Wunschbüro Edda Alles Grüne kommt von oben (Bd. 3) von Suza Kolb mit Illustrationen von Daniela Kunkel
Magellan Verlag Hardcover mit Relieflack Kinderbuch 112 Seiten Altersempfehlung: ab 7 Jahren ISBN: 978-3-7348-4122-4 Ersterscheinung: 21.01.2020
Inhalt: Mittlerweile hat Eddas Wunschbüro schon einige Menschen glücklich gemacht, doch als sich Eddas Freundin Nina wünscht, eine echte Fee zu sein und Mama unbedingt einen Garten für das Gelbe Haus haben möchte, ist Edda verzweifelt. Wo soll sie so plötzlich einen Garten, in dem die Bewohner des Gelben Hauses feiern können und in dem unzählige Blumen und Tomaten wachsen sollen, herbekommen? Und wie kann sie Nina in eine Fee verwandeln? Ist das überhaupt möglich? Edda macht sich natürlich sofort daran, die Wünsche bestmöglich zu erfüllen. Das ist gar nicht so einfach. Doch als sich Noah, Eddas bester Freund, von ihr abwendet und sich nur noch mit den Jungs trifft, ist Edda ratlos. Wird sie die Herzenswünsche ihrer Freundin und ihrer Mutter erfüllen können? Wird sie sich mit Noah aussprechen? Ein weiteres Abenteuer beginnt…
Meinung: Auch der 3. Band dieser zauberhaften Reihe ist wieder spannend und lustig zugleich. Das Cover und auch die zahlreichen Illustrationen von Daniela Kunkel sind traumhaft schön und herrlich bunt. Der Schreibstil der Autorin ist harmonisch, kindgerecht und leicht zu lesen. Die Kapitel sind übersichtlich und die Schrift ist angenehm groß. Die Geschichte rund um die sympathische Protagonistin Edda ist liebevoll und herzerwärmend erzählt. Das Cover mag rein optisch vielleicht eher Mädchen ansprechen, jedoch ist das Buch auch bestens für Jungs geeignet. Die Szene mit dem Huhn im Kleiderschrank gehört übrigens zu meinen Highlights.
Fazit: Mit „Wunschbüro Edda: Alles Grüne kommt von oben“ ist Suza Kolb wieder ein wunderschönes Wunscherfüller-Abenteuer gelungen. Diese spannende und zugleich lustige Geschichte ist sowohl für Mädchen als auch für Jungs ab 7 Jahren geeignet. Liebend gerne vergebe ich 5 von 5 Sternchen.
Herzlichen Dank an den Magellan Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
Inhalt: Kim, Franzi und Marie machen auf dem Bauernhof von Franzis Freundin Antonia Urlaub. Dort helfen sie, den Hof für die Eröffnung des Hofladens vorzubereiten. Doch als die Freundinnen bei einem alten Bauern in der Nähe ein wertvolles Turnierpferd finden, legen sie alles daran, herauszufinden, wem das Tier gehört. Wer stellt solch ein Pferd in einem alten Kuhstall unter? Und warum wird es hier versteckt? Die drei Detektivinnen nehmen das Pferd mit auf den Bauernhof. Als dann Rick auf dem Hof auftaucht, liefern sich die Freundinnen Antonia und Franzi einen Wettkampf, da beide in ihn verliebt sind. Aber was hat das merkwürdige Ehepaar Hoffmann auf dem Hof zu suchen? Ein spannender Krimi beginnt…
Meinung: Wenn ihr meinen Blog schon ein wenig länger verfolgt, dann müsstet ihr eigentlich wissen, dass ich eine Schwäche für die „Die drei !!!“-Krimis habe. Ich liebe die Geschichten rund um die drei Freundinnen Kim, Franzi und Marie. Diese Geschichte ist jedoch eine von wenigen, die noch einen speziellen Zusatz hat: In diesem Buch befinden sich nämlich 12 DIY-Anleitungen zu den Dingen, die die drei Detektivinnen in ihrer Zeit auf dem Bauernhof für den neuen Hofladen basteln. Die Bastelanleitungen sind sowohl für DIY-Anfänger, als auch für Bastelprofis geeignet. Ich finde es richtig toll, dass in jedem Kapitel etwas gebastelt wird und dass man nach dem Lesen, die Dinge sofort nachbasteln kann. Aber nicht nur die Bastelanleitungen, auch der Rest des Buches gefällt mir sehr gut, denn das Buch vereint einen Krimi mit einer Pferde-, Mädchen- und Liebesgeschichte. Alles, was ich liebe, ist hier in einem Buch vereint. Das Abenteuer nimmt eine spannende Wendung, die man so nicht erwartet. Einfach klasse!
