{Rezension}
Ponyschule Trippelwick
Hörst du die Ponys flüstern? (Bd. 1)

Ponyschule Trippelwick
Hörst du die Ponys flüstern? (Bd. 1)
von Ellie Mattes
mit Bildern von Larisa Lauber

Dragonfly Verlag
Hardcover
Kinderbuch
196 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-7488-0002-6
Ersterscheinung: 19.08.2019

Inhalt:
Eines Tages erhält Annie eine Einladung in das geheime Internat Trippelwick für angehende Pony- und Pferdeflüsterer. Endlich geht ihr größter Traum in Erfüllung, denn jedes Kind bekommt ein eigenes Pony als Gefährten. Doch leider kann sie eigentlich gar nicht reiten und besonders viel Erfahrung mit Pferden und Ponys hat sie auch nicht. Welches Pony wird sich für sie entscheiden?

Meinung:
Das Cover ist zauberhaft. Gleich beim ersten Anblick wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. Und tatsächlich! Schon auf der ersten Seite entdeckte ich die hübsche Karte „Trippelwick auf einen Blick“, die auch ganz hinten im Buch zu finden ist. Solche Karten sind sehr hilfreich, damit sich der Leser einen bildlichen Überblick verschaffen kann. Die zahlreichen Illustrationen von Larisa Lauber sind äußerst liebevoll gestaltet und lockern den fließenden Schreibstil der Autorin auf, sodass man von einer Seite zur nächsten durch das Buch gleitet. Der Text ist kindgerecht und leicht verständlich, die Kapitel sind übersichtlich und die Schrift ist angenehm groß. Die bunte Mischung aus Themen wie Freundschaft, Mut und Vertrauen, aber auch Neid und Missgunst machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Mal lustig und fröhlich, mal spannend und aufregend macht dieser äußerst gelungene Reihenauftakt einfach gute Laune. Die Protagonistin Annie ist ein tolles Mädchen, so lieb und sympathisch. Ihre Ängste und Sorgen werden so gefühlvoll beschrieben, dass man unbedingt noch mehr von Annie und der Ponyschule Trippelwick lesen möchte. Und das werden wir auch schon sehr bald, denn bereits im Frühjahr erscheint die Fortsetzung. Die Leseprobe zu Band 2 am Ende des Buches gibt uns einen kleinen Ausblick auf das neue Abenteuer „Ein Einhorn spricht nicht mit jedem!“.

Hinweis:
Die Ponyschule Trippelwick hat übrigens auch eine eigene Seite im Internet, auf der man Steckbriefe, Stundenpläne, Rezepte und noch vieles mehr findet. Unbedingt vorbeischauen!

Fazit:
„Ponyschule Trippelwick – Hörst du die Ponys flüstern?“ von Ellie Mattes ist eine zuckersüße Geschichte, die man gelesen haben muss. Pferdebegeisterte Mädchen ab 8 Jahren werden ihre wahre Freude an dieser neuen Reihe haben. Dieses Buch ist so lebendig und unterhaltsam, es ist einfach ponytastisch! Daher vergebe ich liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an den Dragonfly Verlag für dieses Rezensionsexemplar.

Interview mit Vanessa Walder

Als ich im Frühsommer das Buch „Die Unausstehlichen & ich – Das Leben ist ein Rechenfehler“ von Vanessa Walder gelesen hatte, ist es mir zuerst gar nicht aufgefallen, dass ich es hier mit einer ganz bekannten Autorin zu tun hatte. Erst als ich anfing, kleine Notizen nach dem Lesen in mein Notizbuch zu kritzeln, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Ach so! Die ist das! Ja klar, die Vanessa Walder kenne ich doch!“ Dazu müsst ihr wissen, dass ich so ein kleines Notizbuch zum Film „Conni & Co“ besitze. Und was glaubt ihr, wer das Drehbuch zu diesem Film geschrieben hat? Genau! Die liebe Vanessa. Denn Vanessa Walder ist nicht nur Buchautorin, sie schreibt auch ganz viele Drehbücher. Da ich mit „Meiner Freundin Conni“ in den Kindergarten gegangen bin, danach noch in die Schule und zu guter Letzt sogar ins Kino, musste ich unbedingt die Person kennenlernen, die meine buchige Freundin Conni zum Leben erweckt hat. Selbstverständlich fand ich den Kinofilm mit der bezaubernden Emma Schweiger in der Rolle als Conni Klawitter klasse, aber noch genialer fand ich es, dass Vanessa Walder sich die Zeit genommen hat, meine zahlreichen Fragen zu beantworten.

Leo: Neulich habe ich dein neues Buch ‚Die Unausstehlichen & ich – Das Leben ist ein Rechenfehler‘ gelesen und ich war begeistert.

Vanessa Walder: Das freut mich sehr!

Leo: Einige Tage später ist mir dann aber aufgefallen, dass ich tatsächlich auch noch andere Bücher von dir gelesen habe (LesePiraten, Leserabe und die Reihe ‚Das wilde Määäh‘), die aber mittlerweile in das Bücherregal meiner Schwester umgezogen sind.

Vanessa Walder: Toll, dass du die Bücher weitergibst.

Leo: Nicht alle! ‚Conni & Co‘ natürlich nicht, denn ich bin ein ganz großer Conni-Fan. Wenn man sich die Bandbreite deiner Bücher anschaut, sind das schon eine ganze Menge – und vor allem ist auch für jeden etwas dabei.

Vanessa Walder: Ja, stimmt. Ich habe mein erstes Buch 1999 geschrieben. Es ist 2001 im Loewe Verlag erschienen. Also sind es jetzt fast genau 20 Jahre, in denen ich ausschließlich vom Schreiben lebe.

