{Rezension} All My Golden Memories
(Bd. 1 der „Van Day“-Reihe)

All My Golden Memories
(Bd. 1 der „Van Day“-Reihe)
von Mounia Jayawanth

LYX Verlag
Taschenbuch
New Adult
416  Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1987-5
Ersterscheinung: 26.05.2023

Jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, weiß ich es.
Ich bin angekommen

Inhalt:
Nach zwei Jahren kehrt Ryan Van Day, der Sohn des Besitzers eines luxuriösen New Yorker Hotels, zurück, um das Familienunternehmen zu retten, das von einem Skandal erschüttert wurde. Er trifft auf Ellis Wheaton, seine einstige beste Freundin, die als Tochter der Hotelangestellten ebenfalls eine enge Verbindung zu dem Hotel hat. Zwischen den beiden gibt es eine schwierige Geschichte, die mit einem tiefen Zerwürfnis endete. Doch als sie sich wieder begegnen, entfacht zwischen ihnen ein altes Knistern, das mit jeder Begegnung stärker wird. Können sie die alte Mauer, die sie voneinander trennt, überwinden und ihre verloren geglaubte Freundschaft wiederfinden? Und welche Geheimnisse gilt es zu lüften, um das Hotel vor dem Ruin zu bewahren?

Meinung:
Ich liebe das Cover. Diese schlichte Eleganz ist einfach traumhaft schön. Vor allem harmonieren die goldenen Akzente mit dem weißen Hintergrund hervorragend miteinander. Aber nicht nur optisch hat mich der Auftakt der „Van Day“-Dilogie überzeugen können, denn der Schreibstil der Autorin ist fabelhaft, einzigartig und emotional berührend. „All My Golden Memories“ hat mich mit seiner Mischung aus Glamour, Romantik und Geheimnissen direkt in den Bann gezogen. Die Erzählweise wechselt zwischen Ellis in der Gegenwart und Ryan in seiner Kindheit, was den Charakteren eine tiefere Dimension verleiht. Besonders Ryans Perspektive hat mich emotional sehr berührt, da ich seine inneren Konflikte und die Last seiner familiären Erwartungen gut nachvollziehen konnte. Ellis hingegen ist ein erfrischender Sonnenschein, dessen selbstlose Art und ihre Bestrebungen, das Hotel zu retten, sie zu einer sehr sympathischen Protagonistin machen. Die Liebesgeschichte zwischen Ellis und Ryan entwickelt sich zwar langsam, aber ich fand es überzeugend, wie sich ihre Gefühle Schritt für Schritt wieder entfachen, obwohl die Geschichte an manchen Stellen etwas abrupt an Fahrt aufnimmt. Das Setting des luxuriösen Hotels in New York ist perfekt gewählt und vermittelt eine klare Atmosphäre von Eleganz und Glamour. Die Konflikte innerhalb der Familie, die Geheimnisse und das Mysterium rund um das Hotel machen die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Besonders gefallen hat mir der Schreibstil von Mounia Jayawanth, der die Handlung flüssig und angenehm zu lesen macht. Die Dialoge sind lebendig und authentisch, und die Beschreibungen schaffen eine starke visuelle Vorstellung des luxuriösen Settings.

Fazit:
„All My Golden Memories“ ist ein unterhaltsamer und bewegender Auftakt der „Van Day“-Reihe. Mounia Jayawanth gelingt es, eine Wohlfühlatmosphäre mit genügend Konflikten und emotionalen Wendungen zu verbinden. Die Entwicklung der Charaktere und die tiefer gehende Geschichte rund um das Hotel machen das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre. Auch wenn die Liebesgeschichte etwas schneller voranschreitet, als ich es mir gewünscht hätte, bietet der Roman insgesamt eine gelungene Mischung aus Romantik, Geheimnissen und Intrigen. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} You Are My Hurricane

You Are My Hurricane
von Emily Aves

reverie (in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH)
Paperback
432 Seiten
ISBN: 978-3-7457-0452-5
Ersterscheinung: 19.11.2024

»Wir befanden uns in diesem flüchtigen Moment im Auge des Sturms. Wenn alles ruhig war und nur die Welt um uns herum aufgewirbelt wurde.«

