{Rezension} GUY’S GIRL

GUY’S GIRL
von Emma V. R. Noyes
übersetzt von Birgit Niehaus

dtv
Paperback
Jugendbuch
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren (Bitte aber die Triggerwarnung lesen!)
Originaltitel: ‎‎Guy’s Girl
ISBN: 978-3-423-26365-8
Ersterscheinung: 16.11.2023

Was macht man, wenn der Mensch, den man liebt, die Liebe nicht erwidern kann?

Inhalt:
Ginny Murphy ist quirlig und lebenslustig, ein wahrhaftiger Sonnenschein. Doch innerlich hat sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, mit Selbstzweifeln. Als sie Adrian kennenlernt, blüht sie kurzzeitig auf. Doch er hält sie auf Distanz. Als Ginny ihm gesteht, dass sie ihn liebt, weist Adrian sie zurück. Er mag sie zwar auch, mehr als alle bisherigen Frauen in seinem Leben, aber Adrian konnte noch nie gut mit Gefühlen umgehen…

Meinung:
Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, fragte ich mich, was der Titel zu bedeuten hätte. Nun denn, es steckt tatsächlich keine große Metapher dahinter, sondern einfach die Tatsache, dass die Protagonistin Ginny ein „Jungsmädchen ist“, ein Mädchen, das lieber mit Jungs abhängt als mit Mädchen. Da haben wir tatsächlich etwas gemeinsam, denn mir selbst geht es meist auch so. Ich will nicht sagen, dass Jungs oberflächlich wären, aber sie sind deutlich einfacher gestrickt als Mädchen. Wenn ich mit Jungs etwas unternehme, beispielsweise ins Kino gehe, dann habe ich einfach nur Spaß. Bin ich mit Mädchen unterwegs, fühle ich mich irgendwie deplatziert. Mädchengespräche sind meist ziemlich anstrengend und deshalb klinke ich mich da häufig raus, ich werde stiller. Ich bin kein Mensch, der gerne über Äußerlichkeiten anderer urteilt, weshalb ich dann nicht mitreden kann oder auch will. Außerdem fällt es mir schwer, Gespräche über Ernährung und Sport zu führen, denn ich habe ein anderes Verhältnis zum Essen als die meisten Mädchen in meinem Alter. Während ich meine Mahlzeiten zelebriere und gerne esse, gerne auch mal zu viel, picken andere in ihrem Salat herum. Dass ich Sport treibe, hat auch nichts damit zu tun, dass ich in Form bleiben will, um anderen zu gefallen, nein, ich liebe das Fußball spielen einfach so sehr, dass es mich glücklich macht. Ich denke nicht über Kondition, den Aufbau von Muskelmasse oder den Verlust von Kalorien nach. Ich habe daher tatsächlich etwas länger gebraucht, um Ginnys Verhalten nachvollziehen zu können. Ich kann mich nicht in Menschen mit Essstörungen hineinversetzen, denn ich war bisher nie in einer Situation, die in mir gewisse Gefühle oder Gedanken auslöst, die beispielsweise Ginny oder auch Adrian zu ihren Handlungen getrieben haben. Aber ich glaube, dass mir dieses Buch in gewisser Hinsicht die Augen geöffnet hat. Dieser Roman ist keine Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinne, sondern eher eine Story, deren Protagonisten unter Essstörungen und Verlust- und Bindungsängsten leiden und auf der Suche nach sich selbst die große Liebe finden. Was mich persönlich berührt hat, war die platonische Liebe, Ginnys Freundschaft zu Clay und Tristan, oder auch ihre Beziehung zu ihrer Schwester. Es ist immer gut zu wissen, dass man jemanden im Leben hat, auf den man sich verlassen kann, weshalb ich tatsächlich auch eine Träne vergießen musste, als Heather sich ins nächste Flugzeug von L.A. nach New York gesetzt hat, um für ihre Schwester da zu sein.

