{Rezension}
Meine Checkliste zum Verlieben

Meine Checkliste zum Verlieben
von Anja Janotta

Magellan Verlag
Hardcover mit Relieflack
Jugendbuch
288 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7348-5033-2
Ersterscheinung: 16.01.2019

Inhalt
Naomi ist ziemlich unglücklich. Ihre Eltern haben sich getrennt, der Vater ist gerade irgendwo auf einem Segeltörn, der Umzug zu Oma aufs Land und der Schulwechsel müssen erst einmal verarbeitet werden. Doch keiner versteht sie. Viel schlimmer noch, keiner hat Zeit für sie. Naomis einziger Lichtblick ist Gustav, der aber in der Klassenhierarchie sehr weit oben steht und ihre Gefühle daher nicht erwidert. Da kommt ihr die Liebes-Checkliste gerade recht, die besagt, dass sich jedes Paar, das die 36 Fragen dieser Liste zusammen und vor allem ehrlich abarbeitet, sich am Ende verliebt. Doch bevor Naomi all diese Fragen ihrem Schwarm Gustav stellt, möchte sie diese sicherheitshalber einmal wissenschaftlich mit Adrian durchgehen. Adrian hat das Asperger-Syndrom, eine Variante des Autismus mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Soziale Interaktionen und Kommunikation zählen nicht zu seinen Stärken und somit ist er der ideale Partner für dieses Experiment. Sich in ihn zu verlieben ist äußerst unwahrscheinlich oder etwa doch?

Meinung
Selten habe ich ein Buch nach so kurzer Zeit ein zweites Mal gelesen, aber der überraschend tiefgründige Jugendroman „Meine Checkliste zum Verlieben“ von Anja Janotta hat mich zutiefst berührt. In erster Linie ist das Buch einfach nur lustig und amüsant. Eine Geschichte über Freundschaft, alltägliche Familienprobleme und vor allem über die erste Liebe. Auf den zweiten Blick allerdings erkennt man, dass die Geschichte tatsächlich vielschichtiger ist. Der Schreibstil ist flüssig und locker. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der 13-jährigen Naomi erzählt, so dass wir einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt erhalten. Die Protagonisten sind wunderbar und einzigartig – vor allem Adrian. Seine Ansichten über die Liebe sind einfach herrlich, aber äußerst authentisch. Adrian ist manchmal so drollig, dass man ihn am liebsten einfach mal drücken möchte, was man tunlichst vermeiden sollte, da er körperliche Nähe gar nicht mag.

Fazit
Ein amüsantes Buch, das zum Nachdenken anregt. Vielleicht brauchen wir alle ab und an einen kleinen Stups, der uns wachrüttelt. Vieles nehmen wir oberflächlich einfach hin und merken nicht, was tatsächlich um uns herum geschieht. Dieses Buch hat mich begeistert und auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen verdient.

{Rezension}
Die Pferde von Eldenau
Galopp durch die Brandung (Bd. 2)

Die Pferde von Eldenau
Galopp durch die Brandung (Bd. 2)
von Theresa Czerny

Magellan Verlag
Hardcover mit Relieflack und Silberfolie
Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7348-5039-4
Ersterscheinung: 16.01.2019

Inhalt:
Auf Grund eines traumatischen Erlebnisses lässt sich Jannis‘ Stute Dari nicht mehr reiten. Daher hilft er Frida und ihrem Pony Liv, sich für das alljährliche Strandderby vorzubereiten. Dieses Strandderby ist seit Jahren bereits das Highlight für Gut Eldenau. Doch nach einem Reitunfall gerät der gute Ruf des Gutes in Verruf und das Strandderby soll abgesagt werden. Jannis und Frida setzen alles daran, um das Derby doch noch zu retten.

Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich kein besonders pferdebegeistertes Mädchen bin. Aber ich war so überwältigt von Band 1 „Die Pferde von Eldenau – Mähnen im Wind“, dass ich unbedingt die Fortsetzung dieser wundervollen Pferdereihe lesen musste. Da die Bände aufeinander aufbauen, rate ich auf jeden Fall zur Einhaltung der Reihenfolge beim Lesen. Das Buch nur in den Händen zu halten, ist schon ein Traum, denn ich habe selten so ein wunderschön gestaltetes Cover gesehen. Mit der Begeisterung von Band 1 tauchte ich abermals in ein paar wundervolle Lesestunden ein, teilweise gefühlvoll und harmonisch, dann aber auch spannend und mitreißend. Auch in Band 2 wird die Handlung abwechselnd aus Sicht der beiden 14-jährigen Teenager Frida und Jannis erzählt. Die Charaktere sind der Autorin wunderbar gelungen, sowohl Jannis als auch Frida sind authentisch und sehr sympathisch. Ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen. Außerdem habe ich mich gefreut, dass sich aus der innigen Freundschaft der beiden langsam mehr entwickelt. Die gefühlvollen Beschreibungen der Natur und Landschaft und der Beziehung zwischen Mensch und Tier haben mir unglaublich gut gefallen. Auch wenn es sich um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt, hoffe ich sehr, dass Band 3 sehr bald erscheint.

Fazit:
Eine absolut gelungene Fortsetzung! Ich bin beeindruckt und empfehle nicht nur pferdebegeisterten Mädchen im Alter ab 12 Jahren, dieses Buch unbedingt zu lesen. Liebend gerne vergebe ich daher 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an Theresa Czerny für dieses Rezensionsexemplar.

Interview mit Andreas Steinhöfel

Leo: Haben Sie auch am Drehbuch für die „Rico und Oskar“-Filme mitgeschrieben?

Andreas Steinhöfel: Nein, das wollte ich nicht. Die Bücher sind ziemlich umfangreich, für einen Film muss man viele Figuren plattmachen und die Handlung verkürzen. Das finde ich schwer, wenn das Figuren sind, die ich mir selbst überlegt habe. Deswegen habe ich das andere machen lassen und habe denen auch nicht reingequatscht.

Leo: Die neue Fernsehserie „Dschermeni“ haben Sie zusammen mit Klaus Döring geschrieben. Wie funktioniert so eine Zusammenarbeit?

Andreas Steinhöfel: Ein Drehbuch funktioniert ja ganz anders als ein normales Buch. Da steht vielleicht, wie es da aussieht und wie die Stimmung ist. Aber hauptsächlich stehtdarin, wer was sagt. Du brauchst also kein „sagte er“ und „er hob die Augenbraue“. Das machen die Schauspieler selbst. Manche Sachen habe ich dann alleine geschrieben, und manche hat Klaus geschrieben. Und manchmal haben wir eine Unterhaltung gespielt, er war eine Figur und ich eine. Normalerweise schreibe ich ständig alles neu. Aber wennKlaus sagt: „Das ist gut so“, dann kann ich weiterarbeiten. Ohne Klaus hätte ich für eineFolge bestimmt zwei bis drei Wochen gebraucht. Mit ihm hat das drei Tage gedauert.

Leo: Haben Sie schon immer gewusst, dass Sie eines Tages Buchautor werden möchten?

Andreas Steinhöfel: Nein, als Kind wollte ich Lokomotivführer werden, so wie Jim Knopf. Zum Schreiben bin ich gekommen. weil ich als Erwachsener so ein doofes Kinderbuch gelesen habe. Das hat mir gar nicht gefallen. Da dachte ich: Das kann ich besser, ich alter Angeber (lacht).