{Rezension} Fighting for Love
(Bd. 3 der „San Diego Lightnings“-Reihe)

Fighting for Love
(Bd. 3 der „San Diego Lightnings“-Reihe)
von Tracy Wolff

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Paperback
Sports Romance
336 Seiten
Originaltitel: Rough & Ready
ISBN: 978-3-7341-1444-1
Ersterscheinung: 20.08.2025

Können zwei gebrochene Herzen trotz ihrer Narben zueinander finden?

Inhalt:
Elara Vance, ehemalige Basketballprofispielerin und engagierte Leiterin eines Jugend-Sportzentrums, sieht sich mit einem massiven Problem konfrontiert: Spendengelder bleiben aus, weil großzügige Förderer ihr Geld lieber in die prestigeträchtigen Projekte von Footballstar Tanner Green investieren. Für Elara fühlt sich das wie ein persönlicher Schlag an, denn ihr Zentrum ist auf jede Unterstützung angewiesen. Tanner wiederum ist sich der Tragweite seines Ruhms zunächst kaum bewusst. Als die Situation eskaliert, sucht er Elara auf, um die Fronten zu klären. Aus der angespannten Konfrontation entwickelt sich eine intensive Verbindung, bei der schnell deutlich wird, dass beide nicht nur ihre Leidenschaft für den Sport teilen, sondern auch tiefe emotionale Wunden aus der Vergangenheit.

Meinung:
Mich hat vor allem die Ausgangssituation der Geschichte überzeugt, weil sie moralisch interessant und ungewöhnlich für eine Sports Romance ist. Tanner ist kein klassischer „Schuldiger“, sondern jemand, der ungewollt von einem System profitiert, in dem Bekanntheit mehr zählt als tatsächlicher Bedarf. Das macht den Konflikt vielschichtig und glaubwürdig. Elara dagegen steht sinnbildlich für all jene, die mit Herzblut kämpfen, aber im Schatten großer Namen übersehen werden. Elara ist für mich eine starke, leidenschaftliche Protagonistin, deren Wut und Frustration absolut nachvollziehbar sind. Ihre Hingabe an das Jugendzentrum gibt der Geschichte emotionales Gewicht. Tanner hingegen ist ruhig, reflektiert und erstaunlich sensibel. Gerade seine Unsicherheit im Umgang mit seinem eigenen Einfluss hat ihn für mich sehr sympathisch gemacht. Dass er Elara nicht einfach mit Charme oder Geld „retten“ will, sondern wirklich zuhört und lernt, ist ein großer Pluspunkt. Die Beziehung zwischen Elara und Tanner entwickelt sich langsam und über Reibung, was ich sehr mochte. Ihre Dialoge sind schlagfertig, emotional und oft von unterschwelliger Spannung geprägt. Besonders gelungen fand ich, wie Tracy Wolff das Trope Shared Trauma einbindet: Beide Figuren tragen Verletzungen aus dem Profisport mit sich herum, gehen damit aber sehr unterschiedlich um. Auch hier hätte ich mir stellenweise noch mehr Tiefe gewünscht, doch die emotionale Grundstimmung hat mich trotzdem erreicht. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, intensiv und mit genau der richtigen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit.

Fazit:
„Fighting for Love“ von Tracy Wolff ist eine emotionale Sports Romance, die zeigt, wie Macht, Ruhm und gute Absichten ungewollt Schaden anrichten können. Die Liebesgeschichte von Elara Vance und Tanner Green lebt von starken Charakteren, ehrlichen Konflikten und spürbarer Leidenschaft für den Sport. Auch wenn einige Themen noch mehr Raum verdient hätten, ist es ein berührender Abschluss der „San Diego Lightnings“-Reihe. Von mir gibt es 4 von 5 Sternchen.