{Rezension}
Emma tanzt

Emma tanzt
von Ann Sophie Müller

BVK Buch Verlag Kempen
Hardcover
Kinderbuch
164 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-86740-793-9
Ersterscheinung: 2019

Inhalt:
Die 13-jährige Emma träumt davon, eines Tages eine berühmte Balletttänzerin zu werden, eine Primaballerina. Um auf ein bekanntes Tanzinternat gehen zu können und Profitänzerin zu werden, gehören viel Fleiß und Ausdauer dazu. Zum Glück teilt ihr bester Freund Cons ihre Leidenschaft zum Tanzen. Sie üben heimlich bei Emma zu Hause, denn Cons Vater würde es nie erlauben, dass sein Sohn Ballett tanzt. In seinen Augen ist das kein Sport für „richtige“ Männer. Allerdings können die beiden das Geheimnis nicht lange vor ihm verbergen. Außerdem sind da noch einige Mitschüler, die Emma das Leben schwer machen. Wird sich Emma bei den vielen Problemen tatsächlich noch aufs Tanzen konzentrieren können, um die wichtige Ballettprüfung zu meistern?

Meinung:
Dieses Buch ist ganz und gar nicht das, was ich erwartet habe. Ich bin erstaunt, entzückt, überrascht und begeistert. Der Schreibstil der Autorin Ann Sophie Müller ist äußerst erfrischend und jugendlich und die Erzählweise ist ausgesprochen witzig und locker, teilweise sogar spannend. Die Protagonistin Emma ist ein Mädchen, das man einfach ins Herz schließen muss. Auf ihrem Weg zur Primaballerina stehen ihr Cons, der Nachbarsjunge, und ihre Freundin Nina zur Seite. Cons ist ein toller Typ, auf den man sich verlassen kann. Er teilt Emmas Leidenschaft zum Tanzen und hilft ihr, wenn Jeremy und Kathrin mal wieder gemein in der Schule sind.
Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch Mobbing, Vorurteile und alltägliche Schulprobleme werden in diesem Mitmachbuch wunderschön zusammengefasst. Außerdem ist das Buch mit zahlreichen Fotos und Informationsboxen zum Thema „Ballett“ versehen. Vor allem Seiten wie „Meine fünf Lieblingslieder“ oder „Meine schönste Klassenfahrt“, die die Leserinnen selbst ausfüllen können, sind äußerst schön gestaltet. Alles in allem hoffe ich inständig auf eine Fortsetzung. Gibt es ein Wiedersehen mit Emma und Cons auf Schloss Löwenberg?

Fazit:
Die gelungene Mischung aus Roman, Ratgeber und Mitmachbuch beschert nicht nur ballettbegeisterten Mädchen im Alter von 10 – 13 Jahren zauberhafte Lesestunden. Fans der Serien „Dance Academy“ oder „Find me in Paris“ werden dieses Lese-Info-Mitmachbuch lieben. Von mir gibt es ohne jegliche Einschränkung 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an Ann Sophie Müller und den BVK Buch Verlag Kempen für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension}
Pechsträhnen färbt man pink

Pechsträhnen färbt man pink
von Mina Teichert
mit Illustrationen von Stephanie Reis

PLANET!
Hardcover
Kinderbuch
208 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-522-50598-7
Ersterscheinung: 13.09.2018

Inhalt:
Alles, was Wernike, genannt Winni, im Moment durch den Kopf geht, sind ihr Vlog, auf dem sie Tanzchoreografien veröffentlicht, und der Tanzwettbewerb. Aber ihre Mutter versteht einfach nichts davon. Als Winni sich auch noch die Haare pink färbt, bekommt sie riesigen Ärger. Dass sie noch dazu mit Fiete, dem Sohn einer alten Freundin ihrer Mutter, abhängen muss, ist so ziemlich das Letzte, was sie gerade braucht. Aber als immer mehr Tiere auf der Insel Amrum verschwinden, macht Winni sich zusammen mit Fiete auf gefährliche Spurensuche. Ob es den beiden gelingt, die Tierdiebstähle aufzuklären?

