{Rezension} Willkommen bei den Grauses
Freunde finden für Anfänger (Bd. 2)

Willkommen bei den Grauses
Freunde finden für Anfänger (Bd. 2)
von Sabine Bohlmann
mit Illustrationen von Daniel Steudtner

Planet!
Hardcover
Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahren
ISBN: 978-3-522-50840-7
Ersterscheinung: 27.03.2025

Inhalt:
Die Familie Grause hat eine ungewöhnliche Mission: Sie müssen innerhalb von dreizehn Tagen Freunde finden, was angesichts ihrer besonderen Merkmale nicht gerade einfach ist. Muh Grause, der älteste Sohn, trägt kleine Hörner, Wolfi Grause zeigt spitze Eckzähne, und die kleine Schwester Husch ist unsichtbar. Doch das ist noch nicht alles – Opa Grause ist ein schlecht gelaunter Schrat, der immer wieder für Chaos sorgt. Diese Herausforderung ist eine Anweisung des Instituts für andersartige Wesen, bei dem die Grauses gemeldet sind. Glücklicherweise haben sie mit Ottilie Schmidt bereits eine Freundin in der Nachbarschaft: Das zurückhaltende Mädchen ist bereit, ihnen bei ihrer Suche zu helfen.

Meinung:
Schon im ersten Band war ich fasziniert von der einzigartigen Welt, die Sabine Bohlmann erschaffen hat. In einer Gesellschaft, in der „Normalität“ oft als Maßstab für Akzeptanz dient, stellt die Familie Grause einen erfrischend anderen Blickwinkel dar. Die Charaktere sind skurril, liebenswert und unglaublich vielseitig. Ich fand es toll, wie die Autorin die Unterschiede der Familienmitglieder in den Vordergrund stellt und zugleich aufzeigt, wie diese Eigenheiten die Familie stärker und näher zusammenbringen. Jeder Grause ist auf seine Weise einzigartig, und ihre Abenteuer sind sowohl spannend als auch lustig. Besonders Ottilie hat mich berührt. Sie ist zu Beginn ein eher unscheinbares, zurückhaltendes Mädchen, das durch die Begegnung mit der Familie Grause zu wachsen beginnt. Ihre Freundschaft mit den Grauses, vor allem ihre Beziehung zu den Kindern, ist tief und ehrlich. Sie hilft ihnen nicht nur, die Herausforderungen des „normalen“ Lebens zu meistern, sondern sie lernt auch, ihre eigenen Unsicherheiten zu überwinden und sich zu behaupten. Ich fand es sehr schön, wie das Thema Akzeptanz und die Bedeutung von Freundschaft in der Geschichte behandelt werden, ohne dabei zu belehrend zu wirken. Sabine Bohlmann gelingt es, diese wichtigen Werte auf eine humorvolle und unterhaltsame Weise zu vermitteln. Die witzigen Momente, die die Geschichte durchziehen, machen das Buch zudem zu einer durchweg heiteren Lektüre. Ob es nun die Missgeschicke von Opa Grause oder die schrulligen Eigenheiten der anderen Charaktere sind, es gibt immer wieder Szenen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Besonders schön fand ich übrigens auch die schwarz-weißen Illustrationen, die den Charakteren Leben einhauchen und der Geschichte eine zusätzliche Dimension verleihen. Sie passen perfekt zum Ton des Buches und unterstreichen den charmanten, verspielten Stil der Erzählung.

