Mein Sommer voller Flips & Flops (Bd. 1 des „Charly und Noah Universum“) von Michaela Thewes
One Verlag Paperback Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch 319 Seiten Altersempfehlung: ab 12 Jahren ISBN: 978-3-8466-0170-9 Ersterscheinung: 31.03.2023
Inhalt: Charly ist verknallt, so richtig dolle – ausgerechnet in Luke, Chiaras Bruder. Diese ist wiederum in Noah, Charlys besten Freund, verliebt. Chiara bietet Charly deshalb einen Deal an: Charly soll Chiara helfen, bei Noah zu landen, und im Gegenzug hilft sie ihr, bei ihrem Bruder zu punkten.
Meinung: Der Schreibstil der Autorin ist leicht wie eine Feder und man gleitet hervorragend von der einen Seite zur nächsten. Die Ausarbeitung der Charaktere ist Michaela Thewes sehr gut gelungen, die Protagonisten wirken sehr authentisch. Da die Story aus Charlys Perspektive erzählt wird, erhält man einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der sympathischen Teenagerin. Sie ist witzig, manchmal noch sehr naiv, aber vor allem ist sie verliebt – und damit werden sich viele Mädchen in Charlys Alter identifizieren können. Die Story selbst ist simpel und vorhersehbar, aber das sind solche Geschichten aus dem Leben eines Teenagers eigentlich immer. Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, jedoch hätte ich mir etwas mehr Charly-&-Noah-Content gewünscht. Am Ende ging dann irgendwie alles viel zu schnell, aber zum Glück gibt es ja ein Wiedersehen im Band 2.
Fazit: „Mein Sommer voller Flips & Flops“ von Michaela Thewes ist eine zuckersüße Liebesgeschichte über Freundschaft, Selbstfindung und das ganz große Herzklopfen für das Lesealter ab 12 Jahren. Dieser romantisch-witzige Roman über die Wirren des allerersten Verliebtseins erhält sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.
One Verlag Paperback Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch 432 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren ISBN: 978-3-8466-0188-4 Ersterscheinung: 06.11.2023
Inhalt: Die sechzehnjährige Letti will endlich leben – und zwar nach ihren Regeln. All die Jahre hat sie nur funktioniert und sich den Entscheidungen ihrer Eltern hingegeben. Doch nun wird alles anders. Sie schmeißt ihre Eiskunstlaufkarriere hin und findet einen Nebenjob in der Nürnberger Kinderklinik. Doch so gut ihr die Arbeit in der Klinik auch gefällt, gibt es etwas, was ihr Sorgen bereitet: Letti soll sich um die Weihnachtsdekoration auf der Kinderstation kümmern. Da sie Weihnachten aber eigentlich nicht mag, kommt ihr die Hilfe des siebzehnjährigen Matteo gerade recht. Nur irgendwie wird sie das Gefühl nicht los, dass er ihr was verschweigt…
Meinung: Aufgrund des Covers und des Klappentextes ging ich eigentlich von einer zuckersüßen Winter-Weihnachts-Lovestory aus. Auch das Setting war irgendwie neu, denn eine Kinderklinik in Nürnberg fand ich schon originell. Aber ich musste schnell feststellen, dass es kein typischer Weihnachtsroman für das Lesealter ab 14 Jahren ist. Ich gestehe, dass ich auf den ersten Seiten bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, das Buch abzubrechen. Da ich selbst ein ganz großer Weihnachtsfan bin, konnte ich mich irgendwie gar nicht mit der Protagonistin anfreunden. Letti, eher eine Person von der Sorte Weihnachtsmuffel, verhält sich dermaßen unreif und kindisch, dass ich auf Anhieb beschlossen habe, sie nicht zu mögen. Es gab schlichtweg keinen einzigen Grund, diese