{Rezension} Sugar Crush

Sugar Crush
von Chris Tall

edition a
Taschenbuch 
240  Seiten
ISBN: 978-3-990-01796-8
Ersterscheinung: 28.04.2025

Stell dir vor, dein Crush geht auf deine Schule. Und du hast keine Ahnung, wer es ist.

Inhalt:
Mateo ist 17 und fühlt sich in seinem eigenen Körper nicht wohl. Er gehört nicht wirklich irgendwo dazu – weder in der Schule noch in sozialen Gruppen. Doch plötzlich verändert sich etwas: Mateo verliebt sich. Der Haken? Er weiß nicht, wie sein Schwarm aussieht – denn sie kommunizieren nur online, unter anonymen Nicknames. Während Mateo mit seinen Freunden das Abschlussfest vorbereitet, wird die virtuelle Verbindung zu „Pumpkinpie“ immer intensiver. Und je näher der Tag des Festes rückt, desto größer wird die Frage: Wer steckt hinter den Nachrichten? Und was, wenn es ganz anders kommt, als erwartet?

Meinung:
„Sugar Crush“ ist eines dieser Bücher, das man an einem Nachmittag durchliest – und danach das Bedürfnis hat, mit jemandem darüber zu reden. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, Mateo persönlich zu kennen. Seine Unsicherheiten, sein Selbstbild, seine Sehnsucht nach Zugehörigkeit – all das wirkt erstaunlich echt, ohne zu dramatisch oder klischeehaft zu sein. Dass Chris Tall hier nicht nur als Comedian, sondern als Autor ernst genommen werden will, merkt man deutlich. Der Humor ist da, ja, aber dezent dosiert. Kein billiges Gag-Feuerwerk, sondern vielmehr warmherzige Situationskomik und ehrliches Mitgefühl für die Figur. Was mich besonders berührt hat, war die Beziehung zwischen Mateo und seinen Freunden Rashid und Toni. Es ist eine dieser seltenen Darstellungen von Freundschaft, die nicht über Coolness oder Wettbewerb definiert ist, sondern durch Loyalität und Verständnis. Das macht das Buch auch auf dieser Ebene stark. Die Chatverläufe mit „Pumpkinpie“ sind authentisch geschrieben – einfühlsam, aber nie kitschig. Man fiebert mit, wer dahintersteckt, und obwohl man gewisse Dinge erahnt, bleibt genug Spannung bis zum Schluss. Die selbstironische Einbindung von Chris Tall als Figur ist Geschmackssache. Ich fand die Idee grundsätzlich charmant, aber etwas zu gewollt. Es wirkt fast so, als wollte er sich selbst ein Denkmal setzen – dabei hätte die Figur vielleicht sogar besser funktioniert, wenn sie fiktional geblieben wäre. Trotzdem: Der Auftritt ist nicht störend, eher ein netter Gag, der den jugendlichen Lesenden vielleicht sogar besonders gut gefällt. Das Ende ist der einzige größere Kritikpunkt für mich: Es geht zu schnell. Nach all dem behutsamen Aufbau hätte ich mir mehr Raum für die Auflösung gewünscht. Vielleicht ein paar Seiten mehr, ein ruhigerer Ausklang. Trotzdem bleibt ein positiver Eindruck zurück – und der Wunsch nach einer Fortsetzung.

Fazit:
„Sugar Crush“ von Chris Tall ist ein einfühlsamer, humorvoller und überraschend reflektierter Young-Adult-Roman über erste Liebe, Unsicherheiten und die Suche nach Identität. Die Geschichte rund um Mateo ist trotz bekannter Motive frisch erzählt und bietet Jugendlichen wie Erwachsenen gleichermaßen Stoff zum Schmunzeln und Nachdenken. Ein Buch mit Herz und Witz – und einem echten Gespür für das Lebensgefühl zwischen Schulflur und Onlinechat. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Keine Klamotten der Welt können ändern, wer du bist. Aber manche machen es leichter.“ (S. 183)

{Rezension} Your eyes on me

Your eyes on me
von Leonie Lastella

heartlines
Paperback
New Adult
336 Seiten
ISBN: 978-3-453-29269-7
Ersterscheinung: 22.01.2025

Sie will niemanden lieben. Nicht einmal Titus. Vor allem nicht Titus.

