{Rezension} Mein Fußball Quiz:
300 Fragen für echte Fußballfans

Mein Fußball Quiz:
300 Fragen für echte Fußballfans
von Jonas Kozinowski

KOSMOS Verlag
Hardcover
Kinder- / Jugendbuch
256 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-440-18315-1
Ersterscheinung: 24.06.2025

Inhalt:
Dieses Buch bietet eine spannende Mischung aus unterhaltsamem Quizspaß und informativem Fußballwissen für junge Lesende. In insgesamt 300 Multiple-Choice-Fragen werden sowohl klassische Fakten als auch kuriose Anekdoten, überraschende Rekorde und historische Highlights rund um das Thema Fußball behandelt. Eingestreut finden sich informative Abschnitte, die Regeln, Geschichte und besondere Momente des Sports erklären – ein Buch, das spielerisch Wissen vermittelt und gleichzeitig jede Spielpause sinnvoll füllt.

Meinung:
Dieses Buch ist genau die richtige Mischung aus Spiel, Spaß und Lernen – und trifft damit einen Nerv bei fußballbegeisterten Kindern ab etwa 8 Jahren. Was mich besonders überzeugt hat, ist die kindgerechte Aufbereitung: Die Fragen sind abwechslungsreich, mal knifflig, mal kurios und oft auch einfach witzig. Das Buch überfordert nicht, sondern motiviert durch seine klare Struktur und das Erfolgserlebnis, wenn man selbst oder im Freundeskreis eine Antwort richtig errät. Was aber noch wichtiger ist: Es geht hier nicht nur um reines Abfragen von Wissen. Viele Fragen regen zum Nachdenken an oder machen neugierig, mehr über die Hintergründe zu erfahren. Die zusätzlichen Infoseiten sind ein echtes Highlight – sie brechen das Quizformat angenehm auf und liefern Hintergrundwissen, das nicht trocken oder belehrend wirkt, sondern anschaulich und leicht verständlich erklärt wird. Das macht das Buch fast schon zu einem Fußball-Sachbuch im Quizformat. Besonders in einer Zeit, in der Kinder sich oft schwer motivieren lassen, zu einem Buch zu greifen, kann dieses Quiz einen echten Unterschied machen – weil es interaktiv ist, sofort belohnt und nicht wie klassischer Schulstoff daherkommt. Gerade für Kinder, die ohnehin schon ein Herz für Fußball haben, ist es ein Türöffner zum Lesen und Lernen. Auch gemeinsam in der Familie oder mit Freunden bringt es großen Spaß – man fiebert regelrecht mit.

Fazit:
„Mein Fußball Quiz: 300 Fragen für echte Fußballfans“ von Jonas Kozinowski ist ein gelungenes Wissens- und Rätselbuch, das Fußballbegeisterung mit Lesefreude kombiniert. Durch die Mischung aus Quizfragen und spannend aufbereiteten Informationen entsteht ein echtes Mitmachbuch für Kinder ab 8 Jahren. Es ist witzig, lehrreich und motivierend – ein Volltreffer für alle kleinen und großen Fußballfreunde. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Playing the Field

Playing the Field
von Ivy Bailey aka Katy Birchall

Fischer Sauerländer
Paperback
Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0913-2
Ersterscheinung: 25.06.2025

Im Fußball und in der Liebe ist alles erlaubt.

Inhalt:
Sadie hat ein klares Ziel vor Augen: Mit ihrer Uni-Fußballmannschaft den dritten Meistertitel in Folge holen – nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für ihren an Demenz erkrankten Vater, dem sie damit eine große Freude machen möchte. Ablenkung kann sie dabei überhaupt nicht gebrauchen – schon gar nicht in Form des neuen Spielers der Männermannschaft, der mit seinem Talent, seinem Charme und seinem losen Mundwerk alles durcheinanderwirbelt. Als sie gezwungen ist, mehr Zeit mit Arlo zu verbringen, beginnt sie zu erkennen, dass Gefühle sich nicht immer planen lassen. Zwischen sportlichem Ehrgeiz und aufkeimender Nähe stellt sich bald die Frage: Muss man manchmal etwas loslassen, um wirklich zu gewinnen?

