{Rezension} Larsson Legacy
(Bd. 3 der „Crumbling Hearts“-Reihe)

Larsson Legacy
(Bd. 3 der „Crumbling Hearts“-Reihe)
von Carolin Wahl

Loewe Intense
Paperback
New Adult
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1573-3
Ersterscheinung: 13.11.2024

Er ist loyal seiner Familie gegenüber.
Sie ist die Enkelin des Erzfeindes.

Inhalt:
Theodor Skogen ist ein Teil der norwegischen Keksdynastie KOSGEN. Bei einem Maskenball trifft er auf Lovisa Larsson, die Enkelin des Erzfeindes seiner Familie, die ebenfalls im Sponsoring tätig ist – jedoch für das konkurrierende Unternehmen Knåd. Die beiden spüren sofort eine starke Anziehung zueinander, doch ihre Familienfehde lässt eine Beziehung fast unmöglich erscheinen. Trotz ihrer Bemühungen, sich voneinander fernzuhalten, begegnen sich Theo und Lovisa immer wieder auf großen Veranstaltungen, was die Spannung zwischen ihnen weiter verstärkt. Doch je mehr sie sich kennenlernen, desto schwieriger wird es, der verbotenen Anziehung zu widerstehen.

Meinung:
„Larsson Legacy“ hat mich als Fan der „Crumbling Hearts“-Reihe mit einem bittersüßen Gefühl zurückgelassen. Die Dynamik zwischen Theo und Lovisa ist spannend, aber gleichzeitig auch ein wenig frustrierend. Es war schön, endlich mehr über Theo zu erfahren, da er in den vorherigen Bänden eher als grimmiger Charakter aufgefallen ist. Doch in diesem Buch konnten wir tiefer in seine Emotionen eintauchen, und es war erstaunlich, seine Entwicklung nachzuvollziehen. Lovisa war mir als starke und selbstbewusste Frau sofort sympathisch. Ihre Entschlossenheit, sich nicht von der Familiengeschichte beeinflussen zu lassen, hat sie zu einer beeindruckenden Figur gemacht. Dennoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Geschichte mehr Tiefe hätte vertragen können. Gerade das Thema der „verbotenen Liebe“ und der immer wieder aufkommenden Spannungen zwischen den beiden wirkte für mich in einigen Szenen fast zu glatt und vorhersehbar. Trotz ihrer offensichtlichen Anziehung zueinander, kam das eigentliche Kennenlernen und die emotionale Nähe zwischen Theo und Lovisa für mich ein wenig zu spät, was die Entwicklung ihrer Beziehung etwas holprig erscheinen ließ. Was mir besonders gefallen hat, war der Blick hinter die Kulissen des Sport-Sponsorings, der dem Buch eine erfrischende Note verlieh. Auch wenn ich die Geschichte insgesamt genossen habe, fehlte mir an einigen Stellen ein wenig mehr Drama und Konflikt, vor allem am Ende, wo die Lösung der Familienfehde und der Probleme doch sehr abrupt und einfach erschien. Das hat die emotionale Intensität für mich ein wenig gemindert. Nichtsdestotrotz habe ich mich gut unterhalten gefühlt und fand die Interaktionen zwischen Theo und Lovisa immer noch sehr fesselnd.

{Rezension} Golden Heritage
(Bd. 2 der „Crumbling Hearts“-Reihe)

Golden Heritage
(Bd. 2 der „Crumbling Hearts“-Reihe)
von Carolin Wahl

Loewe Intense
Paperback
New Adult
400 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1572-6
Ersterscheinung: 17.04.2024

Sie will ein ganz normales Leben führen.
Er will in die Elite Oslos aufsteigen.

Inhalt:
Ellinor Skogen ist die Erbin des renommierten Osloer Keksunternehmens KOSGEN, doch sie hat sich immer hinter einer falschen Identität versteckt, um ein normales Leben zu führen. Bei ihrem Einstieg in die Firma, nach Jahren der Abgeschiedenheit und des Versteckens, trifft sie unerwartet auf ihren ehemaligen besten Freund Lucas. Dieser hatte sich damals von ihr abgewendet, als er ihre wahre Herkunft herausfand. Nun schlägt er ihr einen Deal vor: Er hilft ihr, in der Unternehmenswelt Selbstbewusstsein zu entwickeln, wenn sie ihm im Gegenzug Zugang zur High Society Oslos verschafft. Doch die Spannung zwischen den beiden ist unübersehbar und weckt alte Gefühle, die sie nicht so einfach ignorieren können.

