{Rezension} Agency for Scandal

Agency for Scandal
von Laura Wood

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
432 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4389-3
Ersterscheinung: 28.08.2024

Brave Ladys folgen den Regeln – mutige schreiben ihre eigenen.

Inhalt:
Izzy Stanhope führt ein Leben voller Geheimnisse: Sie ist heimlich in den Duke of Roxton verliebt, obwohl dieser nicht einmal weiß, dass sie existiert. Zudem hat ihre Familie hohe Schulden, die sie vor der Londoner Gesellschaft verbergen muss. Doch das größte Geheimnis ist ihre Arbeit für eine geheime, rein weibliche Detektei, die in der High Society Skandale aufdeckt und Frauen vor gesellschaftlichem Ruin schützt. Als Izzy in einen Juwelendiebstahl hineingezogen wird, gefährdet sie nicht nur den Ruf ihrer Familie, sondern auch ihr Herz, denn der Duke, in den sie heimlich verliebt ist, ist unerwartet tief in den Fall verstrickt. Während sie versucht, ihre Identität zu schützen, wird sie von ihm immer wieder mit ihren eigenen Geheimnissen konfrontiert, die sie verzweifelt zu bewahren versucht.

Meinung:
Die Mischung aus historischem Setting, feministischem Anspruch und einem cleveren Kriminalfall hat mich wirklich begeistert. Izzy ist eine wunderbar vielschichtige Protagonistin. Sie ist mutig, klug und weiß, wie sie sich in einer Welt behauptet, die ihr als Frau nur wenig Spielraum lässt. Ihre Geheimnisse machen sie für die Lesenden noch faszinierender, und man fiebert mit ihr mit, wenn sie in ihre verschiedenen Rollen schlüpft – ob als Lady oder als Straßenjunge. Es ist erfrischend zu sehen, wie sie nicht nur ihre eigene Unsicherheit überwinden muss, sondern auch ein starkes Netzwerk von Frauen hinter sich hat, die sich gegenseitig unterstützen. Besonders die Detektei, bestehend aus außergewöhnlichen Frauen, die ihre Stärken nutzen, um die Welt zu verändern, hat mir gut gefallen. Ihre Dynamik ist von Solidarität und Empowerment geprägt, was dem ganzen Buch eine wichtige Botschaft verleiht, ohne dabei in predigerische Töne zu verfallen. Und dann ist da noch Max, der Duke of Roxton. Er ist kein überhöhter Held, sondern ein sympathischer, etwas tollpatschiger Mann, der in seiner eigenen Art charmant ist. Die Chemie zwischen Izzy und Max ist einfach herrlich – humorvoll, aber auch emotional und mit einer schönen Entwicklung im Laufe des Buches. Die Kombination aus Cosy Crime und Romance ist perfekt ausbalanciert, sodass beide Elemente sich ergänzen, ohne dass eines zu sehr in den Vordergrund tritt. Der Fall selbst hat mich ebenfalls gefesselt – voller Wendungen und Geheimnisse, die am Ende alle ein stimmiges Bild ergeben.

Fazit:
„Agency for Scandal“ von Laura Wood ist ein absolut gelungener Mix aus historischem Cosy Crime, feministischer Detektivgeschichte und einer wunderbaren Liebesgeschichte. Die starke Protagonistin, die spannende Handlung und das charmante Setting machen das Buch zu einem perfekten Lesevergnügen. Wer auf historische Romantik, aufregende Ermittlungen und eine Prise Feminismus steht, wird dieses Buch lieben. Deshalb vergebe ich sehr gerne 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Everything We Never Said
Liebe lässt uns böse Dinge tun

Everything We Never Said
Liebe lässt uns böse Dinge tun
von Sloan Harlow

Fischer Sauerländer
Hardcover
Jugendbuch
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4394-7
Ersterscheinung: 09.10.2024