Fazit: „Die drei !!! – Einsatz im Pferdestall“ von Kari Erlhoff ist eine spannende Geschichte, die mich wieder vollkommen überzeugen konnte. Dieses Buch ist für Krimiliebhaberinnen im Alter zwischen 10 und 12 Jahren geeignet und hat mir wieder einmal so gut gefallen, dass ich 5 von 5 Sternchen vergebe.
Herzlichen Dank an den KOSMOS Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
#Instacat Meine Katze hat mehr Likes als ich von Rae Earl
arsEdition Softcover Kinderbuch 256 Seiten Altersempfehlung: ab 11 Jahren ISBN: 978-3-8458-3138-1 Ersterscheinung: 24.02.2020
Inhalt: Millie fühlt sich verfolgt – vom Putzroboter „McWishi“, der dem Freund ihrer Mutter gehört. Aber nicht nur deswegen beschließt Millie, zu ihrem Dad zu ziehen. Für andere hat Millie immer die besten Ratschläge parat, nur ihr eigenes Leben kriegt sie nicht auf die Reihe. Um ihre beste Freundin Lauren aufzuheitern, macht sie ein Video von sich als Pandabär und lädt es hoch. So beginnt Millies und Laurens Vlog #Help. Die beiden Freundinnen reden über alltägliche Dinge und geben Tipps und Ratschläge. Doch wieso bekommt Millie so viele Hass-Kommentare? Was mögen die Leute nicht an ihr? Und was ist mit der hinterhältigen Erin und den beiden Jungs Danny und Bradley?
Meinung: Ich habe mich total darauf gefreut, das Buch zu lesen. Sowohl das witzige Cover, als auch der außergewöhnliche Titel, haben mein Interesse umgehend geweckt. Die Story, die aus der Sicht der Protagonistin Millie erzählt wird, hat mich von Anfang an gefesselt und begeistert. Hierbei geht es um sehr wichtige Themen wie Mobbing, getrennte Eltern und wie man mit der Trennung umgeht, der neue Freund der Mutter oder aber auch Eltern, die sich die ganze Zeit streiten, dem Kind zuliebe aber zusammenbleiben. „Doch geht es im Leben wirklich nur um Follower, Filter und den richtigen Hashtag? Kann man auf YouTube erfolgreich werden und sich dabei selbst treu bleiben?“ steht auf dem Klappentext und regt sofort zum Nachdenken an. Man stellt sich sofort selbst die Frage und versucht, eine Antwort darauf zu finden. Trendige Themen wie YouTube und Social Media, aber auch Familie, Freundschaft und Schule wurden in kurzen Kapiteln im Tagebuchstil humorvoll in die Geschichte eingearbeitet, sodass viele Leserinnen sich damit identifizieren können. Bis kurz vor Schluss hat mich das Buch völlig mitgenommen und gefesselt, der Schreibstil der Autorin ist so leicht und flüssig, einfach grandios. Aber das Ende… Ich mag nicht spoilern und ich mag auch nicht viel erzählen, denn es gibt zwar ein Happy End, aber nicht für alle. Übrigens war Millies verrückte Katze Dave mein Lieblingscharakter und der heimliche Star des Vlogs #Help. Das gesamte Buch war perfekt, auch die Verarbeitung der einzelnen Themen sind der Autorin wunderbar gelungen, doch das Ende hat mich dann leider sehr enttäuscht.
Fazit: „#Instacat: Meine Katze hat mehr Likes als ich“ von Rae Earl ist ein humorvoller Roman. Meine Empfehlung richtet sich an Mädchen ab 11 Jahren, die sich für YouTube, Instagram & Co begeistern können. Die bunte Mischung aktueller Themen wie nervige Eltern, süße Katzen, YouTube, Instagram und wahre Freundschaft sorgt für lustige Lesestunden und erhält von mir 4 von 5 Sternchen.