Leo: Erzähl doch mal, wie und wann du zum Schreiben und zum Beruf ‚Autorin‘ kamst.

Vanessa Walder: Ich habe Kurzgeschichten an ein Magazin geschickt, damals war ich 17. Die haben mir einige abgekauft. Daraufhin kam ein Angebot von einem Magazin und ich habe ein paar Jahre als Journalistin gearbeitet. Eines Tages habe ich den Schriftsteller Christian Bieniek interviewt. Und der hat mir geraten, es mal mit einem Roman zu versuchen. Das habe ich gemacht, und den hat er einer Agentur und einem Verlag gezeigt. Seitdem bin ich Schriftstellerin.

Leo: Wie viele Bücher hast du mittlerweile schon geschrieben? Ich habe mir deine Bibliographie angeschaut und war erstaunt.

Vanessa Walder: Das geht mir manchmal auch so. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, aber über 90 sind es auf jeden Fall. Allerdings sind auch kurze Bücher dabei, die sehr viele Illustrationen haben.

Leo: Du schreibst ja nicht nur Kinder- und Jugendbücher, sondern auch Drehbücher. Wie unterscheidet sich das Schreiben der jeweiligen Bücher? Und was schreibst du lieber, Bücher oder Drehbücher für Kinoproduktionen?

Vanessa Walder: Der größte Unterschied ist, dass Drehbücher keine fertigen Werke sind wie Bücher. Ich gebe nicht den Text ab und am Ende bleibt er genau so stehen. Jedes Drehbuch durchläuft mehrere Fassungen. Und schon die erste Fassung des Drehbuchs basiert auf mehreren Fassungen eines Exposés und meistens auch noch mehrerer Treatments, das sind extra lange Exposés. Nach jeder Fassung gibt es Buchbesprechungen, bei denen die Produzenten oder Redakteure mir sagen, welche Änderungen sie sich wünschen. Am Ende kommen meistens noch Änderungen vom Filmverleih und von der Regie dazu. Manchmal kommt es sogar vor, dass ein Drehbuch vorher oder nachher noch von einem oder sogar mehreren anderen Autoren bearbeitet wurde oder wird. Das Drehbuch ist also von Anfang an ein gemeinschaftliches Werk, bei dem meine Entscheidungen nie endgültig sind und ich die letzte Fassung nie allein verantworte. Das ist beim Buch anders. Da kommt es nur in Ausnahmefällen vor, dass der Verlag nicht einverstanden ist mit Inhalten. Und da kann ich immer noch sagen: Das ist mein Buch, ich möchte, dass das so bleibt. Dafür trage ich für den Inhalt auch allein die Verantwortung.

Leo: In Kürze kommt ‚Bayala – Das magische Elfenabenteuer‘ ins Kino, erzähle doch mal, für welche Filmproduktionen du schon Drehbücher geschrieben hast.

Vanessa Walder: ‚Bayala‘ startet im Oktober in den Kinos. Ich habe die ersten Fassungen des Drehbuchs geschrieben und sitze jetzt an der ersten Fassung des 2. Teils.

Leo: Wieso hast du die Reihe ‚sisters‘ unter dem Pseudonym C.B. Lessmann herausgebracht?

Vanessa Walder: Weil ich den Plot der Serie nicht selbst gemacht hatte. Christian Bieniek und Marlene Jablonski hatten sich die Figuren und die Handlung ausgedacht. Ich habe die Bücher geschrieben. Ab dem 5. Band hab ich dann auch allein geplottet, aber bis dahin war es eben nicht nur ich. Deshalb hätte ich mich nicht wohl gefühlt, wenn da nur mein Name draufgeständen wäre.

Leo: Wie sieht dein Arbeitsplatz aus? Gibt es einen speziellen Arbeitsplatz? Wie arbeitest du am liebsten? Und wo schreibst du?

Vanessa Walder: Ich wohne in einem alten Haus mit einem großen Garten an einem mittelgroßen See in Berlin. Im Erdgeschoß gibt es einen Erker mit vielen Fenstern, durch die ich die Blumen im Vorgarten sehe. Da steht mein Schreibtisch. Im Sommer sitze ich aber auch oft auf der Terrasse im Garten und schreibe da. In Cafés bin ich eher selten. Das habe ich in Wien oft gemacht, aber mittlerweile lebe ich seit über zehn Jahren in Berlin, und die Kaffeehäuser hier haben nicht dieselbe Atmosphäre. (Sorry, Berlin.)

Leo: Wie kommst du auf die zahlreichen Ideen? Was machst du, um Ideen zu sammeln? Konzentrierte Ruhe und allein im Büro oder ein Spaziergang an einem belebten Ort?

Vanessa Walder: Alles. Jedes Gespräch mit Freunden kann inspirierend sein. Jedes Buch, das ich lese. Musik. Segeln. Gartenarbeit. Ein Spaziergang um den See. Es ist wichtig, diese stressfreien Inseln zu haben, wo man einfach mal nicht nachdenkt und nicht konzentriert ist, sondern abschaltet. Ich glaube, dabei tankt man Inspiration für neue Geschichten.

Leo: Wann kommen dir die besten Ideen?

Vanessa Walder: Das ist mit Ideen genauso wie mit Parkplätzen, Briefkästen und öffentlichen Toiletten: Du findest jede Menge, wenn du sie nicht gerade verzweifelt suchst.

Leo: Gibt es Tage, an denen dir gar nichts einfällt? Tage, an denen du einfach ideenlos bist? Und vor allem, was machst du, wenn dir nichts einfällt?