Wir alle tun böse Dinge – und die schlimmsten aus Liebe

Inhalt:
Nach einem verheerenden Autounfall, bei dem Ella schwer verletzt überlebt, verliert sie ihre beste Freundin Hayley. Ella gibt sich die Schuld und kämpft mit einer überwältigenden Trauer. Die einzige Person, die ihren Schmerz zu verstehen scheint, ist Sawyer, der Freund ihrer verstorbenen Freundin. Doch bald erkennt Ella, dass sie in ihn verliebt ist, und das Gefühl scheint auch von seiner Seite zu kommen. Doch etwas Dunkles umgibt Sawyer, und als Ella in Hayleys Tagebuch Hinweise auf eine zerbrechliche Beziehung zwischen den beiden entdeckt, beginnt sie zu fürchten, was ihre Liebe zu Sawyer wirklich bedeutet. Die Geschichte nimmt eine düstere Wendung, als Ella sich fragt, ob ihre eigene Suche nach der Wahrheit gefährlich werden könnte.

Meinung:
Diese „Romantic Suspense“ hat mich emotional völlig mitgerissen. Der Einstieg in die Geschichte war zwar ruhig, aber sehr wirkungsvoll, da der Schmerz von Ella und ihre Schuldgefühle unmittelbar spürbar sind. Ich konnte mich sofort in ihre Welt hineinversetzen und habe ihre Verzweiflung und ihren Kampf mit der Schuld fast körperlich gefühlt. Die komplexe Beziehung zwischen Ella und Sawyer hat mich fasziniert. Zwar war mir die Annäherung zwischen den beiden teils zu schnell und die Gefühle blieben teilweise etwas oberflächlich, doch die geheimnisvolle und teils toxische Dynamik zwischen ihnen machte die Beziehung dennoch spannend. Besonders die Tagebuchpassagen von Hayley gaben der Geschichte zusätzliche Tiefe und eine gewisse Dringlichkeit. Die Wendungen im Plot, die geschickt eingebaut wurden, haben mich immer wieder überrascht. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Darstellung der inneren Konflikte der Charaktere und der Umgang mit Trauer und Schuld, was das Buch für mich zu einem nachdenklich stimmenden Erlebnis machte.

Fazit:
„Everything We Never Said – Liebe lässt uns böse Dinge tun“ von Sloan Harlow ist ein emotionaler und packender Roman, der sowohl mit düsterer Atmosphäre als auch überraschenden Wendungen überzeugt. Die Geschichte beleuchtet die Themen Trauer, Schuld und toxische Beziehungen auf eine eindrucksvolle Weise. Auch wenn manche Entwicklungen für mich zu schnell kamen, hat mich das Buch insgesamt sehr gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt. Deshalb vergebe ich liebend gerne 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Es niest ein Rentier vor der Tür

Es niest ein Rentier vor der Tür
von Smilla Blau
mit Illustrationen von Susanne Göhlich

FISCHER Sauerländer
Hardcover
Kinderbuch
144  Seiten
Altersempfehlung: ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-7373-7254-1
Ersterscheinung: 25.09.2024

Die wirklich wahre Geschichte über das Rentier mit der roten Nase

Inhalt:
Frieda ist traurig, denn sie hat zu Weihnachten einen tollen Arztkoffer bekommen, aber sie kann ihn nicht benutzen, weil niemand Zeit hat, ihr Patient zu sein. Mama und Papa sind mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. Und ihr Bruder Anton hat wenig Interesse daran, sich von der kleinen Schwester behandeln zu lassen. Doch dann, am ersten Weihnachtsfeiertag, klingelt es plötzlich an der Tür – und davor steht ein großes Tier mit einem riesigen Geweih und einer roten, triefenden Nase: Es ist ein Rentier! Und um seinen Hals hängt ein Brief vom Weihnachtsmann, in dem steht, dass das Rentier Flinn dringend ärztliche Hilfe braucht und allerbeste medizinische Versorgung nötig ist. Frieda ist begeistert und nimmt sich sofort der Sache an. Allerdings vergisst sie dabei, dass sie kein Haustier haben darf. Doch für sie ist es eine ärztliche Pflicht, sich um Flinn zu kümmern…