Herzlichen Dank an arsEdition für dieses Rezensionsexemplar.
Tagesschau und Co. Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen von Sarah Welk
arsEdition Hardcover Kinderbuch 128 Seiten Altersempfehlung: ab 10 Jahren ISBN: 978-3-8458-3240-1 Ersterscheinung: 24.02.2020
Inhalt: Dieses Sachbuch erklärt kindgerecht was Nachrichten sind, wie diese gemacht werden und welche Nachrichtensendungen es beispielsweise gibt. Außerdem gibt es interessante Interviews mit Ingo Zamperoni, Marietta Slomka, Peter Kloeppel, Linda Zervakis oder auch Jennifer Sieglar von logo!.
Meinung: Als ich den Titel zu diesem Buch gelesen habe, wurde gleich mein Interesse geweckt. Viele von euch wissen, dass ich bereits mit 7 Jahren als kleine Kinderreporterin angefangen habe und dass neben dem Lesen unzähliger Bücher, das Schreiben zu meiner größten Leidenschaft gehört. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als ich mit 10 Jahren meinen ersten offiziellen Presseausweis erhalten habe. Für mich der erste Schritt in die richtige Richtung, denn nur darauf zu hoffen, eines Tages als Autorin meine Brötchen verdienen zu können, wäre etwas blauäugig. Ich dachte, es wäre sinnvoller, noch einen „richtigen“ Beruf zu erlernen. Als Journalistin und Reporterin die Welt zu erkunden, Orte zu sehen, die man nur aus dem Fernsehen kennt und Menschen aller Herren Länder zu treffen, das ist nicht gerade das Schlechteste. In diversen Nachrichtensendungen sieht das immer ziemlich spannend und abenteuerlustig aus. Allerdings wäre ich für seriöse Nachrichten wie die Tagesthemen, Tagesschau oder heute vielleicht nicht die beste Wahl, eher für Kindernachrichten wie logo!. Das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Diese Sendung habe ich früher furchtbar gerne geschaut, weil man da auf kindgerechte Weise einfach das Wichtigste kurz und knapp erklärt bekommt. Übrigens habe ich gehört, dass auch sehr viele Erwachsene diese Kindernachrichten schauen, weil die Nachrichtensendungen, die eigentlich für Erwachsene gedacht sind, meist kompliziert und viel zu steif präsentiert werden. Dementsprechend würde ich auch dieses Buch nicht nur Kindern ab 10 Jahren, sondern tatsächlich auch Erwachsenen empfehlen, die sich dafür interessieren, wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen. Die Autorin Sarah Welk hat mit diesem Kindersachbuch einen Volltreffer gelandet und ein wichtiges Thema aufgegriffen. Viele Kinder interessieren sich schon in jungen Jahren für das Weltgeschehen, somit ist dieses Buch eine ideale Informationsquelle, die kurz und knackig, aber dennoch informativ alle wichtigen Fakten zum Thema „Nachrichten“ vereint.
Fazit: „Tagesschau und Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen“ von Sarah Welk ist ein tolles Kindersachbuch, das ich nicht nur Kindern ab 10 Jahren empfehlen kann. Kurze, aber dennoch informative Sätze erklären uns, was Nachrichten sind, wer die Nachrichtentexte schreibt, was Boulevardjournalismus ist oder auch was Fake News sind. Auf solch ein Buch habe ich schon lange gewartet und natürlich gibt es deshalb auch die volle Punktzahl mit 5 von 5 Sternchen.
Herzlichen Dank an arsEdition für dieses Rezensionsexemplar.