Vanessa Walder: Ja, die gibt es. Dann mach ich was anderes. Obstbäume schneiden. Belege für die Steuer sammeln. Mails beantworten. Wenn deine Muse nicht will, musst du das akzeptieren. Ich weiß nicht, ob es da eine Gewerkschaft gibt, aber sie hat auch ein Recht auf ihre freien Tage.

Leo: Wer darf deine neuen Texte und Werke als erstes lesen? Ich lasse z.B. gerne meine Mutter einen Blick auf meine Geschichten werfen, denn ihre Kritik ist ehrlich, sodass ich mich darauf verlassen kann, ob die Geschichte wirklich gut ist oder ob ich mich in etwas verrenne, was ich lieber bleiben lassen sollte.

Vanessa Walder: Niemand. Ich bin selbst immer mein schärfster Kritiker gewesen. Ich schätze, 90% meiner Ideen landen im Müll. Von dem, was schreibe, bleibt der Großteil im Zuge mehrerer Überarbeitungen auch nicht stehen. Ich habe früher ein paar Textanfänge anderen gezeigt. Aber das ist alles noch so roh und verletzlich, dass jedes kritische Wort alles vernichten kann. Wenn du im Winter Samen keimen lässt, setzt du die Jungpflanzen auch erst raus, wenn sie groß genug sind und kein Frost mehr kommt. Das ist mit Ideen nicht anders. Ich weiß, wo ich damit hin will und was am Ende rauskommen soll. Auf dem Weg muss ich an meine Geschichte glauben und meine Charaktere lieb haben, sonst zerfällt alles wieder zu Buchstabenstaub. Es hat wenig Sinn, das in einer Vorstufe jemand anderem zur Beurteilung zu geben. Stephen King hat dazu mal gesagt: Schreiben bei geschlossener Tür, Überarbeiten bei geöffneter Tür. Also Leute erst reinlassen, wenn du fertig bist. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieselbe Geschichte bei dem einen absolute Begeisterung auslöst, während der andere sie grauenhaft findet und persönlich beleidigt ist, dass ich sie geschrieben habe. Wenn ein Buch fertig ist, geht es an den Verlag. Das ist meine erste Rückmeldung. Da kommen dann manchmal noch Anmerkungen. Aber letztlich geht es darum, zu hoffen, dass das Buch die Leser findet, die es anspricht und die es verstehen und schätzen. Wenn das passiert, ist das wunderschön. Als hätte ich ihnen die Geschichte persönlich erzählt. Es wird aber immer auch welche geben, die deine Geschichte hassen. Und das ist okay. Jeder Mensch bringt seine eigenen Geschichten mit, wenn er deine liest, seine eigenen Erwartungen und Vorstellungen. Du kannst es nie jedem Recht machen und dich nicht jedem verständlich machen. Umso schöner sind die Momente, in denen es glückt. Das ist fast Zauberei.

Leo: Was war denn dein Lieblingsbuch in der Kindheit?

Vanessa Walder: ‚Wind in den Zäunen‘ von Jim Dodge

Leo: Und welche Bücher gehören heute zu deinen Lieblingsbüchern? Was liest du gerne?

Vanessa Walder: Ich lese immer noch viel und sehr viel Unterschiedliches. Manchmal Sachbücher, manchmal Gedichtbände, alte Klassiker … Manchmal Bücher von Kollegen.

Leo: Welches deiner eigenen Bücher ist dein liebstes Buch? Magst du eins mehr als alle anderen? Welches Buch magst du gar nicht? Kirsten Boie hat mir mal erzählt, dass sie ein bestimmtes Buch ganz schrecklich findet, da sie dieses unter Zeitdruck fertigstellen musste und sie sich sehr darüber ärgert, weil man tatsächlich beim Lesen einen Qualitätsunterschied merkt.

Vanessa Walder: Ich habe zweimal Bücher nicht pünktlich abgegeben. Das ist zwar sehr unangenehm dem Verlag gegenüber, hat sich aber leider nicht vermeiden lassen. Ich war vorher inhaltlich einfach nicht zufrieden. Zeitdruck gibt es immer, wenn man vom Schreiben leben will. Oder von der Schauspielerei. Oder von der Musik. Beyonce hat auch Termine, wann das neue Album fertig sein muss. Und Leonardo diCaprio muss auch dann am Set sein, wenn sein Regisseur ihn vor der Kamera haben will. Zeit spielt immer eine Rolle. Ich glaube, das ist bei den meisten Berufen so. Ja, wenn ich zwei Wochen mehr gehabt hätte, hätte ich den Text noch mal überarbeitet. Und wenn ich noch zwei Wochen gehabt hätte … Irgendwann musst du immer sagen: Fertig, jetzt geht‘s in den Druck. Ich mag meine Bücher eigentlich alle immer noch. Ich würde heute vieles anders machen, aber gerade das finde ich spannend. Zu sehen, wie ich es mit 22 gemacht habe. Perfekt ist keines. Ich glaube nicht, dass es das gibt. Vielleicht ‚Anna Karenina‘ … Mein liebstes Buch von mir ist mein neuestes: ‚Die Unausstehlichen‘. Ich habe lange daran gearbeitet, es war nicht leicht, und ich bin froh, dass es so geworden ist, wie ich es im Kopf hatte.

Leo: Du hast ja mittlerweile schon mehr als 80 Bücher geschrieben, die teilweise in 27 Sprachen erhältlich sind. Du warst sehr fleißig. Wie lange benötigst du im Schnitt für ein Buchprojekt? Arbeitest du mehrgleisig an verschiedenen Büchern?

