{Rezension} Viele Träume führen ans Ziel

Viele Träume führen ans Ziel
von Gloria Trutnau

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0144-0
Ersterscheinung: 25.02.2022

Inhalt:
Während alle anderen ausgelassen ihr bestandenes Abitur feiern und sich auf ihre Zukunft freuen, weil sie alle genau wissen, wohin sie das Leben nun führt, stellt die achtzehnjährige Leni fest, dass sie vollkommen planlos ist. Sie muss nicht nur ihren Eltern und ihrer besten Freundin beichten, dass sie nicht mit dem Jura-Studium anfangen wird, sondern sich auch noch Gedanken machen, was sie stattdessen tun soll. Leni kann sich einfach nicht entscheiden, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Wie gut, dass sie überraschend ein Praktikum als Setrunnerin bei den Bavaria Filmstudios in München erhält. Allerdings gibt es direkt am ersten Tag ihres Praktikums ein Problem – und kein geringerer als Jonas, der Hauptdarsteller der Serie, hilft ihr aus der Patsche. Und obwohl Leni eigentlich seit zwei Jahren in ihren besten Freund Daniel verliebt ist, entwickelt sich bald mehr als nur eine Fake-Freundschaft zwischen Leni und Jonas…  

Meinung:
Um ganz ehrlich zu sein, bin ich froh, den Klappentext gelesen zu haben, denn wenn ich nur anhand des Covers hätte wählen müssen, dann hätte die Geschichte rund um die sympathische Protagonistin Leni nie ihren Weg zu mir gefunden. Das Cover ist nett, sehr schlicht, aber definitiv kein Highlight. Die Kurzbeschreibung der Story hat mich dann aber so sehr an mich selbst erinnert, sodass ich es kaum abwarten konnte, endlich mit dem Lesen anzufangen. Es beginnt alles mit der Abifeier und der Erkenntnis, dass das geplante Jura-Studium ganz und gar nicht das ist, was die 18-jährige Leni wirklich will. Ja, alle werden enttäuscht sein, die Eltern, die beste Freundin, aber dennoch nimmt Leni ihren ganzen Mut zusammen und entscheidet sich für einen anderen Weg. Doch welchen? Denn eigentlich weiß sie überhaupt nicht, was sie will – zumindest hat sie rechtzeitig festgestellt, dass Jura sie nicht glücklich macht. Ihre Eltern vielleicht schon, ihren Bruder Justus vielleicht auch, sogar ihre beste Freundin Clara, die auch Jura studieren und mit Leni in eine WG ziehen möchte – alle wären glücklich gewesen, nur Leni nicht. Genau diese Erkenntnis, sich selbst einzugestehen, dass es im Leben nicht immer nach „Schema F“ gehen muss, und der Mut, Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind, um das eigene Glück zu finden, sind wichtige Meilensteine im Leben. Lenis Suche nach sich selbst und die Zweifel, ob sie sich denn tatsächlich richtig entschieden hat, sind für mich sehr authentisch. Planlos und unsicher stolpert sie zufällig in ein Praktikum und findet am Set zur angesagten Serie „Reset“ das Glück und die Liebe. Nun würde ich gerne noch viel mehr schreiben, jedoch muss ich aufpassen, dass ich nicht zu viel von der Geschichte preisgebe. Aber es gibt so einige Dinge, die ich loswerden möchte. Und auch Szenen, die mich persönlich beschäftigt haben. Können wir vielleicht mal bitte über Jonas‘ besten Freund Tobi reden? Wieso erhält er eigentlich so wenig Aufmerksamkeit in diesem Buch? Wenn ich mir einen Freund fürs Leben aussuchen müsste, dann wäre es definitiv Tobi! Ganz im Gegensatz zu Lenis Freunden, denn sowohl ihre beste Freundin Clara als auch den Rest der Clique fand ich jetzt nicht sonderlich berauschend. Was kann ich denn schon von einer Freundin erwarten, die mir nicht glaubt, wenn ich ihr erzähle, dass ihr Freund sie betrügt? Ich verstehe nicht, weshalb Leni nicht einfach von Anfang an die Wahrheit gesagt hat. Wenn man es nicht der besten Freundin erzählen kann, wem denn dann? Clara und Leni sind nicht nur die besten Freundinnen, sie sind die allerbesten Freundinnen. Und doch schafft es Leni nicht, Clara gegenüber ehrlich zu sein. Hmm… Hier muss ich passen, denn ich erwarte von meiner besten Freundin die gnadenlose Wahrheit. Wenn meine beste Freundin mir nicht sagen kann, dass mein Freund ein Kotzbrocken ist und mich betrügt, wer sagt es mir dann? Hier zweifle ich tatsächlich an der Freundschaft. Oder auch Daniel, Lenis bester Freund, der einfach nicht rafft, dass es Leni schlecht geht… Alltägliche Probleme wie die unerwiderte Liebe, der Druck und die Erwartungshaltung anderer und auch Selbstzweifel werden in diesem Buch sehr schön beschrieben. Die Autorin zeigt uns auf amüsante Weise, dass es sich lohnt, seinen eigenen Willen durchzusetzen, um sich selbst zu verwirklichen. Der Schreibstil ist hervorragend, denn jugendlich, frisch und völlig unkompliziert gleitet man von einer Seite zur nächsten. Die Sätze sind nicht zu verschachtelt aufgebaut und alles wirkt sehr natürlich und authentisch – wie im wahren Leben auch. Daher konnte ich mich auch sehr gut in Leni hineinversetzen – aber auch in Jonas. Ich liebe ja Geschichten, die aus zwei Perspektiven geschrieben werden. Mich hat es nur immer etwas irritiert, wenn es dann im nächsten Kapitel einen Zeitsprung gab, die Erzählung also nicht dort angesetzt hat, wo das letzte Kapitel aufgehört hat. Während des Lesens habe ich mir dann immer wieder Gedanken über die Bewertung gemacht, denn ich wollte dieses Buch unbedingt lieben und auf jeden Fall 5 Sterne vergeben, aber schweren Herzens kann ich das nicht tun. Es fehlt noch ein klein wenig der Feinschliff. Die Story ist eigentlich super, aber es waren einfach zu viele Dinge, die unperfekt waren. Dennoch liebe ich das Buch. Und Leni. Und Jonas. Aber um 5 Sterne zu bekommen, muss ein Buch einfach mehr können. Ein klein wenig Tiefe hat hier und da gefehlt, denn sowohl Lenis beste Freundin Clara als auch Jonas‘ Kumpel Tobi hätte ich gerne näher kennengelernt. Clara, weil ich nicht verstehe, wie sie überhaupt mit Tom zusammen sein konnte und ihrer Freundin unterstellt, diese würden lügen. Und Tobi, weil er ein echt netter Kerl zu sein scheint. Was ich auf jeden Fall hervorheben will und muss, ist der Schauplatz, denn das Setting ist genial gewählt. München ist eine wunderschöne Stadt und wir stellen fest: es muss nicht immer New York, Paris oder London sein.

