{Rezension} Emily Pferdeflüsterin
Freundschaft mit Eselsohren

Emily Pferdeflüsterin
Freundschaft mit Eselsohren
von Mila Sternberg
mit Illustrationen von Verena Körting

Oetinger Verlag
Hardcover
Kinderbuch
192 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahren
ISBN: 978-3-7915-0146-8
Ersterscheinung: 24.02.2020

Inhalt:
Emily wünscht sich ein eigenes Pferd. Unbedingt. Um das Geld für das Pferd zu bekommen, nimmt Emily an einer Fernsehshow teil. Acht Monate später entscheidet sie sich für ein Pferd namens Runa. Doch alle belächeln sie und erzählen, dass das Pferd buckelt und Runa kein gutes Pferd für sie wäre. Doch Emily möchte eigentlich gar nicht auf Runa reiten, sie möchte einfach nur ein Pferd haben. Mit Ausnahme ihres Vaters, den sie immer bei seinem Vornamen nennt, und ihrer neuen besten Freundin Lea mag sich Emily auch nicht mit anderen Menschen umgeben – wie Runa auch, die mit den anderen Pferden auf der Koppel lieber auf Abstand geht. Doch Emily spürt, dass mit Runa irgendetwas nicht stimmt. Sie kann Runas Traurigkeit spüren. Doch was soll Emily tun? Wen vermisst die Stute? Der Beginn eines herzerwärmenden Abenteuers und der Suche nach dem, was wirklich wichtig ist.

Meinung:
Der außergewöhnliche Titel des Buches hat mich sofort neugierig gemacht und eigentlich hatte ich einfach nur eine zuckersüße Pferdegeschichte erwartet, doch erhalten habe ich viel, viel mehr. Pferde werden hier zwar thematisiert, doch im Vordergrund dieser Geschichte steht das Thema „Freundschaft“. Der Schreibstil der Autorin ist harmonisch, kindgerecht und leicht zu lesen. Die Kapitel sind übersichtlich und die Schrift ist angenehm groß. Die Geschichte rund um die sympathische Protagonistin Emily ist liebevoll und herzerwärmend erzählt. Emily ist anders als andere Kinder. Manch einer würde wahrscheinlich behaupten, dass Emily etwas sonderbar erscheint, aber ich würde eher sagen, dass sie etwas Besonderes ist. Emily umgibt sich nicht gerne mit Menschen, denn sie versteht sie nicht und die wiederum verstehen auch Emily und ihre direkte Art nicht. In manchen Dingen sind wir uns schon ähnlich, denn mir liegt das Herz auch oft auf der Zunge und mit meiner direkten Art, Dinge auszusprechen, kommen viele Menschen auch nicht klar. Auf Grund meiner eigenen Höchstbegabung habe ich selbst schon viele begabte und hochbegabte Kinder kennengelernt, einige davon haben ADS oder ADHS, aber auch das Asperger-Syndrom. Gelegentlich fallen diese „Krankheiten“ mit einer Hoch- oder Inselbegabung zusammen. Menschen mit Asperger-Syndrom entwickeln oft Spezialinteressen – so wie Emily, denn sie ist ein Mathe-Ass. Allerdings ist das Asperger-Syndrom tatsächlich auch mit Beeinträchtigungen der zwischenmenschlichen und nonverbalen Kommunikation verbunden. Emilys Verhalten ist also etwas „sonderbar“ und sie sagt immer frei ihre Meinung heraus und hält nichts von Körperkontakt wie Umarmungen oder Händeschütteln. Emily mag also sehr speziell sein, aber sie ist ein Mädchen, das man gerne zur Freundin haben möchte. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Bücherhelden und Freunde wie Emily gäbe.

Fazit:
„Emily Pferdeflüsterin – Freundschaft mit Eselsohren“ von Mila Sternberg ist ein herzerwärmendes Kinderbuch, das ich nicht nur Kindern ab 9 Jahren empfehlen kann, denn diese liebevolle und einfühlsame Geschichte sollten auch Erwachsene unbedingt lesen sollten. Obwohl es KEIN typisches Pferdebuch ist, hat es mich vollständig verzaubert. Für diese wundervollen Lesestunden mit Emily gibt es auf jeden Fall 5 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Oetinger für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension}
Alea Aquarius
Die Botschaft des Regens (Bd. 5)

Alea Aquarius
Die Botschaft des Regens (Bd. 5)
von Tanya Stewner

Oetinger Verlag
Hardcover
Kinderbuch
416 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-7891-1353-6
Ersterscheinung: 07.10.2019

Mit Tanya Stewner auf der FBM 2019

Inhalt:
Alea und die Alpha Cru befinden sich auf dem Weg nach Frankreich, in der Hoffnung dort Aleas Mutter wiederzufinden. Unterwegs erleben sie viele Abenteuer. Sie können die Ursache für die Todeszone im Meer finden und mit aller Kraft verhindern, dass sie größer wird. Die Alpha Cru hält fest zusammen, doch die Gefahr ist keineswegs gebannt.