Vanessa Walder: Nein, immer nur ein Buch. Aber wie gesagt sind da viele sehr dünne Erstleser dabei. Vier Wochen brauche ich aber auch für die. An den Unausstehlichen hab ich ein Jahr gearbeitet.

Leo: Was können wir in nächster Zeit noch erwarten? Gibt es schon neue Projekte?

Vanessa Walder: Ich habe gerade den 2. Band der Unausstehlichen abgegeben. Das Buch erscheint noch dieses Jahr. Im Oktober kommt ‚Bayala‘ ins Kino. Wenn der Film gut läuft, kommt bald der 2. Teil. Und für nächstes Jahr arbeite ich auch an einem Kinofilm.

Leo: Bist du eigentlich auf den Social Media Kanälen aktiv? Ich konnte leider nichts finden. Wenn nicht, wieso? Zu zeitaufwändig oder einfach kein Interesse?

Vanessa Walder: Nein, bin ich nicht. Ich glaube, es gibt mehr als genug Leute, die ihre Meinungen im Netz verteilen und ihr Leben mit der Welt teilen. Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Stimme dringend benötigt wird und nicht das Bedürfnis, mich Menschen mitzuteilen, die ich nicht kenne. Das tue ich ja schon durch meine Bücher. Mein Privatleben möchte ich auch gern weiter privat leben. 😉

Leo: Zum Thema Leseförderung habe ich erst vor einigen Tagen gehört, dass die Zahl der lesenden Kinder wieder steigt. Das finde ich gut. Ich bin ja bereits sehr früh zum Selbstlesen gekommen, denn als mir im Kindergarten keiner etwas vorlesen wollte, musste ich zwangsläufig das Lesen lernen.

Vanessa Walder: Dir wollte keiner was vorlesen?

Leo: Ja, tatsächlich war das leider so. Man könne nicht auf die Bedürfnisse einzelner eingehen. Kurzerhand habe ich innerhalb von 3 Wochen fließend lesen gelernt. Ich weiß, dass dies nicht der ‚normale“ Weg ist.

Vanessa Walder: Nein. Ich glaube, das ist tatsächlich ganz dein Weg. Toll!

Leo: Aber ich bin der Meinung, dass sich eine Leseförderung im Kindergartenalter auf das zukünftige Leseverhalten auswirkt. Ich war in dieser Hinsicht ein ‚Außenseiter‘, andere Kinder konnten nicht verstehen, was mich an Büchern so fasziniert. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, weshalb ich zu meinem Bücherblog kam.

Vanessa Walder: Das ist wirklich einzigartig und ich bin ganz deiner Meinung! Ich muss allerdings sagen, dass ich nie pessimistisch war, was das Leseverhalten von Kindern angeht. Oder von Erwachsenen. Meine Eltern waren gerade noch im Krieg geboren und sind in der Nachkriegszeit aufgewachsen. Sie haben mir oft erzählt, wie selten und kostbar Bücher in ihrer Kindheit waren. Da hatten Kinder keine eigenen Bücheregale. Hin und wieder gab‘s mal ein Buch zu einem besonderen Anlass. Das wurde dann im Freundeskreis weitergereicht. Aber kaum ein Kind hatte genug Taschengeld, um sich davon selbst ein Buch zu kaufen. Heute haben alle Kinder in meinem Umfeld zahlreiche Bücher im Regal. Wir leben in einer Zeit, in der Kinder vor Buchhandlungen kampierten, um als erste den neuen Harry Potter kaufen zu können, und viele Kinderbücher stehen auf den Bestsellerlisten. Die meisten Erwachsenen, die ich kenne, lesen ihren Kindern vor.

Leo: Was müsste man tun, um die Kinder (und deren Eltern) noch näher ans Thema ‚Lesen‘ zu bringen?

Vanessa Walder: Du hast natürlich Recht, Vielleser haben einen klaren Vorsprung im Leben, egal, welchen Berufsweg sie mal einschlagen. Insofern ist Leseförderung immer wichtig. Meiner Meinung nach machst du das genau richtig: Wenn du tolle, spannende Bücher entdeckst – weitersagen. Ich werde nie verstehen, warum manche Schulen ihre Schüler immer noch durch Goethe und Schiller zwingen. Wunderbare Schriftsteller, aber doch nichts, was Teenager anspricht! Auf die Art versaut man ihnen die Freude am Lesen. Mein Rat an Schüler ist immer: Wenn euch ein Buch auf Seite 3 noch nicht gepackt hat, legt es weg und lest ein anderes. Das Leben ist kurz und die Welt der Bücher ist groß. Spannende Bücher sind die beste Leseförderung.

Leo: Ich schreibe auch gerne Geschichten. Aktuell ist es eine längere Geschichte, da ich mir fest vorgenommen habe, nicht nur Kurzgeschichten, sondern endlich auch ein ganzes Buch zu schreiben. Welchen ultimativen Tipp kannst du mir geben, damit das mit meinem Berufswunsch, Buchautorin zu werden, auch klappt?

