{Rezension} She Gets the Girl
Manchmal hat die Liebe keinen Plan

She Gets the Girl
von Rachael Lippincott und Alyson Derrick
übersetzt von Nina Frey

dtv
Paperback
Jugendbuch
368 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Originaltitel: ‎‎She Gets the Girl
ISBN: 978-3-423-74000-5
Ersterscheinung: 15.06.2023

Oft findet man die große Liebe dort, wo man sie nicht erwartet

Inhalt:
Alex und Molly – unterschiedlicher könnten zwei Menschen kaum sein. Während Alex Blackwood sich selbstbewusst und eigenständig durchs Leben kämpft, ist Molly Parker eher schüchtern und unbeholfen. Und obwohl die beiden nichts gemeinsam haben, laufen sie sich bei einer Erstsemesterparty am College über den Weg und beschließen einander zu helfen. Alex muss nämlich ihrer Ex-Freundin Natalie beweisen, dass ihr die Gefühle anderer nicht vollkommen egal sind. Deshalb unterstützt sie nun Molly mithilfe eines Fünf-Stufen-Plans, Cora Myers, in die Molly schon seit Jahren verliebt ist, zu erobern. Doch schon bald wird beiden klar, dass sich Liebe nicht so einfach planen lässt. Und deshalb stellt sich dann die berechtigte Frage: Wer verliebt sich hier eigentlich in wen?

Meinung:
Ich habe dieses Buch geliebt und es innerhalb weniger Stunden gelesen, weil ich nicht aufhören wollte oder besser gesagt nicht aufhören konnte. Ich war so gefangen von dieser Romanze, dass ich jetzt schon sagen kann, dass dieses Buch am Ende des Jahres definitv ein Plätzchen in meiner persönlichen Top 3 finden wird. Ein wahnsinnig amüsantes Lesehighlight, das so authentisch ist, dass man die ganze Zeit über hofft, dass Alex und Molly am Ende zueinander finden. Obwohl Alex eher die draufgängerische Herzensbrecherin ist und Molly das wohlbehütete Mädchen, stellte sich mir nie die Frage, ob die beiden sich ineinader verlieben würden, sondern einfach nur wann. Überrascht hat mich tatsächlich die Entwicklung beider Charaktere, denn sowohl Alex als auch Molly reifen innerhalb weniger Wochen und erkennen dann, dass man nie oberflächlich über andere Menschen urteilen sollte. Oft versteckt sich mehr als erwartet hinter der Fassade. Wenn man Menschen also die Chance gibt, sich zu öffnen, ihnen zuhört und ihnen das Gefühl gibt, dass man füreinander einsteht, egal was kommen mag, dann lernt man sich meist von einer ganz anderen Seite kennen. Genau diese Erkenntnis, sich selbst einzugestehen, dass es im Leben nicht immer nach „Schema F“ gehen muss, und der Mut, Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind, um das eigene Glück zu finden, sind wichtige Meilensteine im Leben. Der Schreibstil ist übrigens grandios, denn wir gleiten jugendlich frisch und völlig unkompliziert von einer Seite zur nächsten. Die Sätze sind nicht zu verschachtelt aufgebaut und alles wirkt sehr natürlich und authentisch. Ich bin so begeistert, dass ich mich freuen würde, noch mehr vom Autorinnen-Duo Lippincott & Derrick zu lesen.

Fazit:
„She Gets the Girl“ ist das erste gemeinsame Buch von Bestsellerautorin Rachael Lippincott und ihrer Frau Alyson Derrick. Diese sapphische Romanze empfehle ich Jugendlichen ab 14 Jahren. Das Autorinnen-Duo zeigt, dass die Liebe immer ihren Weg findet, wenn man sich dieser und den Menschen öffnet. Diese jugendliche Lovestory enthält viele wichtige Botschaften und bekommt deshalb 5 von 5 Sternchen von mir.