Meinung:
Kennt ihr das Gefühl, wenn man sich dabei erwischt, wie man ganz zärtlich über ein Buch streichelt? Genau das passiert mir immer wieder beim Anblick des aktuellen Covers der Meermädchen-Saga. Das Cover erscheint etwas reifer und auf Grund der Geschehnisse in diesem Band auch etwas düster und geheimnisvoll. Der 5. Band der Reihe schließt nahtlos mit den Geschehnissen an Band 4 an. Grundsätzlich würde ich auch tatsächlich jedem, der die Reihe neu für sich entdeckt hat, raten, mit Band 1 anzufangen. Im Sommer hatte ich Band 1-3 auf CD angehört und Band 4 nochmals gelesen, aber man ist sofort wieder drin. Schon nach ein paar Zeilen war ich wieder gefangen und fasziniert. Der Schreibstil der Autorin macht es einem auch so furchtbar leicht, denn er ist anschaulich und lässt sich locker und flüssig lesen. Besonders im letzten Drittel des Buches wird die Handlung sehr turbulent und spannend. Die Ereignisse überschlagen sich und man fiebert richtig mit den Charakteren mit. Es gibt einige Wendungen und Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Und der Schluss? Der ist richtig nervenaufreibend, eine Achterbahn der Gefühle mit einem schwer auszuhaltenden Ende. Mit diesem 5. Band ist die Geschichte noch lange nicht erzählt und die Autorin wird sich sicherlich was dabei gedacht haben, warum dieser Band so spektakulär endet. Im Allgemeinen würde ich die ersten Bände der Reihe Mädchen (und vielleicht auch Jungen?) im Alter von 10-12 Jahren empfehlen, wobei sich allerdings im Laufe der Zeit ein „Mitwachsen“ bemerkbar macht. Alea wirkt so viel reifer und älter, sie wirkt deutlich erwachsener. So wie Alea und die Alpha Cru sich von Band 1-5 weiterentwickeln, ist das mit uns Lesern ja auch nicht arg viel anders. Dementsprechend finde ich es schön, dass auch die Liebe und Romantik langsam eine kleine Rolle einnehmen. Eine meiner Lieblingsszenen ist daher die Szene, in der Lennox und Alea unter dem Sternenhimmel endlich Zeit haben zu reden. Themen wie Natur- und Umweltschutz, aber Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung machen das Buch zu einem wunderbaren Leseerlebnis.

Fazit:
Diese Reihe regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Wichtige Themen wie Natur- und Umweltschutz und die immer weiter voranschreitende Verschmutzung der Meere verdeutlichen dem Leser, dass wir Menschen einfach erkennen müssen, dass wir unseren eigenen Planeten zerstören. Aber auch Familie, Freundschaft und Zusammenhalt sind sehr wichtige Punkte in der unfassbar spannenden Fortsetzung der Meermädchen-Saga. Ich empfehle dieses Buch entgegen der Altersangabe des Verlags eher Lesern im Alter von 12-14 Jahren. Da der Schluss richtig nervenaufreibend ist, sollten die vielleicht jüngeren Leser noch etwas warten – vielleicht bis zum Erscheinen von Band 6. Dementsprechend muss ich leider einen kleinen Abzug in die Bewertung einfließen lassen und vergebe diesmal leider nur 4 von 5 Sternchen.

Herzlichen Dank an LovelyBooks für dieses Rezensionsexemplar.

{Rezension} Kurt
Wer möchte schon ein Einhorn sein? (Bd. 1)

Kurt
Wer möchte schon ein Einhorn sein? (Bd. 1)
von Chantal Schreiber
mit Bildern von Stephan Pricken

Ellermann Verlag
Hardcover
Kinderbuch
112 Seiten
Altersempfehlung: ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-7707-0083-7
Ersterscheinung: 22.07.2019

Inhalt:
Normalerweise heißen Einhörner Sternenschweif, Sturmwind, Mondstrahl, Wolke, Abendstern oder Crystallo, aber sicherlich nicht Kurt, denkt sich der kleine Vogel Trill, der auf der Suche nach einem echten Einhorn ist, welches die Prinzessin Floh aus den Fängen des bösen Prinzen retten könnte. Kurt will aber kein Einhorn sein und schon gar nicht irgendeiner Prinzessin helfen. Wäre da nur nicht dieses Vibrieren in Kurts Körper, dieses heftige Kribbeln, dieses Mitgefühl…

Meinung:
Jetzt mal ehrlich! Was kann man denn über dieses Buch schreiben? Worte wie „grandios, überwältigend, urkomisch“ könnten es zwar umschreiben, aber es ist tatsächlich noch so viel mehr. Ich musste mir noch nicht einmal den Klappentext durchlesen und wusste schon, dass dies ein Highlight wird. Das Cover ist einfach nur…, nur… kurtig! Die liebevollen Illustrationen von Stephan Pricken unterstreichen die humorvolle und originelle Story um Kurt, dem nach Rosen duftende Einhornpupse, ein schimmerndes Fell und rosa Glitzersterne äußerst peinlich sind. Der Schreibstil ist flüssig, kindgerecht, amüsant und leicht verständlich. Alles in allem ist es ein schönes Buch mit einer spannenden Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Endlich eine Einhorn-und-Prinzessinnen-Geschichte, die mit einer Prise Ironie die angestaubten Klischees der Märchenwelt aufräumt. Das Ende lässt uns hoffen, dass es irgendwann ein Wiedersehen mit Kurt und Floh geben könnte. Ich würde mich auf jeden Fall sehr über eine Fortsetzung freuen.

Fazit:
Ich habe selten so gelacht, wie bei diesem Buch und würde es als Vorlesebuch für Kinder im Alter zwischen 5 und 7 Jahren empfehlen oder aber für alle älteren Leser dann zum Selbstlesen, denn für dieses Buch ist man nie zu alt. Wenn ich könnte, würde ich diesem Buch sogar noch ein Sternchen mehr vergeben, aber so bleibt es leider nur bei 5 von 5 Sternchen. Dieses Buch sollte definitiv in jedem Buchregal ein Plätzchen finden!

Herzlichen Dank an den Ellermann Verlag für dieses Rezensionsexemplar.