Inhalt:
Maeve liebt es, hinter ihrer Kamera zu stehen – als Fotografin an der Fairview Universität in Florida dokumentiert sie das Leben der Footballmannschaft, ohne je selbst im Mittelpunkt zu stehen. Doch als sie bei einem unglücklichen Vorfall mit dem beliebten Quarterback Carter McCoy beim Spiel zusammenstößt, wird das Video des Zusammenpralls über Nacht viral. Während Maeve versucht, der plötzlichen Aufmerksamkeit zu entkommen, muss sie sich auch mit den Konsequenzen des Vorfalls auseinandersetzen: Ihre Kamera ist kaputt, und ausgerechnet Carter benötigt ihre Aufnahmen, um den begehrten Platz in der NFL zu ergattern. Er schlägt vor, den Vorfall für Spenden zu nutzen, um Maeve eine neue Kamera zu besorgen. Doch die wachsende Nähe zwischen den beiden bringt nicht nur alte Wunden ans Licht, sondern auch Gefühle, mit denen keiner von ihnen gerechnet hat. In einem Wirbelsturm aus Missverständnissen, Enttäuschungen und überraschender Zuneigung müssen sie lernen, einander zu vertrauen – und sich selbst zu verzeihen. Denn manchmal braucht es einen Sturm, um die Mauern des Herzens zu durchbrechen.

Meinung:
Diese Romance mit Florida College Setting und dem beliebtesten Sport der USA, dem American Football, ist nicht nur ein Buch – es ist ein emotionaler Sturm, der einem den Atem raubt und das Herz in alle Richtungen wirbelt. Emily Aves gelingt es, eine so starke, komplexe Chemie zwischen ihren Protagonisten aufzubauen, dass es kaum möglich ist, sich von der Geschichte loszusagen. Maeve und Carter sind wie zwei Magneten, deren Anziehungskraft so intensiv ist, dass sie einen mitreißt, auch wenn man sich der Gefahr eines solchen Sturms bewusst ist. Die Autorin entfaltet ihre Charaktere auf eine Weise, die sowohl authentisch als auch tiefgründig ist. Maeve, die anfangs in ihrem eigenen Schutzpanzer lebt, wird zu einer Figur, mit der man sich auf tiefste Weise identifizieren kann. Ihre Ängste, ihre inneren Kämpfe und die schmerzlichen Erinnerungen an ihre Vergangenheit sind so gut nachvollziehbar, dass ich mich fast in ihr verlor. Carter, der anfangs wie der typische Footballstar daherkommt – arrogant, selbstbewusst, charmant – zeigt immer mehr Facetten seiner Persönlichkeit. Was mich von Anfang an beeindruckte, war die Art und Weise, wie Carter, abgesehen von seinen unaufdringlichen Charme, zu einem Mann wurde, der den Mut hatte, nicht nur Maeve zu erobern, sondern sich auch selbst zu verändern. Der ein oder andere Überraschungsmoment in ihrer Beziehung hat mich immer wieder emotional aufgewühlt. Die Geschichte zwischen den beiden entwickelt sich rasant, aber nicht überstürzt – jedes Gefühl, jede Reaktion scheint aus den Charakteren heraus zu kommen und nicht wie ein unauthentisches Handlungselement. Ich konnte jederzeit spüren, wie sehr Maeve und Carter voneinander abhängen, wie ihre gemeinsamen Momente sowohl stürmisch als auch zart sind. Die Mischung aus „Enemies-to-Lovers“ und der tieferen emotionalen Schicht, die darunterliegt, ist perfekt gelungen. Die zahlreichen Szenen, die so lebendig beschrieben werden, ließen in meinem Kopf einen Film ablaufen, den ich mit geschlossenen Augen gesehen habe, weil er einfach so greifbar war. Doch wie bei jedem Sturm gibt es auch ruhige Momente, in denen die Dynamik ein wenig zurücktritt. Und so war es auch in diesem Buch: Manchmal schleichen sich langatmige Passagen ein, die zwar den Charakteren Raum zur Entwicklung geben, jedoch die Spannung etwas dämpfen. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt war die Häufung einiger Redewendungen, die sich nach einiger Zeit wiederholten und an Intensität verloren. Trotzdem – diese Momente änderten nichts an der überwältigenden emotionalen Tiefe, die die Geschichte trägt.

Fazit:
„You Are My Hurricane“ von Emily Aves hat mich wirklich beeindruckt. Die Geschichte von Maeve und Carter ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesselte. Der Schreibstil von Emily Aves ist flüssig, packend und gleichzeitig einfühlsam. Sie schafft es, emotional zu bewegen, ohne dabei unnötige Dramen zu erzeugen. Es gibt so viele Momente des Schmunzelns und der Zärtlichkeit, die wie Sonnenstrahlen nach einem Sturm wirken. Auch wenn die Spannung gegen Ende hin etwas nachlässt, bleibt es ein absolut empfehlenswertes Leseerlebnis für all jene, die an die Kraft der Liebe glauben – und daran, dass es manchmal einen Hurricane braucht, um Mauern einzureißen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4,5 von 5 Sterne für diese großartige Liebesgeschichte, die mich berührt und gleichzeitig mitgenommen hat. Ein stürmisches, aber wunderschönes Leseerlebnis.