Vanessa Walder: Ich hab meinen ersten Roman mit 14 angefangen und bin auf Seite 22 stecken geblieben. Danach hab ich weiter nur Kurzgeschichten geschrieben, bis ich 19 war. Ich glaube, am Wichtigsten ist es, dich nicht eine Form zu zwingen, die sich nicht von selbst ergibt. Es gibt Ideen, die sind toll für Kurzgeschichten, aber zu wenig für Romane. Deshalb sind es aber keine schlechten Ideen. Mein Rat ist: Lern so viel du kannst über Struktur. Meiner Erfahrung nach ist es das, woran viele natürliche Erzähltalente scheitern, ohne zu wissen, woran es liegt. Was muss der Leser wann erfahren? Was muss deine Hauptfigur wann durchleben? Wo muss die Handlung welchen Bogen durchlaufen? Das kannst du später immer noch aufbrechen und verbiegen. Aber ein Autor sollte dabei immer wissen, was er tut und warum. Für Viel-Leser ist das meistens leichter zu durchschauen, weil sie es aus den Büchern anderer schon gelernt haben. Aber es ist trotzdem gut zu wissen, welches Handwerkszeug dieser Kunst zugrunde liegt. Am wichtigsten aber – und das wünsche ich dir von Herzen: Ganz viel Glück!!!

Liebe Vanessa, vielen Dank für das Interview und natürlich für alles, was danach noch kam. Vanessa Walder war es nämlich, die mich einige Tage nach unserem Interview gefragt hatte, ob sie meinen Blog nominieren dürfe, denn sie hatte gesehen, dass dies noch keiner getan hat. Ich muss zugeben, ich kannte den Buchblog-Award bis dahin noch gar nicht und war natürlich begeistert, dass sie das machen wollte. Sich selbst zu nominieren, was man bei diesem Award natürlich auch machen kann, entspricht jedoch nicht dem, für was ich stehe. Ich möchte ehrlich und authentisch sein. Das war irgendwann in den Sommerferien kurz vor unserem Familienurlaub, und ich hatte den Buchblog-Award natürlich komplett vergessen, da ich mir selbst eine Chance von 0,0 % errechnet hatte. Nicht, weil ich meinen Blog und das, was ich hier mache, nicht toll finde. Aber irgendwie schien mir das alles unmöglich. Wer interessiert sich denn für eine junge Bloggerin, deren Herz beim Anblick von Büchern erblüht? Im Laufe der Zeit müssen aber wohl doch noch einige Stimmen dazugekommen sein, denn während der Rückfahrt aus dem Urlaub erreichte mich dann die freudige Nachricht, dass mein Blog es tatsächlich bis ins Finale geschafft hat. Ist das nicht toll? Wahnsinn!

{Rezension}
Die Unausstehlichen & ich
Das Leben ist ein Rechenfehler (Bd. 1)

Die Unausstehlichen & ich
Das Leben ist ein Rechenfehler (Bd. 1)
von Vanessa Walder
mit Illustrationen von Barbara Korthues

Loewe Verlag
Hardcover mit Spotlack
Kinderbuch
272 Seiten
Altersempfehlung: 10-12 Jahre
ISBN: 978-3-7855-8901-4
Ersterscheinung: 19.06.2019

Inhalt:
Die 11-jährige Enni hat schon so einiges in ihrem Leben durchgemacht. Von einer Pflegefamilie zur anderen geschubst, hat sie nun endlich das Glück, in einer Familie angekommen zu sein, bei der sie sich wohlfühlt. Mit ihrem Pflegebruder Noah versteht sie sich bestens. Aber dann zieht ihre Pflegefamilie mit Noah in die Schweiz – ohne sie. Enni muss in ein Internat. Kaum im Internat in den Bergen angekommen, will sie auch schon weg, um Noah zu suchen. Doch leider ist das nicht so einfach, denn dazu braucht man Freunde…

Meinung:
Dieses Buch ist mein neuestes Highlight! Eine spannende Story gepaart mit viel Humor und noch viel mehr Gefühl. Die Geschichte der 11-jährigen Enni ist nicht nur lustig und unterhaltsam, sondern gefühlvoll und tiefgründig. Mit ihrem lebendigen und spritzigen Schreibstil lässt die Autorin den Leser tief in die Gedankenwelt eines Kindes blicken. Die Protagonistin Enni berührt jeden Leser, zumindest hat sie mein Herz im Sturm erobert. Immer wieder auf sich allein gestellt und vom Leben geprägt, reagiert Enni manchmal sehr emotional und sieht rot, dabei flucht sie unentwegt. Diese Schimpfwörter wurden selbstverständlich im Buch geschwärzt. Neben dieser Besonderheit sind aber auch die Illustrationen von Barbara Korthues erwähnenswert, die stimmig in den Text eingebettet wurden. Genau wie das Cover sind die Illustrationen zwar schlicht, aber passend zur Story gewählt. Ein perfekter Roman, der in keinem Bücherregal fehlen sollte, denn dieses Buch kann und mag man einfach nicht aus der Hand legen. Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Ausgrenzung, Akzeptanz, Vertrauen und Mut wurden von Vanessa Walder in eine herrlich witzige Geschichte verpackt – leicht, lustig, lebhaft und absolut lesenswert. Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung, die im Frühjahr nächsten Jahres erscheinen soll, denn es sind noch so viele Fragen offen.

Fazit:
Mit „Die Unausstehlichen & ich – Das Leben ist ein Rechenfehler“ ist der Autorin Vanessa Walder ein grandioser Reihenauftakt gelungen. Dieses Buch sollten nicht nur junge Leser im Alter von 10-12 Jahren lesen, denn es ist ein wahres Leseerlebnis. Ein ganz besonderes Buch, das lustig, berührend, einfühlsam, grandios und so sagenhaft authentisch ist. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung und vergebe liebend gerne 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an LovelyBooks für dieses Rezensionsexemplar.