Großstadtgöre sympathisch zu finden. Die Geschichte ist übrigens aus der wechselnden Perspektive geschrieben, sodass wir einen guten Einblick sowohl in Lettis als auch in Matteos Gefühls- und Gedankenwelt erhalten. Den Schreibstil fand ich angenehm, denn dieser war jugendlich und frisch. Und obwohl ich mit vielen Szenen noch immer am Hadern und etwas unzufrieden bin, hat mir die Geschichte dann doch zumindest ab und zu ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Mit den Altersangaben komme ich jedoch nicht ganz klar, denn das Alter der Protagonisten passt nicht zum Verhalten der Charaktere und auch nicht gerade zur Story. Meiner Ansicht nach hätten sowohl Letti als auch Matteo gerne je zwei bis drei Jahre älter sein dürfen. Dann hätte es auch prima zum vom Verlag empfohlenen Lesealter gepasst. Letti ist 16 Jahre alt und müsste dementsprechend in die gleiche Klassenstufe gehen wie ich selbst. Meine Klassenkameraden sind nun alle 16, teilweise auch 17 Jahre alt. Wenn ich mir aber Lettis Verhalten so anschaue, dann passen da einige Dinge nicht recht zueinander. Auf der einen Seite will sie gleichberechtigt und wie eine junge Erwachsene von ihren Eltern behandelt werden, aber auf der anderen Seite erzeugt sie unnötiges Drama, das man eventuell als rebellisches und pubertierendes Mädchen in der Unterstufe machen kann, aber definitiv nicht, wenn man ernst genommen werden will. Ihre Eltern werden in ein schlechtes Licht gerückt, aber plötzlich gegen Ende kann man sich zusammensetzen und reden – da frage ich mich, wieso Letti das nicht schon eher ausprobiert hat?!? Auch die Art wie sie mit Matteos Vergangenheit umgeht, empfinde ich als sehr unüberlegt und unreif. Mag sein, dass sie nur Gutes im Sinn hatte, aber man kennt sich erst seit ein paar Tagen und sie denkt, sie müsste sich in Matteos Familienangelegenheiten einmischen. Und was noch unglaublicher ist, er dankt es ihr auch noch. Und seine Mutter auch. Man erhält den Eindruck, wäre Letti nicht wie ein Engel aus dem Nichts dahergeschwebt, wären alle anderen in ein dunkles, tiefes Loch gefallen. Wo wir beim nächsten Thema wären, denn bei solchen Themen ist es doch mittlerweile üblich, dass vorne oder hinten im Buch eine kleine Triggerwarnung zu finden ist – hier aber nicht. Eventuell wäre das aber nicht schlecht, denn ich weiß nicht, ob alle Jugendlichen mit Themen wie Krankheiten, die einen längeren Klinikaufenthalt zur Folge haben, oder auch Depressionen, Alkohol und Gewalt klarkommen. Das Lesealter wird mit 14 Jahren angegeben, aber wenn man mich um meine Meinung gebeten hätte, dann würde ich als Vierzehnjährige dieses Buch vom Faktor Schreibstil und Teeniedrama eher Jugendlichen ab 12 Jahren empfehlen. Wenn ich mir aber meine zwölfjährige Schwester als Referenz heranziehe, dann ist das Buch jedoch inhaltlich noch nichts für sie. Ich stehe da also im kleinen Zwiespalt, denn für das empfohlene Lesealter fehlt mir tatsächlich ein wenig mehr Tiefe.
Fazit: „Die Farbe von Schneeflocken“ von Larissa Schira ist eine jugendliche Weihnachts-Lovestory vor der winterlichen Kulisse Nürnbergs für das Lesealter ab 14 Jahren. In der Geschichte geht es um Freundschaft, Familie und Erwartungen, aber auch um den Mut, seinem Herzen zu folgen. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten, für mich persönlich kommt aber leider zu wenig Weihnachtsstimmung auf, weshalb ich 3 von 5 Schneeflöckchen vergebe.