Mit
Romanen wie „Berühre mich. Nicht.“ und „Verliere mich. Nicht.“ hat sich Laura Kneidl bereits eine eigene
Fangemeinde erschrieben. Die beliebte Autorin schreibt Romane über die Liebe,
aber auch über alltägliche Herausforderungen und fantastische Welten. Inspiriert
von ihren Lieblingsbüchern begann sie im Jahr 2009, selbst
an ihrem ersten Roman zu arbeiten. Laura Kneidl schreibt aber nicht nur Bestseller,
sie ist auch in sozialen Netzwerken aktiv, wo sie sich sehr gerne mit ihren
Leserinnen und Lesern austauscht. Ich tausche mich auch gerne aus – gerne auch
mal im realen Leben – deshalb war ich sehr erfreut, dass Laura Kneidl Zeit für
ein Interview im Rahmen ihrer Lesung zu „Someone Else“ in Stuttgart hatte.
Leo:
In
deiner Bibliographie habe ich gesehen, dass du bereits sehr viele Bücher
geschrieben hast. Ich muss zugeben, dass ich altersbedingt erst jetzt so
langsam anfange, Jugendbücher für das Lesealter ab 14 Jahren zu lesen, denn
meine Mutter meinte immer, dass ich mir noch Zeit lassen soll, bis ich reif
genug dafür wäre. Das bin ich nun scheinbar und deshalb will ich jetzt von dir
wissen, mit welchem Buch ich anfangen sollte. Welches ist dein persönliches
Lieblingsbuch, das du selbst geschrieben hast?
Laura Kneidl: Ich mag alle meine
Bücher sehr gerne, deswegen kann ich nicht sagen, welches mein Lieblingsbuch
ist. Es kommt vor allem darauf an, was man lesen möchte, ob etwas Realistisches
oder Fantasy. Wenn man realistische Bücher mag, dann wären „Someone New“ oder
„Berühre mich. Nicht.“ die ersten Bücher, die ich empfehlen würde. Bei Fantasy hingegen,
ist mein Debüt „Light & Darkness“ ein guter Einstieg, weil das mit ein paar
Fantasy-Elementen gespickt ist. Oder auch „Herz aus Schatten“. Das wären die
Jugendbücher, wenn man schon etwas älter ist, kann man auch „Die Krone der
Dunkelheit“ lesen.
Leo:
Erzähl
doch mal, wie und wann du zum Schreiben und zum Beruf „Autorin“ kamst. Wolltest
du schon immer Autorin werden oder hattest du früher andere Ziele und das
Schreiben hat sich einfach nur so ergeben?
Laura Kneidl: Ich habe 2007 oder 2008 angefangen, zu schreiben. Das war, nachdem ich „Twilight“ gelesen habe. Die Bücher fand ich damals unglaublich toll und ich habe angefangen, Fan-Fictions über Jacob Black zu schreiben. Das hat mir viel Spaß gemacht. Danach habe ich immer mehr gelesen und irgendwann habe ich „Die Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare entdeckt und war einfach so begeistert, dass ich unbedingt eine eigene Geschichte erfinden und eine komplett eigene Welt erschaffen wollte. So bin ich zum Schreiben gekommen. Ich habe dann einige Bücher geschrieben, Ideen verworfen und neue aufgegriffen. Meistens einfach nur zum Spaß – ohne den Gedanken zu haben, dass ich Autorin werde. Das hat so eine Weile angedauert, bis ich das Manuskript von „Light & Darkness“ 2011 beendet habe. Das war der erste Text von mir, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er funktioniert und auch gut ist, sodass ich ihn selbst gerne lesen würde und das wollte ich mit anderen teilen. Das war der erste Moment, wo ich mir überlegt habe, dass ich Autorin werden könnte. Daraufhin habe ich das Buch an Verlage und Agenturen geschickt und es hat sich tatsächlich ein Verlag gefunden, der es veröffentlichen wollte, worüber ich mich sehr gefreut habe.
Leo:
Diese
Frage wurde dir sicherlich schon oft gestellt, aber welche Tipps kannst du
jungen, heranwachsenden Autoren geben?