Fazit:
„GUY’S GIRL“ von Emma V. R. Noyes ist eine ganz besondere Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Es ist keine typische Lovestory und dennoch berührte mich der Roman sehr. Deshalb vergebe ich gerne 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
„Männerfreundschaften sind anders als Frauenfreundschaften. Einfacher. Ohne das ganze Drama.“ (S. 17)
und
Wir sagen uns die Wahrheit erst, wenn es schon zu spät ist.“ (S. 189)
und
Ich möchte für alles da sein – für die guten Dinge, für die schlechten.“ (S. 395)

{Rezension} Kisses in the Snow

Kisses in the Snow
von Tonia Krüger, Leonie Lastella & Valentina Fast

dtv
Paperback
Winterromance
416 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-74097-5
Ersterscheinung: 14.09.2023

Es gibt ihn, diesen einen Moment, der einfach alles verändert.

Inhalt:
Aufgrund einer Lawine ist die einzige Zufahrtsstraße, die nach Big Sky rein- und auch herausführt, unpassierbar. So kurz vor Weihnachten wird die Räumung der Schneemassen einige Tage andauern, weshalb die Pläne der Dorfbewohner und einiger Touristen nun in dem von der Außenwelt abgeschnittenen Bergdorf ins Wanken geraten.

Meinung:
Bei diesem Roman handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Tonia Krüger, Leonie Lastella und Valentina Fast. Als ich davon hörte, dass die drei Autorinnen ein gemeinsames Weihnachtsbuch schreiben möchten, war ich schon richtig gespannt. Da ich von allen drei Autorinnen bereits unzählige Romane gelesen habe, meine ich auch erkannt zu haben, welche Perspektive auch von wem geschrieben wurde. Die drei Perspektiven sind das Besondere an diesem Buch. In dieser Winterromance geht es um drei Paare, die uns aus drei Perspektiven ihre Liebesgeschichte erzählen. Bemerkenswert sind tatsächlich die fließenden Übergänge von einer Perspektive zur nächsten. Man merkt, dass sich hier nicht nur ein Trio getroffen hat, um ein Buch zu schreiben, sondern dass sich hier drei Autorinnen gefunden haben, die hervorragend miteinander harmonieren. Das Setting und all die liebenswerten und sympathischen Charaktere machen das Buch zu einem kurzweiligen Leseerlebnis. Für mich war dieser Roman eine willkommene Abwechslung und perfekt für ein paar gemütliche Lesestunden.

Fazit:
„Kisses in the Snow“ von Tonia Krüger, Leonie Lastella und Valentina Fast ist eine gefühlvolle und herzerwärmende Lovestory mit sympathischen Charakteren vor einer verschneiten Kulisse in den Rocky Mountains. Wer auf der Suche nach Winterromantik mit perfekter Weihnachtsstimmung ist, sollte unbedingt diese cozy Lovestory für das Lesealter ab 14 Jahren lesen. Leichte Turbulenzen, die dennoch zum Happy End führen, haben mich gut unterhalten, weshalb ich 4,5 von 5 Schneeflöckchen vergebe.

Lieblingszitate:
„Außerdem mag ich deine Geschichte. Sie ist so ehrlich. Ich wette, du wirst eine tolle Physiotherapeuthin.“ (S. 130)
und
Es gibt Dinge, die sind eine Frage des Wollens, nicht des Könnens.“ (S. 187)

{Rezension} Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
von Lotte Schweizer
mit Illustrationen von Alexandra Helm

dtv junior
Hardcover
Vorlesebuch
128 Seiten
Altersempfehlung: 5 – 8 Jahre
ISBN: 978-3-423-76448-3
Ersterscheinung: 12.10.2023

Tomatensaft statt Hundefutter?