One Verlag Paperback Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch 352 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren ISBN: 978-3-8466-0138-9 Ersterscheinung: 30.09.2021
Inhalt: Die achtzehnjährige Hanna liebt Weihnachten über alles und ihr größter Traum ist es, Weihnachten in London zu verbringen. Als das Vorstellungsgespräch für einen Praktikumsplatz in London noch vor den Weihnachtsfeiertagen stattfinden soll, ist das für Hanna die große Gelegenheit. Doch um diese Reise zu finanzieren, muss Hanna erst einmal Geld als Santas Elfe verdienen. Dabei trifft sie auf Jared, der sich für Weihnachten nicht sonderlich begeistern kann und den Job als Weihnachtsmann nur aus Gefälligkeit übernimmt. Ausgerechnet auf dem Weg nach London kreuzen sich Hannas und Jareds Wege wieder und plötzlich funkt das Schicksal dazwischen…
Meinung: Gibt es denn etwas Schöneres als Weihnachten in London zu verbringen? Für mich ist das ein Traum, der dieses Jahr tatsächlich in Erfüllung gehen wird. Und wo wir gerade schon mal beim Träumen angelangt sind, trifft es sich gut, dass dieses Buch auch der absolute Traum ist. Ich habe eigentlich nichts zu bemängeln, außer dass sich der Roman so locker-leicht und flüssig lesen ließ, dass ich viel zu schnell ans Ende gelangt bin. Ich hätte wahrlich noch viel, viel mehr Zeit mit Hanna und Jared in London verbringen können. Die Protagonistin Hanna fand ich absolut sympathisch. Und auch wenn Jared anfangs eher der Grinch war, konnte man direkt fühlen, dass er ein Wahnsinnstyp ist. Mag sein, dass einige Klischees bedient wurden, aber ich persönlich fand die Story einfach nur zuckersüß.
Fazit: „Herzfunkeln und Winterträume“ von Corinna Wieja ist eine wundervolle Weihnachts-Liebesgeschichte vor der winterlich glitzernden Kulisse Londons für das Lesealter ab 14 Jahren. In der Geschichte geht es um Freundschaft, Familie und Erwartungen. Und es geht um den Mut, seinem Herzen zu folgen. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten und auf die Vorweihnachtszeit eingestimmt. Deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.
If we were a movie von Kelly Oram übersetzt von Stephanie Pannen
One Verlag Paperback Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch 416 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren Originaltitel: If we were a movie ISBN: 978-3-8466-0129-7 Ersterscheinung: 29.07.2022
Eine Geschichte über zwei Herzen, die im selben Takt schlagen
Inhalt: Nate ist Musikstudent in New York und ein Drilling, der genervt davon ist, sich ein Zimmer im Wohnheim mit seinen zwei Brüdern teilen zu müssen. Chris und Tyler haben nichts als Partys und Frauen im Kopf, wohingegen Nate einfach nur seine Ruhe haben will, damit er sich seiner Musik widmen kann. Kurzerhand entscheidet er sich, bei Jordan einzuziehen, der einen Mitbewohner sucht. Doch als Nate vor Jordans Tür steht, muss er feststellen, dass Jordan kein Mann, sondern eine junge Frau ist. Die beiden verstehen sich auf Anhieb großartig, was seiner Freundin Sophie und auch seinen Brüdern nicht gefällt.
Meinung: Der Schreibstil der Autorin ist charmant, witzig und federleicht und Kelly Oram hat die einzigartige Gabe, mir beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch wenn ich ehrlich sein soll, dann ist es schon sehr lange her, dass mich eins ihrer Bücher wirklich überzeugt hat. Vom ersten Band der „Science Squad“-Dilogie war ich nämlich maßlos enttäuscht und den zweiten Band hatte ich sogar abgebrochen. Ich hatte also sehr, sehr große Erwartungen an dieses Buch. Aber dieser Roman garantiert nicht nur Bauchkribbeln, sondern lässt die Schmetterlinge im Bauch Purzelbäume schlagen. Ich habe mich vom ersten Moment an in die beiden Protagonisten Nate und Jordan verliebt. Schön fand ich darüber hinaus, dass in diesem Roman Film und Musik aufeinandertreffen. Die Story selbst ist nicht sonderlich anspruchsvoll, jedoch erfüllt dieses Buch alles, was man sich von einer bezaubernden Young Adult Liebesgeschichte nur wünschen kann. Es gab keine unnötigen Dramen, keine unvorhersehbaren Überraschungen oder Wendungen, dafür aber eine sehr schöne Romanze mit Love-Story-Vibes à la Hollywood.