Interview mit Bürger Lars Dietrich

Dass ich ein ganz großer Fan der Reihe „Die Haferhorde“ von Suza Kolb bin, ist ziemlich offensichtlich. Auch wenn ich bereits aus der eigentlichen Zielgruppe nun entwachsen bin, kann ich mich dennoch an jedem neuen Abenteuer auf dem Blümchenhof erfreuen. Vor einiger Zeit habe ich nun auch die Liebe zum Hörbuch dieser zauberhaften Reihe entdeckt. Zu jedem einzelnen der mittlerweile 13 Abenteuer gib es auch eine Hörbuch-Variante, die von Bürger Lars Dietrich in ungekürzter Länge gesprochen wird. Gesprochen? Nein, das wäre jetzt wirklich untertrieben, denn Bürger Lars Dietrich schafft es, die Bewohner des Blümchenhofes zum Leben zu erwecken. Umso mehr war ich erfreut, dass Bürger Lars Dietrich sich die Zeit genommen hat, um mit mir ein wenig über das Synchronisieren und seine weiteren Projekte zu reden.

(Foto: © Chris Gonz)

Leo: Lars, du bist ein sehr vielseitiger Künstler. Im Fernsehen sieht man dich sehr oft als Musiker, Komiker, Moderator oder auch Schauspieler. Allerdings, was viele nicht wissen, du bist auch Tänzer und hast eine Ballettausbildung an der Palucca-Schule in Dresden absolviert, du bist Synchronsprecher und sogar Buchautor. Außerdem warst du bis zum 01.09.2019 auch in der Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater mit dem Stück „Zuhause bin ich Darling“ zu sehen. Bei der Vielzahl an verschiedenen Tätigkeiten, gibt es da etwas, was du am liebsten machst?

BLD: Das werde ich auch immer wieder gefragt. Ich glaube, ich bin Entertainer, weil ich eigentlich alles gerne mache. Das ist zwar eine langweilige Antwort, aber ich denke, wenn ich nur schauspielern würde, dann würden mir das Singen und die Musik oder auch das Moderieren fehlen. Genauso umgekehrt. Momentan habe ich an der Musik viel Spaß, weil ich das jetzt wieder verstärkt mache – auch für Kids. Da habe ich demnächst einen großen Auftritt. Das wird auch mal wieder ein großes Ding, nach langer Zeit mal wieder vor Tausenden Musik zu machen. Das ist auch eine Sache, da komme ich eigentlich her. Ich habe damals als Musiker angefangen, daher ist die Musik natürlich auch schon so ein bisschen ein wichtiges Ausdrucksmittel von mir. Die Songs zum Beispiel schreibe ich mir auch immer sozusagen auf den Leib. Aber das Schauspielern macht mir natürlich auch ganz großen Spaß. Bei dem Kinofilm „Alfons Zitterbacke“ mitspielen zu dürfen, das war ein Kindheitstraum, der in Erfüllung gegangen ist, weil ich ein großer Fan vom Kinderbuch „Alfons Zitterbacke“ bin. Im Laufe meiner Karriere haben sich bisher schon ganz tolle Sachen ergeben. Momentan spiele ich auch sehr gerne Theater. Aber am liebsten performe ich vor Publikum, weil ich dann eben die Nähe zu den Leuten habe. Da bekomme ich die Reaktionen auch sofort und weiß, ob der Witz gut war oder der Gag eben nicht so gut angekommen ist. Eigentlich ist es also egal, was ich mache, Hauptsache ich mache es vor Publikum.

Leo: Am 25. August hast du beim GEOlino LIVE Open Air Konzert mit zahlreichen Stars die Bühne gerockt. Das war bestimmt ein großes Ereignis. Musiker wie Volker Rosin und Namika waren dabei. Kannst du mir sagen, wie das so ist in der Musikbranche, kennt man sich untereinander? Wie ist der Kontakt bei so einem Festival? Sieht man die anderen Musiker überhaupt?

BLD: Das kommt immer drauf an, es gibt Festivals, da geht das so wie am Fließband nach dem Motto: „So, der Nächste, der Nächste, der Nächste…“. Da sieht man kurz den einen Künstler von der Bühne huschen, bevor man selbst rauf muss. Aber das ist halt so, weil die richtig großen Konzerte zeitlich durchgetaktet sind. Aber ich kenne die ja alle. Vor kurzem war ich beim SingAlarm bei Volker Rosin oder auch schon früher, wo ich bei Nickolodeon Kinderfernsehen gemacht habe. Und Namika, die war bei uns Patin bei der Sendung „Dein Song“. Vor allem viele moderne Künstler aus der Musikszene kenne ich natürlich durch meine Sendungen, die ich auf KiKa moderiere. Das ist schon so, dass das ein Beruf ist und untereinander sind wir irgendwie Kollegen und wenn wir aufeinandertreffen, hat man jeweils vom anderen schon mal etwas gehört, ob im Radio oder im Fernsehen. Oder man hat gemeinsame Bekannte, mit denen man vielleicht zusammen gearbeitet hat. Aber eigentlich ist das immer sehr schön, wenn man Mittagspause nach einem Soundcheck hat und sich dann unterhalten kann. So wie man das bei anderen Berufen auch macht, wenn man Kollegen trifft.

Leo: Ich selbst bin mittlerweile vom schreibenden Kinderreporter nun zum Blogger für Kinder- und Jugendbücher gestolpert, da interessiert es mich natürlich, ob du auch gerne liest.

BLD: Ja, ich lese sehr gerne. Ich habe immer sehr viele Drehbücher und Theaterbücher zu lesen. Ansonsten lese ich auch gerne Zeitungen. Aber so richtige Bücher? Da bräuchte ich wahrscheinlich ein bisschen mehr Zeit oder Ruhe. Aber ich bin ein sehr großer Freund von Hörbüchern oder Hörspielen. Die kann ich mir nämlich auch anhören, wenn ich auf Reisen bin oder im Auto sitze.