Meinung:
Ich hatte richtig Lust auf diese Geschichte: Fußball, Uni-Setting, Rom-Com-Vibes und dann auch noch Edinburgh im Hintergrund? Genau mein Ding! Sadie war für mich von Anfang an eine nahbare, starke Protagonistin. Ihr Ehrgeiz, ihre Verantwortung fürs Team und die stille Angst um ihren Vater wirken nie aufgesetzt, sondern tief verwurzelt. Ihre Zielstrebigkeit ist ansteckend – gleichzeitig aber auch ihre Unsicherheit, sobald Arlo ins Spiel kommt. Das hat sie für mich unglaublich menschlich gemacht. Arlo ist am Anfang der typische „Too cool for school“-Typ, aber unter der Oberfläche steckt so viel mehr. Ich mochte, wie sich seine Figur Schritt für Schritt entfaltet – ohne plötzliche Wendung, sondern glaubwürdig und mit leisen Zwischentönen. Die Dynamik zwischen ihm und Sadie lebt vom Kontrast, denn sie ist diszipliniert, er eher instinktiv. Aber gerade das macht ihre Chemie aus. Die erzwungene Nähe durchs Einzeltraining ist ein klassischer Tropus, der hier aber mit viel Witz und Feingefühl umgesetzt wird. Und ja – die Dialoge! Ich musste wirklich oft grinsen. Katy Birchalls (bzw. Ivy Baileys) Humor sitzt einfach. Was mir allerdings ein kleines bisschen gefehlt hat, war die emotionale Tiefe in den Nebenhandlungen. Einige Nebenfiguren oder Konflikte werden nur angerissen und schnell aufgelöst. Ich hätte mir gewünscht, dass gewisse Szenen mehr Raum bekommen, um sich emotional zu entfalten. Es fühlte sich stellenweise an, als wolle das Buch zu viel in kurzer Zeit erzählen. Dennoch: Die Themen Freundschaft, Teamgeist, Verlustängste und Selbstzweifel wurden berührend eingeflochten und haben dem Ganzen mehr gegeben als nur Herzklopfen-Romantik. Kleine persönliche Randnotiz: Dass die Geschichte teilweise in Edinburgh spielt, hat in mir schon so richtiges Urlaubsfeeling geweckt – in drei Wochen bin ich mit meinen Mädels dort, und ich werde jetzt wahrscheinlich mit einem noch breiteren Grinsen durch die Gassen laufen, weil ich Sadie und Arlo im Kopf dabei haben werde.

Fazit:
„Playing the Field“ von Ivy Bailey ist eine herzerfrischende Sports Romance, die mit viel Gefühl und authentischem Fußball-Setting punktet. Die Chemie zwischen Sadie und Arlo stimmt von Anfang an, und auch die ernsteren Untertöne verleihen der Geschichte eine echte Tiefe. Trotz kleiner Längen in der Ausarbeitung einiger Nebenstränge bleibt der Roman eine rundum gelungene Wohlfühllektüre. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„»Außerdem vergisst du, dass Fußballtraining für mich nicht unter Arbeit fällt. Für mich gibt es nichts Besseres. Für mich ist Fußball einfach … alles.«“ (S. 8)
und
„»Und was bekommst du, wenn du gewinnst und ich tatsächlich den schönsten Abend meines Lebens habe?« Er lehnt sich über den Tisch und senkt die Stimme, sodass nur ich ihn hören kann. »Wenn ich mit dir tanze und du den schönsten Abend deines Lebens erlebst«, sagt er, und seine Augen funkeln mich gefährlich an, »dann habe ich schon gewonnen.«“ (S. 218 f.)