Laura Kneidl: Ganz, ganz wichtig ist das Lesen. Ich habe durchs Lesen so viel gelernt. Vor allem in der Anfangszeit habe ich versucht, mindestens 50 Bücher pro Jahr oder mehr zu lesen. Was auch sehr hilft ist der Austausch mit anderen Leuten. Das bedeutet, dass man, wenn man einen Text schreibt, sich einen Kritikpartner sucht, der den Text liest und einem sagt, dass beispielsweise eine bestimmte Stelle noch nicht ganz ausgereift ist. Ich habe meine Kritikpartner damals in Schreibforen gefunden, heute eignen sich dazu auch irgendwelche Facebook-Gruppen oder Wattpad-Communitys. Das ist auf jeden Fall ein guter Tipp, aber wenn man wirklich Romane schreiben möchte, ist es, glaube ich, auch ganz wichtig, sich nicht ablenken zu lassen von irgendwelchen neuen Ideen, die einem kommen, sondern dass man sich eine Idee rauspickt, für die man wirklich brennt und das Buch auf jeden Fall dann auch fertigschreibt. In diesem Beruf ist es nämlich unverzeihlich wichtig, dass man Dinge fertigschreibt.
Leo:
Wie
sieht dein Arbeitsplatz aus? Wo schreibst du? Es gibt Autoren, die ihre Ruhe
haben wollen und in einem Büro schreiben, andere wiederum schreiben sehr gerne
in Cafés.
Laura Kneidl: Mein Arbeitsplatz? Äh…
Ich schreibe auf der Couch. Wenn es wirklich ums neu schreiben geht. Wenn ich
aber meine Texte überarbeite, im Lektorat oder im Korrektorat, Ideen ausarbeite
oder Exposés schreibe, dann sitze ich an meinem Schreibtisch. Ich habe ein
eigenes Arbeitszimmer und darin hängen alle Illustrationen, die ich irgendwie
zu meinen Büchern bekommen habe. Auch die aus „Someone New“, „Someone Else“ und
„Die Kronen der Dunkelheit“ hängen da, damit ich die auch immer angucken kann.
Leo:
Cool!
Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag?
Laura Kneidl: Einen typischen
Arbeitstag gibt es nicht. Ich bemühe mich zwar, mir immer wieder Routinen
anzugewöhnen und zu erarbeiten. Ich stehe immer zu einer relativ „normalen“
Zeit auf, wenn auch andere Menschen aufstehen, die arbeiten oder in die Schule
gehen müssen. Dann setze ich mich hin und schreibe. Das mache ich, damit ich
jeden Tag weiß, was zu tun ist. Allerdings ist es wirklich ein sehr
abwechslungsreicher Job. Man denkt gar nicht, wie viel Zeit ich damit
verbringe, Sachen zu machen, die gar nicht „Schreiben“ sind. Da kommen dann
eben Interviews dazu oder auch Veranstaltungen. Manchmal kommen aber auch ganz
unromantische Dinge hinzu, wie beispielsweise Bürokratie, also Rechnungen
abheften und Buchhaltung. Es gibt dann aber auch solche Tage, an denen ich
einfach nur dasitze und nachdenke über irgendwelche Geschichten. Daher gibt es keinen
typischen Arbeitsalltag. Aber wie gesagt, versuche ich, Dinge regelmäßig zu
machen, damit ich meine Sachen auch geschafft bekomme.
Leo:
Du
hast gerade gesagt, dass du an manchen Tagen einfach nur dasitzt und überlegst.
Heißt das, du machst dir einen konkreten Plan und schreibst nicht einfach drauf
los?
Laura Kneidl: Ja, ich plane sogar
sehr, sehr ausführlich, was ich schreiben möchte. Bevor ich auch nur die erste
Seite geschrieben habe, kenne ich die wichtigsten Szenen im Buch. Ich weiß
auch, was mit den Protagonisten passiert, wann sich etwas ändert und wann der
Protagonist etwas herausfinden wird und natürlich kenne ich auch das Ende. Ich
muss wissen, worauf ich hinschreibe, so kann ich mich nicht in irgendwelches
Geschwafel verlieren. Deswegen weiß ich immer sehr genau, um was es in den
Büchern gehen wird.
Leo:
Das
könnte ich überhaupt nicht. Ich bin ein ziemlich ungeduldiger Mensch und ich
schreibe eigentlich immer einfach drauf los.