Fazit:
„Viele Träume führen ans Ziel“ von Gloria Trutnau ist eine herzerwärmende und witzige Lovestory mit einem filmreifen Setting und sehr sympathischen Charakteren. Themen wie Selbstzweifel, Selbstfindung, Liebe, Freundschaft und Familie werden authentisch dargestellt und zeigen uns, dass es wichtig ist, in sich hineinzuhorchen und sich nicht den Zwängen der Gesellschaft hinzugeben. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Golden Hill
Touches (Bd. 1 der „Golden Hill“-Reihe)

Golden Hill
Touches (Bd. 1 der „Golden Hill“-Reihe)
von Nicole Böhm

MIRA Taschenbuch
416 Seiten
ISBN: 978-3-7457-0297-2
Ersterscheinung: 22.02.2022

Raue Natur, wilde Pferde und die ganz großen Gefühle

Inhalt:
Parker Huntington kehrt zurück nach Montana, zurück ins verschlafene Städtchen Boulder Creek. Nach elf Jahren erfüllt er sich nämlich einen großen Wunsch und kauft die alte Ranch seiner Großeltern zurück. Parker möchte nun gemeinsam mit seiner Schwester Sadie die Golden Hill Ranch wieder aufbauen. Die beiden träumen von einer Pferdetherapiestätte und einem Zuhause mitten in Montana. Außerdem möchte Parker seine verwitwete Großmutter, die seit dem Verkauf der Ranch in einem Altersheim lebt, zurück auf die Ranch holen, um ihr somit einen schönen Lebensabend zu ermöglichen. Doch Parkers Pläne stoßen bei der Dorfgemeinschaft auf sehr großen Widerstand. Auch Clay, seine große Jugendliebe, ist von seinem plötzlichen Auftauchen alles andere als begeistert…