{Rezension} One song apart
(Bd. 1 der „London Hearts“-Reihe)

One song apart
(Bd. 1 der „London Hearts“-Reihe)
von Lorena Schäfer

One Verlag
Paperback
Junge Erwachsene / Cozy Slowburn-Romance
416 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0276-8
Ersterscheinung: 26.09.2025

Inhalt:
Quinn ist ehrgeizig und voller Träume: Sie will Journalistin werden. Dafür zieht sie nach London, bekommt einen Ausbildungsplatz im renommierten Trinity Media House und landet in einer der charmantesten WGs der Stadt. Doch ihr Start ist alles andere als ideal. Statt tiefgründigen Recherchen muss sie im Gossip-Ressort arbeiten – und gleich ihr erster Artikel über den angesagten Popstar Milo Bricks geht furchtbar schief. Um ihren Fehler wiedergutzumachen, muss Quinn sich ausgerechnet diesem charismatischen Musiker annähern. Zwischen Karrierestress, WG-Chaos und unerwarteten Gefühlen nimmt ihr Leben eine Wendung, die sie so nie geplant hätte.

Meinung:
Quinns und Milos Lovestory ist für mich mehr als nur ein Cozy-Romance-Roman – es ist ein warmes, herbstliches Wohlfühlpaket. Der Einstieg fiel mir leicht, was vor allem dem flüssigen, modernen Schreibstil und der bildhaften Sprache zu verdanken ist. Man spürt regelrecht die Londoner Luft, hört das Prasseln des Regens auf den Straßen und möchte sich sofort mit einer Tasse Tee auf das WG-Sofa kuscheln. Besonders gefallen hat mir Quinn als Protagonistin: Sie ist klug, ambitioniert, aber auch verletzlich – eine Figur, in der ich mich als angehende Journalistin direkt wiedergefunden habe. Ihre Ausbildung in der Medienbranche wird nicht beschönigt, sondern mit all ihren Stolpersteinen, Machtverhältnissen und ethischen Dilemmata realistisch dargestellt. Der Moment, in dem sie merkt, dass hinter der Glamour-Fassade des Journalismus harte Realität steckt – das war für mich sehr greifbar und authentisch. Auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Fake News war subtil, aber wichtig eingebettet in die Handlung. Und dann ist da natürlich Milo. Seine Herkunft aus Zadar war für mich ein kleines Highlight – ich war selbst erst vor zwei Wochen dort, und die kleine Verbindung zwischen Realität und Roman hat mein Herz ein bisschen hüpfen lassen. Milo ist angenehm ruhig, reflektiert und ganz und gar keine überzeichnete Starfigur. Trotzdem blieb er für mich bis etwa zur Mitte des Buchs eher schemenhaft, was sicher auch daran liegt, dass die Geschichte hauptsächlich aus Quinns Perspektive erzählt wird. Doch mit der Zeit entwickelt er Tiefe, Verletzlichkeit und Charme – und das Slowburn-Konzept der Liebesgeschichte funktioniert hier wunderbar. Was das Buch wirklich besonders macht, ist die WG: Pippa, Gemma und Neve – sie alle haben sofort einen Platz in meinem Herzen eingenommen. Dieses “Found Family”-Gefühl ist so stark, dass ich beim Lesen wirklich das Gefühl hatte, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Diese zwischenmenschliche Wärme, das gemeinsame Kochen, die kleinen Gespräche über Männer, Träume und Lebensentscheidungen – das war für mich das Herzstück des Romans. Klar, manches wirkt idealisiert – die Wohnung, die Freundschaft, auch der Verlauf der Beziehung zwischen Milo und Quinn an manchen Stellen. Und ja, ein paar Konflikte hätten mehr Raum zur Entfaltung verdient, bevor sie wieder aufgelöst wurden. Aber ganz ehrlich? In diesem Buch geht es ums Gefühl. Um Hoffnung, zweite Chancen, Ankommen – und darum, wie man sich selbst findet, auch wenn alles erst einmal schiefläuft.