Lieblingszitate:
„Wieder einmal sahen wir viel zu tief in die Augen des anderen und drohten, uns darin zu verlieren. Am liebsten wäre ich in seinem Ozean ertrunken, aber ich strampelte und hielt mich an der Wasseroberfläche, sodass er mich nicht in seine Tiefen reißen konnte. Obwohl ich diese so gerne erkunden wollte.“ (S. 206)
und
„Wir sind am besten, wenn wir Menschen um uns haben, auf die wir uns verlassen können.“ (S. 400)

{Rezension} Wie Farben im Regen
(Bd. 3 der „Liebe ist“-Reihe)

Wie Farben im Regen
(Bd. 3 der „Liebe ist“-Reihe)
von Alicia Zett

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
496  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0184-6
Ersterscheinung: 29.02.2024

Das hier ist mein Samuel. Vielleicht sogar ein Stück mehr als noch vor wenigen Minuten.

Inhalt:
Caro und Sam gelten als das Traumpaar am Internat Schloss Mare. Sie sind nicht nur in der Queer & Friends AG aktiv, sondern spielen auch im Fußballteam. Doch als das letzte Schuljahr anbricht, hat Caro das Gefühl, dass Sam ihr immer mehr entgleitet. Der Grund dafür ist, dass Sam nicht die beliebte Stürmerin ist, für die ihn alle halten, sondern Samuel, der beliebte Stürmer. Als Samuel sich endlich Caro anvertraut, stellen sich viele Fragen: Wie wird sich sein Coming-out auf ihre Beziehung auswirken? Darf Samuel weiterhin im Fußballteam spielen? Und wie verändert sich ihre Liebe, wenn Caro als lesbische Frau plötzlich mit neuen Unsicherheiten konfrontiert wird? Während sie versuchen, Antworten zu finden, müssen sie ihre Beziehung und ihre Identitäten neu definieren.

Meinung:
Der dritte Band der Reihe entführt uns wieder in die vertraute Atmosphäre des Internats Schloss Mare, doch dieses Mal wird die Geschichte von Caro und Samuel auf eine neue Ebene gehoben. Die Thematik der Transidentität ist in dieser Konstellation eine willkommene und wertvolle Abwechslung zu anderen Jugendromanen. Alicia Zett gelingt es, die komplexen Themen wie Selbstfindung und Akzeptanz auf eine einfühlsame und authentische Weise zu behandeln, die nie platt wirkt, sondern vielmehr eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und der Bedeutung von Liebe ermöglicht. Die Wahl, die Geschichte aus Caros Perspektive zu erzählen, gewährt uns einen sehr intimen Einblick in ihre Gedankenwelt. Caro ist eine lebendige und sympathische Figur, die oft zwischen Zuneigung und Unsicherheit schwankt. Ihre Ängste und Zweifel, besonders im Hinblick auf ihre lesbische Identität und Samuels Transsexualität, werden eindrucksvoll dargestellt. Man versteht ihre Gefühlswelt und ihre innere Zerrissenheit, wodurch die Geschichte emotional packend wird. Allerdings hätte ich mir an manchen Stellen etwas mehr Einblick in Samuels Gedankenwelt gewünscht, besonders in den Momenten, in denen er sich mit seiner eigenen Veränderung auseinandersetzt. Dadurch bleibt seine Perspektive für mich etwas blasser im Vergleich zu Caros. Dennoch wird seine Entwicklung sehr gut über Caros Wahrnehmungen transportiert, was die Beziehung der beiden glaubwürdig und tiefgründig macht. Besonders schön fand ich, dass die Geschichte nicht nur um Samuels Coming-out kreist, sondern auch um Caros eigene Entwicklung und ihre Auseinandersetzung mit ihrer sexuellen Identität. Die Geschichte thematisiert die Herausforderungen, die mit einem Coming-out innerhalb einer bestehenden Beziehung verbunden sind, und bringt eine realistische, aber auch hoffnungsvolle Botschaft: Liebe ist flexibel und anpassungsfähig, solange sie auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt basiert. Die Erzählweise ist, wie man es von Alicia Zett gewohnt ist, sehr fesselnd und gefühlvoll. Die emotionale Tiefe der Geschichte kommt besonders in den ruhigeren Momenten gut zur Geltung, und auch die Darstellung der Nebenfiguren trägt zur Authentizität des Romans bei. Die Verbindung zu den vorherigen Bänden der Reihe wird zwar immer wieder aufgegriffen, dennoch bleibt der dritte Band eigenständig und gut verständlich, selbst wenn man die ersten beiden Teile noch nicht gelesen hat.