Meinung:
„Golden Heritage“ ist für mich eine herrlich unterhaltsame und emotional geladene Geschichte. Besonders die Charaktere, Ellinor und Lucas, haben mich sofort für sich gewonnen. Ellinor ist ein Charakter, den man nur mögen kann – sie ist schüchtern, zurückhaltend, aber gleichzeitig voller Herz und so authentisch, dass ich mit ihr mitfühlen konnte. Ihre Entwicklung, wie sie sich Schritt für Schritt selbstbewusster und stärker durch die Herausforderungen kämpft, war ein echtes Highlight für mich. Ich habe ihre Reise zur Selbstfindung sehr geschätzt und fand es spannend, sie dabei zu begleiten. Lucas war anfangs eher der unnahbare Typ, der seine Emotionen hinter einer harten Fassade verbarg. Doch mit der Zeit zeigte sich auch bei ihm eine weiche Seite, die die Chemie zwischen den beiden noch intensiver machte. Die Liebesgeschichte zwischen Ellinor und Lucas war unglaublich intensiv. Die Funken flogen zwischen den beiden, und ich konnte ihre Spannungen und Gefühle richtig spüren. Was ich besonders mochte, war die Tatsache, dass sich ihre Beziehung langsam und organisch entwickelte. Es war nicht sofort alles perfekt, sondern sie mussten erst ihre Vergangenheit und ihre eigenen Unsicherheiten überwinden, bevor sie wirklich zueinander fanden. Für mich war das ein wesentlicher Bestandteil des Buches, der die Geschichte so authentisch machte. Das Setting in Oslo und das exklusive Umfeld der High Society waren gut gewählt, um die Dramatik und den Glanz zu unterstreichen. Ich konnte mich wunderbar in die Atmosphäre hineinversetzen und genoss die aufregenden Momente bei Gala-Events und in der Welt der Reichen und Schönen. Die Nebenfiguren haben der Geschichte zusätzliche Tiefe verliehen, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, dass diese Beziehungen noch weiter ausgebaut worden wären.

Fazit:
„Golden Heritage“ von Carolin Wahl ist eine spannende und emotionale Geschichte über Selbstfindung, Liebe und Vertrauen. Die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere, Ellinor und Lucas, hat mich besonders berührt. Die Geschichte ist wunderbar erzählt, der Schreibstil ist angenehm und flüssig, und die Liebesgeschichte ist intensiv und glaubwürdig. Zwar gab es kleinere Schwächen, etwa bei der Ausarbeitung der Nebenfiguren und einem offenen Ende, aber insgesamt hat das Buch mein Herz erobert.

{Rezension} Skogen Dynasty
(Bd. 1 der „Crumbling Hearts“-Reihe)

Skogen Dynasty
(Bd. 1 der „Crumbling Hearts“-Reihe)
von Carolin Wahl

Loewe Intense
Paperback
New Adult
432 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7432-1571-9
Ersterscheinung: 13.09.2023

Er will seinem Erbe entfliehen.
Sie will ihres finden.

Inhalt:
Aleksander Skogen lebt in einer Welt des Luxus und der Öffentlichkeit – mit Pferderennen in Ascot, einem Studium in Cambridge und Formel 1 in Monaco. Doch nach einem Skandal muss er untertauchen, um dem Medienrummel zu entkommen. So wird er auf eine Trekkingtour in die Wildnis Norwegens geschickt – geführt von Norah Svendsen. Norah lebt ganz anders: Sie führt mit ihren Großeltern ein kleines Wanderunternehmen und ist in ihrer eigenen Welt verwurzelt. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander und sind gezwungen, sich miteinander auseinanderzusetzen. Während der Tour entwickeln sich tiefe Gefühle zwischen ihnen, doch Norah ist skeptisch, da Aleksander bald wieder in sein Leben als Erbe der Kosgen-Keksdynastie zurückkehren wird.