Inhalt:
Die achtjährige Emma lebt mit ihrem Papa alleine in einer kleinen Wohnung. Eigentlich hat sie sich nichts sehnlicher als einen Hund gewünscht, doch zu ihrer Überraschung zieht kein Hund ein, sondern Papas neue Freundin Diana – mitsamt ihren beiden Söhnen, mit denen Emma sich sogar das Zimmer teilen soll. Erstaunlicherweise ist es aber gerade Diana, die Emmas Papa überzeugen kann, dass ein süßer, braver und flauschiger Familienhund eine gute Idee wäre. Also einigen sich alle gemeinsam darauf, einen Hund aus einem rumänischen Tierheim zu adoptieren. Als Brutus aber eines Nachts in einem Sarg geliefert wird und die Patchworkfamilie feststellt, dass dieser Hund nachtaktiv ist, und dann auch noch ein mysteriöser transsilvanischer Graf auftaucht, ist das Chaos perfekt.

Meinung:
Jetzt wird es aber spooky! Natürlich nicht allzu sehr, denn die Geschichte soll ja unterhalten und keinesfalls Angst einjagen. Diese witzige und manchmal auch etwas chaotische Geschichte ist spannend und mitreißend, jedoch wurde der Gruselfaktor absolut altersentsprechend und kindgerecht gehalten. Von den liebenswerten und drolligen Illustrationen von Alexandra Helm bin ich total begeistert. Es gibt so viele Kleinigkeiten zu entdecken und bei jedem einzelnen Bild geht mir vor Freude das Herz auf.

Fazit:
„Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten“ von Lotte Schweizer ist das perfekte Buch für alle, die sich ein Haustier wünschen. Sowohl Mädchen als auch Jungs ab 6 Jahren werden ihre Freude an diesem Abenteuer haben. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen.

{Rezension} Seaside Hideaway – Unseen
(Bd. 2 der „Seaside Hideaway“-Dilogie)

Seaside Hideaway – Unseen
(Bd. 2 der „Seaside Hideaway“-Dilogie)
von Leonie Lastella

dtv
Paperback
Jugendbuch / Romantic Suspense
416 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-74100-2
Ersterscheinung: 12.10.2023

Seine Vergangenheit: düster.
Seine Zukunft: ungewiss.
Seine Liebe: gefährlich?

Inhalt:
Miller trinkt und feiert gerne. Doch was kaum einer weiß, sind die Hintergründe für das exzessive Feiern. Allein Blake schafft es, ihn zum Lächeln zu bringen. Mit ihr kann er die Vergangenheit zumindest zeitweise vergessen und glücklich sein. Doch dann holt ihn die Vergangenheit ein…

Meinung:
Während es in „Unsafe“, dem ersten Band der „Seaside Hideaway“-Dilogie, um Nevah und Jax geht, widmet sich dieser Roman nun Nevahs Bruder Miller und ihrer neuen besten Freundin Blake. Im Grunde sind „Unsafe“ und „Unseen“ zwei unabhängig voneinander lesbare Geschichten, aber um die Bedrohung aus der Vergangenheit und die Familien- und Freundschaftsverhältnisse richtig deuten zu können, würde ich auf jeden Fall dazu raten, beide Bände zu lesen. So emotional und spannungsgeladen wie der erste Band endet, reißt uns die Lovestory rund um Miller und Blake direkt wieder ins Geschehen der großen Gefühle und gefährlichen Geheimnisse mit. Nevah scheint die düstere Vergangenheit, die zum Umzug von New York ins Küstenstädtchen Rockaway Beach geführt hat, gut verarbeitet zu haben, doch Miller plagen noch immer schlaflose Nächte und unberechenbare Panikattacken. Und weil er sich die Schuld an allem zuschreibt, erlaubt er sich auch nicht, glücklich zu sein. Viel mehr versucht er, mithilfe von Alkohol und Partys die furchtbaren Ereignisse zu verdrängen. Miller weiß nämlich nur zu genau, dass jeder, der ihm zu nahe kommt, in tödlicher Gefahr schwebt. Wenn da nur nicht diese Gefühle für Blake wären, die er einfach nicht unterdrücken kann… Den ersten Band fand ich übrigens gut und ich hatte nicht erwartet, dass mich Millers Geschichte begeistern könnte, denn er erschien mir eher unsympathisch, ein unreifes und verwöhntes Stadtkind, egoistisch und aufgeblasen, nur auf sein eigenes Wohlergehen bedacht. Aber tatsächlich musste ich bereits nach wenigen Kapiteln meine Meinung revidieren. Manchmal muss man Menschen einfach eine zweite Chance geben, um zu erkennen, was hinter der Fassade steckt. Blake hat ihm diese Chance gegeben, denn Blake ist nicht nur liebenswert und feinfühlig, sondern auch selbstbewusst und stark – ich spoilere also nicht allzu viel, wenn ich jetzt erzähle, dass er sie nicht so leicht loswird. Und seien wir doch mal ehrlich, Miller wäre schön blöd, eine Frau, die Snoopy mag, einfach so gehen zu lassen, denn Snoopy ist und bleibt einfach der Beste!