Inhalt:
Alea liebt ihren Plus-Size-Körper und lebt dies auf ihrem Body-Positivity-Account aus, wo sie durch ihre Follower gestärkt wird, sich mit ihrer schwierigen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Doch der Frieden, den sie im virtuellen Raum gefunden hat, wird immer wieder durch die Realität erschüttert. Besonders, als der Fitness-Influencer Titus in ihre WG zieht. Er ist das komplette Gegenteil von ihr – optimiert seinen Körper und lebt in der Welt der perfekten Fitness-Posts. Zunächst begegnet Alea ihm mit Skepsis und Abwehr, doch nach und nach kommen die beiden sich näher. Inmitten von Spannungen und Missverständnissen entwickeln sich Gefühle, und beide müssen lernen, mit ihren eigenen Unsicherheiten umzugehen.

Meinung:
Die Geschichte um Alea und Titus hat mich emotional bewegt. Die Themen rund um Body Positivity und Selbstakzeptanz sind so wichtig und werden hier auf eine sehr authentische und aufrichtige Weise behandelt. Alea ist eine starke Protagonistin, die sich nicht nur mit ihrem Körper, sondern auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, und ihre Reise zur Selbstakzeptanz ist inspirierend. Titus, der auf den ersten Blick so gar nicht zu ihr zu passen scheint, hat ebenfalls eine vielschichtige Geschichte, die sich im Laufe des Buches wunderbar entfaltet. Besonders gefallen haben mir die liebevoll gestalteten Nebencharaktere und die WG, die wie eine Ersatzfamilie für Alea fungiert. Ihre Unterstützung und der Zusammenhalt waren ein schönes Fundament in der Geschichte. Die Lovestory zwischen Alea und Titus ist zart, aber spürbar, und es war aufregend zu verfolgen, wie sich zwischen den beiden langsam eine tiefere Verbindung aufbaut. Die Mischung aus Spannung, Gefühl und einer positiven Botschaft hat das Buch für mich sehr bereichernd gemacht.

Fazit:
„Your eyes on me“ von Leonie Lastella ist eine berührende Geschichte über Selbstakzeptanz und Body Positivity. Alea und Titus sind vielschichtige Charaktere, deren Entwicklung gut nachvollziehbar ist. Obwohl die Lovestory etwas mehr Tiefe hätte vertragen können, überzeugt das Buch durch starke Nebencharaktere und eine wertvolle Botschaft. Insgesamt ein emotionales Leseerlebnis, das ich mit 4 von 5 Sternchen bewerte.

{Rezension} Mile High
(Bd. 1 der „Windy City“-Reihe)

Mile High
(Bd. 1 der „Windy City“-Reihe)
von Liz Tomforde
übersetzt von Maike Hallmann

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Paperback
Sports Romance / Forbidden Love und Enemies to Lovers
624 Seiten
ISBN: 978-3-7341-1347-5
Ersterscheinung: 22.05.2024

Über den Wolken fliegen die Funken!

Inhalt:
Zanders ist nicht nur ein begnadeter Hockeyspieler, sondern auch ein Frauenheld, der sein Leben in vollen Zügen genießt. In der neuen Saison gibt es jedoch erstmals eine feste Crew für den Privatjet und auch eine wichtige Regel: Finger weg von den Flugbegleiterinnen! Doch als Zanders auf Stevie trifft, kann er ihr nicht widerstehen. Stevie kann sich zwar auch nicht gegen die Anziehung wehren, doch sie weiß, dass sie nicht nur ihren Job, sondern auch ihr Herz riskiert, wenn sie sich auf Zanders einlässt…

Meinung:
Überraschenderweise erfährt man in diesem Buch nicht allzu viel über den Hockeysport selbst, was es für diejenigen interessant macht, die sich normalerweise nicht für diesen Sport begeistern können. Es geht viel mehr um das Geschehen drumherum – um die Flugbegleiterin Stevie und den Hockeyspieler Zanders. Der Schreibstil der Autorin ist witzig-spritzig, fesselnd, angenehm locker und leicht zu lesen. Stevies und Zanders Liebesgeschichte ist süß, aufrichtig und gleichzeitig auch sehr heiß. Die beiden sind einfach wahnsinnig sympathische Protagonisten. Ich habe beide wirklich sehr lieb gewonnen und mochte sowohl die Kapitel aus ihrer als auch die aus seiner Perspektive. Die Handlung ist zwar größtenteils vorhersehbar, aber sehr schön. Dieser Roman hat allerdings einige Längen, die sich unnötigerweise gezogen haben. Wer eine typische Sports Romance erwartet, wird wahrscheinlich überrascht sein, denn die Story bietet sehr viel Tiefe und eine wunderbare Charakterentwicklung. Für mich war dieser Roman definitiv ein kleines Highlight und ich freue mich auf den nächsten Band.

