{Rezension} Four Houses of Oxford
Brich die Regeln (Bd. 1)

Four Houses of Oxford
Brich die Regeln (Bd. 1)
von Anna Savas

Ravensburger Buchverlag
Taschenbuch
Epische Dark-Academia-Romantasy
480 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-473-58618-9
Ersterscheinung: 01.03.2022

Play the GAME or lose your HEART.

Inhalt:
Harper hat es geschafft, denn sie wird an der University of Oxford angenommen. All ihre geheimsten Wünsche scheinen zum Greifen nah. Sie erhält sogar eine Einladung, den berüchtigten Diamonds beizutreten. Doch wer sich dieser mysteriösen Verbindung anschließen möchte, muss zuerst am Spiel der Vier Farben teilnehmen. Aber nicht nur Harper soll an diesem Spiel teilnehmen, sondern auch Finley, der sie vor Jahren ohne Erklärung im Stich ließ und sie jetzt ausdrücklich vor der tödlichen Magie der Diamonds warnt.

Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht lesbar, sodass ich rasch und zügig durch das Buch kam. Rasant und spannend geht es zwar auf das Ende hin zu, aber sehr viele offene Fragen lassen mich ratlos zurück. Außerdem bin ich ein wenig enttäuscht, dass man über den Alltag an der University of Oxford und auch über die einzelnen magischen Studentenverbindungen recht wenig erfährt. Mich hat tatsächlich nur das Spiel der Verbindungshäuser, nicht aber der romantische Teil der Story begeistern können.

Fazit:
„Brich die Regeln” ist der Auftakt des Fantasy-Zweiteilers von Anna Savas. Das Kartenspiel, das im echten Leben ausgetragen wird, und magische Studentenverbindungen an der University of Oxford empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Aufgrund einiger Schwächen und offensichtlichen Ähnlichkeiten zu anderen Werken gibt es von mir 3,5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Überredung: Die Liebe der Anne Elliot
(Große Schmuckausgabe)

Überredung: Die Liebe der Anne Elliot
(Große Schmuckausgabe)
von Jane Austen

Coppenrath Verlag
Hardcover
Schmuckausgabe
240 Seiten
Originaltitel: Persuasion
ISBN: 978-3-649-64241-1
Ersterscheinung: 01.07.2022

Inhalt:
Acht Jahre ist es her, dass sich Anne Elliot von ihrem Vater überreden ließ, den Heiratsantrag Frederick Wentworths zurückzuweisen. Fortan hat Anne freudlos auf dem Herrensitz ihres Vaters gelebt, während aus Wentworth ein wohlhabender und weltgewandter Marineoffizier geworden ist. Als sich beide eines Tages wieder begegnen, beginnt eine zaghafte Annäherung, die in einer der originellsten Liebeserklärungen der Weltliteratur ihren Höhepunkt findet.

Meinung:
Ich liebe die Schmuckausgaben aus dem Coppenrath Verlag – und diese besonders. In dieses Buch habe ich mich auf den ersten Blick verliebt, weil es nicht nicht nur unfassbar schön ist, sondern weil es ein Werk von Jane Austen ist. Jane Austen war eine britische Schriftstellerin aus der Zeit der Regency, deren Hauptwerke Stolz und Vorurteil und Emma zu den Klassikern der englischen Literatur gehören. Genau wie ihre Romanheldinnen hat die britische Schriftstellerin Jane Austen (1775-1817) sich trotz äußerer Erwartungen nicht in eine Ehe zwingen lassen. Sie entschied sich stattdessen für eine Karriere als Schriftstellerin – zu ihrer Zeit beinahe undenkbar für eine Frau – und veröffentlichte ihre Romane geheimnisvoll unter dem Pseudonym „by a lady“. Die hochwertige Gestaltung und die vielen wunderschönen Extras, die sich zwischen den Seiten befinden, machen diese Lektüre zu einem ganz besonderen Leseerlebnis.