Fazit: „If we were a movie“ von Kelly Oram ist eine herzerwärmende und überaus lustige Lovestory mit liebenswerten und äußerst sympathischen Charakteren. Dieser romantische Young Adult Roman ist leicht vorhersehbar, aber dennoch unterhaltsam und absolut lesenswert. Von mir gibt es filmreife 5 von 5 Sternchen.
A Good Girl’s Guide to Murder (Bd. 1) von Holly Jackson
One Verlag Paperback Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch 480 Seiten Altersempfehlung: ab 14 Jahren ISBN: 978-3-8466-0159-4 Ersterscheinung: 28.10.2022
Inhalt: Was geschah wirklich vor 5 Jahren? Diese Frage stellt sich die siebzehnjährige Pippa, als sie für ein Schulprojekt einen längst abgeschlossenen Fall noch einmal aufrollt. Damals wurde die Schülerin Andie Bell von ihrem Freund Sal Singh ermordet – zumindest ist die Polizei sich sicher, dass es sich um einen Mordfall gehandelt haben muss, immerhin beging der Beschuldigte damals Selbstmord, was die Theorie der Polizei hinreichend bestätigte. Kann es aber vielleicht sein, dass der Mörder noch frei herumläuft? War Sals Selbstmord etwa auch ein Mord? Die Liste der Verdächtigen und Motive ist groß. Wird Pippa die Wahrheit ans Licht bringen können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen?
Meinung: Ich hatte bereits viel von diesem Jugendthriller im Vorfeld gehört. Viel Gutes – und genau davon wollte und musste ich mich selbst überzeugen. Allein schon der Titel machte mich sehr neugierig. Kaum hatte ich mit dem Lesen angefangen, wurde ich auch schon von der spannenden Story mitgerissen. Ich lese wirklich viele Bücher, doch so ein gelungenes und in sich stimmiges Buch habe ich schon lange nicht mehr in meinen Händen gehalten. Eins meiner neuen Lieblingsbücher und zum Glück erst der Anfang der packenden und nervenaufreibenden Krimi-Trilogie rund um Pip Fitz-Amobi, eine durchweg sympathische Protagonistin mit einem wahnsinnig guten Sinn für Humor. Authentisch und glaubhaft stellt die Autorin die Entwicklungen der Figuren in eine wahnsinnig spannende Rahmenhandlung. Das Ganze wird durch einen tollen, leicht zu lesenden, aber auch fesselnden Schreibstil untermauert. Der Roman wird einzig aus Pippas Sicht wiedergegeben, wobei die Berichte zur Abschlussarbeit aus der Ich-Perspektive geschildert werden und der restliche Teil der Geschichte aus der Erzählperspektive. Beim Lesen ist man immer ganz nah an Pippas Ermittlungen dran und somit auch am Schulprojekt. Wir lesen gemeinsam mit Pippa die Protokolle, Zeitungsartikel und Aufzeichnungen und wir befinden uns immer auf dem gleichen Wissensstand. Pippas Ermittlungen finden schließlich einen runden, unvorhergesehenen, aber nachvollziehbaren Abschluss. Am Ende sind alle offenen Fragen also geklärt und ich kann feudig und zufrieden dem zweiten Band der Reihe entgegenblicken.
Fazit: Mit „A Good Girl’s Guide to Murder“ ist Holly Jackson ein grandioser Reihenauftakt gelungen. Diese fesselnde, in sich abgeschlossene Geschichte mit der siebzehnjährigen Pippa als Protagonistin ist ein wahres Lesehighlight. Jugendliche ab 14 Jahren werden diesen dynamischen und ungewöhnlichen Erzählstil lieben. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.