Lieblingszitate:
„Ich bin an einem Ort, umgeben von neuen Leuten, doch die Wahrheit ist… ich selbst bin die Alte.“ (S. 71)
und
Es muss nicht unbedingt schiefgehen.“ (S. 146)
und
Aber Liebe ist nichts, womit man nur irgendwie über die Runden kommen sollte.“ (S. 307)
und
Du solltest mit dem Menschen zusammen sein, bei dem du ganz du selbst sein kannst.“ (S. 341)
und
…und diese Liebe fühlt sich so für mich bestimmt an, wirklich für mich, ohne jede Bedingung.“ (S. 362)

{Rezension} Ein Sommer, der nie enden soll

Ein Sommer, der nie enden soll
von Debbi Michiko Florence

dtv
(Reihe Hanser)
Taschenbuch
Kinder- / Jugendbuch
336 Seiten
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
Originaltitel: Sweet and Sour
ISBN: 978-3-423-65000-7
Ersterscheinung: 18.05.2023

Es gibt Sommer, die sind süß.
Es gibt Sommer, die sind bitter.
Dieser Sommer aber ist unvergesslich.

Inhalt:
Auf die Sommerferien hat Mai sich schon immer gefreut, denn diese verbrachte sie immer mit ihrem besten Freund Zach im Ferienhaus seiner Familie. Doch vor zwei Jahren wurde sie von Zach enttäuscht, verletzt und verraten. Deshalb war Mai dann auch froh, dass Zachs Familie nach Japan zog. Doch nun ist Familie Koyama wieder zurück und alle freuen sich auf einen gemeinsamen Sommer in Mystic. Alle? Alle bis auf Mai, die bereits Pläne schmiedet, um sich an Zach zu rächen. Doch Zach ist nicht mehr der Junge, der er mal war. Wird Mai ihrem ehemals besten Freund je verzeihen können, was er ihr angetan hat?

Meinung:
Vom Buchtitel und von der Covergestaltung fühlte ich mich direkt angesprochen. Es war schon wieder Liebe auf den ersten Blick! Diese warmherzige Geschichte über die Höhen und Tiefen einer Sommerfreundschaft ist humorvoll und unterhaltsam. Auch der Schreibstil ist jugendlich frisch und leicht lesbar. Dennoch konnte mich die Story nicht ganz abholen. Ja, ich hatte wunderschöne Lesestunden, aber ich musste ständig an ein anderes Buch denken, denn es ähnelt schon arg der von mir heiß und innig geliebten „The summer I turned pretty“-Reihe von Jenny Han. Mais und Zachs Sommerferien könnten auch die von Belly, Jeremiah und Conrad sein. Bereits am Anfang des Buches, der Fahrt vom Flughafen zum Ferienhaus, hatte ich das Gefühl, diese Geschichte schon einmal gelesen zu haben. Auch charakterlich gleichen sich die beiden Mädchen, Mai und Belly, doch sehr. Beide sind sehr sympathisch, jedoch anstrengend und nervig, weil sie aufgrund von Missverständnissen in ihren Handlungen und Emotionen feststecken. Irritiert hat mich dann allerdings die Tatsache, dass hier Kinder von der großen Liebe sprechen – immerhin wird Zach im besagten Sommer erst vierzehn und Mai dreizehn. Auch die Freunde der beiden Protagonisten sind im gleichen Alter, haben aber alle schon feste Beziehungen. Auf der einen Seite verhalten sich die Teenager also bereits erwachsen, während auf der anderen Seite Mai dann ein Drama um ein kleines Missverständnis, das sich bereits vor zwei Jahren ereignet hat, macht. Wenn man aber bedenkt, dass dieses Buch für Kinder und Jugendliche ab elf Jahren geschrieben wurde, dann muss man auch nicht jede Szene auseinanderstückeln und alles hinterfragen. Ja, dann ist es tatsächlich ein wunderschöner Roman für die Sommerferien.

Fazit:
„Ein Sommer, der nie enden soll“ von Debbi Michiko Florence ist eine Geschichte über allerbeste Freunde, Verrat und den Mut zur Vergebung. Ich wurde gut unterhalten und vergebe daher 4 von 5 Sternchen.

{Rezension} Kira Kolumna Magazin
Ausgabe 01/2023

Das offizielle Magazin zur beliebten Hörspielserie „Kira Kolumna“ ist da!

Die Geschichten rund um Kira Kolumna, die über drei Ecken mit der rasenden Reporterin Karla Kolumna aus den „Bibi Blocksberg“- und „Benjamin Blümchen“-Geschichten verwandt ist, haben mich von Anfang an fasziniert. Mit Kira konnte ich mich nämlich umgehend identifizieren. Sie ist authentisch, freundlich und hilfsbereit. Außerdem ist sie eine wissbegierige Jungreporterin, sie schreibt für ihr Leben gerne, hat einen eigenen Blog und mag Abenteuer und Muffins. Was sie aber gar nicht mag, sind oberflächliche und unehrliche Menschen. Natürlich spreche ich nicht so perfekt Spanisch wie sie, aber zumindest kann ich mich verständigen.