Meinung:
Mina Teichert gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsautorinnen. Nachdem ich bereits von „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ begeistert war, musste ich unbedingt auch „Pechsträhnen färbt man pink“ lesen und wurde, wie zu erwarten, nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist äußerst erfrischend und jugendlich und die Erzählweise ausgesprochen witzig und locker.
Die Protagonistin Winni ist frech, rebellisch und willensstark. Ein Mädchen, das man einfach ins Herz schließen muss. Auch Fiete ist äußerst sympathisch – ein toller Typ, auf den man sich verlassen kann. Die beiden sind zwar völlig unterschiedlich, ergänzen sich aber wunderbar. Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch Mobbing, Vorurteile und Diabetes wurden hier wunderschön zusammengefasst.

Fazit:
Die gelungene Mischung aus Jugendroman und Krimi beschert coolen Mädchen im Alter von 10 – 12 Jahren unterhaltsame Lesestunden. Die Handlung ist durchweg schwungvoll und spannend. Daher verdient diese Freundschaftsgeschichte mit einer ordentlichen Portion Spannung und einer kleinen Prise Liebe auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

{Rezension}
Meine Checkliste zum Verlieben

Meine Checkliste zum Verlieben
von Anja Janotta

Magellan Verlag
Hardcover mit Relieflack
Jugendbuch
288 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7348-5033-2
Ersterscheinung: 16.01.2019

Inhalt
Naomi ist ziemlich unglücklich. Ihre Eltern haben sich getrennt, der Vater ist gerade irgendwo auf einem Segeltörn, der Umzug zu Oma aufs Land und der Schulwechsel müssen erst einmal verarbeitet werden. Doch keiner versteht sie. Viel schlimmer noch, keiner hat Zeit für sie. Naomis einziger Lichtblick ist Gustav, der aber in der Klassenhierarchie sehr weit oben steht und ihre Gefühle daher nicht erwidert. Da kommt ihr die Liebes-Checkliste gerade recht, die besagt, dass sich jedes Paar, das die 36 Fragen dieser Liste zusammen und vor allem ehrlich abarbeitet, sich am Ende verliebt. Doch bevor Naomi all diese Fragen ihrem Schwarm Gustav stellt, möchte sie diese sicherheitshalber einmal wissenschaftlich mit Adrian durchgehen. Adrian hat das Asperger-Syndrom, eine Variante des Autismus mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Soziale Interaktionen und Kommunikation zählen nicht zu seinen Stärken und somit ist er der ideale Partner für dieses Experiment. Sich in ihn zu verlieben ist äußerst unwahrscheinlich oder etwa doch?

Meinung
Selten habe ich ein Buch nach so kurzer Zeit ein zweites Mal gelesen, aber der überraschend tiefgründige Jugendroman „Meine Checkliste zum Verlieben“ von Anja Janotta hat mich zutiefst berührt. In erster Linie ist das Buch einfach nur lustig und amüsant. Eine Geschichte über Freundschaft, alltägliche Familienprobleme und vor allem über die erste Liebe. Auf den zweiten Blick allerdings erkennt man, dass die Geschichte tatsächlich vielschichtiger ist. Der Schreibstil ist flüssig und locker. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der 13-jährigen Naomi erzählt, so dass wir einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt erhalten. Die Protagonisten sind wunderbar und einzigartig – vor allem Adrian. Seine Ansichten über die Liebe sind einfach herrlich, aber äußerst authentisch. Adrian ist manchmal so drollig, dass man ihn am liebsten einfach mal drücken möchte, was man tunlichst vermeiden sollte, da er körperliche Nähe gar nicht mag.

Fazit
Ein amüsantes Buch, das zum Nachdenken anregt. Vielleicht brauchen wir alle ab und an einen kleinen Stups, der uns wachrüttelt. Vieles nehmen wir oberflächlich einfach hin und merken nicht, was tatsächlich um uns herum geschieht. Dieses Buch hat mich begeistert und auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen verdient.