Fazit:
„Überredung: Die Liebe der Anne Elliot“ von Jane Austen ist ein Literaturklassiker und vor allem als Schmuckausgabe mit Titel-Etikett, Hochprägung, Goldfolie und Leseband ein Must-have für jedes Bücherregal. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und somit auch wohlverdiente 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Wenn zwei sich streiten, verliebt sich der Dritte

Wenn zwei sich streiten, verliebt sich der Dritte
von Bettina Brömme

Arena Verlag
Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-401-60629-3
Ersterscheinung: 11.08.2022

Schlimmer kann es nicht kommen! Oder?

Inhalt:
Charlies Leben läuft gerade komplett aus dem Ruder, denn zuerst verpasst sie das Konzert von Ed Sheeran und dann erfährt sie von ihrem neu zugezogenen Stiefbruder Jasper, dass ihr Freund Finn mit ihrer besten Freundin Lou geknutscht hat. Doch wenn wir mal ehrlich sind, konnte Lou doch eigentlich nichts Besseres passieren, nicht wahr? Finn war nämlich nie ihre große Liebe und außerdem schlägt ihr Herz mittlerweile ganz fest für einen anderen…

Meinung:
Cover, Titel und Klappentext versprechen auf den ersten Blick sehr viel und anfangs war ich tatsächlich mächtig beeindruckt. Nach dem vierten Kapitel blieb mir fast das Herz stehen und ich war wie gefesselt. Die Story beginnt eigentlich mittendrin im Chaos und wir erfahren von der fast siebzehnjährigen Charlotte, die von allen aber eigentlich nur Charlie genannt wird, aus ihrer Sicht, was sie denkt und fühlt – und das ist eine ganze Menge, denn Charlies Leben läuft gerade den Bach runter. Hervorragend gelöst wurde hier übrigens Lous Sichtweise auf die verzwickte Situation, denn mithilfe von Tagebucheinträgen kam somit auch Charlies beste Freundin zu Wort. Dennoch konnte ich einige Gedankengänge und Reaktionen nicht ganz nachvollziehen, da ich persönlich ganz anders gehandelt hätte. Diese Liebesgeschichte voller Chaos, Missverständnisse und Herzklopfen empfand ich ab Mitte des Buches dann leider nur noch als mittelmäßig. Die humorvolle Leichtigkeit und das unterhaltsame Durcheinander in Charlies Teenagerleben waren auf einmal weg. Zu viele unrealistische und unlogische Szenen wurden aneinandergereiht, aber kaum abgearbeitet, und ich hatte das Gefühl, dass hier einfach eine Checkliste abgehakt wurde und der Flow deshalb nicht mehr gegeben war. Der Schreibstil war zwar leicht und flüssig lesbar, jedoch konnte ich mich einfach mit den Handlungen gewisser Charaktere nicht anfreunden. Beispielsweise verstehe ich nicht, dass Bella nach allem, was sie getan hat, plötzlich in München auftaucht, mit einem Unbekannten dann abends auf die Piste geht und Jasper ihr dann verzeiht. Oder aber der Polizist… Sorry, diese Szene nehme ich der Autorin vielleicht irgendwo in einem kleinen Dörfchen, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, ab, aber nicht in München. Ich selbst komme aus dem Stuttgarter Raum – also auch aus einer Großstadt, wundere mich aber jedes Mal, wenn ich in München bin, wie weltoffen, liberal und aufgeschlossen die Münchner gegenüber Fremden sind – und zwar nicht nur die junge Generation, sondern tatsächlich eher die älteren und alteingesessenen Einwohner Münchens. Und dass dann in der Szene vor dem Café alle nur rumsitzen und keiner was tut, sodass eine Sechzehnjährige hier die Superheldin spielen muss, erscheint mir mehr als unglaubwürdig. Schon in der Szene zuvor, als Finn sich nicht mehr unter Kontrolle hat und gewalttätig gegenüber den Mädchen auftritt, hätten meines Erachtens doch schon längst auch andere, die die Szene aus dem Café heraus beobachtet haben, helfen können und müssen. Nein, das kann ich nicht glauben, dass dann einzig und allein Jasper herausstürmt, der dann wiederum von der Polizei schikaniert wird. Oder aber die Lehrerin – kann die oder will die nichts tun? Was ist denn das für eine Einstellung: „Ach je, dann müsst ihr halt mit Finns Song beim Wettbewerb antreten!“ Hallooooo?!? Natürlich kann man da was machen, wenn es sich offensichtlich um einen Betrugsversuch und Plagiatsvorwürfe handelt. Ich könnte hier noch so viel mehr aufzählen, müsste dann jedoch unzählige Szenen spoilern, was ich eigentlich ungern mache. Und dennoch muss ich kurz noch erwähnen, dass das Ende – so romantisch es auch ist – total unglaubwürdig und unrealistisch ist. Ja, es ist ein Buch mit einer fiktiven Handlung, und ja, es dient zur Unterhaltung, aber muss man denn dann wirklich aus den Vollen schöpfen und dermaßen übertreiben? Wenn meine Schwester mich dazu gebracht hätte, dass ich London verlasse, dann hätte ich sie nicht in die Arme genommen und ihr direkt vom Fleck weg verziehen. Wenn die durch Imelda verursachte Situation wirklich so schlimm und unerträglich für Jasper war, was es ja offensichtlich war, sonst wäre er ja nicht von London nach München gezogen, dann kann man das nicht einfach so mit einem Augenzwinkern aus der Welt schaffen – auch dann nicht, wenn Ed Sheeran vor mir steht und für mich singt. Zusammenfassend kann ich das Buch also leider nur mit als zufriedenstellend bewerten, aber definitiv erhält es kein „Perfect“ von mir.