Meinung:
„Skogen Dynasty“ ist eine Geschichte, die mich in vielerlei Hinsicht berührt hat. Besonders die langsame und authentische Entwicklung der Beziehung zwischen Norah und Aleksander hat mich gefesselt. Die Charaktere sind tiefgründig und menschlich – Aleksander, der hinter der Fassade des verwöhnten Erben einen verletzlichen jungen Mann verbirgt, und Norah, die sich nach dem Verlust ihrer Eltern und der Verantwortung für das Unternehmen ihrer Großeltern kämpferisch zeigt, aber gleichzeitig von Selbstzweifeln geplagt wird. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise, wie die Autorin die verschiedenen Welten, in denen die beiden leben, miteinander verbindet: die Idylle der norwegischen Wildnis und der Luxus der High Society. Der Slow-Burn-Aspekt der Geschichte passt perfekt zu den beiden Protagonisten. Es war kein schneller Sturz in die Liebe, sondern eine Entwicklung, die mit Rückschlägen, Missverständnissen und persönlichen Auseinandersetzungen einherging – was die Geschichte so realistisch und emotional gemacht hat. Besonders die Wechselwirkung der beiden Charaktere, ihre Gespräche und die tiefere Auseinandersetzung mit ihren eigenen Ängsten und Hoffnungen, fand ich sehr ansprechend. Die Landschaftsbeschreibungen Norwegens haben mich ebenfalls sehr angesprochen und eine wunderbare Atmosphäre geschaffen. Allerdings gab es Momente, in denen mich Norahs Verhalten etwas frustriert hat. Ihre wiederholte Zurückhaltung, sich den eigenen Gefühlen zu stellen, wirkte an einigen Stellen etwas zu langwierig. Doch gerade dieser Konflikt, den sie mit sich selbst ausfechtet, trägt zur Charakterentwicklung bei und zeigt ihre innere Zerrissenheit. Es war auch schön zu sehen, wie sich Aleksander von einem scheinbar arroganten „reichen Jungen“ zu einem Menschen entwickelt, der Verantwortung übernimmt und für seine Gefühle kämpft.

Fazit:
„Skogen Dynasty“ von Carolin Wahl ist ein starker Auftakt der „Crumbling Hearts“-Reihe, der mich mit einer authentischen Slow-Burn-Romance, emotionalen Höhen und Tiefen sowie einer faszinierenden Kulisse in Norwegen überzeugt hat. Die Charaktere sind sympathisch und vielschichtig, auch wenn Norah mich zum Ende hin etwas enttäuscht hat. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch, die Liebesgeschichte entwickelt sich realistisch und einfühlsam. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen der Reihe und die Geschichten der anderen Charaktere.

{Rezension} Das Leben fing im Sommer an

Das Leben fing im Sommer an
von Christoph Kramer

KiWi (Kiepenheuer & Witsch)
Hardcover mit Schutzumschlag
Comig-of-Age
256 Seiten
Meine persönliche Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-462-00798-5
Ersterscheinung: 13.03.2025

Inhalt:
Es ist Sommer 2006, und der 15-jährige Chris steht vor einer der prägendsten Phasen seines Lebens. Nachdem er aus der Nachwuchsmannschaft von Bayer Leverkusen geflogen ist, steht seine Fußballzukunft in Frage – ein Rückschlag für den Jungen, der davon träumt, Profifußballer zu werden. Doch im Mittelpunkt seines Lebens stehen nicht nur der Sport, sondern auch seine erste große Liebe: Debbie, das schönste Mädchen der Schule. Mit seinen Freunden verbringt er die heißen Sommertage auf dem Dach der alten Scheune und erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Was er anfangs für einen gewöhnlichen Sommer hält, wird zu einer Reise der Selbstfindung, bei der er zwischen Freundschaft, Liebe und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens hin- und hergerissen ist.