Meinung:
Frieda ist ein ganz besonderes Mädchen, meine persönliche Heldin. Ihre Entschlossenheit, Flinn zu helfen, und die chaotischen, aber liebevollen Abenteuer, die sie zusammen mit ihrer Familie erlebt, machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Besonders amüsant ist die Vorstellung, ein Rentier in einer normalen Wohnung zu pflegen, was zu vielen lustigen Missverständnissen führt. Rentier Flinn ist ein liebenswerter Charakter, der mit seiner verschnupften Stimme und der großen Portion Humor jedes Herz im Sturm erobert. Die Illustrationen von Susanne Göhlich fangen die weihnachtliche Atmosphäre übrigens perfekt ein. Mit vielen witzigen Details und einer liebevollen Gestaltung ergänzen die Bilder die Geschichte ideal. Alles in allem ist diese warmherzige und witzige Wintergeschichte ein wunderbares Leseerlebnis für die ganze Familie, das mit einer wichtigen Botschaft über Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt verzaubert.

Fazit:
„Es niest ein Rentier vor der Tür” von Smilla Blau ist ein liebevoll gestaltetes Kinderbuch und ein winterlich-weihnachtlicher Lesespaß für die ganze Familie. Mit einem lebendigen Erzählstil und zahlreichen humorvollen Momenten eignet sich das Buch hervorragend zum Vorlesen ab 5 Jahren oder gerne auch zum Selbstlesen ab 8 Jahren. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Star Switch
Mein (Dein) Leben steht Kopf

Star Switch
Mein (Dein) Leben steht Kopf
von Alesha Dixon und Katy Birchall

FISCHER KJB
Hardcover
Kinderbuch
304 Seiten
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4270-4
Ersterscheinung: 26.04.2023

Inhalt:
Naomi ist dreizehn Jahre alt, der größte Popstar der Welt und jeder schwärmt von ihr. Doch trotz all des Ruhms fühlt sie sich einsam und vermisst wahre Freundschaften. Ruby hingegen ist Naomis größter Fan. Sie kennt jedes Lied von ihr auswendig, kann alle Tanzschritte nachmachen und träumt davon, Naomis beste Freundin zu sein. Als die beiden Mädchen aufeinandertreffen, passiert das Unglaubliche: Sie tauschen ihre Körper! Plötzlich findet sich Ruby im Rampenlicht wieder und erlebt das Leben als Popstar, während Naomi in Rubys normalem Alltag steckt.

Meinung:
Der Körpertausch zwischen Ruby und Naomi sorgt für jede Menge turbulente Momente und interessante Perspektivwechsel, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Ruby, die eher unscheinbare, zurückhaltende Jugendliche, wächst im Laufe der Geschichte immer mehr in ihre neue Rolle hinein. Es ist faszinierend zu sehen, wie sie sich im Leben einer Berühmtheit behaupten muss, während Naomi, die alles hat, sich plötzlich in einem völlig normalen Leben wiederfindet, in dem sie die Dinge ganz neu erleben muss. Der Schreibstil der Autorinnen ist spritzig, humorvoll und sehr lebendig, was das Buch besonders für die Zielgruppe ab 10 Jahren zu einer unterhaltsamen Lektüre macht. Es gibt jede Menge Überraschungen, Fettnäpfchen und witzige Momente, die das Leseerlebnis bereichern. Dabei wird gleichzeitig eine wichtige Botschaft über das wahre Glück und den Wert von Freundschaft und Identität vermittelt. Besonders gelungen ist die Darstellung der beiden Mädchen, die trotz ihrer Unterschiede viele Gemeinsamkeiten teilen und am Ende erkennen, dass das Leben nicht immer so ist, wie es von außen erscheint.