Fazit:
Wenn Sports Romance auf Forbidden Love und Enemies to Lovers trifft: „Mile High“ von Liz Tomforde ist eine gefühlvolle und herzerwärmende Lovestory mit sympathischen Charakteren und für mich ein absolut lesenswerter Wohlfühlroman. Dieses Buch ist definitiv eins meiner Jahreshighlights und deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Das Funkeln von Sternenstaub

Das Funkeln von Sternenstaub
von Larissa Schira

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
448  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0232-4
Ersterscheinung: 27.09.2024

Inhalt:
Die sechzehnjährige Mel bewirbt sich bei der Castingshow „Misfit Models“. Anfangs freut sie sich, dass die Jury sie für die Finalrunde auserwählt hat, doch schnell merkt Mel, dass die Produktionsfirma die angehenden Models nur für den eigenen Profit ausnutzen möchte. Nichts läuft so, wie sie es sich erhofft hat. Kameramann-Azubi Luke ist der einzige Lichtblick dieser Castingshow, er ist nett und humorvoll und so ganz anders als ihr Freund Max. Mel erkennt, dass sie nicht nur in Liebesdingen eine Entscheidung fürs Leben fällen muss…

Meinung:
Aufgrund des Klappentextes ging ich eigentlich von einer berührenden Own-Voice-Romance über Body Positivity aus. Im Grunde war es das auch. Irgendwie. Aber es klang alles viel zu aufgesetzt und nicht authentisch genug. Die Welt der Castingshows näher kennenzulernen, fand ich schon interessant und originell, allerdings jagte ein Klischee das nächste, weshalb ich auf den ersten Seiten bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, das Buch abzubrechen. Der Schreibstil der Autorin wirkt leider an viel zu vielen Stellen etwas hektisch. Szenen werden angeteasert, aber nicht zu Ende gebracht. Ja, es ist ein Jugendbuch und somit eher einfacher gestrickt. Aber mir persönlich fehlen dennoch einige wichtige Ausführungen. Dass Mel mit Max am Telefon innerhalb von gefühlten 30 Sekunden Schluss macht und die beiden sich nach Wochen in der Schule sehen und irgendwie gar nichts dazwischen geschieht, finde ich merkwürdig. Die beiden waren scheinbar 1,5 Jahre zusammen, da hätte ich schon noch einmal gefragt, was da am Telefon passiert ist. Wenn man sich im Schulgebäude begegnet, dann tut man nicht einfach so, als wäre nie was gewesen. Entweder ist man dann sauer aufeinander oder man ignoriert sich, aber man tut nicht einfach so, als wäre man nur zufällig an der gleichen Schule. Dann das Alter… Es passt vorne und hinten nicht. Das Alter der Protagonisten passt nicht zum Verhalten der Charaktere und auch nicht gerade zur Story. Meiner Ansicht nach hätten sowohl Mel als auch Luke gerne je drei bis vier Jahre älter sein dürfen. Ich selbst werde im Frühjahr 16, bin aber schon in der 12. Klasse und schreibe bald mein Abitur. Somit sitze ich tagtäglich zwischen 17- und 18-Jährigen, die sich definitiv nicht mal halb so reif wie Mel, Jule oder Luke verhalten. Auch die Partys von Max sind unrealistisch, denn ja, man feiert als Teenager, aber definitiv nicht in einer Kneipe. Ich sage nur Jugendschutzgesetz! Dass Mel öffentlich gemobbt wird und die Lehrer es dulden, ist in meinen Augen ein sehr fragwürdiges Verhalten. Es gibt Mittel und Wege, um das zu unterbinden. Man muss das nicht runterschlucken. Wenn man sich selbst nicht wehren kann, dann muss man sich helfen lassen. Aber man muss es definitiv nicht über sich ergehen lassen. Zum Casting und zur Produktionsfirma kann ich nicht viel sagen, da bin ich kein Profi, aber ich sage immer „Augen auf bei der Berufswahl!“. Und Leute, bevor man einen Vertrag unterschreibt, dann überlege ich zumindest, ob das okay ist. Wenn nicht, dann Finger weg. Ich selbst bin schon Jungunternehmerin und weiß aus eigener Erfahrung, dass man nur die Verträge unterschreiben sollte, die man auch zu 100% mitgehen möchte. Dass Mel und Luke sich dann der Presse gegenüber offenbaren, ist in der Theorie ja ganz nett, aber es ist definitiv ein Vertragsbruch. Mit den 50.000 € ist das dann sicherlich noch lange nicht abgetan. Zumal ja Luke und Chloé logischerweise eigentlich auch noch je 50.000 € hinblättern müssten. Wie gesagt, es ist ein Jugendbuch und daher wurden viele Lücken nicht geschlossen bzw. nicht näher oder korrekt ausgeführt. Leider. Optisch gesehen ist das Buch ein Highlight und genau deswegen wird es in den Buchhandlungen der Kundschaft und Zielgruppe ins Auge springen. Somit haben eindeutig bessere Bücher leider das Nachsehen und bleiben auf dem Verkaufstisch liegen. Und somit hat der Verlag alles richtig gemacht. Das Lesealter wird mit 14 Jahren angegeben, aber wenn man mich um meine Meinung gebeten hätte, dann würde ich als Fünfzehnjährige dieses Buch vom Faktor Schreibstil und Teeniedrama eher Jugendlichen ab 12 Jahren empfehlen. Wenn ich mir meine dreizehnjährige Schwester als Referenz heranziehe, dann ist das Buch jedoch inhaltlich noch nichts für sie. Ich stehe da also im kleinen Zwiespalt, denn für das empfohlene Lesealter fehlt mir tatsächlich ein wenig mehr Tiefe.