Leo: Was war denn dein Lieblingsbuch in der Kindheit?

BLD: Da habe ich mich sehr für „Alfons Zitterbacke“ interessiert.

Leo: Erzähl doch mal, wie es dazu kam, dass du ein Buch geschrieben hast. War das schon immer ein Herzenswunsch? Oder hat dich jemand dazu überredet?

BLD: Ich habe viel zu erzählen, vor allem aber aus meiner Kindheit und Jugend. Mein Buch kam zum 20. Jubiläum des Mauerfalls raus. Der Rowohlt Verlag kam damals auf mich zu. Die wussten, dass ich eine Geschichte zu erzählen habe, über mich und dass es auch ganz spannend zu lesen wäre, für die Leute, die das alles nicht miterlebt haben. Wie der Alltag damals eben so aussah im Osten. Dann habe ich mich mit einem Kumpel hingesetzt und meine Geschichten, die ich erlebt und zu erzählen hatte, in mehreren Kapiteln zu einem Buch aufgeschrieben. Das alles habe ich dann auch ein bisschen so gestaltet, wie das „Alfons Zitterbacke“-Kinderbuch von damals. Ich finde, das Ganze ist sehr interessant geworden und mit Anekdoten aus meiner Kindheit und Jugend gestaltet. Das ist aber auch alles sehr schräg, weil einiges früher verboten war, von dem man heute den Kopf schüttelt und sagt „So war das früher?“. Das ist bestimmt auch sehr unterhaltsam und lustig und spannend, sich diese Geschichten mal anzuhören.

Leo: Wie kamst du zum Synchronisieren? Bist du da mal zufällig angefragt worden oder wolltest du das schon immer machen?

BLD: Ich war damals offen für alles und habe mich für alles interessiert, was mit Unterhaltung zu tun hatte.

Leo: Mal ehrlich, die Synchronisation zur Reihe „Die Haferhorde“ ist eigentlich gar keine richtige Arbeit, oder? Das muss doch eher unter Spaß verbucht werden! Jedenfalls hat der Zuhörer den Eindruck, als hättest du sehr viel Spaß dabei gehabt. Auf jeden Fall ist das eine große Gaudi für uns Zuhörer.

BLD: Naja, es ist schon eine Arbeit, weil du innerhalb eines Tages ein komplettes Buch einlesen musst. Das ist ziemlich anstrengend und irgendwann lässt auch die Stimme ein bisschen nach, man wird müde und die Zunge immer schwerer. Und natürlich ist man, nachdem man so ein komplettes Buch gelesen hat, auch ziemlich kaputt. Es ist also schon Arbeit, auch wenn es natürlich Spaß macht!

Leo: Du hast gerade gesagt, dass das Synchronisieren an einem Tag gemacht werden muss. Warum hast du denn nur so wenig Zeit?

BLD: Das ist wahrscheinlich eine Geldfrage. Das Studio wird nur an einem Tag gebucht. Außerdem bin ich auch viel unterwegs. Insofern muss man immer irgendwie einen Termin finden, wo das dann alles geht. Beim Einlesen wird dann bei Hörbüchern auch immer eine bestimmte Zeit gemessen, die ich für eine Seite brauche und dann muss ich in sechs Stunden ein ganzes Buch einlesen.

Leo: Wie lange musst du dich vorher vorbereiten und auf das Synchronisieren einstimmen?

BLD: Ich freue mich auf die Haferhorde – was das angeht, bereite ich mich eigentlich nicht vor. Ich freue mich einfach auf die nächsten Geschichten und dann fahre ich ins Studio und muss erst mal schön frühstücken, damit die Stimme auch schön geölt ist. Dann setze ich mich hin und bin gespannt, welches Abenteuer mich erwartet.

Leo: Welches ist dein Lieblingscharakter der Haferhorde? Und wieso?

BLD: Ich mag den Toni sehr. Das macht mir Spaß, mich in dieses bayerische Bergpony hineinzuversetzen, weil er auch eine süße Stimme hat und weil er letzten Endes auch nicht viel sagt. Wenn er dann aber mal was sagt, dann muss man immer schmunzeln.

Leo: Ich finde den bayerischen Dialekt auch richtig süß!

BLD: Ja, das finde ich auch! Der ist total süß! Die Suza Kolb schreibt das ja auch immer bayerisch auf und dann muss ich auch immer erst gucken, was das heißt, was der Toni da sagt.

Leo: Dafür gibt es vorne im Buch den Hinweis, dass man auf www.magellan.de schauen kann, was Toni sagt und was er damit meint.

BLD: Genau! Aber die Zeit habe ich dann nicht, wenn ich Einlesen muss. Ich habe dann ausgedruckte DIN A4 Seiten. Ich habe beim Lesen also gar nicht das Buch in der Hand, sondern die Papierform. Das ist dann schon ein dicker Stapel Seiten. Und dann guckst du immer: „Oh Gott, noch so viel zu lesen!“ Und dann siehst du, wie ein Berg aus dünnem Papier immer kleiner wird.

Leo: Ich habe gesehen, dass du auch auf den Social Media Kanälen aktiv bist. Machst du das gerne oder gehört das heutzutage einfach zum „Geschäft“ und es ist mehr Pflicht als Spaß? Mir ist nämlich bei meiner Recherche aufgefallen, dass es zum privaten Lars Dietrich eigentlich nichts zu finden gibt.