Fazit:
„Wenn zwei sich streiten, verliebt sich der Dritte“ von Bettina Brömme ist eine Geschichte über die große Liebe, Liebeskummer und Streit mit der besten Freundin für Jugendliche ab 12 Jahren. Von mir gibt es leider nur 3 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Arena Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Mein Leben ist ganz großes Kino
(nur leider bin ich im falschen Film)

Mein Leben ist ganz großes Kino
(nur leider bin ich im falschen Film)
von Emma Flint
mit Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidov

Arena Verlag
Kinderbuch
272 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-401-60655-2
Ersterscheinung: 11.08.2022

Inhalt:
Die zwölfjährige Frida ist Profi-Chillerin, weshalb es auch nicht verwunderlich ist, dass sie eben mal bei der Generalprobe in der Theater-AG eindöst und ihren Einsatz verpennt. Ihre Eltern sehen das jedoch nicht ganz so chillig wie sie und bestehen darauf, dass Frida endlich mal ein Hobby suchen soll – dabei hat Frida doch allerhand zu tun: Tagebuch schreiben, Bettsnacks testen, nichts tun… Und auf den anstehenden Wanderurlaub in den Osterferien freut sie sich auch gar nicht, denn Bewegung jeglicher Art ist überhaupt nicht chillig. Frida setzt deshalb alles daran, die Ferien bei ihrer besten Freundin Celine verbringen zu dürfen, aber ihre Eltern stecken sie dennoch in ein Feriencamp. Darauf hat sie eigentlich auch keine Lust. Doch plötzlich findet sie sich in einem spannenden Abenteuer wieder. Und dann ist da ja auch noch die Sache mit Erik, ihrem Kumpel…