Fazit:
„Star Switch – Mein (Dein) Leben steht Kopf“ von Alesha Dixon und Katy Birchall ist eine humorvolle und fesselnde Körpertauschgeschichte, die nicht nur junge Leserinnen und Leser begeistert, sondern auch Erwachsenen viel Freude bereiten kann. Die witzigen Missverständnisse, der spannende Perspektivwechsel und die charmanten Charaktere machen das Buch zu einem gelungenen Leseerlebnis. Es vermittelt auf unterhaltsame Weise wichtige Themen wie Selbstfindung, den Wert von Freundschaft und die Tücken des Ruhms. Für Fans von humorvollen und etwas verrückten Geschichten ist dieses Buch definitiv ein Muss! Ich vergebeliebend gerne 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Ich werd Panda
Essen, schlafen, keine Schule
(Bd. 2 der „Leonie Grün“-Reihe)

Ich werd Panda
Essen, schlafen, keine Schule
(Bd. 2 der „Leonie Grün“-Reihe)
von Tani Sawitzki
mit Illustrationen von Christiane Hahn

FISCHER KJB
Hardcover
Kinderbuch
208 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4268-1
Ersterscheinung: 26.04.2023

Inhalt:
Leonie Grün hat es mal wieder nicht leicht: In Mathe läuft es schlecht und ihre Tagträume führen dazu, dass sie nicht mit auf Klassenfahrt darf. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, begibt sich Leonie mit ihren besten Freundinnen Pony und Hira auf eine chaotische Abenteuerreise, die sie so schnell nicht vergessen werden. Dabei treffen sie auf riesige Pandas, erleben verrückte Partys, eine schaurige Nacht und finden sich in einem wilden Durcheinander wieder – und das alles natürlich mit einem besonders süßen Jungen an ihrer Seite. Doch neben all den Missgeschicken und Lachen fragt sich Leonie immer wieder: Warum müssen eigentlich Glühwürmchen mit dem Hintern leuchten? Eine turbulente Reise voller peinlicher Momente, lustiger Erlebnisse und Kribbeln im Bauch wartet auf sie!

Meinung:
Dieser zweite Band der „Leonie Grün“-Reihe knüpft an den humorvollen und chaotischen Charme des ersten Teils an. Leonie bleibt die liebenswerte Pechvogel-Protagonistin, die mit ihren schrägen Gedanken und Tagträumen immer wieder in die verrücktesten Situationen gerät. Die Mischung aus Freundschaft, Pubertätswirren und absurden Erlebnissen macht das Buch zu einer großartigen Lektüre für Mädchen ab 10 Jahren. Besonders schön ist, wie die Autorin Leonies Welt aus der Perspektive einer Teenagerin beschreibt – vom Chaos in der Schule über das erste Kribbeln im Bauch bis hin zu den Herausforderungen des Alltags. Mit viel Humor und einer guten Portion Selbstironie nimmt sich die Geschichte nicht zu ernst, was das Lesevergnügen umso größer macht. Die chaotische Tour, die Leonie und ihre Freundinnen erleben, ist voller Überraschungen, lustiger Missverständnisse und absurder Momente, die einfach nur zum Lachen einladen.

Fazit:
„Ich werd Panda: Essen, schlafen, keine Schule“ von Tani Sawitzki ist die grandiose Fortsetzung der „Leonie Grün“-Reihe. Mit einer Mischung aus Humor, Chaos und dem typischen Teenager-Dilemma überzeugt der zweite Band genauso wie der erste. Die Geschichte ist lebendig, die Charaktere sind sympathisch und die absurden Situationen machen das Lesen zu einem großen Vergnügen. Für alle, die sich gerne über die lustigen, peinlichen und aufregenden Momente des Teenagerlebens kringeln, ist dieses Buch ein absolutes Muss. Von mir gibt es auch dieses Mal wieder 5 von 5 Sternchen.