Laura Kneidl: Ja, für manche
funktioniert das richtig gut. Man sagt, dass es unter den Autoren die „Plotter“
gibt, die eben einen Plot haben und genau wissen, was sie tun und dann eben die
„Pantser“, die einfach drauflosschreiben. Aber für beide funktioniert es total
gut. Eine Methode von Dan Wells, die ich gerne benutze, ist die
7-Punkte-Struktur. Sie ist auch sehr simplen, denn die Methode besagt, dass
jedes Buch aus sieben Punkten besteht und wenn man diese sieben Punkte hat,
dann funktioniert die Geschichte. Und irgendwie stimmt das auch.
Leo:
Wann
kommen dir die besten Ideen?
Laura Kneidl: Meistens, wenn es
gerade ziemlich unpassend ist. Also immer dann, wenn ich mich eigentlich auf
andere Dinge konzentrieren sollte – und dann lass ich mich ablenken.
Leo:
Und
was machst du, wenn es beim Schreiben mal hakt, wenn dir gar nichts einfällt
und du gar keine Idee hast?
Laura Kneidl: Ich muss sagen, was
mir wirklich am allermeisten hilft ist, um nochmal auf das Thema Kritikpartner
zurückzukommen, nochmal mit anderen Leuten über meine Ideen zu reden. Denn noch
während ich darüber rede fällt mir meistens selbst schon eine Lösung ein.
Leo:
Arbeitest
du mehrgleisig an verschiedenen Büchern oder Projekten?
Laura Kneidl: Ich kann immer nur an
einem Projekt schreiben, aber nebenbei denke ich natürlich noch über andere
Ideen nach. Bei einem Kaffee am Morgen über eine Idee nachzugrübeln, das funktioniert
schon, aber beim Schreiben fokussiere ich mich gerne.
Leo:
Wer
darf deine neuen Texte und Werke als erstes lesen?
Laura Kneidl: Das ist relativ
unterschiedlich. Aber meistens bekommen die Lektoren in den Verlagen meine
Texte als erstes zu lesen, ab und an, es hängt vom Projekt ab, habe ich noch
Testleser, die es dann zuerst bekommen.
Leo:
Hast
du Lampenfieber vor Lesungen oder ist das eher so etwas wie ein entspanntes
Lesen unter Freunden?
Laura Kneidl: Nein, es ist kein
entspanntes Lesen. Ich bin ziemlich aufgeregt und wirklich sehr nervös. Die
Sache ist die, dass ich total gerne über das Schreiben rede, ich beantworte
auch die Fragen zu meinen Büchern sehr gerne, aber ich lese überhaupt nicht
gerne vor. Aber das Lampenfieber verschwindet auch, sobald ich vor den Leuten
sitze und einmal angefangen habe vorzulesen.
Leo:
Das
ist ähnlich wie bei mir. Ich bin bei uns in der Schule beim Musical und bevor
man da auf die Bühne geht, ist man total aufgeregt und dann geht’s aber
eigentlich.
Laura Kneidl: Eben. Dann hat man nämlich
andere Sorgen und muss sich konzentrieren.
Leo:
Du
bist Katzenliebhaberin und einige andere Autorinnen auch. Erzähl mal, wie kam
es dazu, dass du dir mit Tanja Voosen und Tami Fischer den Account @writerscats
auf Instagram zugelegt hast?
Laura Kneidl: Ich weiß gar nicht mehr, wie das genau kam. Mit Tanja Voosen habe ich schon mal darüber geredet, dass es cool wäre, einen Instagram-Account für unsere Katzen zu machen. Wir beide lieben es, Fotos von unseren Katzen zu machen. Mindestens 80% meiner Fotos auf dem Handy sind von meinen Katzen. Aber ich kann die natürlich nicht alle auf meinem Autorenprofil teilen, denn das wäre für manche vielleicht ein bisschen zu viel an Katzenfotos. Wir beide haben dann ein bisschen darüber geredet, aber nicht so direkt konkretisiert. Dann hat Tami Fischer ihre zwei Katzen bekommen und natürlich hat sie auch sofort damit angefangen, nur noch Bilder von den beiden zu machen. Sie war es, die ohne groß Nachzudenken den Account dann erstellt hat. Und so können wir immer wieder, wenn wir gerade Lust haben, Bilder von unseren Katzen dauerhaft teilen. Ich selber habe in meinem Autoren-Feed keine privaten oder persönlichen Fotos drin, sondern wirklich nur welche zu meinen Büchern und auch zu meinen Projekten oder zum Schreiben allgemein. So kann man die Katzenbilder aber auch ein bisschen besser verewigen.