Nachdem die Hörspielabenteuer Verstärkung in Form von richtig toll gestalteten Büchern bekommen haben, gibt es nun das Kira Kolumna Magazin, das neben Steckbriefen, Rätseln und DIY-Anleitungen einen Comic enthält. Auf den ersten Blick erkennt man, dass dieser Comic aus der Feder von @fruchtdrop stammt. Unverkennbar, denn Hanna Wenzels Illustrationen sind einfach grandios. Bereits vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen, Hanna beim Zeichnen zu beobachten – und ich war wirklich sprachlos. (Passiert übrigens sehr selten!) Im Handumdrehen hat sie es geschafft, mich zu zeichnen und dabei tatsächlich mein Wesen einzufangen. Sieht echt toll aus! Im Magazin war übrigens auch noch ein Schreib-Set enthalten, das jede angehende Reporterin griffbereit haben sollte: Notizblock & Stift. Ich bin gespannt, was uns in der kommenden Ausgabe im September erwartet.

{Rezension} Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
von Hayley Kiyoko
übersetzt von Dr. phil. Yola Schmitz

dtv
Paperback
Jugendbuch
320 Seiten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Originaltitel: ‎‎ Girls like Girls
ISBN: 978-3-423-76420-9
Ersterscheinung: 18.05.2023

Und eines Tages wird dir klar:
Es geht gar nicht darum, dass du nicht wie andere Mädchen bist.
Du hast nur nie ein Girl kennengelernt,
das so ist wie du.
Bis es auf einmal passiert.
Du begegnest ihr.
Und plötzlich ergeben all die
Songs einen Sinn.

Inhalt:
Die siebzehnjährige Coley fühlt sich allein, denn die letzten Jahre waren sehr hart für sie. Nach dem Tod ihrer Mutter muss sie nun zu ihrem Dad nach Oregon ziehen. Zu ihrem Dad, den sie eigentlich nur von einem Foto her kennt. Das Leben könnte eigentlich kaum schlimmer sein. Doch dann ändert sich plötzlich alles. Aufgrund eines Fahrradunfalls lernt sie Sonya und deren Clique kennen. Sonya ist ganz anders als alle anderen, sie ist wunderschön und ihr Lachen verzaubert Coley vom ersten Moment an. Die beiden werden Freundinnen. So etwas wie beste Freundinnen. Oder sogar mehr? Coley kann es nicht genau benennen, denn sind die beiden alleine, flirtet Sonya immer ganz heftig mit ihr. Ist aber jemand in der Nähe, lässt Sonya Coley einfach links liegen. So kurz nach dem Verlust ihrer Mutter will sich Coley nicht schon wieder das Herz brechen lassen, deshalb zieht sie sich endgültig von Sonya zurück. Da Sonya den Sommer in einem Camp verbringt, ist das die Gelegenheit für Coley über sie hinwegzukommen. In wenigen Wochen lernt sie sehr viel über sich und das Leben – und dann kommt Sonya aus dem Camp zurück…