Fazit:
„Willkommen bei den Grauses – Freunde finden für Anfänger“ von Sabine Bohlmann ist ein großartiges Kinderbuch, das nicht nur mit einer fantasievollen Geschichte und liebenswerten Charakteren überzeugt, sondern auch wichtige Themen wie Akzeptanz und Freundschaft behandelt. Die humorvolle Erzählweise und die skurrilen Charaktere machen das Buch zu einem besonderen Erlebnis. Es ist eine unterhaltsame Lektüre, die sowohl Kinder ab 9 Jahren als auch Erwachsene anspricht und zum Nachdenken anregt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und somit 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Das Leben fing im Sommer an

Das Leben fing im Sommer an
von Christoph Kramer

KiWi (Kiepenheuer & Witsch)
Hardcover mit Schutzumschlag
Comig-of-Age
256 Seiten
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-462-00798-5
Ersterscheinung: 13.03.2025

Inhalt:
Es ist Sommer 2006, und der 15-jährige Chris steht vor einer der prägendsten Phasen seines Lebens. Nachdem er aus der Nachwuchsmannschaft von Bayer Leverkusen geflogen ist, steht seine Fußballzukunft in Frage – ein Rückschlag für den Jungen, der davon träumt, Profifußballer zu werden. Doch im Mittelpunkt seines Lebens stehen nicht nur der Sport, sondern auch seine erste große Liebe: Debbie, das schönste Mädchen der Schule. Mit seinen Freunden verbringt er die heißen Sommertage auf dem Dach der alten Scheune und erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Was er anfangs für einen gewöhnlichen Sommer hält, wird zu einer Reise der Selbstfindung, bei der er zwischen Freundschaft, Liebe und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens hin- und hergerissen ist.

Meinung:
2006? Das war noch vor meiner Zeit. Daher kann ich Kommentare wie „weckt Erinnerungen an meine Jugend“ nicht teilen. Prägend für mich war allerdings der Sommer 2014 und somit Fußballprofis wie Christoph Kramer. Die fünfjährige Leo stand vor dem Fernseher – ja, sie stand, vor lauter Aufregung konnte sie nicht sitzen (es gibt zahlreiche Beweisvideos). Ich kann mich wirklich noch an Szenen wie das glorreiche 7:1 gegen Brasilien oder auch Kramers Last-Minute-Einsatz im Finale mit Bodycheck & Gedächtnisverlust erinnern. Wenn ich daran denke, blüht mir das Herz auf. Das war nämlich der Beginn meiner eigenen „Fußballkarriere“. Schon ein halbes Jahr zuvor begann mein Interesse an Fußball, aber meine Eltern waren nicht ganz so überzeugt von der Idee, dass ich nun Fußballerin werden wollte. Immer wieder wurde ich vertröstet, es gäbe keine Fußballmannschaft für Mädchen in der näheren Umgebung. Nun denn, nach der WM ließ ich mich nicht mehr abwimmeln. „Dann spiele ich halt mit Jungs!“ Gesagt, getan. Das einzige Mädchen in einer Jungsmannschaft zu sein, war nicht immer leicht. Für mich aber eine prägende und lehrreiche Zeit. Ich bin ehrlich, ich war nicht gar so talentiert wie Christoph Kramer, aber ich spielte voller Stolz und Leidenschaft. Und das ist es doch, was guten Sport ausmacht. Das ist es auch, was gute Autoren und Autorinnen ausmacht. Der Ehrgeiz, die eigenen Träume zu verfolgen und nicht aufzugeben. Genau hier knüpft der Roman von Christoph Kramer an, der uns in seinem Debüt mitnimmt auf eine Reise in die Jugend, in der die Suche nach Identität und das Streben nach dem Unmöglichen ebenso präsent sind wie das große Ziel, einfach nur zu „leben“. Und genau dieser Ehrgeiz und die Fähigkeit, sich selbst nicht aufzugeben, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Erzählung, die uns so nahe an die ersten großen, echten Erfahrungen heranführt. Die Geschichte hat mich persönlich sehr berührt, weil sie all die Unsicherheiten und Freuden des Jugendalters so gut einfängt. Man wird direkt in die Welt des 15-jährigen Chris gezogen und erlebt mit ihm die intensiven Gefühlswirren, die viele von uns in dieser Zeit durchgemacht haben. Die Sommerferien, das erste Verliebtsein, die Freundschaften, die einen durch alle Höhen und Tiefen begleiten – all das wird auf eine authentische Weise erzählt. Besonders schön finde ich die Kombination von großen, emotionalen Momenten und den kleinen, unbeschwerten Alltagsdetails: die verführerischen Freibadpommes, die aufregenden Nächte und das Kribbeln, das man nur in der Jugend kennt. Die Erzählweise von Christoph Kramer ist dabei angenehm und direkt, ohne zu viel Pathos. Man spürt, dass er viel von seinen eigenen Erlebnissen hat einfließen lassen, was die Geschichte noch glaubwürdiger macht. Zwar sind einige der Erlebnisse vielleicht etwas überspitzt oder idealisiert, doch gerade diese Mischung aus Realität und Fiktion schafft eine nostalgische Atmosphäre, die die 2000er Jahre lebendig werden lässt. Die Themen, die Kramer anspricht – von Selbstzweifeln über den Drang, „cool“ zu sein, bis hin zu den ersten zaghaften Schritten in die Unabhängigkeit – kommen sehr gut zur Geltung. Ich, gerade 16 Jahre alt und verliebt bis über beide Ohren, habe mich immer wieder in den Szenen selbst erkannt, vor allem in den Momenten, die von Unsicherheit und dem Wunsch nach Zugehörigkeit handeln. Gleichzeitig sorgt der Humor, den Christoph Kramer immer wieder in die Erzählung einfließen lässt, für eine Leichtigkeit, die der Geschichte gut tut.