Leo:
Die
Kinder- und Drehbuchautorin Vanessa Walder schickt mir oft per WhatsApp Bilder
ihrer Katze. Sie selbst hält nicht viel von Social Media, aber vielleicht
sollte ich ihr vorschlagen, einen Account für ihre Katze zu eröffnen. Auf
Instagram ist ja heutzutage alles möglich. Ich verliere mich sehr oft und
vergesse dabei ganz die Zeit. Wie ist das bei dir? Ist Social Media ein Fluch
oder ein Segen?
Laura Kneidl: Beides. Es stimmt, es
kann sehr zeitraubend sein und manchmal verliert man sich darin. Man will nur
einmal kurz in Instagram reinschauen, und plötzlich ist eine ganze Stunde
vergangen. Das ist dann natürlich nicht so schön. Aber man kann sich so leicht
mit seinen Lesern austauschen und wundervolle Bilder zu seinen Büchern
betrachten. Ich liebe es auch, mir einfach irgendwelche Hashtags über
Schottland, vor allem aber auch über Edinburgh, anzusehen. Ich glaube, dass man
immer die Balance finden muss. Gerade beim Schreiben finde ich es dann aber
wichtig, mein Handy in ein anderes Zimmer zu legen – damit dieser Griff von der
Tastatur zum Handy nicht so leicht ist.
Leo:
Hast
du bereits als Kind schon gerne gelesen?
Laura Kneidl: Ich habe gelesen, aber
ich muss sagen, dass das tatsächlich nicht besonders viel war. Ich habe gerne
die Gänsehaut-Bücher gelesen, aber ich war generell nicht so begeistert von
Büchern. Das kam tatsächlich erst mit „Twilight“. Also mit 17 oder 18 Jahren.
Leo:
Kannst
du dich an dein liebstes Kinderbuch erinnern?
Laura Kneidl: Das ist eine gute
Frage. Ich muss tatsächlich sagen, dass das Märchenbücher waren. An all diese
ganzen Klassiker, die man so vorgelesen bekommen hat, erinnere ich mich am
liebsten zurück. Das waren so die Bücher meiner Kindheit.
Leo:
Hattest
du schon einmal eine Anfrage für eine Verfilmung deiner Bücher?
Laura Kneidl: Noch habe ich keine
konkrete Anfrage bekommen, aber ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn
irgendwann eins meiner Bücher verfilmt werden würde.
Leo:
Und
welche Schauspieler würdest du dann gerne in deinem Film mitspielen lassen?
Laura Kneidl: Ich habe da jetzt
keine konkreten Schauspieler im Kopf. Es gibt natürlich Schauspieler, die ich
einfach sehr gerne mag. Ich mag zum Beispiel Wentworth Miller, der in der Serie
„Prison Break“ mitgespielt hat, gerne. Ganz aktuell aus dem Film „Joker“ mag
ich Joaquin Phoenix, den fand ich auch in „Walk the Line“ toll.
Leo:
Angenommen,
du hättest einen Wusch frei, welcher wäre das?
Laura Kneidl: Nur einen Wunsch? Mehr
Wünsche!
Leo:
Das
sagt meine Schwester auch immer. Das ist tatsächlich ein sehr kluger Gedanke.
Laura Kneidl: Ja. Aber ich glaube,
ich würde mir einfach generell wünschen, dass es für alle gut weitergeht. Was
immer das auch bedeuten mag. Ich wünsche mir, dass alles gut bleibt und alle
gesund sind.
Leo:
Wenn
du dein Leben mit jemandem tauschen könntest, wer wäre das?
Laura Kneidl: Mit meinen Katzen. Das
wär‘ das ultimative Leben! Die ganze Zeit nur schlafen und fressen und
gestreichelt werden. Bestes Leben!
Dem
möchte ich in keiner Weise widersprechen, denn das klingt nach einem perfekten
Leben! 😉