Meinung:
Ich habe bereits vor einem Jahr die „One Last“-Reihe von Nicole Böhm gelesen und ich war richtig fasziniert vom Schreibstil der Autorin, sodass ich unbedingt auch den Auftakt der neuen Trilogie lesen musste. Erzählt wird in diesem ersten Band die Liebesgeschichte von Parker und Clayanne. Insgesamt machen beide Protagonisten eine sehr große Entwicklung durch. Parker war mir dabei von Anfang an sympathisch, denn er ist ein Mann mit einem guten Herzen und spricht sehr offen über seine Gefühle. Dass er für seinen Traum kämpft, fand ich ganz wundervoll. Auch Clay fand ich richtig toll, denn sie mag zwar etwas eigenwillig sein, aber sie steht für das ein, an was sie glaubt. Da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt wird, konnte ich gut in Parkers und Clays Gedanken- und Gefühlswelt blicken. Außerdem beinhaltet die Geschichte auch Rückblenden, die uns erzählen, was damals vor elf Jahren geschehen ist. Die Lovestory der beiden verläuft sehr ruhig und wird langsam aufgebaut, was mir super gefallen hat. Es passt einfach zu den beiden und zur Story. Ich ließ mich treiben und ich konnte jede einzelne Seite genießen, einfach ein Roman zum Wohlfühlen. Ich freue mich jetzt schon, wenn wir Ende April wieder nach Golden Hill zurückkehren dürfen, um dann Ajden, Parkers Freund, und die Reporterin Arizona kennenzulernen.

Fazit:
„Golden Hill – Touches” von Nicole Böhm ist eine wunderschöne Lovestory mit sympathischen Protagonisten und einem idyllischen Setting. Da ich selbst ein großer Pferdenarr bin und diese Atmosphäre auf der Ranch liebe, kann diese warmherzige Liebesgeschichte schlichtweg nur die volle Punktzahl erhalten. Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Leuchtfeuerherzen

Leuchtfeuerherzen
von Tanja Janz

Arena Verlag
Taschenbuch
Jugendbuch
280 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-401-51239-6
Ersterscheinung: 17.02.2022

Inhalt:
Frisch von Elias getrennt ist Alicia froh, dass es doch noch mit dem Praktikum an der Nordsee geklappt hat. Vier Wochen im Naturschutzgebiet mit Wattwanderungen und Müllsammelaktionen sind nämlich die beste Ablenkung gegen Liebeskummer. Wäre da nur nicht dieser Surfer Liam, der mit seiner Liebe zur Natur Alicias Herz knistern lässt. Dabei hat sie sich doch geschworen, erst einmal die Finger von Jungs zu lassen.

Meinung:
Nachdem ich den Jugendroman „Meersalzküsse“ der Bestsellerautorin Tanja Janz gelesen habe, war natürlich eines klar: das neue Buch will ich unbedingt haben! Als ich dann aber die ersten Seiten gelesen habe, machte sich Enttäuschung in mir breit. Irgendwie war es nicht das, was ich erwartet hatte. Glücklicherweise legten sich diese Startschwierigkeiten aber bald und endlich konnte ich den lockeren und flüssigen Schreibstil der Autorin genießen, den ich anfangs vermisst hatte. Mit Alicias Ankunft an der Nordseeküste begann das Lesevergnügen und ich war komplett begeistert von der Leuchtturm-WG. Den gemütlichen Fiete hätte ich am liebsten gerne mal geknuddelt und die quirlige Lena hatte etwas an sich, was mich vom ersten Moment an fasziniert hat. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ab Seite 95 wusste ich dann auch warum. „Bin etwas hochbegabt.“ brachte mich zum Schmunzeln, vor allem über das Wort „etwas“ konnte ich mich köstlich amüsieren, um dann auf der folgenden Seite festzustellen, dass Lena definitiv meine Zwillingsschwester im Geiste und im Herzen sein muss. Auch ich werde relativ früh mein Abi in der Tasche haben und mache mir deshalb Gedanken, wohin mich mein Weg mit gerade mal 16 Jahren führen wird. Seit ich das erste Mal auf der Insel Sylt war, verstehe ich die Menschen, die sagen, dass sie nie wieder woanders hingehen möchten. Die Landschaft ist ein Traum. Deshalb wollte ich nach dem Abi, genau wie Lena, tatsächlich auch ein Praktikum machen. Doch zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass man für ein Praktikum im Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt tatsächlich 18 Jahre alt sein muss. Wer weiß, was bis dahin noch alles passiert?! Vielleicht gehe ich dann doch mit 16 Jahren zuerst an die Uni und nehme mir danach eine Auszeit. Grundsätzlich finde ich es aber wichtig und toll, wie die Autorin das Thema Umwelt- und Naturschutz in diese wunderbare Story eingebaut hat. Die 17-jährige Protagonistin Alicia, die einen Schritt in ein neues Leben wagt, ist anfangs unerfahren und unreif, lernt aber sehr schnell, worauf es tatsächlich ankommt. Hierzu gehört nicht nur das vierwöchige Praktikum weit entfernt vom behüteten Elternhaus. Alicias Persönlichkeit reift und ihr Einsatz und ihre Liebe zu den Tieren und der Natur imponieren auch Liam. Diese sommerliche Liebesgeschichte ist einfach zum Träumen schön. Ich bin nun definitiv in Urlaubsstimmung und kann die Sommerferien kaum noch erwarten.