Fazit:
„Das Leben fing im Sommer an“ von Christoph Kramer ist eine herzliche und nachvollziehbare Coming-of-Age-Geschichte, die uns in die Sommerferien 2006 zurückversetzt. Mit einer Mischung aus persönlichen Erinnerungen und fiktionalen Erlebnissen erzählt der Autor von der ersten Liebe, Freundschaft und dem Erwachsenwerden. Die Erzählweise ist unaufdringlich, jedoch voller Wärme und Nostalgie. Es ist ein Buch, das besonders für diejenigen interessant ist, die eine ähnliche Jugend erlebt haben, aber auch jüngeren Lesenden einen Einblick in diese Zeit bieten kann. Alles in allem ein schöner Roman über die Herausforderungen und Freuden des Erwachsenwerdens. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Wir guckten oft in die Sterne und träumten von großen Stadien, Weltmeisterschaften und Trikots mit unseren Namen. Salvo und ich teilten diesen Traum. Wir spielten Fußball, das war unser Leben. Wir spielten immer Fußball. Fußball, bis wir reingerufen wurden. Zwischen einem mit Kreide aufgemalten Tor und einer Garage.“ (S. 21)

{Rezension} Ein Mädchen namens Willow
Das Buch zum Film

Ein Mädchen namens Willow
Das Buch zum Film
von Sabine Bohlmann

Planet!
Hardcover
Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-522-50893-3
Ersterscheinung: 24.01.2025

Inhalt:
Willow erbt von ihrer verstorbenen Großtante Alwina nicht nur ein kleines, verfallenes Häuschen, sondern auch einen geheimen Wald. Zunächst weiß sie nicht, was sie mit diesem Erbe anfangen soll, doch schon bald wird sie von der Magie des Waldes ergriffen. Sie entdeckt, dass sie eine Hexe ist, die das Element Feuer kontrollieren kann. Doch um ihre volle Kraft zu entfalten, muss Willow drei andere junge Hexen finden, die die Elemente Wasser, Luft und Erde beherrschen. Auf ihrer Suche nach den anderen Hexenschwestern wird sie von Rufus, einem sprechenden Fuchs, begleitet. Doch die Zeit drängt: Ein unsympathisches Maklerpaar möchte den Wald kaufen, und Willow muss sich beeilen, bevor es zu spät ist.