Meinung:
Shame on me, aber ich wusste zuvor nicht, wer Hayley Kiyoko ist. Dabei ist die US-Amerikanerin ein absolutes Wahnsinnstalent. Hayley Kiyoko stammt aus Kalifornien und ist Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Hauptrolle in den Filmen „Scooby-Doo! The Mystery Begins“ und „Scooby-Doo! Curse of the Lake Monster“. Ihr Song „Girls like Girls“, dessen Video über 148 Millionen mal angesehen wurde, machte Hayley Kiyoko, die sich aktiv für gesellschaftliche Fragen engagiert, letztendlich zur Ikone der queeren Pop-Community. Ihr Debütroman, der auf ihrer Hitsingle und dem gleichnamigen Musikvideo basiert, ist eine Coming-of-Age-Romanze für Jugendliche. Direkt am Anfang gibt es zwar eine Triggerwarnung, jedoch sollte diese – gerade bei einem Buch für das Lesealter ab 13 Jahren – eventuell etwas deutlicher erkennbar sein. Immerhin geht es in diesem Buch nicht nur um eine sapphische Liebsgeschichte, sondern auch um Depressionen, Suizid, Verlustängste, Gewalt und Drogen. Gerade Teenager, die nicht selbstbewusst und stark genug oder auch orientierungslos im Leben sind, könnten eventuell getriggert werden. Wir erleben Coley anfangs eher als ein einsames, verängstigtes und unsicheres Mädchen und lernen mit ihr, dass das Leben auch schön sein kann, wenn man sich geborgen fühlt und wenn man weiß, dass es Menschen gibt, die einen bedingungslos lieben. Der Schreibstil ist leicht lesbar und somit eine Lektüre, die man gerne zwischendurch mal lesen kann. Geschildert wird die Lovestory größtenteils aus Coleys Perspektive, jedoch gibt es Einschübe in Form eines Online-Tagebuchs von Sonya. Diese Einträge fand ich allerdings sehr merkwürdig und größtenteils verwirrend. Ich hätte dieses Buch auch ohne diesen Perspektivwechsel lesen können. Was ich eventuell auch anders gewählt hätte, wäre entweder die Ausdrucksweise oder aber die Empfehlung des Lesealters. Auch wenn der Ton auf dem Schulhof im echten Leben manchmal tatsächlich etwas rauer ist, sollten Bücher für dreizehnjährige Jugendliche irgendwie ein „Safe Place“ sein. Am Ende bleibt aber die Erkenntnis, dass es im Grunde egal ist, wen man liebt: Wenn diese Person dich glücklich macht, dann ist alles in Ordnung!

Fazit:
„Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle“ ist Hayley Kiyokos Debütroman, der auf ihrer Hitsingle und dem gleichnamigen Musikvideo basiert. Diese sapphische Coming-of-Age-Romanze empfehle ich Jugendlichen ab 13 Jahren, die sich eventuell orientierunglos fühlen. Die Autorin zeigt, dass jeder Mensch anders mit Gefühlen, gewissen Situationen und dem familiären Umfeld umgeht. Manche Jugendliche sind von Natur aus stärker und selbstbewusster und manche benötigen einen kleinen Schubs oder eine helfende Hand. Diese jugendliche Lovestory enthält viele wichtige Botschaften und bekommt deshalb 4 von 5 Sternchen von mir.

Lieblingszitate:
„Man sagt ja, dass die schlausten Leute die schweigsamen sind, weil sie zuhören…“ (S. 22)
und
Du bist das Gute in allem, Liebes.“ (S. 250)
und
Es ist nicht so, dass ich Angst habe, dich zu lieben… Es macht mir einfach Angst, wie sehr ich es tue.“ (S. 299)

{Rezension} Only kind of broken
Ein Mutmachbuch für alle Seiten in dir

Only kind of broken
Ein Mutmachbuch für alle Seiten in dir
von Nadine Breaty

CE Community Editions GmbH
Taschenbuch
Kreatives Mitmachbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-96096-952-5
Ersterscheinung: 31.03.2023

Du bist gut – so wie du bist!

Inhalt:
Dieser Ratgeber ist ein Mitmach- und Mutmachbuch mit der persönlichen Geschichte der Social-Media Künstlerin Nadine Breaty.

Meinung:
„Mache deine Schwächen zu deinen Stärken“ – ein Lebensmotto, das Nadine Breaty verinnerlicht hat. Schließlich machen uns erst unsere Schwächen zu der Person, die wir wirklich sind. Mit spannenden Aktivseiten und Aufgaben rund um die eigene Persönlichkeitsentwicklung nimmt uns die erfolgreiche Social-Media-Künstlerin mit auf den Weg ihrer Selbstheilung. Offen und ehrlich spricht sie über schwierige Zeiten, dunkle Gefühle und Gedanken. Nadine Breaty hat gelernt, mit ihrer Borderline-Erkrankung umzugehen und über ihre Ängste und Depressionen hinauszuwachsen. Diese Stärke gibt die 24-Jährige heute an ihre Follower*innen weiter und wurde so zu einem Vorbild für die junge Generation.

Fazit:
„Only kind of broken“ von Nadine Breaty ist ein Ratgeber, der zum Nachdenken und Reflektieren anregt, ein Mutmachbuch für alle ab 14 Jahren, die lernen wollen, ihre Gefühle und Gedanken zu lenken. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und somit 5 von 5 Sternchen.