Fazit:
Der Jugendroman „Leuchtfeuerherzen“ von Tanja Janz ist herzerfrischend und unterhaltsam. Mädchen ab 12 Jahren werden diese sommerliche Romanze lieben, denn es prickelt und knistert gewaltig. Mich hat die Story begeistert und deshalb gibt es auch 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Arena Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} #London Whisper
Als Zofe ist man selten online
(Bd. 1 der „#London Whisper“-Reihe)

#London Whisper
Als Zofe ist man selten online
(Bd. 1 der „#London Whisper“-Reihe)
von Aniela Ley

dtv
Hardcover
Kinder- / Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-423-76369-1
Ersterscheinung: 16.02.2022

Romantisch, magisch, unwiderstehlich!

Inhalt:
Ein Traum geht in Erfüllung, denn die fünfzehnjährige Zoe darf für ein Austauschjahr nach London reisen. Nicht nur dass das knapp 300 Jahre alte Dunwick House ein Internat ist, das mit seiner von Efeu überwucherten Backsteinfassade fast wie Little Hogwarts aussieht, sie gründet außerdem mit ihren Freundinnen einen Mitternachtsclub, der bei allen Dunwickern für richtig gute Vibes sorgt. Zoe könnte vor Glück und Stolz fast platzen. Doch dann geschieht etwas schier Unglaubliches. Nach einem Blick in einen Spiegel während einer eigentlich verbotenen Mitternachtsparty erwacht Zoe zwar gewohnt im Dunwick House – jedoch im Jahre 1816. Inkognito ist sie nun als Zofe Traudelwald im Dienste der angesehenen Familie Arlington unterwegs. Während sie nach einem Weg sucht, um wieder zurück ins heutige Hier und Jetzt zu reisen, hilft sie ihrer siebzehnjährigen Herrin, Miss Lucie, über ihre Schüchternheit hinweg und gibt ihr Tipps und Ratschläge, wie sie diese ablegen kann. Schließlich lernt Zoe bei Miss Lucies Debütantinnenball den attraktiven Lord Falcon-Smith kennen, der allem Anschein nach auch ein Zeitreisender ist. Doch aufgrund der Anstandsregeln können die beiden nur erschwert miteinander kommunizieren. Zoe und Hayden müssen sich allerdings beeilen, einen Ausweg aus der Vergangenheit zu finden, denn Zeitreisende scheinen allmählich zu verblassen, wenn sie nicht rechtzeitig zurückkehren sollten…