Meinung:
Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch zum Film verzaubert. Sabine Bohlmann schafft es, eine magische Welt zu erschaffen, die sowohl geheimnisvoll als auch einladend wirkt. Willow als Protagonistin ist unglaublich sympathisch – ihre Entwicklung vom unsicheren Mädchen zur mutigen Hexe ist spannend und rührend zugleich. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen. Besonders gelungen finde ich, wie die Themen Freundschaft, Vertrauen und die Verantwortung, die mit besonderen Kräften einhergeht, behandelt werden. Ein zusätzliches Highlight sind die vielen Filmfotos, die das Buch bereichern. Die Bilder aus dem Kinoabenteuer lassen die Geschichte noch lebendiger wirken. Diese Filmfotos bieten eine wunderbare Verbindung zwischen Buch und Film und sind ein echtes Plus für Fans, die die visuellen Eindrücke aus dem Kino auch in ihrem Lesestoff genießen möchten. So kann man die Szenen noch greifbarer erleben, und es macht das Lesen noch unterhaltsamer. Der Erzählstil der Autorin ist fesselnd und leicht zu lesen, was das Buch zu einer tollen Lektüre für jüngere und erwachsene Lesende gleichermaßen macht. Und die Naturverbundenheit, die in der Geschichte thematisiert wird, finde ich besonders schön – sie regt zum Nachdenken über den Wert der Umwelt an, ohne dass es aufdringlich wirkt.

Fazit:
„Ein Mädchen namens Willow – Das Buch zum Film“ von Sabine Bohlmann ist eine bezaubernde und magische Geschichte, die mit einer lebendigen Heldin und einer gut durchdachten Handlung überzeugt. Die vielen Filmfotos machen das Buch zu einem besonders tollen Erlebnis, das die Verbindung zwischen Film und Buch perfekt herstellt. Mit Themen wie Freundschaft, Verantwortung und Naturverbundenheit lädt es zum Träumen und Mitfiebern ein. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Die Tier-Feuerwehr
Ein Waschbär greift ein (Bd. 1)

Die Tier-Feuerwehr
Ein Waschbär greift ein (Bd. 1)
von Vanessa Walder
mit Illustrationen von Larisa Lauber

Loewe Verlag
Hardcover
Kinderbuch
80  Seiten
Altersempfehlung: ab 7 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1835-2
Ersterscheinung: 13.02.2025

Inhalt:
Der freche Waschbär Eddie lebt in einer Feuerwehrwache. Doch plötzlich verändert sich sein Leben, als er in einem unbekannten Wald ausgesetzt wird – und dort auch noch ein Brand ausbricht! Ohne zu zögern, bleibt Eddie ruhig und beschließt, eine eigene Feuerwehr zu gründen. Gemeinsam mit seinen neuen Freunden – darunter das Eichhörnchen Meike und die Eule Olga – kämpft er gegen das Feuer und versucht, den Wald zu retten. Doch können die tierischen Feuerwehrleute es schaffen, das drohende Unheil zu verhindern?

Meinung:
Dieses herzerwärmende und sehr unterhaltsame Kinderbuch hat mich sofort begeistert. Die Geschichte ist sowohl spannend als auch humorvoll und spricht wichtige Werte wie Teamarbeit, Freundschaft und Zusammenhalt an. Eddie der Waschbär ist ein absolut liebenswerter Charakter – ein kleiner Schlingel mit viel Mut und einer tollen Portion Cleverness. Ich finde es großartig, wie die Tiere ihre verschiedenen Fähigkeiten einbringen, um das Feuer zu bekämpfen. Besonders schön ist auch, dass jedes Tier auf seine eigene Weise zum Erfolg beiträgt. Der Schreibstil von Vanessa Walder ist leicht und einladend, sodass Kinder im Handumdrehen in die Geschichte eintauchen können. Was mir auch besonders gut gefallen hat, sind die farbenfrohen Illustrationen von Larisa Lauber, die die Geschichte perfekt untermalen. Sie bringen nicht nur die Abenteuer der Tiere lebendig rüber, sondern lockern den Text auch schön auf. Zusätzlich fand ich es klasse, dass am Ende noch ein Abschnitt mit interessanten Fakten zur Feuerwehr zu finden ist.