BLD: Man kann zwar schon ein paar Sachen finden, ich hatte vor ein paar Jahren zum Beispiel mit meinen Kindern ein paar Fotos gemacht und die kann man immer noch sehen. Aber ansonsten geht es auf meinen Social Media Kanälen natürlich um meine Person und die Leute, die sich dafür interessieren und gerne auch nett unterhalten werden wollen. Für die mache ich dann immer kleine Gags, die ich sowieso immer mache – und nun hat man dafür auch eine Plattform. Eigentlich macht es Spaß, andererseits kostet es natürlich aber auch ein bisschen Zeit.

Leo: Was können wir in nächster Zeit von dir noch erwarten? Gibt es Projekte, die du bereits benennen kannst und darfst?

BLD: Ja, unbedingt. Im November wird es auf KiKa eine neue Fernsehshow geben, die wird „Leider Laut!“ heißen. Das ist eine Musik-Comedy-Show und die moderiere ich dann zusammen mit meinem Kumpel und Kollegen Marti Fischer, der ja auch schon „Leider lustig!“ moderiert hat. Das ist dann sozusagen eine Weiterführung von „Leider lustig!“. Wir haben dann auch musikalische Gäste da, wie Lea, Sasha oder Lukas Rieger. Das wird wirklich verrückt. Also was KiKa angeht, lassen die uns ganz schön viel Freiraum zum Quatsch machen. Das ist genau das richtige für mich und genau das brauche ich. Außerdem ist auch ein neues Album in Arbeit und wir drehen auch eine neue Staffel „Dein Song“. Das Casting ist schon vorbei und jetzt sind wir dann bald im Komponistencamp auf Ibiza.

Leo: Ja, aber dann bist du ja fleißig dabei!

BLD: Ja, das kann man sagen. Ich habe auch schon den ganzen Sommer gedreht. Leider konnte ich die ganzen Sommerferien nichts mit meinen Kindern unternehmen. Das ist an der ganzen Sache das Schwierige, den Beruf und das Private, alles unter einen Hut zu bringen. Aber für den Urlaub können wir dann die Herbstferien nutzen.

Leo: Dann bin ich jetzt mit meinen Fragen durch und ich würde mich für das Interview bedanken.

BLD: Ich bedanke mich bei dir. Es war ein sehr angenehmes Gespräch!

Mein Bauchgefühl hatte mich auch diesmal nicht getäuscht, denn Bürger Lars Dietrich ist genauso, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt: sympathisch, lustig und vor allem redselig. Und wir freuen uns alle auf den Herbst und schalten dann rechtzeitig zu „Leider laut!“ bei KiKa ein.

{Rezension}
Die Haferhorde
Das ist ja der Ponygipfel! (Folge 13)

Die Haferhorde
Das ist ja der Ponygipfel!
ungekürzt gelesen von Bürger Lars Dietrich
Folge 13

DAV (Der Audio Verlag)
2 CDs
Laufzeit: ca. 2 h 13 min
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-7424-1090-0
Ersterscheinung: 19.07.2019

Inhalt:
Endlich Urlaub! Denn diesmal geht es für die Bewohner des Blümchenhofs auf den Maislhof ins Allgäu. Das ist subbaguad! Besonders der Haflinger Toni freut sich, da sie endlich in seine alte Heimat fahren. Monstermohrrübenstark findet das auch Schoko – zumindest bis er erfährt, dass es da nix außer Berge gibt. Subbabled, wie Toni sagen würde. Doch die Langeweile bleibt nicht von Dauer. Fiese Zweibeiner treiben sich in den Bergen herum, die Jagd auf Murmeltiere machen. Ganz klar: Keks, Schoko und Toni müssen sich darum kümmern, sonst passiert den niedlichen Tieren noch etwas. Doch die Blümchenhofer Superponys wären nicht die Blümchenhofer Superponys, wenn sie das nicht mit dem linken Vorderhuf schaffen würden.

Meinung:
„Die Haferhorde – Das ist ja der Ponygipfel!“ ist bereits das 13. Abenteuer der beliebten Reihe, aber jede einzelne Folge ist in sich abgeschlossen, sodass man gut auch ohne Blümchenhof-Vorkenntnisse in die Geschichte findet. Das Besondere an dieser Reihe ist, dass die Geschichten aus Sicht der Ponys Schoko, Keks und Toni erzählt werden. Die Bewohner des Blümchenhofs muss man einfach lieb haben! Vor allem der Dialekt des bayrischen Bergponys Toni hat es mir angetan. Dem Sprecher Bürger Lars Dietrich ist es zu verdanken, dass die Geschichte so lebendig erscheint. Bürger Lars Dietrich verleiht jedem einzelnen Charakter ein witziges Eigenleben. Grandios! Ich musste ständig lachen. Die ungekürzte Lesung mit einer Laufzeit von 2 Stunden und 13 Minuten ist definitiv ein Highlight und für kleine und große Lauscher ein wunderbares Hörvergnügen.

Fazit:
Dieses Hörbuch ist einfach subba! Der Sprecher Bürger Lars Dietrich macht das 13. Abenteuer „Die Haferhorde – Das ist ja der Ponygipfel!“ zu einem wahren Highlight. Sowohl Mädchen als auch Jungs ab 8 Jahren werden ihre Freude an diesem Hörerlebnis haben. Diese Folge ist absolut hörenswert und nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie ein megalustiges Hörvergnügen. Selbstverständlich gibt es daher für dieses Hörbuch monstermohrrübenstarke 5 von 5 Sternchen von mir.

Herzlichen Dank an DAV und an LovelyBooks für dieses Rezensionsexemplar.