Fazit:
„Wie Farben im Regen“ von Alicia Zett bietet einen emotionalen und gelungenen Abschluss der „Liebe ist“-Trilogie, der sich mit wichtigen und aktuellen Themen wie Transidentität, Identitätsfindung und der Veränderung von Beziehungen auseinandersetzt. Der Autorin gelingt es, eine fesselnde Geschichte zu erzählen, die sowohl die Herausforderungen als auch die schönen Seiten der Liebe zeigt. Auch wenn mir an manchen Stellen ein tieferer Einblick in Samuels Gedankenwelt gefehlt hat, bietet der Roman insgesamt ein tiefgründiges Leseerlebnis und wird sicherlich vielen Jugendlichen ab 14 Jahren als wertvolle Orientierung dienen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sterne.

{Rezension} Wie Wellen im Sturm
(Bd. 1 der „Liebe ist“-Reihe)

Wie Wellen im Sturm
(Bd. 1 der „Liebe ist“-Reihe)
von Alicia Zett

One Verlag
Paperback
Erzählendes für junge Erwachsene / Jugendbuch
448  Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0165-5
Ersterscheinung: 26.05.2023

Ich glaube, ich könnte Mika auf jede erdenkliche Art küssen,
und alle davon würden mir den Atem rauben.

Inhalt:
Die sechzehnjährige Louise fühlt sich an ihrer alten Schule oft ausgeschlossen. Als sie jedoch durch ihre Leidenschaft fürs Schreiben ein Stipendium für das Internat Schloss Mare an der Nordseeküste erhält, ändert sich ihr Leben. Schnell findet sie Anschluss in der Fußballmannschaft und beginnt, sich dort zu Hause zu fühlen. Doch besonders Mika, die Kapitänin des Teams, bleibt für sie ein Rätsel. Als Louise bemerkt, dass ihre Gefühle für Mika immer mehr in Richtung Liebe gehen, wird ihr klar, dass sie sich mit ihrer Identität und ihren Gefühlen auseinandersetzen muss – eine Reise, die nicht ohne Hürden verläuft.

Meinung:
Der Auftakt der „Liebe ist“-Reihe ist eine berührende und authentische Coming-of-Age-Geschichte, die nicht nur die erste Liebe thematisiert, sondern auch das Finden von sich selbst und den Mut, zu seiner Identität zu stehen. Alicia Zett gelingt es, diese Themen mit viel Empathie und Feingefühl zu behandeln. Besonders schön ist die Darstellung der LGBTQIA+-Thematik, die hier ganz selbstverständlich und ohne Klischees in die Geschichte integriert wird. Louise ist eine Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt – ihre Unsicherheit und die Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen hat, sind sehr nachvollziehbar und realistisch dargestellt. Der Erzählstil der Autorin passt wunderbar zu Louise‘ Charakter. Die Geschichte wird in einer Mischung aus Erlebnissen im Internat und Auszügen aus Louises eigener Fantasygeschichte erzählt, was dem Buch einen besonderen Touch verleiht. Gerade die Passagen aus Louises Roman fügen sich harmonisch in die Handlung ein und geben ihrem Charakter zusätzliche Tiefe. Ein kleiner Kritikpunkt: Die Fantasygeschichten, in die Louise flüchtet, sind nicht jedermanns Sache, und ich persönlich hätte mir in diesen Abschnitten mehr von Louises direkter Entwicklung gewünscht, aber das ist natürlich Geschmackssache. Die Dynamik zwischen Louise und Mika entwickelt sich mit der Zeit, wobei Mika zunächst eine eher unangenehme Person zu sein scheint, die Louise immer wieder zurückweist. Doch im Laufe der Geschichte wird klar, dass auch Mika ihre eigenen Konflikte und Ängste hat, was ihre Zurückhaltung erklärt. Die langsame Annäherung der beiden Mädchen ist realistisch und kommt nicht zu plötzlich, was die Entwicklung der Beziehung besonders glaubwürdig macht. Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist das Setting des Internats, das mit seiner offenen und akzeptierenden Atmosphäre eine willkommene Zuflucht für Louise darstellt. Besonders gefallen hat mir, wie die verschiedenen Charaktere, die Louise im Fußballteam trifft, miteinander interagieren. Es ist eine bunte, vielfältige Gruppe, die sich gegenseitig stützt. Die Fußballgeschichte ist ebenfalls gut eingebunden und trägt zur Entwicklung von Louise und den Beziehungen zwischen den Charakteren bei. Der Sport als gemeinschaftliche Aktivität und als Teil des Selbstfindungsprozesses der Protagonistin ist geschickt in die Handlung integriert und bietet zusätzliche Spannung und Dynamik.