Fazit:
„One Song Apart“ von Lorena Schäfer ist ein gefühlvoller Auftakt, der mit herbstlicher Atmosphäre, authentischen Figuren und einer leisen, aber intensiven Liebesgeschichte begeistert. Besonders die Dynamik der WG und das London-Setting sorgen für ein echtes Wohlfühlgefühl. Die Mischung aus Coming-of-Age, Karrierefragen und Romantik macht das Buch zu einem idealen Begleiter für gemütliche Lesestunden. Ein Herzensbuch für alle, die Cozy-Romance mit echten Emotionen lieben. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und deshalb auch 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„»Ich kann sehr gut verstehen, wenn man sich so fühlt, als würde man nirgends so richtig dazugehören. Das Gute ist: Es geht vorbei. Man muss nur die richtigen Menschen kennenlernen. Die, die einem ein Gefühl von zuhause geben.«“ (S. 236)
und
„»Wenn ich dir einen Rat geben darf: Vergleich dich nicht. Lass dir von der Geschwindigkeit, die die Welt vorgibt, nicht deine Träume kaputt machen. In etwas gut zu werden, braucht Zeit.«“ (S. 265)

{Rezension} Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz
Wie ich meinen Traum lebe

Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz
Wie ich meinen Traum lebe
von Alexandra Popp
mit Mara Pfeiffer

Droemer TB
Überarbeitete und erweiterte Taschenbuchausgabe
Biografie
336 Seiten
ISBN: 978-3-426-56202-4
Ersterscheinung: 01.07.2025

Inhalt:
Spätestens seit der Europameisterschaft 2022 kennt nun jeder die Ausnahmestürmerin und Kapitänin unserer Fußballnationalmannschaft. Schon seit vielen Jahren spielt Alexandra „Poppi“ Popp beim VfL Wolfsburg und hat mit den Wölfinnen jede Trophäe im Clubfußball gewonnen. In dieser Autobiografie erzählt sie unverblümt die Geschichte von einem kleinen Mädchen, das in einer Jungsmannschaft begonnen hat, Fußball zu spielen, bis hin zu einer der erfolgreichsten Spielerinnen, die sogar Olympia-Gold errungen hat. 

Meinung:
In ihrer Autobiografie erzählt uns Alexandra Popp, wie sie ihren Traum vom Fußballspielen verfolgt hat. Sie berichtet von ihrer frühen Kindheit, ihren Anfängen bei den Lehrgängen der Juniorinnen-Nationalmannschaften und schließlich von ihren ersten Schritten als Profi. Ganz offen und ehrlich teilt Poppi ihre Erfahrungen zuerst in einer Jungsmannschaft und später in Mädchenmannschaften oder auch ihre Gedanken über die Herausforderungen, die sie auf ihrem Weg zum Erfolg und auch währenddessen gemeistert hat, wie zum Beispiel ihre Ausbildung zur Tierpflegerin neben ihrer Profikarriere. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die lustigen Anekdoten aus ihrem Privatleben und mit Teamkolleginnen, dabei sind mir beispielsweise einige Erzählungen aus dem Olympia-Dorf 2016 in Brasilien im Kopf geblieben. Man kann Alexandra Popp praktisch auf ihrem Weg zum Profi begleiten und bekommt alles hautnah mit. Sie berichtet über Erfolge sowie Rückschläge, sowohl mit ihren Teams als auch privat. Man lernt sie auch noch von einer anderen Seite kennen, denn Poppi ist auch eine große Tierliebhaberin. Karrieretechnisch gesehen kam in dem Buch ein guter Mix aus Verein und Nationalmannschaft vor, auch wenn ich mir teilweise ausführlichere Erzählungen gewünscht hätte. Als Kapitänin der Frauennationalmannschaft ist Poppi für viele fußballspielende Mädchen ein Vorbild. Auch für mich.