Meinung:
Aniela Leys Schreibstil habe ich bereits mit der „Lia Sturmgold“-Kinderbuchreihe für fantastisch befunden, aber mit diesem Jugendbuch hat sie bei mir voll ins Schwarze getroffen, denn Zeitreisen sind absolut mein Thema. Ich finde kaum Worte, die meine Begeisterung beschreiben könnten. Ich hatte tatsächlich schon recht früh das Vergnügen und die Ehre, diese Geschichte in digitaler Form lesen zu dürfen, aber als ich endlich mein Printexemplar erhalten habe, konnte ich es kaum glauben, welch ein schönes Cover diese Zeitreisestory erhalten hat. Es ist ein Traum! Vor allem passt es auch hervorragend zu Zoes Zeitreise in das alte London der Regency-Zeit. Die fünfzehnjährige Protagonistin sprudelt nur so vor Charme, Witz und Selbstbewusstsein und mit ihrer herzlichen und einfühlsamen Art hilft sie so ganz nebenbei der schüchternen Miss Lucie. Im Jahre 1816 ist es nämlich nicht ganz so selbstverständlich, dass Damen über Themen reden dürfen, so wie wir es heutzutage tun. Auf Hayden bin ich noch gespannt, denn viel haben wir noch nicht über ihn erfahren. Er wirkt recht sympathisch und ich liebe die neckischen Schlagabtausche zwischen ihm und Zoe. Allgemein ist das Buch sehr humorvoll gehalten, es gibt zahlreiche Stellen, wo ich nicht nur schmunzeln, sondern herzlich lachen musste. Allerdings musste ich schier weinen und hätte am liebsten irgendetwas gegen die Wand geworfen, als ich zum Schluss der Geschichte kam. Wie bitte? Was? So kann man doch keine Geschichte enden lassen! Doch nicht genau dann, wenn es richtig spannend wird! Zu allem Übel erfahren wir nicht einmal, wann wir mit einer Fortsetzung rechnen können. Das hat mich schon ein klein wenig enttäuscht. Außerdem habe ich noch einen weiteren kleinen Kritikpunkt, ein pikantes Detail, das zwar lustig gemeint war, aber unpassend für ein Buch, das ab 12 Jahren empfohlen wird. An einer Stelle gibt es eine kleine Anspielung auf „Fifty Shades of Grey“ und ich mag gar nicht daran denken, wenn meine elfjährige Schwester, die voller Freude gerade das Buch liest, genau an diese Stelle kommt und mich dann fragt, was das eigentlich ist… Ferner muss ich noch auf einen Punkt eingehen, weil ich darauf angesprochen wurde. Es geht um die Tatsache, dass Zoe jugendlich-naiv ist und sich wohl gar keine Sorgen macht, als sie auf einmal in der Vergangenheit aufwacht. Dass sie weder verzweifelt noch hysterisch reagiert, liegt wohl daran, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt und ich da vollkommen d’accord mit Zoes Reaktion bin. Mit Humor ist auch eine Zeitreise und das langsame Verblassen der Hände doch viel erträglicher. Also, warum nicht? Zoe will nämlich nicht nur ein moderner Teenager „lost in time“ sein, sondern ihrer Reise sogar so etwas wie einen Sinn geben. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Zeitreisen mit Zoe und Hayden und warte nun ganz gespannt auf Band 2.

Fazit:
Mit „Als Zofe ist man selten online“ ist Aniela Ley eine grandiose Zeitreisegeschichte gelungen, die lustig und romantisch zugleich ist. Dieser spannende Auftakt der neuen „#London Whisper“-Reihe entführt Jugendliche ab 12 Jahren ins Jahr 1816 und lässt uns am Leben im alten London teilhaben. Von mir gibt es magische 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} 2 Seelen.
Das erste Buch der Unsterblichkeit

2 Seelen.
Das erste Buch der Unsterblichkeit
von Rose Snow

Ravensburger Buchverlag
Hardcover mit Schutzumschlag
Romantasy
480 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-473-40211-3
Ersterscheinung: 01.02.2022

Zwei Seelen.
Ein Schicksal.

Inhalt:
Seit Kurzem ist Kelas Leben das reinste Chaos und ihre Welt steht Kopf, denn sie kann den Geist ihres verstorbenen Großvaters sehen. Außerdem sind da diese rätselhaften Briefe und schließlich auch noch die drei geheimnisvollen jungen Männer Jerome, Todd und Nero, die in ihr Haus ziehen. Von den drei Bewohnern ist es besonders Nero, der sie fasziniert. Doch welche Geheimnisse verbergen die drei jungen Männer?

Meinung:
Das Cover ist schlicht gehalten, aber man erkennt sofort, dass dieses Buch ein Werk des Autorinnen-Duos Rose Snow sein muss. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen, vor allem aber spannend und mitreißend. Der packende und rasante Verlauf, die vielen Details und die Verbindung von Romantik und Fantasy, aber auch von Trauer und Witz fand ich wahnsinnig fesselnd und ich konnte mich auf Anhieb für die Story begeistern. Mir hat es vor allem gefallen, dass Kela äußerst selbständig, eigenwillig und stark erscheint. Nero hingegen ist geheimnisvoll, düster und sehr verschwiegen, aber scheinbar mag er Kela sehr. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man schließt sie sehr schnell Herz. Die vielen unvorhersehbaren Wendungen sorgen dafür, dass es bis zum Ende unglaublich spannend bleibt. Dieser erste Band endet leider mit einem gemeinen Cliffhanger und lässt mich mit ein paar offenen Fragen zurück, sodass ich nun verzweifelt auf die Fortsetzung warte.

Fazit:
„2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit” ist der atemberaubende Auftakt der neuen Romantasy-Reihe von Rose Snow. Die beiden Autorinnen haben mir mit dieser mitreißenden und fesselnden Story ein paar sehr schöne Lesestunden bereitet und deshalb gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Ravensburger Buchverlag für dieses Rezensionsexemplar.