sind süß. Es gibt Sommer, die sind bitter. Dieser Sommer aber ist unvergesslich.
Inhalt: Auf die Sommerferien hat Mai sich schon immer gefreut, denn diese verbrachte sie immer mit ihrem besten Freund Zach im Ferienhaus seiner Familie. Doch vor zwei Jahren wurde sie von Zach enttäuscht, verletzt und verraten. Deshalb war Mai dann auch froh, dass Zachs Familie nach Japan zog. Doch nun ist Familie Koyama wieder zurück und alle freuen sich auf einen gemeinsamen Sommer in Mystic. Alle? Alle bis auf Mai, die bereits Pläne schmiedet, um sich an Zach zu rächen. Doch Zach ist nicht mehr der Junge, der er mal war. Wird Mai ihrem ehemals besten Freund je verzeihen können, was er ihr angetan hat?
Meinung: Vom Buchtitel und von der Covergestaltung fühlte ich mich direkt angesprochen. Es war schon wieder Liebe auf den ersten Blick! Diese warmherzige Geschichte über die Höhen und Tiefen einer Sommerfreundschaft ist humorvoll und unterhaltsam. Auch der Schreibstil ist jugendlich frisch und leicht lesbar. Dennoch konnte mich die Story nicht ganz abholen. Ja, ich hatte wunderschöne Lesestunden, aber ich musste ständig an ein anderes Buch denken, denn es ähnelt schon arg der von mir heiß und innig geliebten „The summer I turned pretty“-Reihe von Jenny Han. Mais und Zachs Sommerferien könnten auch die von Belly, Jeremiah und Conrad sein. Bereits am Anfang des Buches, der Fahrt vom Flughafen zum Ferienhaus, hatte ich das Gefühl, diese Geschichte schon einmal gelesen zu haben. Auch charakterlich gleichen sich die beiden Mädchen, Mai und Belly, doch sehr. Beide sind sehr sympathisch, jedoch anstrengend und nervig, weil sie aufgrund von Missverständnissen in ihren Handlungen und Emotionen feststecken. Irritiert hat mich dann allerdings die Tatsache, dass hier Kinder von der großen Liebe sprechen – immerhin wird Zach im besagten Sommer erst vierzehn und Mai dreizehn. Auch die Freunde der beiden Protagonisten sind im gleichen Alter, haben aber alle schon feste Beziehungen. Auf der einen Seite verhalten sich die Teenager also bereits erwachsen, während auf der anderen Seite Mai dann ein Drama um ein kleines Missverständnis, das sich bereits vor zwei Jahren ereignet hat, macht. Wenn man aber bedenkt, dass dieses Buch für Kinder und Jugendliche ab elf Jahren geschrieben wurde, dann muss man auch nicht jede Szene auseinanderstückeln und alles hinterfragen. Ja, dann ist es tatsächlich ein wunderschöner Roman für die Sommerferien.
Fazit: „Ein Sommer, der nie enden soll“ von Debbi Michiko Florence ist eine Geschichte über allerbeste Freunde, Verrat und den Mut zur Vergebung. Ich wurde gut unterhalten und vergebe daher 4 von 5 Sternchen.
Seelilly Eine Nixe? Eine Hexe? Nein – eine Hixe! (Bd. 1) von Kathrin Lena Orso mit Illustrationen von Csilla Bandi
dtv Hardcover Kinderbuch 96 Seiten Altersempfehlung: ab 7 Jahren ISBN: 978-3-423-76445-2 Ersterscheinung: 20.04.2023
Hixen, Nixen, Zauberei: Tauch ein in Seelillys magische Unterwasserwelt!
Inhalt: Seelilly kommt aus einer Familie voller Hixen – einer Mischung aus Hexen und Nixen. Aufgrund der Arbeit von Seelillys Mutter, die stellvertretende Oberhixe ist, muss die gesamte Familie zu Seelillys Großtante Algia umziehen. Dort gibt es für Seelilly viel zu entdecken, denn Algia betreibt den Reparaturladen „Hix & fertig“. Doch aufgrund des Umzugs muss Seelilly ihre Hixenfreundinnen verlassen. Kein guter Zeitpunkt, denn Seelillys siebter Geburtstag steht kurz bevor. Um sieben neue Hixensprüche zu bekommen, muss sie ihren siebten Geburtstag mit sieben Freunden feiern. Doch wo soll sie die so schnell herbekommen? Vielleicht ja mithilfe ihres Zauberstabs Tintbert? Ein spannendes und magisches Abenteuer beginnt…
Meinung: Das Cover ist kunterbunt und lebendig gestaltet und verzaubert jeden Lesemuffel, denn es glitzert und funkelt und man spürt sofort die Energie der kleinen Hixe. Die Schrift ist angenehm groß und die Sätze sind dem Lesealter entsprechend einfach gehalten. Seelilly ist äußerst sympathisch, aber auch abenteuerlustig und sehr neugierig. Und weil bei ihren Zaubersprüchen nicht immer alles so ganz nach Plan verläuft, gibt es einige Lachmomente. Neben ihrem Zauberstab Tintbert lernen wir auch die Familie der kleinen Hixe näher kennen. Außerdem bekommen wir in diesem ersten Abenteuer einen sehr guten Einblick in die gesamte Unterwasserwelt. Ich kann nur sagen, dass ich mich riesig auf den zweiten Band, der bereits im August erscheinen soll, freue.
Fazit: „Eine Nixe? Eine Hexe? Nein – eine Hixe!“ ist der erste Band und ein gelungener Auftakt der neuen „Seelilly“-Reihe für Kinder ab 7 Jahren. Die zahlreichen Illustrationen und die einfachen Sätze sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen, weshalb ich sehr gerne 5 von 5 Seesternchen vergebe.