Fazit:
„Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz – Wie ich meinen Traum lebe“ von Alexandra Popp mit Mara Pfeiffer ist eine sehr interessante Autobiografie, die einen Einblick in das Leben einer meiner absoluten Lieblingsspielerinnen gibt. Die Geschichte von Poppi ist sehr inspirierend und motivierend und ihre ehrlichen Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Sugar Crush

Sugar Crush
von Chris Tall

edition a
Taschenbuch 
240  Seiten
ISBN: 978-3-990-01796-8
Ersterscheinung: 28.04.2025

Stell dir vor, dein Crush geht auf deine Schule. Und du hast keine Ahnung, wer es ist.

Inhalt:
Mateo ist 17 und fühlt sich in seinem eigenen Körper nicht wohl. Er gehört nicht wirklich irgendwo dazu – weder in der Schule noch in sozialen Gruppen. Doch plötzlich verändert sich etwas: Mateo verliebt sich. Der Haken? Er weiß nicht, wie sein Schwarm aussieht – denn sie kommunizieren nur online, unter anonymen Nicknames. Während Mateo mit seinen Freunden das Abschlussfest vorbereitet, wird die virtuelle Verbindung zu „Pumpkinpie“ immer intensiver. Und je näher der Tag des Festes rückt, desto größer wird die Frage: Wer steckt hinter den Nachrichten? Und was, wenn es ganz anders kommt, als erwartet?

Meinung:
„Sugar Crush“ ist eines dieser Bücher, das man an einem Nachmittag durchliest – und danach das Bedürfnis hat, mit jemandem darüber zu reden. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, Mateo persönlich zu kennen. Seine Unsicherheiten, sein Selbstbild, seine Sehnsucht nach Zugehörigkeit – all das wirkt erstaunlich echt, ohne zu dramatisch oder klischeehaft zu sein. Dass Chris Tall hier nicht nur als Comedian, sondern als Autor ernst genommen werden will, merkt man deutlich. Der Humor ist da, ja, aber dezent dosiert. Kein billiges Gag-Feuerwerk, sondern vielmehr warmherzige Situationskomik und ehrliches Mitgefühl für die Figur. Was mich besonders berührt hat, war die Beziehung zwischen Mateo und seinen Freunden Rashid und Toni. Es ist eine dieser seltenen Darstellungen von Freundschaft, die nicht über Coolness oder Wettbewerb definiert ist, sondern durch Loyalität und Verständnis. Das macht das Buch auch auf dieser Ebene stark. Die Chatverläufe mit „Pumpkinpie“ sind authentisch geschrieben – einfühlsam, aber nie kitschig. Man fiebert mit, wer dahintersteckt, und obwohl man gewisse Dinge erahnt, bleibt genug Spannung bis zum Schluss. Die selbstironische Einbindung von Chris Tall als Figur ist Geschmackssache. Ich fand die Idee grundsätzlich charmant, aber etwas zu gewollt. Es wirkt fast so, als wollte er sich selbst ein Denkmal setzen – dabei hätte die Figur vielleicht sogar besser funktioniert, wenn sie fiktional geblieben wäre. Trotzdem: Der Auftritt ist nicht störend, eher ein netter Gag, der den jugendlichen Lesenden vielleicht sogar besonders gut gefällt. Das Ende ist der einzige größere Kritikpunkt für mich: Es geht zu schnell. Nach all dem behutsamen Aufbau hätte ich mir mehr Raum für die Auflösung gewünscht. Vielleicht ein paar Seiten mehr, ein ruhigerer Ausklang. Trotzdem bleibt ein positiver Eindruck zurück – und der Wunsch nach einer Fortsetzung.

Fazit:
„Sugar Crush“ von Chris Tall ist ein einfühlsamer, humorvoller und überraschend reflektierter Young-Adult-Roman über erste Liebe, Unsicherheiten und die Suche nach Identität. Die Geschichte rund um Mateo ist trotz bekannter Motive frisch erzählt und bietet Jugendlichen wie Erwachsenen gleichermaßen Stoff zum Schmunzeln und Nachdenken. Ein Buch mit Herz und Witz – und einem echten Gespür für das Lebensgefühl zwischen Schulflur und Onlinechat. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Keine Klamotten der Welt können ändern, wer du bist. Aber manche machen es leichter.“ (S. 183)