Meinung:
2006? Das war noch vor meiner Zeit. Daher kann ich Kommentare wie „weckt Erinnerungen an meine Jugend“ nicht teilen. Prägend für mich war allerdings der Sommer 2014 und somit Fußballprofis wie Christoph Kramer. Die fünfjährige Leo stand vor dem Fernseher – ja, sie stand, vor lauter Aufregung konnte sie nicht sitzen (es gibt zahlreiche Beweisvideos). Ich kann mich wirklich noch an Szenen wie das glorreiche 7:1 gegen Brasilien oder auch Kramers Last-Minute-Einsatz im Finale mit Bodycheck & Gedächtnisverlust erinnern. Wenn ich daran denke, blüht mir das Herz auf. Das war nämlich der Beginn meiner eigenen „Fußballkarriere“. Schon ein halbes Jahr zuvor begann mein Interesse an Fußball, aber meine Eltern waren nicht ganz so überzeugt von der Idee, dass ich nun Fußballerin werden wollte. Immer wieder wurde ich vertröstet, es gäbe keine Fußballmannschaft für Mädchen in der näheren Umgebung. Nun denn, nach der WM ließ ich mich nicht mehr abwimmeln. „Dann spiele ich halt mit Jungs!“ Gesagt, getan. Das einzige Mädchen in einer Jungsmannschaft zu sein, war nicht immer leicht. Für mich aber eine prägende und lehrreiche Zeit. Ich bin ehrlich, ich war nicht gar so talentiert wie Christoph Kramer, aber ich spielte voller Stolz und Leidenschaft. Und das ist es doch, was guten Sport ausmacht. Das ist es auch, was gute Autoren und Autorinnen ausmacht. Der Ehrgeiz, die eigenen Träume zu verfolgen und nicht aufzugeben. Genau hier knüpft der Roman von Christoph Kramer an, der uns in seinem Debüt mitnimmt auf eine Reise in die Jugend, in der die Suche nach Identität und das Streben nach dem Unmöglichen ebenso präsent sind wie das große Ziel, einfach nur zu „leben“. Und genau dieser Ehrgeiz und die Fähigkeit, sich selbst nicht aufzugeben, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Erzählung, die uns so nahe an die ersten großen, echten Erfahrungen heranführt. Die Geschichte hat mich persönlich sehr berührt, weil sie all die Unsicherheiten und Freuden des Jugendalters so gut einfängt. Man wird direkt in die Welt des 15-jährigen Chris gezogen und erlebt mit ihm die intensiven Gefühlswirren, die viele von uns in dieser Zeit durchgemacht haben. Die Sommerferien, das erste Verliebtsein, die Freundschaften, die einen durch alle Höhen und Tiefen begleiten – all das wird auf eine authentische Weise erzählt. Besonders schön finde ich die Kombination von großen, emotionalen Momenten und den kleinen, unbeschwerten Alltagsdetails: die verführerischen Freibadpommes, die aufregenden Nächte und das Kribbeln, das man nur in der Jugend kennt. Die Erzählweise von Christoph Kramer ist dabei angenehm und direkt, ohne zu viel Pathos. Man spürt, dass er viel von seinen eigenen Erlebnissen hat einfließen lassen, was die Geschichte noch glaubwürdiger macht. Zwar sind einige der Erlebnisse vielleicht etwas überspitzt oder idealisiert, doch gerade diese Mischung aus Realität und Fiktion schafft eine nostalgische Atmosphäre, die die 2000er Jahre lebendig werden lässt. Die Themen, die Kramer anspricht – von Selbstzweifeln über den Drang, „cool“ zu sein, bis hin zu den ersten zaghaften Schritten in die Unabhängigkeit – kommen sehr gut zur Geltung. Ich, gerade 16 Jahre alt und verliebt bis über beide Ohren, habe mich immer wieder in den Szenen selbst erkannt, vor allem in den Momenten, die von Unsicherheit und dem Wunsch nach Zugehörigkeit handeln. Gleichzeitig sorgt der Humor, den Christoph Kramer immer wieder in die Erzählung einfließen lässt, für eine Leichtigkeit, die der Geschichte gut tut.

Fazit:
„Das Leben fing im Sommer an“ von Christoph Kramer ist eine herzliche und nachvollziehbare Coming-of-Age-Geschichte, die uns in die Sommerferien 2006 zurückversetzt. Mit einer Mischung aus persönlichen Erinnerungen und fiktionalen Erlebnissen erzählt der Autor von der ersten Liebe, Freundschaft und dem Erwachsenwerden. Die Erzählweise ist unaufdringlich, jedoch voller Wärme und Nostalgie. Es ist ein Buch, das besonders für diejenigen interessant ist, die eine ähnliche Jugend erlebt haben, aber auch jüngeren Lesenden einen Einblick in diese Zeit bieten kann. Alles in allem ein schöner Roman über die Herausforderungen und Freuden des Erwachsenwerdens. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Wir guckten oft in die Sterne und träumten von großen Stadien, Weltmeisterschaften und Trikots mit unseren Namen. Salvo und ich teilten diesen Traum. Wir spielten Fußball, das war unser Leben. Wir spielten immer Fußball. Fußball, bis wir reingerufen wurden. Zwischen einem mit Kreide aufgemalten Tor und einer Garage.“ (S. 21)