Fazit:
„Das Funkeln von Sternenstaub“ von Larissa Schira ist eine Own-Voice-Romance über Body Positivity und die Welt der Castingshows für das Lesealter ab 14 Jahren. In der Geschichte geht es um Themen wie Selbstverwirklichung, Freundschaft, Familie und Erwartungen, aber auch um den Mut, seinem Herzen zu folgen. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten, jedoch nicht ganz überzeugt, weshalb ich 2,5 von 5 Sternchen vergebe.

Lieblingszitat:
„Ich weiß, wir kennen uns erst ein paar Tage. Aber bei einem bin ich mir sicher: Du bist ein wunderbarer Mensch. Und als wunderbarer Mensch hast du etwas Besseres verdient.“ (S. 220)

{Rezension} Das Shadow Work Journal
Erkenne deine Schatten und heile dich selbst

Das Shadow Work Journal
Erkenne deine Schatten und heile dich selbst
von Keila Shaheen
übersetzt von Annika Tschöpe

dtv
Hardcover
Ratgeber / Workbook / Kreatives Mitmachbuch
224 Seiten
Originaltitel: The Shadow Work Journal
ISBN: 978-3-423-28413-4
Ersterscheinung: 11.01.2024

Blicke in dich hinein und finde dein Glück

Inhalt:
Dieses Shadow Work Journal enthält alles, was man braucht, um sich seinen eigenen Schatten zu stellen, denn mithilfe dieses Workbooks können die tiefsten Teile des Unterbewusstseins entdeckt und geheilt werden.

Meinung:
Keila Shaheen hat mit dem Shadow Work Journal nicht nur einen sensationellen TikTok-Trend ausgelöst, sondern sehr vielen Menschen dabei geholfen, die eigene Vergangenheit zu bewältigen, um unbeschwert in die Zukunft gehen zu können. Auch ich hatte manchmal das Gefühl, mir selbst im Weg zu stehen. Verloren zu sein. Deshalb begebe ich mich nun auf eine Reise der Selbstentdeckung. Mit diesem Workbook möchte ich mit mehr Achtsamkeit und Selbstliebe ins Jahr 2024 starten. Bewusster und aufmerksamer durch die Welt gehen. Ich möchte tief in mich hineinblicken, die Vergangenheit bewältigen und mein Glück finden. Dieses Buch wird mich bei meiner Schattenarbeit unterstützen, um jene Teile in mir zu entdecken, die ich eventuell verdrängt habe oder die mir bislang verborgen geblieben sind. Das Workbook enthält viele Übungen, Meditationen, und Fragebögen, mit denen man die Grundlagen der Schattenarbeit kennenlernen kann. Man lernt, wie man sein inneres Kind heilen und wie man Ängsten, Wut, Trauer und anderen Gefühlen begegnen kann. Dadurch entwickelt man mehr Mitgefühl – für andere und natürlich auch für sich selbst. Ich bin bereit für mein persönliches Jahr der Veränderung!

Fazit:
„Das Shadow Work Journal“ von Keila Shaheen ist ein Workbook für alle, die ihr Leben in Balance bringen und sich selbst besser kennenlernen möchten. Positive Gedanken und Selbstakzeptanz haben mir geholfen, Dinge klarer zu sehen – deshalb vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.