Fazit:
„Wie Wellen im Sturm“ von Alicia Zett ist ein wunderschöner, emotionaler Roman über Selbstfindung, die erste Liebe und das Überwinden von Ängsten. Der Autorin gelingt es, die queere Thematik auf eine sehr zugängliche und herzliche Weise zu behandeln. Trotz kleinerer Kritikpunkte, wie der Fantasygeschichte und dem etwas abrupten Ende, ist dies ein absolut empfehlenswerter Jugendroman für das Lesealter ab 14 Jahren. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entfaltet. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sterne.

{Rezension} Talk Santa to Me

Talk Santa to Me
von Linda Urban

Carlsen
Taschenbuch
Jugendbuch
256 Seiten
Altersempfehlung: 12 – 16 Jahre
ISBN: 978-3-551-32207-4
Ersterscheinung: 26.09.2024

Inhalt:
Die fünfzehnjährigen Francie lebt in Hollidale, einer Stadt, die während der Festtage ganz im Zeichen von Weihnachten steht. Ihre Familie betreibt einen Weihnachtsladen, der immer wieder für skurrile Situationen sorgt, vor allem, wenn ihre Tante Carole mit einem Zwang zur Perfektion regiert. Doch als Francie Hector trifft, den attraktiven Jungen aus ihrer Klasse, gerät ihre sonst so planbare Welt gehörig ins Wanken. Zwischen Tannenbäumen, Elfenkostümen und geheimen Wünschen entwickelt sich eine süße Winterromanze – aber auch das ein oder andere familiäre Drama bleibt nicht aus.

Meinung:
Die Grundidee des Buches hat definitiv Potenzial: Weihnachtliche Atmosphäre, eine liebevolle Familie, die sich voll und ganz in den Festlichkeiten verliert, und eine erste Liebe, die sich wie der perfekte Kuss unterm Mistelzweig anfühlt. Leider konnte mich diese YA-Romance jedoch nicht überzeugen. Besonders der Anfang zieht sich sehr in die Länge. Die vielen Details rund um die Familie, den Weihnachtsshop und die ständigen Missverständnisse zwischen Francie und ihrer Tante sind zwar charmant, aber auch sehr langatmig und wiederholen sich oft. Erst in der Mitte des Buches wird die Geschichte interessanter. Doch auch dann bleibt Hector eine sehr flache Figur, der kaum mehr als die Beschreibung „süß und breitschultrig“ bietet. Ich hätte mir mehr Tiefe und Entwicklung bei ihm gewünscht – die Emotionen der Protagonistin kamen für mich nicht so richtig an. Zudem bleibt vieles innerhalb der Familie angedeutet, ohne dass wirklich etwas in die Tiefe geht. Es gibt viele ungelöste Konflikte, die leider nicht wirklich aufgegriffen werden. Der Weihnachtsvibe ist zwar da, doch er wird oft von den flachen Dialogen und oberflächlichen Handlungssträngen überlagert. Der Humor und die leichte Lesbarkeit machen das Buch für zwischendurch okay, doch wer tiefgründigere Themen oder eine wirklich fesselnde Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht sein. Vor allem verspricht der Klappentext eigentlich eine herzerwärmende weihnachtliche Lovestory, doch die Romantik bleibt leider im Buch hinter den Erwartungen zurück – die Liebesgeschichte zwischen Francie und Hector wirkt eher oberflächlich und entwickelt sich viel langsamer, als man es sich erhofft.

Fazit:
„Talk Santa to Me“ von Linda Urban ist ein süßes Buch für Fans von leichten, unterhaltsamen YA-Romance-Geschichten mit Weihnachtsflair. Die Geschichte bietet eine nette Mischung aus Familiengeschichten und einer zarten Romanze, doch der Anfang ist zu zäh und die Figuren hätten mehr Tiefe vertragen. Wer einfach etwas für die Vorweihnachtszeit sucht, wird seinen Spaß haben, aber wer auf mehr Tiefgang hofft, wird möglicherweise enttäuscht. Von mir gibt es leider nur 2,5 von 5 Weihnachtssterne.