Fazit:
„Unseen“ ist der zweite Band der „Seaside Hideaway“-Reihe von Leonie Lastella, eine Romantic Suspense für das Lesealter ab 14 Jahren. Eine düstere Vergangenheit, gefährliche Geheimnisse und große Gefühle inmitten eines wunderschönen Settings sorgen für pure Spannung und sehr viel Herzbeben, weshalb es von mir sehr gute 4,5 von 5 Sternchen gibt.

Lieblingszitate:
„Ich liebe das Shirt. Mom hat es mir geschenkt, weil niemand so weise ist wie Snoopy.“ (S. 108)
und
Eines Tages werden wir alle sterben. Aber an allen anderen Tagen nicht.“ (S. 109, Charlie Brown & Snoopy)

{Rezension} Tokyo Dreaming
Prinzessin im Rampenlicht (Bd. 2)

Tokyo Dreaming
Prinzessin im Rampenlicht (Bd. 2)
von Emiko Jean

dtv
Hardcover mit Schutzumschlag
Jugendbuch
384 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-423-76426-1
Ersterscheinung: 20.04.2023

Und plötzlich bist du Prinzessin von Japan

Inhalt:
Izumi Tanaka ist im Grunde ein ganz normaler amerikanischer Teenager, ein Mädchen, das kurz vor dem Abschluss der High School steht. Doch dann erfährt Izumi, dass der Kronprinz Japans ihr Vater ist. Um ihren Vater, die Königsfamilie und Japan kennenzulernen, entscheidet sie sich schließlich für ein Leben im Kaiserpalast – stets an ihrer Seite sind ihr innig geliebter Hund und ihr Freund Akio, der bis vor kurzem noch ihr Bodyguard war. Eigentlich könnte sie kaum glücklicher sein, doch dann verbietet das Kaiserliche Hofamt die Eheschließung ihrer Eltern. Muss Izumi nun ihr eigenes Glück opfern, um das Happy End ihrer Eltern zu retten?

Meinung:
Den ersten Band der „Tokio Ever After“-Reihe habe ich tatsächlich gelesen, weil die Story Ähnlichkeiten mit der „Plötzlich Prinzessin“-Reihe von Meg Cabot hat. Ich liebe solche Geschichten, in denen die Protagonistin eben noch ein ganz normaler Teenager war und schwuppdiwupp urplötzlich zur Prinzessin wird. In Izumis Fall sogar die kaiserliche Kronprinzessin Japans, was sich als äußerst schwierig gestaltet, da sie trotz ihrer japanischen Abstammung eigentlich gar keine Ahnung von der Kultur und den Traditionen am kaiserlichen Hof hat. In diesem zweiten Band gefiel mir die Story in der Tat sogar noch besser als beim Auftaktband, denn irgendwie wirkte die Geschichte etwas runder und stimmiger. Nur mit dem Ende bin ich irgendwie nicht ganz so glücklich, denn in meinen Gedanken hatte ich mir einfach ein anderes Happy End ausgemalt. Izumi, die junge Protagonistin, die uns in der Ich-Form sehr lebhaft und authentisch ihre Gedanken und Gefühle mitteilt, ist innerlich gereift und wirkt daher endlich selbstbewusster und nicht so kindlich naiv wie im ersten Band. Sie ist so liebenswert und tollpatschig, dass man ihr das Leben als Prinzessin von Herzen gönnt. Manchmal ist es aber gar nicht so leicht, Entscheidungen zu treffen, die dein Leben komplett verändern. Ich will nicht zu viel verraten, aber es gibt tatsächlich ein paar unerwartete Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Die Handlung ist dementsprechend ereignisreich und steckt voller Überraschungen. Ich bin gespannt, ob es eventuell noch Folgebände geben wird, von denen ich bisher aber noch nichts in Erfahrung bringen konnte.