{Rezension} Frontrunners – Liebe auf der Überholspur (Bd. 1 des „Frontrunners“-Reihe)

Frontrunners – Liebe auf der Überholspur
(Bd. 1 des „Frontrunners“-Reihe)
von Josie Juniper

Blanvalet in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
Paperback
384 Seiten
ISBN: 978-3-7341-1407-6
Ersterscheinung: 18.12.2024

Inhalt:
Phaedra Morgan, eine brillante Renningenieurin, arbeitet für ein aufstrebendes Formel-1-Team. Sie hat sich in einer von Männern dominierten Branche ihren Platz erkämpft und beweist täglich ihre Kompetenz. Doch als der talentierte Fahrer Cosmin Ardelean ins Team kommt, wird ihr Leben auf der Rennstrecke und abseits davon durcheinandergebracht. Cosmin ist nicht nur ein erfolgreicher Fahrer, sondern auch berüchtigt für seine zahlreichen Affären. Die beiden geraten immer wieder aneinander, was ihre Zusammenarbeit erschwert. Doch je mehr sie miteinander arbeiten, desto stärker wird die Anziehung zwischen ihnen, und schließlich entwickeln sie Gefühle füreinander – Gefühle, die geheim bleiben müssen, um das Team und ihre Karrieren nicht zu gefährden. Ihre Beziehung ist von ständigen Konflikten, intensiven Momenten und gefährlichen Geheimnissen geprägt.

Meinung:
Dieser Roman bietet ein klassisches Enemies-to-Lovers-Szenario, das mir grundsätzlich gut gefallen hat, jedoch mit einigen Schwächen behaftet ist. Die Grundidee, die Formel 1 als Hintergrund für eine Liebesgeschichte zu wählen, ist erfrischend und bietet ein gutes Potenzial für spannende Momente und Drama. Besonders als Formel-1-Fan fand ich die Umsetzung der Rennstrecken und die Einblicke in den Motorsport durchaus gelungen – hier merkt man, dass die Autorin sich mit dem Thema gut auskennt. Die Protagonisten, Phaedra und Cosmin, sind zunächst eher flach und klischeehaft. Phaedra wirkt zu Beginn wie eine typische starke, unabhängige Frau, die sich in einer Männerwelt behaupten muss, was zwar nachvollziehbar ist, aber emotional zu wenig greift. Cosmin, der charmante Frauenheld, ist ebenfalls ein etwas zu sehr überzeichnetes Klischee, was ihm die nötige Tiefe und Authentizität nimmt. Im Laufe des Buches entwickeln sich die beiden zwar weiter, aber der emotionale Tiefgang, den ich mir gewünscht hätte, bleibt aus. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist zwar stürmisch und leidenschaftlich, aber sie wirkt stellenweise zu überhastet und wenig glaubwürdig, besonders in Bezug auf die Geschwindigkeit, mit der sich ihre Gefühle entwickeln. Ein weiteres Manko für mich war das Fehlen von wirklicher Spannung – weder auf der Rennstrecke noch in der Beziehung zwischen den Hauptfiguren. Die Konflikte zwischen Phaedra und Cosmin, die anfangs vielversprechend wirken, verlieren schnell an Biss, da die Handlung oft ins Kitschige abdriftet. Besonders das Drama um die beiden wird nicht wirklich emotional ausgebaut, was die Ereignisse eher oberflächlich wirken lässt.

Fazit:
„Frontrunners – Liebe auf der Überholspur“ von Josie Juniper bietet eine unterhaltsame und leichte Lektüre, die vor allem Fans des Enemies-to-Lovers-Tropes ansprechen dürfte. Trotz eines interessanten Hintergrunds im Motorsport und eines flüssigen Schreibstils bleibt die Geschichte insgesamt leider flach und klischeehaft. Die Protagonisten hätten mehr Tiefe vertragen, und auch die Beziehung zwischen ihnen wirkt häufig zu überstürzt. Wer auf Kitsch, schnelle Romantik und Formel-1-Flair steht, wird trotzdem auf seine Kosten kommen, aber wer nach mehr Tiefe und emotionaler Authentizität sucht, wird wohl enttäuscht. Insgesamt eine unterhaltsame, aber nicht ganz überzeugende Geschichte. Daher gibt es von mir leider nur 3 von 5 Sternchen.