Meinung:
Ich bin mittlerweile ein riesengroßer Fan von Emma Flints Werken, weil ich schon im Voraus weiß, dass das Buch definitiv wieder ein wahres Highlight werden wird. Allein schon das von Eva Schöffmann-Davidov gestaltete Cover ist jedes Mal aufs Neue der absolute Hammer! Die Geschichte rund um Frida und Co. hat mich total begeistert und ich musste sehr oft lachen. Ich mag es, dass die Geschichte in Tagebuchform erzählt wird, denn so kann man sich super in Fridas Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen. Neben dem Stress in der Schule und dem Ärger mit ihrer Familie läuft auch sonst nicht immer alles rund – und diese Probleme kennen wir Teenager nur allzu gut. Die Charaktere waren mir alle von Anfang an sympathisch, vor allem aber Frida. Besonders ihre Tipps und Regeln als Profi-Chillerin fand ich ziemlich amüsant. Und obwohl alle immer behaupten, dass Frida nur faul rumliegen würde, stimmt das ganz und gar nicht. Frida kommt immer wieder auf kreative Ideen und darum wird es mit ihr auch nie langweilig. Die Story ist authentisch und lässt sich wunderbar leicht lesen. Wer also noch auf der Suche nach einer unterhaltsamen Urlaubslektüre ist, sollte unbedingt Frida kennenlernen!

Fazit:
„Mein Leben ist ganz großes Kino (nur leider bin ich im falschen Film)“ von Emma Flint ist eine freche und witzige Story in Tagebuchform. Mädchen im Alter zwischen 10 und 12 Jahren, die gerne lustige Geschichten aus dem Leben eines Teenagers lesen, werden dieses Buch lieben. Von mir gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Arena Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Otis und Otilie
Ein Pony zum Frühstück (Bd. 1)

Otis und Otilie
Ein Pony zum Frühstück (Bd. 1)
von Nina Dulleck

Arena Verlag
Hardcover
Kinderbuch
96 Seiten
Altersempfehlung: ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-401-60649-1
Ersterscheinung: 11.08.2022

Inhalt:
Eigentlich will Otilie nur ihre Brötchen beim Bäcker holen. Wie jeden Samstag seit dreiunddreißigkommaacht Jahren. Doch dieser Samstagmorgen ist irgendwie anders. Otis, ein Pony, das aus dem Zirkus geflohen ist, steht plötzlich vor Otilies Tür und will einen Apfel. Aber Otilie frühstückt schon seit einiger Zeit allein und sie mag eigentlich auch keine Haustiere. Kann Otis die alte Dame vielleicht doch noch davon überzeugen, dass es sich zu zweit besser frühstückt als alleine?

Meinung:
Ich bin ein großer Fan der Reihe „Die Haferhorde“, die Nina Dulleck illustriert hat. Die Illustrationen der Haferhorde-Ponys verzaubern mich immer wieder aufs Neue, denn Nina Dulleck hat die Gabe, den tierischen Blümchenhof-Charakteren ein Eigenleben einzuhauchen und ihnen diesen ganz besonderen Charme zu verleihen, sodass man das Bedürfnis hat, all diese knuffigen Ponys einfach mal zu knuddeln und zu drücken. Auch in diesem Buch spielt ein ganz besonderes Pony die Hauptrolle und deshalb musste ich dieses Buch natürlich unbedingt haben. Diese turbulente Freundschaftsgeschichte ist total ulkig, ich musste so lachen, als Otilie versuchte, Otis vor die Tür zu setzen. Bis zum Schluss ist das Abenteuer spannend und lustig. Gefreut habe ich mich übrigens auf das Wiedersehen mit dem „Trampeltier“ aus dem 3. Stock. Wer das ist, müsst ihr aber selbst herausfinden!

Fazit:
Mit „Ein Pony zum Frühstück“ ist Nina Dulleck ein ganz zauberhafter Reihenauftakt gelungen. Die erste Geschichte aus der Welt von „Otis und Otilie“ ist amüsant und voller Sprachwitz über Toleranz und Freundschaft und eignet sich hervorragend als Vorlesegeschichte für Kinder ab 5 Jahren – wobei ich der Meinung bin, dass auch Erwachsene sicherlich ihre wahre Freude an diesem turbulenten Abenteuer haben werden. Die detailreichen und farbenfrohen Illustrationen ergänzen die Geschichte perfekt und deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Arena Verlag für dieses Rezensionsexemplar.