Fazit:
„Prinzessin im Rampenlicht“ von Emiko Jean ist die Fortsetzung des modernen Märchens eines amerikanischen Mädchens, das sich plötzlich in der Rolle der kaiserlichen Kronprinzessin Japans wiederfindet. Die lebensnahen Berichte der frischgebackenen Prinzessin empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren. Für mich punktet die „Tokyo Ever After“-Reihe mit dem außergewöhnlichen Setting und den Einblicken in die Tradition und Kultur Japans und deshalb vergebe ich sehr gute 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitate:
Und das ist der aktuelle Stand der Dinge. Mein Herz ist gebrochen, mein Wille aber nicht.“ (S. 88)
und
Das Leben ist ein Gedicht. Ich werde es schreiben.“ (S. 376)

Anmerkung:
Auf Seite 100 erklärt Eriku, dass man ab einem IQ von 140 ein Genie sei, er aber nicht genau weiß, wie hoch seiner ist, da er mit elf das letzte Mal getestet wurde und der IQ damals bei 130 lag. Zum einen möchte ich klarstellen, dass ein IQ ein Wert ist, der sich nicht von jetzt auf nachher ändert, und dass man außerdem mit einem IQ von 140 noch immer kein Genie ist. Bei mir wurde im Alter von acht Jahren auch ein Hochbegabtentest durchgeführt. Das genaue Ergebnis konnte dabei nicht ermittelt werden, da mein Wert über 145 lag und man in Europa nur Werte bis 145 erfasst. Alles andere liegt halt drüber. Diesen Wert erreichen nur ganz, ganz wenige Hochbegabte, die sich dann ganz offiziell sogar höchstbegabt nennen können. Nun denn, ich bin also eine Höchstbegabte – aber macht mich das auch zu einem Genie? Nein! Definitiv nicht! Und genau das ist das Problem, das wir Hochbegabten mit Normalbegabten haben. Alle stellen uns auf ein Podest und machen Genies und Wunderkinder aus uns und grenzen uns somit von der Normalität aus. Dabei ist man sicher kein Wunderkind, nur weil man einen IQ von mehr als 145 hat. Vergleichen wir es mal mit einem neuen und einem in die Jahre gekommenen Computer: Ich habe einzig und allein einen schnelleren Prozessor, der die Datenmenge sehr viel schneller verarbeiten kann. Während Normalbegabte einen etwas langsameren Prozessor haben und somit etwas länger benötigen, um ans gleiche Ziel zu kommen. Versteht ihr? Wir kommen alle ans gleiche Ziel, wenn wir nur wollen. Wenn ich meine Begabung und meine Talente nicht fördere, dann passiert da nichts. Und wenn Normalbegabte sich in ein Thema reinhängen, dann können diese zu Bestleistungen heranreifen, von denen ich nur träumen kann. Mit einem IQ von über 145 erwarten viele Menschen, dass ich in jedem Schulfach eine Eins bekomme, doch das ist tatsächlich nicht so. Ja, ich habe viele Einsen – und das sogar ohne einen Fatz lernen zu müssen, ich erfasse die Datenmenge allein nur durchs Zuhören im Unterricht. Aber Fächer wie Mathe oder all die anderen Naturwissenschaften interessieren mich nicht, weshalb ich meine Zeit auch nicht fürs Erlernen der naturwissenschaftlichen Themen verschwende. Ganz einfach: Ich mache nur das, was mir Spaß macht. So, ich dachte, ich gebe mal einfach meinen Senf zu dem Thema ab, weil wir Hochbegabten meist oder eigentlich fast immer missverstanden werden.