Fazit:
„Die Tier-Feuerwehr: Ein Waschbär greift ein“ von Vanessa Walder ist ein wunderbares Kinderbuch, das durch seine charmante Erzählweise, die lustigen Charaktere und die wertvolle Botschaft begeistert. Eddie der Waschbär und seine tierischen Freunde zeigen auf spielerische Weise, wie wichtig Zusammenarbeit und Freundschaft sind. Dieses Buch ist ein absoluter Lesespaß für Kinder ab 7 Jahren und ein toller Einstieg in die Reihe. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Willkommen bei den Grauses
Wer ist schon normal? (Bd. 1)

Willkommen bei den Grauses
Wer ist schon normal? (Bd. 1)
von Sabine Bohlmann
mit Illustrationen von Daniel Steudtner

Planet!
Hardcover
Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahren
ISBN: 978-3-522-50828-5
Ersterscheinung: 24.02.2024

Inhalt:
Ottilie Schmidt ist ein eher zurückhaltendes, etwas introvertiertes Mädchen, das sich nach einer neuen Freundin sehnt. In den Sommerferien bekommt sie jedoch nicht nur eine neue Freundin, sondern gleich eine ganze Familie als Nachbarn: die Grauses. Die Familie scheint zunächst ganz normal, aber schon bald bemerkt Ottilie, dass nicht alles ist, wie es scheint. Muh, eines der Kinder, versteckt Hörner unter seiner Mütze, Wolfi zeigt beim Lachen spitze Zähne und die kleine Schwester Husch ist unsichtbar. Zudem ist Opa Grause ein schlecht gelaunter Schrat, der in der normalen Welt immer wieder aneckt. Die Grauses gehören einer Welt für andersartige Wesen an und müssen sich in der Menschenwelt zurechtfinden, wobei sie es unbedingt vermeiden müssen, aufzufallen. Ottilie freundet sich mit ihnen an und hilft ihnen, zusammenzuhalten, besonders als es darum geht, Opa Grause zu behalten, der sich oft nicht an die normalen Regeln hält.

Meinung:
Ich habe dieses Buch unglaublich gerne gelesen, denn es ist eine erfrischende Mischung aus Humor, Fantasie und wichtigen Botschaften über Akzeptanz und Freundschaft. Sabine Bohlmann hat eine wunderbare Welt erschaffen, in der Anderssein nicht nur normal ist, sondern gefeiert wird. Die Charaktere der Grauses sind so skurril und liebenswert, dass man sie sofort ins Herz schließt – angefangen bei Ottilie, die sich in einer Welt von lauter außergewöhnlichen Wesen langsam selbst findet, bis hin zu Opa Grause, dem alten Schrat, der mit seinem Zorn und seiner Eigenartigkeit das Gegenteil von „normal“ ist. Aber gerade diese Unvollkommenheit macht die Familie so besonders und real. Es ist berührend zu sehen, wie die Grauses trotz ihrer Differenzen und Missverständnisse eine Familie werden und füreinander einstehen. Das Thema der Toleranz zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und regt zum Nachdenken an, ohne belehrend zu wirken. Besonders toll fand ich auch die vielen humorvollen Momente, die für das Lächeln und Schmunzeln sorgen – ob es die peinlichen Missgeschicke von Opa Grause oder die verrückten Vorlieben der Familienmitglieder sind. Die liebevollen Illustrationen runden das Leseerlebnis ab und erwecken die skurrilen Charaktere und ihre Abenteuer perfekt zum Leben.

Fazit:
„Willkommen bei den Grauses: Wer ist schon normal?“ von Sabine Bohlmann ist eine herzerwärmende und humorvolle Geschichte über Familie, Freundschaft und das Feiern von Andersartigkeit. Die skurrilen Charaktere und die Botschaften zu Toleranz und Akzeptanz machen das Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis für Kinder und auch für Erwachsene. Der Autorin gelingt es, eine spannende und unterhaltsame Geschichte zu erzählen, die gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Ein wunderbarer Reihenauftakt, der definitiv Lust auf mehr macht. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.